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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1930
- Strukturtyp
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- 1930-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1930
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- Deutsch
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Nr. 28 (R. 12). Leipzig, Donnerstag den 30. Januar 1930. 87. Jahrgang. RAMromUer TÄ Bekanntmachungen der Geschäftsstelle. 1. Betr. Buchausstellung in Rio de Janeiro, SSo Paulo und Buenos Aires. Auf besonderen Wunsch der beteiligten Kreise wird im April/Mai d. I. eine deutsche Buchausstcllung in Rio de Janeiro und daran anschließend auch in Säo Paulo und Buenos Aires stattfinden, deren Zusammenstellung der Börsenvcrcin übernommen hat. Mitglicdcrfirinen, die die Auf forderung zur Beteiligung noch nicht erhallen haben sollten, können sie von der Geschäftsstelle, Auslandabteilung, anfordern. 2. Betr. Biichcrpakcte nach Österreich. Auf Beschwerden wegen verspäteter Zustellung von Bücher- pakctcn aus dem Ausland haben die österreichischen amtlichen Stellen empfohlen, die Bücherpakete in auffallender Weise als solche zu kennzeichnen, damit sie einer bevorzugten Zollbe handlung zugesührt werden können. Zur Erreichung dieses Zweckes ist es erforderlich, aus der Außenseste der Büchersen dungen in möglichst hervortretender Form den Vermerk'»Bücher« oder »Büchcrscndung« anzubringen. Weiter muß die Anschrist auf dem Paket und auf den Post- begleitpapieren dem Firmenwortlaut entsprechen und unbedingt die Gewerbcbczcichnung, z. B. Buchhandlung, Verlag usw. ent halten. Wir bitten, diese Förmlichkeiten bei dem Versand von Bü chern nach Österreich zu beachten. 3. Betr. Fortfall des Zolles aus Lcincnbände bei der Einfuhr in die Tschechoslowakei , s. a. Rr. 13). Von, Reichswirtfchaftsministerium ging uns nachstehende Mitteilung zu: Die Tschechoslowakische Regierung hat die Anmerkung 1 zu der Klasse T des tschechoslowakischen Zolltarifs mit Wir kung vom 19. Januar 1930 an wie folgt geändert: »Bücher, Kalender, Bilder (mit Ausnahme der zu Nr. 299 gehörigen Massencrzeugnissc der Bilddruckmanufak tur), Mujiknoten usw., gebunden in Einbänden, mit Ge weben der Tarifklasse XXII oder XXIII überzogen oder aus gestattet, sind nach Tarif-Nr. 647 bzw. 648 zu behandeln, auch wenn die Ecken oder Rücken in Leder gefaßt sind«. Nach der Anmerkung des tschechoslowakischen Zolltarifs zu der Gruppe literarische und Kunstgegenstände ist d i e E i n f u h r von Bücher u, Kalendern, Bildern, letztere mit Ausnahme der Massenerzeugnissc der Bilddruckmanufaktur, zollfrei, wenn diese Gegenstände broschiert oder in Papier, Pappe oder Buch- binderlcincn gebunden Angeführt werden. Me Einschränkung, daß die Zollfrciheit nur dann eintritt, wenn als Einbandstoff Buchbinderlcincn verwandt ist, ist gefallen. Es sind nunmehr sämtliche gebundene Bücher mit Einbandstoffcn aus den Taris- klassen XXII oder XXIII des tschechoslowakischen Zolltarifs, das sind Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute und andere nicht besonders genannte vegetabilische Spinnstoffe, ohne Rücksicht auf etwaige Unterschiede zollfrei, selbst wenn es sich um Einbände mit Lederrücken oder Lederecken handelt. Leipzig, den 27. Januar 1930. I)r. Heß. Literaturbesprechung im Dolkshochschulheim. In den Freizcitkursen unseres Bolkshochschulhcims in Pre- row, das von Berufsgruppen der verschiedensten Art, von Arbei tern, Angestellten, Beamten und akademischen Berufen das ganze Jahr während des Urlaubs ausgesucht wird, betreibe ich seit bei nahe 10 Jahren auch eine individuelle Büchcvberatung. Seit drei Jahren habe ich deren Ergebnisse statistisch erfaßt, wobei durch besondere Ermittlungen genau festgcstcllt wird, wer die vorgclescncn und besprochenen Bücher danach gekauft hat, wer sich als Bezieher Vorwerken ließ, wer als Interessent für späte ren Kauf in Frage kommt. Im Folgenden berichte ich über Ergebnisse meines letzten Arbeitsjahres. Aufschlußreich ist in dieser Beziehung be sonders der Sommcrfcvienkursus gewesen, der das Thema »Neue deutsche Literatur« hatte und zu dem 129 Teilnehmer vorwiegend aus pädagogischen Berufen kamen. Den Kursus gliederte ich in sechs Abteilungen. Diese umfaßten 1. Arbeiterdichtung und Soziale Literatur, 2. Kriegsbücher, 3. Novelle und Kurzgeschichte, 4. expressionistische und jüngste Lyrik, b. Dramatik und schließlich 6. die großen Dichterpersönlichkeiten der älteren noch lebenden Generation. Ziel der Arbeitsgemeinschaften war in jeder dieser Abteilun gen, zunächst einmal wesentliche Bücher in charakteristi schen Auszügen zu Gehör zu bringen. Ich selbst las viel in den Arbeitsgemeinschaften vor, die bei dem guten Sommer- wettcr oft draußen in unserem Dünengelände stattsandcn. Doch auch andere Gastlchrer und Schüler meldeten sich und lasen aus Büchern, die sie mitgebracht hatten. Dazu kamen im Laufe des Kurses vielfach Rezitationsübungen. Ich konnte sest- slellen, daß solches Vorleser gut ausgcwähltcr Stücke oft mehr wirkt als Erklärungen und Besprechungen. Doch wurden natür lich zusammenhängend auch die Probleme moderner Dich tung und Literatur behandelt. Aus den sehr verschiedenartigen Fragen der Teilnehmer ergaben sich an jedem Nachmittag oft sehr angeregte Rundgcspräche. Für viele bedeutete diese Zeit der Besinnung auf moderne Geistigkeit ein erstes zusammenhäugcn- des Nachdenken über moderne Literatur. Stark beschäftigte Angestellte und Beamte, die Modernes lesen wollen und auch nur ein einziges Mal fehlgreifen oder schlecht beraten werden, kommen leicht dazu, alles Moderne skeptisch zu betrachten. Sie kommen danach lieber zu der ihnen vertrauten Literatur des 19. Jahrhunderts und den Klassikern zurück oder scheiden als Leser aus. Lehrer und Lehrerinnen der verschiedensten Kategorien sind meist von Berufs wegen gezwun gen, sich mehr mit der alten Literatur abzugeben. Die meisten wagen cs noch nicht, sich ein Urteil über die zeitgenössische Lite ratur zu bilden, oder gar diese in den Deutschunterricht mit ein- zubcziehcn. Sie fühlen sich begreiflicherweise in ihrem Urteil zu unsicher. Ich habe von vielen Kursusteilnehmcrn, insbesondere Lehrern und Lehrerinnen nachträglich brieflich gehört, daß sic in ihrer Unterrichtsauffassung nach dem Kursus manches geändert haben. Viele erhielten durch unsere Gespräche in der Arbeits gemeinschaft eine Übersicht und vor allem die Befähigung, nun selbst weiterzuarbeiten und auf dem laufenden zu bleiben. 93
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