Nr. 43. Leipzig, Mittwoch den 20. Februar 1935. 1V2. Jahrgang. „Mt gröktem Anteil kabe ick dieses Duck durckgelelen... von 8eite ru Seite stärker gefesselt durck das stklickte wakre Viesen der Sckreiberin..." urteilt -^gnes Siegel über die Reichtümer beraubt worden, daß jeder echt materialistische Herrscher, wenn er rechnen kann, sich bald sagen wird: hier ist außer dem Boden nichts mehr zu verkaufen. Dann ent steht eine Pause, in der das Volk weniger scharf bewacht sein wird. Wenn sich da ein Mann findet, der eine Men schenmasse formen kann, die in ihrer Verzweiflung gleich einer Naturgewalt, getrieben von körperlichem und see lischem Hunger, die Herrscher überwältigt, dann ist der Anfang da, der Anfang des Wiederauferstehens! Vernich tete Werte werden neu geschaffen werden, und in jeder Seele wird das Vertrauen wachsen wie über einem fried lichen Hause das Dach! Ich möchte doch zu gerne das Ende der Internationale erleben! Selbst wenn man mich dabei verhaften sollte! Aus dem Keller möchte ich wenigstens nüt einem Auge zuschauen!" Hinterunswird lautgesungen, Jungkommunisten undKin- der, Leninpioniere ziehen mit roten Fahnen in den Garten. „Schadet nichts!" sagt Alexander Grigoriewitsch, dieJugend betrachtend. „Schadet nichts! Die Jugend wird sich, wenn auch unter roten Bannern, einigen! Und die Jugend wird einmal das Wort haben! Erzogen in vollständiger Ab geschlossenheit von der Außenwelt unter roten Fahnen, Fahnen der Internationale, bleibt sie doch die russische Jugend, hier genau so, wie sie es im Kaukasus, als grusinische oder in der Krim als tartarischeJugend unter den internatio nalen Fahnen marschierend bleibt. An der echten Urkraft der Natur, die die Menschen in Völker mit verschiedener Sprache undFarbe formte, wird dieser Gedanke einesJnter- nationalen scheitern! Noch eine Umdrehung der Erde, noch hundert, noch tausend Umdrehungen nur - Geduld!" i6 als Klage und Anklage, das Wort von der Fremdherrschaft der Juden. In der Industrie, in der Wirtschaft, im Staatsbank wesen, in der Presse, in den Kommissariaten, in der Tscheka - über all hat das jüdische Element der Zersetzung und der rückstchtslofen Ausbeutung gesiegt. Eine Kriegsindustrie gewaltigen Ausmaßes wird aufgebaut, die Armee, die roten Bonzen und die G.P.U. werden wohl versorgt und leben glänzend aber das Volk hungert und darbt in einem unvorstellbaren Ausmaß. Aber das Buch bleibt nicht in der >Uage und Anklage stecken —die Stimme des russischen Volkes, die ein Zeugnis ablegt von der Kraft der russischen Seele gewinnt darin Gestalt. Durch alle Martern hindurch meldet sie sich eindringlich und kündet die Botschaft der Liebe und des Glaubens. Unversiegbar lebt die Hoffnung auf den Tag der Befreiung von der Fremdherrschaft. Diese Sehnsucht lebt selbst in der roten Jugend, die nie etwas Gutes von der alten Hei' mat und dem Glauben der Väter gehört hat - die Kraft des Blutes wird die zerstörende geistige Fremdherrschaft des jüdischen Marxis mus überwinden. Die Verfasserin selbst kommt nach mancherlei Erlebnissen des „Noten Aufbaus" in das Jndustriekonnnissariat nach Moskau und hat als Dolmetscherin viel mit den ausländischen Spezialisten zu tun. Durch die Heirat mit einem deutschen Ingenieur wird sie vor dem Schick sal bewahrt, Spitzeldienste für die G.P.U. leisten zu müssen. Ihr Werk, das das „Note Paradies" so erschütternd anschaulich bis in die jüngste Zeit darstellt und das bei aller nüchternen Härte in der Schilderung der Tatsachen jede gehässige Entstellung vermei det, ist ein Nuf an alle, die ein Herz für die Leiden der Millionen unter der roten Herrschaft haben, es wird überall da ein Echo finden, ivo Menschen die tiefsten Stimmen der Zeit hören wollen. .^ibelliiigtn-Vi.'rlag - Berlin und uibkl.uu6m-vcirl.n6 «ZM.b.n. - ociruu uuo M9216 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 102. Jahrgang.