Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220410
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192204100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220410
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-10
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
85. 10. April 1922. Redaktioneller Teil. Zeitgemäße Geschäftseinrichtung. — Freitag, den 12. Mai, abends 8 Uhr, findet in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbchauscs ein Vortrag des Herrn TheodorCramer sA. Scheurlens Buch handlung, Hcilbronn) mit Lichtbildern über »Zeitgemäße Ge schäftseinrichtung« statt. Ter Vorstand des BörscnveveinS glaubt mit der Veranstaltung dieses zeitgemäßen Vortrags den zuletzt noch gelegentlich der Herbstversammlung in Heidelberg geäußerten An regungen zu entsprechen. Die Besucher der Kantatetagung werden cS zweifelsohne begrüßen, auf diese bequeme Weise sich mit den Gedanken des Kollegen Cramer bekanulzumachcn, dem als Organisator bereits ein guter Nus vorangeht. Größte Wirtschaftlichkeit ist aber heute mehr denn je das erste Gebot für jeden Betrieb. Der buchgewerbliche Lehrfilm. — Wie wir von zuverlässiger Sette erfahren, bereitet der Deutsche Buchgewerbeverein in Gemeinschaft mit dem Industriefilm, Filiale Leipzig, einen buchgewerblicheu Lehrfilm vor, der alle graphischen Industriezweige umfassen soll. Die Leitung des Films liegt in den Händen des Direktors Fiedler, dessen päda gogische Befähigung sich auf dem Gebiete des buchgewerblicheu Schul wesens mit Erfolg bewährt hat. Bescheidene Anfänge eines derartigen Filmunternehmeus waren bereits auf der buchgewerblicheu Weltaus stellung 1914 unternommen worden, der Krieg und der nachfolgende Niedergang unseres kulturellen und wirtschaftlichen Lebens verhinderten aber ein weiteres Beschrcitcn dieses Weges. Der buchgewerbliche Lehr film, der jetzt in Arbeit ist und zu dem außer dem Deutschen Buch gewerbeverein führende Persönlichkeiten des Buchgewerbes ihre Unter stützung zugcsagt haben, ist als ein großzügiges, alle mit dein Buch gewerbe in Zusammenhang stehenden Gebiete umfassendes Unternehmen gedacht. Neben einem historischen Streifzuge wird der Film in seinen ersten Stadien die rohstoffverarbeitenden und rohstofferzcugendcn In dustriezweige, wie die Papierfabrikation, die Farbenherstcllung, die graphische Maschiuenindustrie, sowie die Schriftgießerei umfassen. Weiterhin sind vorgesehen: Buchdruck, Musikaliendruck, Steindruck, Zei- lungsdruck, Buchbinderei und Buchhandlung, und zwar sollen die dazu erforderlichen Aufnahmen in den bedeutendsten buchgewerblicheu Unter nehmen der geschilderten Art unternommen werden. Die Arbeiten zu diesem in seiner Art einzig dastehenden Filmunternehmcn sind bereits im Gange, und man wird im Herbst die ersten Filme vorführen können und somit gleichzeitig den Grundstock zu dem Filmarchiv des Buch gewerbehauses legen. Für den Buchhandel ist Ähnliches beab sichtigt. Der diesjährige Bibliothekartag findet vom 7. bis 9. Juni in Kassel statt. Wiederaufbau der Landesbibliothek in Detmold. — Ter Wieder aufbau der bekanntlich durch ein Brandunglück schwer in Mitleidenschaft gezogenen Landcsbibliothck wird 3 220 000 Mark kosten. Wegen der Bauteuerung soll von einem Neubau Abstand genommen werden. Die Kruppsche Büchcrhalle. — Tie Freunde des Büchcreiweseus haben lebhaft bedauert, daß die früheren schönen und lehrreichen Jah resberichte der Kruppschen Bücherhalle nicht fortgesetzt worden sind. Da seit Jahren auch keine statistischen Angaben mehr darüber bekannt ge worden waren, wird man es begrüßen, daß jetzt wenigstens ein kurzer Bericht in den »Kruppschen Monatsheften« (3. Jahrgang, S. 20—32) aus der Feder des Bibliothekars I)r. Felix Schümm erschienen ist. Die Bücherhalle besteht jetzt 23 Jahre. Schon im ersten Jahre zählte sic 5000 Werksangehörige zu ihren dauernden Benutzern. Seither ist die Leserzahl ständig gestiegen; 1914 betrug sie 23 689 von insge samt 39 887 Werksangehörigen. Nach den starken Schwankungen in der Kriegs- und Revolutionszeit ist jetzt ungefähr der Lescrstand von 1914 wieder erreicht. Da die Leserkarten nur für die in der Fabrik be schäftigten Personen ausgestellt werden, aber auf die meisten Karten ganze Familien lesen, kann man die Gesamtzahl der Benutzer auf etwa 50 000 schätzen. In sechs in und bei Essen gelegenen Kolonien sind Zweigstellen errichtet, die über einen Bücherbestand von 3000 bis 9000 Bänden verfügen. Die Benutzungszahlen der ganzen Anstalt sind von Anfang an gleichmäßig gestiegen. Ausgelichen wurden im ersten Be triebsjahre 1899/1900 94 305 Bände. Tie Höchstzahl wurde 1913/14 er reicht mit 725 221 Bänden. In der Kriegszeit ging die Bcuutzungs- zahl zurück bis auf 223130 im Jahre 1918/19. Seither ist sie wieder auf 406 125 in 1919/20 und 440115 in 1920/21 gestiegen, hat aber immerhin noch bei weitem nicht den Stand der Vorkriegszeit erreicht. Neuerdings hat man auch Versuche mit Lcseabenden ferst für die Jugend und daun auch für Erwachsene) gemacht. Der gedruckte Katalog ist wegen der hohen Herstellungskosten schon seit Jahren nicht mehr neu! aufgelegt worden. Es gibt nur ein 78 Seiten starkes gedrucktes Ver-! zeichnis der Erzählungsliteratur. Im übrigen behilft man sich mit einem in zwei Exemplaren hergestellten handschriftlichen Verz-eichnis, das sustcmatisch gegliedert und im Lesesaal sowie in der Hauptausleihe den Benutzern zur Verfügung steht. Dieses Verzeichnis umfaßt unge fähr 100 Kapseln, di« die Form eines Buches besitzen und wie ein solches durchblättert werden können. Jede Kapsel enthält durchschnitt lich 300 Zettel, sodaß etwa 30 000 Werke in dem Verzeichnis ver arbeitet sind. Bei der systematischen Gliederung ist man möglichst wett ins Einzelne gegangen; so ist z. B. die Weltgeschichte in 21 Haupt abteilungen zerlegt, die wieder in eine größere Anzahl von Unter abteilungen zerfallen. T. K. Eine Bibliothek des gesamten ZeitungSwcscns hat das in Berlin im Anschluß an die Berliner Universität bestehende Seminar für Z e i t u n g s k u n d e eingerichtet. Von Freunden des Seminars sind znm Ankauf von Büchern 35 000 Mark zur Verfügung gestellt worden. Dem Seminar für Zeitungskuude wurden vor kurzem die »Georg Schweizer-Stiftung« und die große Zeitungssammlung von Josef Jankelowitz gestiftet. Das Max Neger-Archiv soll von Jena nach Weimar verlegt werden, wo die Sammlung in zwei Zimmern des Schlosses Aufstellung finden wird. Die Sammlung enthält viele Partituren von Negers Hand, ferner sämtliche Kompositionen des Meisters, Marmortotcumaskeu von Beethoven und Brahms, Büsten von Komponisten sowie viele prächtige Kunstgegeustände. Die Verwaltung des Neger-Archivs wird einem Kuratorium übertragen werden, in dem auch Frau Neger mitbestimmen wird. Die Urne mit Max Negers Asche wird auf dem Friedhose in Weimar Aufstellung finden, wo die städtischen Behörden einen be sonderen Platz zur Verfügung gestellt haben. Die englische Bttchcrerute 1921. — Die Zahlen für die englische Büchcrproduktion des abgelaufcnen Jahres sind jetzt bekannt. Die Gesamtzahl beträgt 11 026 Titel, übcrtrifft also nur wenig die Bücher- erute von 1920 mit 11004 Neuerscheinungen. fVgl. Bbl. Nr. 79.) Der Verband deutscher Annoucen-Expcditioncn beschloß in seiner aus allen Teilen des Reiches sehr stark besuchten Generalversammlung in Berlin, anläßlich der Mitteldeutschen Ausstellung für Siedlungs- wescn usw. die Herbstversammlung im September d. I. in Magde burg abzuhaltcn. Eine Eäsar Flaischlen-Gcscllschast (Sitz Berlin W. 35, Kurfürsten- ftraße 51) hat sich gebildet. Ihre hauptsächliche Aufgabe besteht darin, »die Quellen der Kraft und der Freude, die er spendete, in weite Kreise zu ergießen und seine Persönlichkeit, die Zahllosen in Stille Richtung und Weg gewiesen, uns als vorbildlich und liebenswert zu bewahren«. Die Gesellschaft versendet an ihre Mitglieder Manuskriptblättcr, Hand- zeichnungcn, Vertonungen, Briefe, Celbsterlebtes. Außerdem soll ein Cäsar Flaischlen-A r ch i v errichtet werden. Dem Kuratorium gehören an: Geheimrat vr. Otto Güutter-Stuttgart, Karl Hcnckell-Müncheu, Verlagsbuchhändler Julius Hoffmann-Stuttgart, Professor Or. Ernst Jäckh-Berliu, Geheimrat Peter Jessen-Berlin, G. Kilpper, Direktor der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart-Berlin, vr. Karl Klingspor-Qsfen- bach a. M., Leopold Klotz, Direktor der Perthes-Aktiengesellschaft, Gotha, Dr. Heinrich Lilienfein, Generalsekretär der Deutschen Schillerstiftung, Weimar, H. O. Persiehl-Hamburg, Karl Peter-Hamburg, Fritz Numpf- Potsdam. — Jahresbeitrag 30 Mark, Förderer mindestens 250 Mark. Die Goethe-Gesellschaft wird ihre diesjährige Generalver sammlung am Sonnabend nach Pfingsten, dem 10. Juni, in Weimar abhalten. Den Festvortrag »Goethe als Staat 8- m a n n« hat Professor vr. Fritz Hartung (bisher in Halle) über nommen. Für die Festvorstcllung im Deutschen Nationaltheater am Abend desselben Tages ist »Clavigo« in Aussicht genommen. Am fol genden Sonntag soll dann eine gemeinsame Fahrt nach den Dorn burger Schlössern stattfindeu, die bekanntlich vom ehemaligen Groß- herzog der Gesellschaft übereignet worden sind. Eine Fahrt nach Wetzlar zu der dortigen 100jährigen Erinnerungsfeier ist für Montag geplant, falls das Wetter günstig ist und die Zahl der Teilnehmer einen Extra zug ermöglicht. Gründung einer ungarischen Goethe-Gesellschaft. — Im Anschluß an das Goethe-Museum in Budapest wurde die Gründung einer unga rischen Goethe-Gesellschaft beschlossen. Die Gesellschaft will Goethesche Kunst sowie überhaupt die deutsche Literatur pflegen. Neu aufgcfundcne Goethe-Briefe. — Wichtige Goethe-Briefe kom men immer noch zum Vorschein, so zahlreiche Bände seiner Schreiben auch bereits veröffentlicht sind. Wie in der bei von Qerthel L Co. in Friedenau erscheinenden »Autographen-Rundschau« mitgeteilt wird, ha ben wir von einer Burg in Schwaben noch Aufklärung zu erwarten über die erste weimarische Zeit, und in Wolfenbiittel sind jetzt die Briefe aufgetaucht, die Goethe an Ernst Theodor Langer gc- 483
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder