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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 69, 22. März 1922. setzt worden. —Der Obcrbibliothckar an der Göttinger Universitäts bibliothek 1)r. pkU. Karl Haeberlin ist in gleicher Eigenschaft an die Universitätsbibliothek in Münster versetzt morden. — Zum Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in T ü b i n g e n ist vr. tkeol. Franz Wieland, bisher wissenschaftlicher Hilfsarbeiter ebenda, ernannt worden, vr. Wieland wurde 1899 Subregens am bischöflichen Klerikalseminar in Dillingen. 1911 wurde er wegen Verweigerung des Antimodernisteneides entlassen und von Lehr- und Seelsorgetätigkeit entbunden. Seit 1913 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in Tü bingen. Gestorben: am 17. März nach nur zweitägiger schwerer Krankheit im 56. -Le bensjahre Herr Hofbuchhändler HermannWildt inStutt - gart. Der Verstorbene errichtete am 1. Februar 1891 in Stuttgart ein Sortiment, das er in 31jähriger unermüdlicher Tätigkeit zu hohem Ansehen im Buchhandel und bei seiner Kundschaft gebracht hat. Mit dem Sortiment hatte Wildt das von seinem Vater ererbte bnchhänd- lcrische Vermtttclungsgesä)äst für GeschästSvcrkäuse usw. verbunden, mit dem er ebenfalls gute Erfolge erzielt hatte, bis es im Laufe der Zeit, na mentlich infolge des Krieges, aufgcgebcn wurde. Der Verstorbene hat au allen Vorkommnissen im Buchhandel stets lebhaften und tätigen Anteil genommen und im Laufe der Jahre verschiedene Vorstaudsämter im Württcmbergischeu Buchhändler-Verein und im Stuttgarter Sortimen- terverein bekleidet. Außerdem war er ein besonders förderndes Ans- schußmitglied des Stuttgarter Vereins für Fremdenverkehr und im Würltembcrgischen Goethcbund. Trotzdem sich Wildt schon seit Weih nachten nicht wohlfühlte, eilte er doch nach kurzer Erholungspause wieder zum geliebten Arbcitspult zurück, bis ihn in der letzten Woche eine infektiöse Halsentzündung erneut aufs Krankenlager warf, von dem er nicht wieder erstehen sollte; ferner: am 17. März nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 55 Jah ren Herr Emil Schlegel in Leipzig, ein treuer Mit arbeiter der Firmen Deutsches Verlagshaus Bong L Co. und Nich. Bong, Verlag in Leipzig, denen er 28 Jahre hindurch mit seiner ganzen Arbeitskraft treu zur Seite gestanden hat. Reiche Kenntnisse, liebenswürdige Charaktereigenschaften und ein treues Pflichtgefühl werden dem Entschlafenen nachgerühmt, Eigen schaften, die ihm ein dauerndes Gedenken sichern. Sprechfaul. Erhöhte Valutagewinne zur Niedrighaltung der Jnlandpreise. Der Redaktion des »Börsenblattes« weiß ich Dank, daß sie in un voreingenommener Weise den Ausführungen des Herrn vr. Eugen Rentfch (Nr. 58) Raum gab. Hingegen ist mir unverständlich, weshalb sie ihrerseits einen vollkommen gegenteiligen Standpunkt einnimmt. Insbesondere leuchten mir folgende beiden Sätze des Herrn 1)r. Nentsch ein: »Ich bin der Ansicht, daß die Höhe der Anslandznschläge bei weitem nicht die Rolle spielt wie die Höhe der Jnlandpreise. Meiner Meinung nach hat das Schlagwort: ,Niedrighaltung der Jnlandpreise' den deutschen Verlag um viele Millionen geschädigt-. In Nr. 24 der »Deutschen Verlegerzeitnng« vom 15. Dezember vor. I. versuchte ich bereits selbst, derartige Gedanken zu entwickeln. Auch sei in diesem Zusammenhang, obwohl nicht unbedingt hierher gehörig, an die her vorragende, allgemein anerkannte Abhandlung des Herrn Robert Lutz »Die Abwirtschaftnng des deutschen Verleger-Kapitals« erinnert. Nicht zu begreifen und folglich nicht zu teilen vermag ich die Auf fassung der Redaktion, daß die Stellungnahme des Herrn vr. Neutsch völlig einseitig nur von Rücksichten auf das Ausland diktiert sei. Man kann, wenn man will, beiliahe ebensogut sogar das Gegenteil heraus- lcsen. Gerade die bisherige Sachlage zwingt zu ungewöhnlich großen Rücksichten auf das Ausland. Gelingt cs uns durch eine zeitcntsprechcndere Preisbildung, von Beziehern in währungsstarken Staaten unabhängiger zu werden, so entfallen mancherlei Bindungen ganz von selbst. Solange einige lebenswichtige Artikel und Einrichtungen erschwing lich blieben (Brot, Eisenbahn, Post usw.), konnte der Buchhandel als Darreichcr geistiger Nahrung versuchen, sich dem anznpassen. Geht er als Einziger nicht mit der Zeit, so geht er — unter! D r e s d c n - B l a s c w i tz, den 19. März 1922. Heinrich Minde n. Berantwvrtl Redakteur: Richard Albert i. — Verla«: Der Bvrsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzi« — Adresse der 361 Diese Einsendung zwingt uns, zu bcr angezogenen Sprechsaalver öffentlichung noch einmal Stellung zu nehmen. Es geht nicht an, einen Satz aus dem Ganzen herauszuziehen und davon ausgehend unsere Anmerkung zu kritisieren. Die Gesamttendenz ist maßgebend. So ist es uns nicht eingefallen, die Notwendigkeit der Erhöhung der Inland preise, wie sie sich jetzt gerade aufdrängt, an sich abzuleugncn. Wir glauben auch, daß die Erhöhung der Ladenpreise den Buchhandel voll manchen Schwierigkeiten befreien wird. Wohl aber wenden wir un» dagegen, bei dieser Erhöhung »ohne Rücksicht ans den Jnlandkänfcr zu verfahren und sich statt dessen nach der -Psychologie* des Ausländer» zu richten. Tie Psychologie des Ausländers schien uns zudem wider spruchsvoll gezeichnet. Denn einerseits soll »der Makel des Spott preises« das deutsche Buch unbeliebt gemacht haben, andererseits kommi sich jeder, der Anslandverkaufsprcise zahlen soll, »als der Genarrte vor«. Dabei sollen aber auch nach Erhöhung der Jnlandpreise die Valuta Zuschläge nicht fallen. Tie Sätze »Tie Regel ist die, daß der aus ländische Interessent sein Buch in Deutschland zum deutschen Jnland- preis kauft und dieses ohne Zuschlag über die Grenze bringt« — »Die Anslandznschläge werden vom Ausländer durchweg abgelehnt« er schienen uns auch als übertreibende Verallgemeinerungen. Grund genug, uns gegen die Annahme zu sichern, wir teilten die Ansicht, der wir an sich Raum zu geben uns verpflichtet hielten. Herr H. Minden wird diesen unfern Standpunkt vielleicht begreiflich finden, wenn er sich der Hanptversammlnngsverhandlnngen vor etwa Jahresfrist erinnert. ^Iled. Reichsausgleichsamt. Vermutlich dürsten es zahlreiche Kollegen mit Genugtuung be grüßen, wenn im Sprechsaal ein Meinungsaustausch über den Verkehr mit dem Neichsansglcichsamte stattfände. — Im Oktober 1921 schrieb selbiges (Zweigstelle Leipzig) dem Einsender dieser Zeilen, daß über die — bereits damals — anerkannten Beträge Abrechnung durch die Bank abteilung erfolgen werde, »sobald unter den zu Tausenden hier vor liegenden Anerkenntnissen die für Sie bestimmten zur Erledigung a> die Reihe kommen«. Das ist bis heute (8. März 1922) nicht geschehen ans Rückfragen vom Januar und Februar ward keine Antwort erteilt. Obwohl schon im Juni 1929 mehrere Dutzend Förderungen, unter Beobachtung aller Formalitäten und Vorschriften, zur Anmeldung ge bracht wurden, ist überhaupt noch nicht der geringste Gcldcingang zu verzeichnen! Zur weiteren Illustrierung des Sachverhalts sei daran erinnerr, daß die vorgeschriebenen Meldeformnlare in vierfacher Ausfertigung einzureichen waren, daß Unterlagen beigebracht werden mußten n. a. m Dieselben Forderungen sind überdies bereits bei der zuständigen Han dclskammer anmeldepflichtig gewesen. Diese hat ihrerseits die betr. ansgesüllten Vordrucke auch an das Rcichsansgleichsamt abgefüh'.l. Darunter befanden sich im vorliegenden Falle zwei Posten von sage und schreibe zusammen Mk. 43.75. Bei Strafandrohung (!!!) mußte im September 1921 unverzüglich die Anmeldung dieser beiden inzwischen gegenstandslos gewordenen Kleinigkeiten nachgeholt, bzw. der Grurro der Unterlassung nachgcwicsen werden. Solche Papiervergeudung, solch eine Zeitverschwendnng, welcher Portoverbrauch! Kriegswirtschaftsstelle für das Zcitnngsgewcrbe, zweite Auflage??? Oder steht der Berichterstatter mit seinen Ersah rnngen allein da, hat lediglich er durch Verkettung von Zufällen Pech gehabt? Einstweilen vermag er das nicht zu glauben. Die allgemeinen Erfahrungen mit Behörden, erst jüngst wieder im Reichstag von nn terrichteter Seite zur Sprache gebracht, befugen ihn zu seinem Stand Punkt. Und schließlich hat jeder Staatsbürger ein nnabweiölichss In teresse daran, nicht nur für die zahlreichen Ämter fortgesetzt noch zahl reichere Papiere ansfüllcn zu müssen, sondern dann und wann ein in Aussicht gestelltes Ergebnis wirklich zu sehen notabene: che der Wert des Geldes ganz dahingeschmolzen ist. Nachtrag (19. März 1922): Heute kam doch noch eine unerwartete Antwort ans Leipzig. Co steht darin, daß mein Schreiben vom 31. Januar d. I. daselbst nicht cingegangcn sei. In sachlicher Hinsicht bedeutet die Zuschrift eine weitere Per tröstung. Inzwischen sind zwar wiederum etliche Forderungen aner kannt worden, doch heißt es bezüglich der Regelung abermals schlechthin: »Uber die anerkannten Beträge wird Ihnen Abrechnung erteilt werde», sobald die betr. Gutschriftanzeigen zur Erledigung an die Reihe kommen«. Kommentar überflüssig! Ein Verleger. verein der Deichen Buchhändler zu^ei^g, DentscheS^Biichhändlerhaud.
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