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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1929
- Strukturtyp
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- 1929-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1929
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- Deutsch
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eines Artikels im Publisher und Bookseller ist anderer Meinung. Von den 32 Fahrgästen des von ihm benähten Omnibus waren während der einhalbstündigen Fahrt im Durchschnitt immer nur 8 beim Lesen, die Hälfte las Bücher, die andere Hälfte Zeitungen. Die anderen starrten zum Fenster hinaus oder schliefen. Das ist reine Zeitverschwendung, und die Buchhändler sollten ihre Kunden oder Bekannten anhalten, die Zeit nützlich mit Lesen zn verbringen. Am besten wären Anzeigen in allen Verkehrsmitteln, die auf Bücher als beste Beschäftigung während der Fahrten Hinweisen. Ein Buch händler kann auch ein Schild ins Fenster hängen: »Verschwenden Sie Ihre Zeit auf Ihren Fahrten nicht, lesen Sie, ich habe gerade ein gutes Buch für Sie«. »Lies, wenn du fliegst!« Der neue Luftdienst der Pennsylvania- Bahn schreibt in seiner Werbeschrift, daß man sich für die zweitägigen Luftfahrten mit Büchern versehen soll. Publishers' Weekly sagt dazu, das; bei dem Fluggeräusch eine Unterhaltung unmöglich sei und man daher von selbst zum Buch greift. Man soll, wie es bei Seereisen üblich ist, seinen Freunden für ihre Lustreisen auch eine Buchscndung machen: eine: »Aviation Lox«. Sch. Aus Kanada. — Nach einem Bericht in Publishers' Weekly fand von Ende August bis Anfang September in Toronto eine kanadische National-Ansstellung statt. Auf dieser wurde eine Buchmesse ab- gehalteu, die vierte kanadische Buchmesse innerhalb von zwei Jahren. Die Ausstellung wurde von 2 Millionen zahlenden Besuchern be sichtigt. Diese Buchmesse stand unter dem Schutz des Nationalen Frauenrats in Toronto. Auch die erste Buchmesse wurde in Toronto abgchalten, sie diente Unterrichtszwecken, die späteren Messen wurden auf alle Zweige des Buchhandels ausgedehnt. Die vorige war in Halifax, man hatte dorthin 1000 sehr sorgfältig ausgewählte kana dische Bücher gesandt; die nächste Buchmesse soll in Kitchener abge halten werden, die dortige Lehrervereinigung hat die Ausstellung in die Hand genommen. — Die Vereinigung von Buchsachleuten in Kanada hat eine gemeinsame Buchwerbung in den Buchhandlungen angebahnt, und dafür 12 verschiedene Werbedrucksachen für die Schaufenster in Auftrag gegeben. Sch. 20 Jubilarc in der Börscnblattdruckerei Ernst Hedrich Nachf. — Der Verein Leipziger Buchdruckerei-Besitzer hatte am Sonntag eine große Anzahl langjähriger, verdienter Mit arbeiter in die Halle der neuen Buchdrucker-Lehranstalt geladen, um ihnen in einer schlichten Feier das vom Deutschen Bnchdrncker-Verein für Verdienste in der Arbeit geschaffene tragbare Ehrenzciche n zu überreichen. Der zweite Vorsitzende, Herr Erich Seemann, i. Fa. Ernst Hedrich Nachs., begrüßte die Jubilare sowie die Ver treter des Rates und der Gewerbekammer. Er führte aus, daß es dem Verein eine Ehrenpflicht sei, seinen langjährigen, treuen Mit arbeitern im Gewerbe den Dank auch in einer äußeren Form ab zustatten. An all diesen Veteranen der Arbeit sei manches wichtige Ereignis in der Geschichte des Buchdruckgcwerbes vorübergegangcn, so daß sie heute selbst mit zur Geschichte gehörten. Zu einer Ge schichte, die einst freundlichere Tage gesehen habe, die durch die Zeit der Umwälzung viel Gutes und Unersetzliches verloren habe, und an der die heutige Jugend noch immer rüttele. Daher dürfe sich das Alter nicht damit begnügen lassen, seine Aufgabe in Lust und Liebe zur Sache getreulich erfiillt zu haben, sondern es sei seine heiligste Aufgabe, die Jugend zn führen, ihr ein »Halt ein!« znznrufen und sie zu lehren, daß das wahre Glück des Mannes allein in freudig er füllter Arbeit liege. Im Namen des Rates der Stadt Leipzig und der Gewerbekammer überbrachten Stadtrat vr. Nitzsche und Buch- druckcreibcsitzer Carl Wagner Grüße und Glückwünsche. Die Interessen der Leipziger Buchdrucker seien mit dem öffentlichen Leben Leipzigs als Buch- und Messestadt auf das innigste verbunden, so daß man einem Gewerbe, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer so treu Zusammenhalten, nur Glück wünschen könne. Hierauf fand unter Glückwunsch und Handschlag durch den zweiten Vorsitzenden die Überreichung der Medaillen und Urkunden an die Jubilare statt. Faktor Hermann Nabe dankte mit bewegten Worten im Namen seiner Kollegen. An die anwesenden Jubilarc wurden 13 goldene und 57 silberne Medaillen mit Ehrendiplomen ausgehär igt, wovon 4 Goldene und 25 Silberne Medaillen auf das Personal der Börsen- blattdruckcrei E r n st H e d r i ch N a ch s o l g e r entfielen. Es erhielten Goldene Medaillen Faktor Hermann Nabe (50), Setzer Georg Busch (50), Faktor Wilhelm Winkler (40), Setzer Hermann Lorenz (40); Sil berne Medaillen: Prokurist Robert Franke (38), Setzer Gustav Näßler (38), Setzer Albin Hofmann (38), Drucker Max Hunger (38), Setzer Gustav Kühne! (37), Magazinverwalter Eduard Krabbes (36), Maschinensetzer Robert Hilpert (36), Setzer Richard Hartig (35), Drucker Otto Troitzsch (35), Setzer Otto Sultzer (35), Setzer Wil helm Hinrichsen (35), Faktor Richard Kullrich (34), Setzer Ernst Becker (34), Setzer Bernhard Sommer (34), Magazinverwalter Ar thur Weichhold (33), Setzer Kurt Simon (30), Setzer Otto Zimmer mann (30), Setzer Karl Große (29), Faktor Curt Fischer (28), Setzer Alfred Dreßler (27), Setzer Albert Krug (27), Maschinensetzer Karl Buhr (26), Kontorist Otto Wiesenberg (25), Disponent Kurt Lorenz (25), Setzer Paul Schultze (25). ?ersonalnackrickten. Neuer Beisitzer in der Berliner Prüfstelle. — Auf Vorschlag des Börsenvereins hat der Neichsminister des Innern an Stelle des verstorbenen Beisitzers Georg Eggers Herrn Fritz Brnse i. Fa. W. Weber G. m. b. H. in Berlin mit Wirkung vom 1. Dezember 1929 auf die Dauer von drei Jahren zum Beisitzer der Prüfstelle Berlin für Schund- und Schmutzschriften — Gruppe Buch- und Kunsthandcl — ernannt. Gestorben: in Mailand an einem Herzschlage im Alter von 52 Jahren Herr Eduard Bayländer aus Ludwigsburg, früher Mitbesitzer der Firma Diemer in Kairo. Herr Bayländer war seit vielen Jahren Leiter der Firma Franck Söhne, Eichoriensabrik, ist aber als Mitglied des Börscn- vereins unserm Berufe immer Ireu geblieben; er war großer Bücher liebhaber und besaß eine reichhaltige Privatbibliothck. Der viel zu früh Verstorbene wurde plötzlich aus seiner arbeitsreichen Tätig keit herausgerissen, die deutsche Kolonie in Mailand verliert in ihm ein wertvolles Mitglied. Er betätigte sich jederzeit willig und aus giebig bei allen wohltätigen Sammlungen und zeigte Sinn und Ver ständnis für alle Bestrebungen des Deutschtums; die deutsch-italie nische Handelskammer verliert in ihm einen eifrigen Förderer. N. K. Ferner: am 23. November nach kurzer schwerer Krankheit Herr Frie d- rich Aug u st B ernd t, Prokurist der Firma C. A. Klemm in Che m n i tz im Alter von 76 Jahren. Zu Frohburg geboren, trat F. A. Berndt 1868 in das Leipziger Haus der Firma C. A. Klemm als Lehrling ein. Nach Beendigung der Lehre arbeitete er als Gehilfe bis 1878 bei der gleichen. Firma weiter, kam dann in die Dresdner Filiale und wurde 1888 mit der Geschäftsleitung der Chemnitzer Filiale des Hauses C. A. Klemm be auftragt. Der Verstorbene war von Beginn seiner Laufbahn an ganz in seinem Beruf aufgegangen und hatte außerordentliche Fähigkeiten entwickelt. Ter Aufstieg der Chemnitzer Filiale ist in erster Linie seiner Tatkraft und Umsicht zu danken. Gestützt ans sein reiches Wissen verstand er es, die Firma durch gute und schwere Zeiten zu führen, immer auf ihre Weiterentwicklung bedacht, und es wurden ihm die besten Erfolge zuteil. Mit ihm ging ein Musikalienhändler der alten Schule dahin, der Firma Klemm ein unersetzlicher Mit arbeiter. Sprecksaal «Ohne Verantwortung der Schrtftlettung; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen Uber die Verwaltung de« Börsenblatts.) Offene Anfrage. Seit einigen Monaten erhebt die Zollverwaltung in Leipzig für postalische »Päckchen«, welche von Buchhandlungen aus Danzig nnd dem Saargebiet zurückgesandtes deutsches Kommissiousgnt enthalten — also für Sendungen von nur 500 bis 2000 deren Inhalt ohne weiteres erkennbar ist, ganz besonders bei Beachtung der Namen von Absender und Empfänger — eine sogenannte »Behandlungsgebühr« von 40 bis 45 Pfg. Diese völlig überflüssige neue Belastung ist nicht nur eine mittelbare Unfreundlichkeit gegen unsere Brüder in Danzig und im Saargebiet — Staatsgebiete, die einem häufig im Aus- l a n d alphabet unter v und 8 begegnen!! —, sondern auch eine durch nichts zu rechtfertigende Belastung des deutschen Buchhandels, dem gerade seitens der staatlichen Stellen in seinen das Deutschtum fördernden Beziehungen zum »Auslande« nicht Steine in den Weg gelegt werden sollten. Welche Gründe mögen wohl die Zollverwal tung veranlassen, durch eine derartige Gebühr dem bekanntlich auf Disteln gebetteten deutschen kulturellen Verlage den Ansichtsversand zu erschweren? Darmstadt. E r n st H o s m a n n L E o. Verairtwortk. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhans. Druck: E. H c d r i ch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitnng u. Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhaus), Postschlicßfach 274/75. 1248
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