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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1929
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- Deutsch
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M 273, 26, November 1929, Redaktioneller Teil. — Sprechsaal, Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. nainige Buch Edgar Tacques bezeichnete. Natürlich blieb es nicht bei einem einfachen Referat, vielmehr verstand es der Vortragende mit dem ihm eigenen Geschick, den spröden Stoff zu meistern, ihn leben dig zu gestalten und den Hörern verständlich und anziehend zu machen. Die versteinerten Zeugen der Vergangenheit sind verhält nismäßig selten, die Erde ist in dieser Beziehung noch wenig er schlossen und der Zufall spielt bei ihren Funden die Hauptrolle. Des halb verlangte der Vortragende auch nicht unbedingten Glauben, sondern wollte die Hörer vor allem zu eigenen Beobachtungen, zu selbständigem Nachdenken anregen. Selbstverständlich wurde den Aus führungen des Redners reicher Dank, noch mehr aber wurde das all gemeine Interesse durch die sich daranknüpfende Aussprache bewie sen, an der sich die Herren Fritzsche, Wegner, Schönfelder, vr. Kn- lika, Koch, Bühring und Kehren beteiligten. Nach kurzer Pause wurde Herr Verlagsbuchhändler Jordan, der bei der Feier seines 50jährigen Berufsjubiläums die Hanffmitglieder im Turmzimmer durch seine Erzählungen »Was ein Buchhändler alles werden kann« durch allerhand Städte und Länder der Erde geführt hatte, in den Feuerreiterorden ausgenommen, ebenso auch Herr Wegner, beiden die Nadel angeheftet und der Ehrenpokal über reicht. In dem Orden vereinigen sich bekanntlich die Mitglieder des »Hauff«, welche sich um diesen durch Vorträge verdient gemacht haben. Ein gemütliches, aber nur kurzes Beisammensein beschloß den in jeder Beziehung gelungenen Abend. Sch. Volksentscheid und Verkaufssonntagc vor Weihnachten. — Der Termin des Volksentscheids ist ans den 22. Dezember 1929 festgelegt worden. Eine Früherlegnng ans den 8. oder 15. Dezember hat sich, entgegen den Wünschen des Einzelhandels, aus technischen Gründen nicht ermöglichen lassen. Da durch die Durchführung des Volksent scheids an diesem Sonntage vor Weihnachten, dem wichtigsten Tage des Weihnachtsgeschäfts, der Einzelhandel erheblich geschädigt wird, hat auf Grund der gemeinsamen Bemühungen der Hauptgemeinschaft und des Einzelhandels-Ausschusses des Deutschen Industrie- und Handelstagcs der Neichsiunenminister in einem Rundschreiben an die Länderministerien folgendes empfohlen: 1. Der Abstimmungssouiitag soll aus jeden Fall für den Verkauf frei bleiben und die Ofseuhaltuug der Verkaufsläden soll auch in dem bereits vorgesehenen zeitlichen Umfang bestehen bleiben. 2. Es soll außer den bereits zur Offenhaltung freigegebenen Sonn tagen ein weiterer Sonntag im Dezember sreigegeben werden als Ersatz dafür, daß am Abstimmungssonutag mit Rücksicht auf die Abstimmung das Verkaufsgeschäft voraussichtlich Ein schränkungen erleiden wird. Wie der amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Preußische H a n d e l s m i n i st e r die Nachgeordneten Behörden verständigt, daß er gegen die Freigabe des 22. Dezember, des sog. Goldenen Sonntags, leine Bedenken habe, während früher wiederholt für Wahlsonntagc der Verkauf gesperrt wurde; jedoch soll die Ver kaufszeit an diesem Sonntag nicht über sechs Stunden be tragen. Tie Regierungspräsidenten sollen ferner, der Anregung des Neichsinnenministers entsprechend, prüfen, ob in Orten, in denen für- weniger als drei Sonntage vor Weihnachten ein Geschäftsverkehr im Handelsgewerbe auf Grund von 8 105 b der Gewerbeordnung zu gelassen ist, ein weiterer Sonntag freigegeben werden soll, sofern durch die Vornahme des Abstimmungsgeschäftes ein Be dürfnis hierfür bestehen sollte. Vor der Entscheidung hierüber sind die wirtschaftlichen Vertretungen und die Verbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu hören. Die Freigabe eines weiteren Sonntags wird in jedem Falle davon abhängig zu machen sein, daß die Einzel- handelsverbändc sich verpflichten, bei ihren Mitgliedern am heiligen Abend einen Geschäftsschluß um 17 Uhr sicherzustellen. Im kommenden Schuljahr noch keine Neuordnung der Ferien. — Die seit einiger Zeit im Gange befindliche öffentliche Erörterung der Frage, ob die geltende Ferienordnung nicht zweckmäßig aus einer Reihe von Gründen grundsätzlich mnzugestalten sei, hat, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, den Preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung veranlaßt, eine Denk schrift in Auftrag zu geben, in der das ganze Problem der Ferien ordnung und der Einteilung des Schuljahrs nach allen Richtungen er örtert werden soll. Zunächst ist außer den unmittelbar beteiligten amtlichen Stellen eine größere Anzahl von Verbänden und Organi sationen ersucht worden, zu dem Fragenkomplex Stellung zu nehmen. Die Denkschrift wird nach ihrer Abfassung dem Parlament und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die gelegentlich geäußerte Annahme, eine Neuordnung würde schon im kommenden Schuljahr in Kraft treten, ist nicht zutreffend. Die Entscheidung ist von so zahlreichen Rücksichten abhängig, daß sie erst nach eingehender Prü fung aller Momente ergehen kann. Auch ein Büchcrschicksal. — Wer heute Ostasieu bereist, bedient sich mit Vorteil der amtlichen Reisehandbücher der japanischen S t a a t s b a h n e n. Die unserem Baedeker ähnelnden roten Ganz leinenbände umfassen bereits eine Serie von 6 Handbüchern. Ein eigentümliches Schicksal war dem 4. Bande dieser Reihe beschieden, der China behandelt. Die zweite Auslage dieses 448 Seiten um fassenden Werkes fiel nämlich bis auf ungefähr 100 Exemplare der Fcuersbrunst zum Opfer, die dem Erdbeben vom 1. September 1923 folgte. Bei dieser Katastrophe wurden nicht nur die ebeu fertigge stellten Bücher, sondern auch die Druckplatten der Karten und die Klischees der Abbildungen, sowie die Originalphotographien, nach denen die Autotypien gefertigt waren, vernichtet. Die neue Auslage wurde daher in Offsetdruck hergestellt, indem man die einzelnen Seiten eines der geretteten Stücke photographierte. Die Platten für die Karten dagegen mußten neu gestochen werden, ebenso mußte eine völlig neue Reihe von Illustrationen angcsertigt werden. Im übrigen ist die jetzige Auslage eine getreue Reproduktion der ver brannten. Der Band enthält 174 Abbildungen, 31 Karten und zwei Lichtdrucktafeln. Von den letzteren zeigt die eine den berühmten Porzellanturm Pekings, die andere eine chinesische Vase. Der Laden preis des Handbuches beträgt 10 Den (rund 21 NM.). K. v. I. ?ersonalnactrrickteN. 70. Geburtstag. Am 24. November beging der Verlagsbuch händler Herr EmilNupprecht in B e r l i n seinen 70. Geburts tag. Der Jubilar, ein geborener Leipziger, gelaugte als Holzschneider nach seinen Lehr- und Wauderjahren, die ihn u. a. in die Schweiz, nach St. Petersburg und Wien führten, nach Berlin. Hier trat er mit Nich. Bong in Verbindung, der ihn dank seiner hervorragenden Be- rufskenntnisse sehr bald als Mitarbeiter und kurze Zeit darauf auch als Mitinhaber des Deutschen Verlagshauses Bong L Co. gewann. Emil Nupprecht hat au der Entwicklung des Verlagshauses Bong weitreichenden Anteil genommen — zugleich war er durch sein ruhiges, sicheres und liebenswürdiges Wesen besonders geeignet, unter Be rufskollegen eine Brücke zu schlagen. Die Vereinigung am Ncise- buchhandel interessierter Verleger hatte in ihm mehrere Jahre lang einen bewährten ersten Vorsitzenden von Umsicht und Tatkraft, den alle zu schätzen wußten, die mit ihm in Berührung kamen. Dem Jubilar herzlichste Glückwünsche für ferneres Wirken und Wohlergehen. Sprecksaal lOhne Verantwortung der Echrtstlettung: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.» Verhaftung des „Antiquars" Cioffi, Neapel. Dem Treiben eines auch im deutschen Buchhandel leider nicht un bekannten Schwindlers ist durch seine kürzlich crsolgte Verhastung sein Handwerk hoffentlich sllr immer gelegt worden. Ciosst hatte, nachdem er in Italien zahlreiche Firmen geschädigt, seine Tätigkeit besonders nach Deutschland und England verlegt und unter singicrter Adresse von Neapel ans durch besonderes System hauptsächlich Anti- quariatssirmen betrogen. Aus Desiderate» und Gesuchen in Fach blättern hatte er Titel von besonders gesuchten Werken znsammcn- gestcllt und diese dann mittels eigener Kataloge als in seinem Besitz befindlich angeboren. Auf solche begehrte» Werke erhielt er natürlich zahlreiche Bestellungen, die er meistens mit dem Ersuchen um Vorein sendung des Geldes beantwortete; an Stelle der bestellten Werke sandte er meistens wertlose Bücher mangelhaft verpackt, die dann in der Regel in halbgeöffnetem Zustande beim Besteller eintrasen. Die daraus einlausenden Reklamationen verwies er an die Bahn oder Post und langwierige fruchtlose Unterhandlungen waren meistens das Ergebnis. In andern Fällen sandte er cbcnsalls wertlose Ware und redete sich bei Reklamationen dahin hinaus, bah die richtigen Bücher an eine andere Firma versehentlich gesandt wurden, man möge bei dieser reklamieren. Durch Bemühungen der Italienischen Buchhändler- vercinigung gelang es, die genaue Adresse des Ciossi aussindig zu machen und ihn hinter Schloß und Riegel zu setzen. R. K. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Vertag: Der Bkrs.euveretn der Deuttchcn Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Bnchhändlerhau» Druck: E. HedrtchStachf. Sämtl. in Leipzig. — Auschrist b. Cchriftieituug u. Expedition: Leipzig E t, Gerichtsweg 2« lVuchhäudlcrbauSl, Poftschltcbsach 274/73. 1240
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