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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1922
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- Deutsch
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Fertige Bücher. >3, 16. Januar 1922. 551 Lörient-I.ki I. d. Dklchn. Buchhandel. Zweite und dritte Auftage Deutsch von 0?. Gw Geheftet In starkem Pappband 1 Auslandslieferungen gemäß Die zweite Auflage ist bereits zum Teil verbraucht. Infolge der Nichtbeachtung i Vorweihnachtszeit zu inserieren. Am 9. April 1921 habe ich an dieser Stelle bl worden." Zum Bewev Tägliche Rundschau, Berlin: Ein neuer Beitrag zur Weltliteratur. „Die sieben Brllder" und ihr Lebenslauf werden zum Symbol des finnischen Volkes, seines Lebenskampfes und seines Schicksals, und damit zugleich zu einem Stück Menschheitsgeschichte. Königsberger Hartungsche Zeitung: Das Buch atmet so viel ungekünstelte Kunst, so starken Erd geruch aus, das; man es nur kurzweg eine Köstlichkeit der Weltliteratur nennen kann. Berliner Volkszettung: Dem Roman kommt eine ungewöhnlich graste Bedeutung zu. Kalender der Deutschen Dichter-Gedächtnis.Stiftung auf das Jahr 1922: Ein ungemein erfrischendes Buch, das einen tiefen Einblick in die finnische Volksseele gewährt. Hege und Jagd, München: Der Leser wolle mit Ehrfurcht sich in dieses beste Werk eines einsamen Grasten vertiefen. KölntscheZeitung: Eine köstlich natoeUrkrafl, wie beiVorzeitmenschen, geradezuHomerisches klingt dabei an. Schwäbischer Merkur, Stuttgart: Das Buch ist eine erfrischende Kost, die in Deutschland, wo für Finnland so warmes Interesse lebt, gerne ausgenommen werden wird. Sport im Bild, Berlin: Das Buch ist köstlich, ein wahrhaft homerischer Sang; es atmet Erdgeruch, und schnell lernen wir diese Brüder, deren ganzes Leben Raufen und Saufen, schliestlich auch Arbeit ist, liebgewinnen. Es ist nicht weiter verwunderlich, dast Kivis Buch in Finnland zu einem Volksbuch ge- worden ist, zumal der Dichter Uber wirklichen Humor verfügt. Hamburger Fremdcnblatt: Man spürt den Kampf - des germanischen Willens zur Festigkeit und Dauer gegenüber der reichbegabten, allen Versuchungen offenen, hingeoungsvollen, auch dämonisch glut vollen Art des Blutes der Finnen. Münchner Neueste Nachrichten r AlekslsKivt. Achtunbdreißigjährig ist der große finnische Dichter Aleksts Ktvi gestorben. Er war ausgerteben von der Rot des Lebens. Sein Geist hatte sich um- nachtet. Das war 1S70, kurz nach Erscheinen seines letzten und bedeutendsten Werkes, der Sieben Brüder. Zwei Jahre später starb er als Gemeindepflegltnq in Tuusula Heute gibt es ausführliche Lebensbeschreibungen über ihn, umfangreiche Erläuterungen seiner Werke - Kivi ist in die Reihe der Klassiker ausgerückt. Und endlich, in diesem Jahre, erschien eine deutsche Übertragung der Sieben Brüder (besorgt von Or. Gustav Schmidt in Helsingsors. Verlag Heinrich Minden. Dresden), für die — das sei nebenher bemerkt — die Bedarf es noch weiterer Beweise für die hohe Bedeut Finnlands großer, grundlegender Roman Die sieben Brüder von Aleksis Kivi gehört in die Bücherei jedes wirklichen Kenners der Weltliteratur. X- 13, 18. Januar 1922. Ferlige Bücher. ««N»a>l°u i. d. r>a«n. v»chh»>a>-l. Ausgabe auf holzfreiem Papier Ganzleinenband M. 67.20 Halblederbd. (mit Javaüberzug) M. 133.— lSordnung des BSrsenvereins c Börsenblatt-Anzeigen des Jahres 1921 verzichtete ich darauf, sie in der lebhaften iet: „Ein bedeutsamerer Roman ist seit langem wohl vonkeiner Seite angezeigt stehende Pressestimmen: Bezeichnung Übersetzung zu «ein Ist,' wir heben ein- Aachschöpsung, bi« der llrschrisi „heilig verwand!" ist, - UM einen Ausdruck Hölderlins zu gebrauchen. Was kennt der Deutsche von finnischer Dichtung? Sr hat etwas vom Kalewala gehört, weiß aber nie, ob es nur eine Legende ist, daß es ein solches Epos gibt, oder ob Kalewala das Rationalepos der Afghanen oder Gerben ist. Freilich, bei Zola oder Maupastant mußte möglichst immer die deutsche mit der französischen Ausgabe zugleich erscheinen. So etwas ist eben ein Erfordernis der „Kultur". Aber der finnische Dichter? Oer alle Franzosen überragt wie Cervantes den guten Karl May? Und bann: heute druckt man jeden literarischen Säugling, jeden Exoten und Eroten auf köstliches Papier mit erlesener Type. Für Kivis Roman kann sich das der Verleger nicht leisten, wenn er nicht seln Geld aufs Spiel setzen will. Damit könnte ich „nimm und lies" sagen und schließen. Denn dieser Roman spottet jeder Besprechung. Wer wollte Cervantes, den Wilhelm Meister, den Grünen Heinrich oder den Rachsommer „besprechen"? Kivis Dichtung bedeutet nämltch ebenso einen solchen hochragenden Gipfel. Schon die Form seines Romans ist, im Vergleich zu dem, was wir Roman nennen, traumhaft groß. Gewaltig dahinschreitendes Erzählen wechselt mit wuchrigen Wechselreden der Sieben, und diese Gespräche, äußerlich ganz dramatisch hingeschrieben, sind doch stets nur in allen Farben und Tönen blühende Höhen des epischen Geschehens. Und diese Handlung, psychologisch »mverzwickt, im Tatsächlichen von einer göttlich lächerlichen Einfachheit und Einfalt, stampft dahin von Gipfel zu Gipfel. Drüber und drunter her singt sich in Wonne und Schmerz ein zeitlos herrlicher Humor, ein Humor, wie er fast nnr in der Manch« und in Seldwyla gehört wurde, ein Humor, der sich oft ins Gespenstische, in Weltallttesen, ins Religiöse steigert. Das alles rauscht dahin im Gesänge urwaldgroßer Raiur; die ewigen Wälder brausen, es tönt „die fiubbenreiche Halbe", über den Mooren wogt der Rebel, und die Kälte kracht in den verdorrten Tannen. In dieser Umwelt, ln dieser Melodie baut sich das einfache Leben der sieben Brüder von Iukola aus, und — „Wunder und wilde Märe!" — ohne Liebesgeschichten! Was hätte ein Zeitgenosse daraus gemacht? Oh, er wäre in Verlegenheit gewesen, woher er für die Sieben die für unseren Geschmack unbedingt erforderlichen fünfmal sieben Weiber hätte hernehmen sollen. Aber Kivl? Wie stark das ist, wie männlich unv groß! Segen Schluß seines Werkes heißt es ganz einfach: Iuhani nahm sich Taimenmütterchens Wenla zum Weibe und lebte mit ihr angenehme Tage. . . Damit sagte ich übergenug. Oie Sieben Brüder sind jetzt nach Deutschland gekommen. Und dieses Werk ist eins von den wenigen, an denen ein Kranker gesund werden kann. dieses Meisterwerkes? Sie find auf dem Marsche! Heinrich Minden Verlag, Dresden Januar 1922
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