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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Ltjchn. Buchhandel. Redallioneller Teil. l64, 18. Juli 1914. Rabatt auf die Einzelpreise zwischen 20 und 33^ 7» beträgt, ge nießt er in jedem Falle hierdurch einen anständigen Bruttover- dienst, der bis zu 40 7° beträgt und ihn für die lächerlich geringen Rabattsätze, die die französischen Verleger auf ihre Abonnements preise gewähren, und die im Durchschnitt 5 bis 15 7» betragen, entschädigt; er ist hierbei sogar besser gestellt als der französische Provinzsortimenter, der nur den Departementspreis in Rechnung stellen kann und noch dazu höhere Transportspesen zu bezahlen hat, wenn sein Wohnort weiter von Paris entfernt ist als Brüssel (letzteres 4 bis 5 Stunden Schnellzug). Das ist der ideale Zu stand in der Theorie, — doch sind wir in der Praxis leider weit davon entfernt. Unter dem Vorwände, daß der Kunde kein Interesse daran habe, sein Abonnement durch den belgischen Sor timenter zu beziehen, wenn cs ebensoviel koste wie beim direkten Bezug per Kreuzband vom französischen Verleger, haben die in Betracht kommenden Spezialfirmen ihre eigenen Preise gemacht, die sich nur darin gleichen, daß sie alle unter dem Auslandspreise stehen. Namentlich die älteren großen Zeitschriften, wie Rsvus äss äsux mouäss, Illustration, Xaturo, Tour du Llouäs, die Mode zeitungen, die ^imalss politigass et littsrairss waren — und sind noch heute — der größten Willkür unterworfen, während bei den neueren Familienzeitschriften der Hachetteschen und Lafitteschen Verlage, Wie üsoturss xour tous, Ueminn, Nusisa, de sais tont usw., von vornherein der Pariser Preis bzw. der Einzelpreis die Basis für die Berechnung der belgischen Abonnementspreise ge bildet hat. Bei Zeitschriften, die im Buchhandel ein oder mehrere Tage später geliefert werden als beim Postbezug, scheint eine Er mäßigung des Auslandspreises in gewissem Sinne gerechtfertigt und ist deshalb den Provinz-Sortimentern mit einigem Recht zu gestanden worden. In Brüssel selbst fällt jedoch dieser Grund fort, da die betreffenden Firmen, wie überhaupt alle größeren Buchhandlungen tägliche, früh um 8 Uhr eintreffende Eilgutsen- dungen aus Paris erhalten und nachgewiesenermaßen ihre Abon nenten schneller bedienen können als die Post, die Pariser Kreuz bandsendungen vom Tage vorher vielfach erst nachmittags gegen 2 Uhr austrägt (»Illustration«!). Im Gegenteil, die durch den Sortimenter ausgetragenen Abonnements haben vor den Post abonnements noch den Vorteil, daß sie ungefaltet oder ungerollt, somit in bedeutend besserem Zustand geliefert werden als letztere. Trotzdem hat die vom Osrols belsso äs la lübrairis ernannte »Preiskommission« auf das Drängen der drei hauptsächlichsten Spezialgeschäfte in Brüssel und eines Löwener Sortimenters, von denen namentlich einer durch seine Unbeugsamkeit die ganze, mühsam erzielte Einigung in Frage gestellt hatte, in ihrer letzten Sitzung, Anfang Mai, sich dazu verstehen müssen, ein allgemeines, fakul tatives Heruntergehen unter die Auslandspreise im Prinzip bei allen Zeitschriften und, je nach deren Abonnementsbeträgeu, in der Höhe von 50 ets. bis 2 kros. zu gestatten. Also leider auch bei den vielen wissenschaftlichen Zeitschriften, bei denen der Unter schied zwischen dem Pariser Einkaufs- uud dem ausläudischen Verkaufspreis ohnehin selten mehr als 15 bis 20 7« beträgt! Der Ausdruck »fakultativ« kann hierbei von jedem Kenner der Ver hältnisse nur ironisch genommen werden; die betreffenden Firmen veröffentlichen ihre Tarife in Zeitungen und besonderen Kata logen mit großer Verbreitung, und den anderen Sortimentern, die weniger günstige Bezugsbedingungen genießen, weil ihr Be darf kleiner ist, bleibt also gar nichts anderes übrig, als in die selben Fußtapfen zu treten. Das Gute daran ist, daß jetzt überhaupt eine Einigung zu stande gekommen und dabei mancher allzu billige Preis erhöht worden ist. Im übrigen stellt man sich die Schwierigkeiten kaum vor, mit denen die bereits erwähnte Kommission zu kämpfen hat, der Schreiber dieses seit ihrer Begründung angehört und deren Arbeiten infolge absichtlicher Gleichgültigkeit der einen und gänz lichen Mangels an Gemeinsinn und Nachgiebigkeit der andern mehr als einmal am Scheitern waren. die Frage der Abonnementspreise der französischen Zeitschriften eine vorläufige Lösung erhalten hat hat die Kom mission nun auch die Festlegung der Preise der'englischen und deutschen Abonnements in Angriff genommen. Hier liegen die Verhältnisse wesentlich einfacher und günstiger, da die wenigen 1150 in Frage kommenden Firmen sich viel leichter verständigen konn ten. Der einzige Mitzstand liegt hier weniger an der Konkurrenz der Buchhändler untereinander, als an derjenigen der bel gischen Postverwaltung. Diese liefert die aus England und Deutschland eingeführten Zeitungen und Zeitschriften an das Publikum uämlich zum Selbstkostenpreis mit Aufschlag ihrer nach dem Gewicht berechneten Auslagen für deren Transport in Belgien. Wäre dieser Selbstkostenpreis identisch mit dem La denpreis im Ursprungslande, so wäre auch hier das übel nicht groß, doch bezieht die belgische Post z. B. alle englischen Zeitun gen und Zeitschriften (einschließlich der illustrierten Wochenblät ter und der Magazine) von einem Londoner Grossisten mit hohem Rabatt auf die Einzelpreise. Eine aus Mitgliedern der Preis kommission ernannte besondere Abordnung, bestehend aus den Herren CH. Desoer-Lüttich und O. Forst-Antwerpen, Präsidenten bzw. Vizepräsidenten des Osrols, Sachs (im Namen der Firma Lebsgue L Cie.-Brüssel) und Verehcken (Direktor des Zeitungs- grosso-Geschäfts Dechenne L Co.-Brüssel), hat deshalb im Mai eine Audienz beim belgischen Eisenbahn- und Postminister nach gesucht und erhalten, die allerdings irgendein greifbares Resul tat bis jetzt nicht zur Folge hatte. Ich behalte mir vor, auf den Verlauf der eingeleiteten Schritte und die weitere Regelung der ausländischen Abonnementspreise später zurückzukommen, um nach dieser Abschweifung zur Hauptversammlung der belgischen Buchhändler zurückzukehren. Der Jahresbericht bespricht ferner die übrigen, zahlreichen Schritte, die der Vorstand zur Aufrecht erhaltung des Ladeirpreises bzw. der belgischen Verkaufsordnung unternommen hat, und die meist den erwarteten Erfolg gehabt haben, über die Änderung der Verkaufsordnung selbst, auf Grund des neuen französischen Tarifs von 1913, ist an dieser Stelle in früheren Brüsseler Briefen bereits berichtet worden. Er erwähnt weiter den zwischen Rußland und Belgien abge schlossenen Urheberrechtsvertrag vom 31./18. Dezember 1913, so wie andere rechtliche Übereinkommen, berichtet über die Ernen nung des früheren Präsidenten und jetzigen lebenslänglichen Vorstandsmitgliedes E. Vandeveld zum Ehrenmitglied des Oerels äs In lübrairis, eine Ehrung, die der französische Verein nur außerordentlich selten erteilt, und über die wir uns deshalb um so mehr freuen können, und kommt schließlich auf die ver geblichen Bemühungen der buchgewerblichen Vereinigungen um eine würdige Vertretung Belgiens aus der Leipziger Weltaus stellung zu sprechen. Die Versammlung nahm dann gegen den außergewöhnlich umfangreich gewordenen Selbstverlag in Belgien Stellung und beschloß einstimmig: I. die im Selbstverlag erscheinenden Bücher nicht zu vertreiben, 2. den Kommissionsverlag der auf Kosten der Autoren gedruckten Bücher nur gcgeu eineu Minimal rabatt von 40 7» zu übernehmen. — Diese Entschlüsse sind ge eignet, oft und schwer empfundenen Mißständen abzuhelfen, vor ausgesetzt, daß sie allgemein und gewissenhaft durchgeführt werden. Anstelle der satzungsgemäß nach dreijähriger Amtsdauer ausscheidenden vier Vorstandsmitglieder wurden die folgenden Herren in den Vorstand neu- bzw. wiedergewählt: Buchdrucker Lamberty-Brüssel und Zech-Braine-le-Comte, Verlagsbuchhänd ler van Oest-Brüssel, Buchhändler Herckenrath-Gent und Thron- Brüssel. Herr Vandeveld regte bei dieser Gelegenheit eine Änderung der Satzungen an, indem er vorschlug, die Amtsdauer der Vor standsmitglieder im Interesse eines gedeihlichen Zusammenarbei- tens von 3 auf 5 Jahre zu erhöhen. Der Vorschlag wurde gut- geheißen und soll auf der nächsten Hauptversammlung zum Be schluß erhoben werden. Das übliche Festessen in der lüvsrns Rohöls beschloß die Hauptversammlung, deren Arbeitsprogramm in diesem Jahre be sonders reichhaltig gewesen ist. Mit Mühe uud Not ist nun doch eine »belgische Sek tion« auf der Bugra zustande gekommen, deren Eröffnung für diese Tage in Aussicht genommen ist. Zwar können wir uns denken, daß die Leipziger nicht gerade mit
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