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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1932
- Strukturtyp
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- 1932-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1932
- Sprache
- Deutsch
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MMMfMmDwtschmVllMaM Nr. 305 (R. 143). Leipzig, Sonnabend den 31. Dezember 1932. 99. Jahrgang. RäiMwueller TA Jahreswende ^)ahr, ich schelte dich nicht, Sah'ss du gelassen mich leiden, seb ich gelassen dich scheiden, tröstlich über uns beide» leuchtet das ewige Licht. Gei willkommen, o Iahr! Willst du an Schmerzen mich ketten, unter den Rasen mich betten: gerne, das Leben zu retten, bring' ich das Leben dir dar. Neujahrswünsche eines Sortimenters. Von Friedrich Reineck-e. Nicht allgemeine Wünsche will ich hier anssprechen, son dern einige besondere, die den Gesamtbuchhandel angeh-en. Denn ich glaube, daß wir Buchhändler durch die Schwere der Zeit jetzt reif genug geworden sind, uni einzusehen, daß es um das Ganze geht, nämlich um den gesamten Buchhandel und nicht immer nur um den Vorteil des -einzelnen, daß vielmehr der Vorteil des Knzelnen meistens nur dm augenblicklicher ist, der den Gesamtbuchhandel und damit auch wieder den einzelnen selbst schädigt. Daß ich diese Wünsche aus dem Gesichtswinkel des Sortiimenters ausspreche, sagt die Überschrift. Von lieben Kollegen geht mir dauernd Material zu; nur einiges will ich davon verwenden. 1. Ich wünsche, daß künftig der Verlag das Sortiment nicht mehr für größere Bestellungen mit Berpackungsberech- nung bestraft; denn diese Strafe ist ein Unrecht, das den Sorti menter verbittert. Eine große Sendung in viele Postpakete ver packt lostet dem Verleger mehr als eine Kiste. Außerdem ist Ballenverpackung mit Bvetterschutz oben und unten möglich. Nach Z 19 der Verkehrsordnung »darf« besonderes Verpackungs material berechnet werden, muß es aber nicht. Die Lieferungs bedingungen des Deutschen Verlegervereins, die anders lauten, sind einseitig fcstgelegt und haben -bis heute noch nicht die Ge nehmigung der Gilde, noch weniger diejenigen -des Stuttgarter Verlegervereins. Also, Sortimenter, schreibe künftig die Ver packung kostenfrei in Ballen vor. Du kannst es Dir nicht mehr leisten, sie zu bezahlen, und auch Du kannst Deine Großabnehmer — sofern Du solche noch hast — Nicht mit der Berechnung der Verpackung bestrafen. 2. Ich wünsche, daß der Verlag Niedrige Preise von Volks oder Sonderausgaben nicht auf Kosten des Sortimenterrabatts erzwingt. Das Sortiment ist in dieser Notzeit nicht mehr in der Lage, sich für derartig schlecht vabatti-erte -und gar noch mit Portokosten -besonders hoch belastete Ausgaben zu verwenden: es wäre Selbstmord. Von den verschiedensten Seiten wird schon die Forderung erhoben, vor unvorteilhaften Angeboten in ver traulichem Kreis zu warnen! Es wäre richtiger, wenn der Ver lag die Lebensnotwendi-gkeit des Sortiments allgemein einsehen und berücksichtigen würde. 3. Ich wünsche, daß -auch -die Jugendschriftenvcrleger künf tig davon abl-assen, billige Reihen mit geringerem Rabatt auf zubauen, als der Gosamtabschluß ausmacht, -wenn sie Wert aus ein lebenskräftiges Sortiment legen. Für -den Durchschnitts- sortimenter ist es ja -heute ausgeschlossen, gerade bei diesen bil ligen Reihen den Rabatt zu erreichen, den er für sein Durch kommen braucht, -da er nicht -einseitig nur einen Verleger führen kann, sondern immer ein ausgewähltes und reiches »Sortiment« bieten muß. Ringbildungen, die dahin zielen, bei Jugendschriften und Bilderbüchern den Rabatt des Sortimenters zu schmälern, sind nicht am Platze. Bisher sind einzelne Sortimenter immer noch stark genug gewesen, -dies« -Vorschriften zu durchbrechen, wenn sie dank ihres großen Absatzes Rückgrat genug hatten. 4. Ich wünsche, daß diejenigen Jugendschriften- und Bil derbücherverleger, deren Erzeugnisse der Sortimenter bisher als Qualitätsware besonders gefördert und regelmäßig zu einem Riesenabs-atz gebracht -hat, davon abgehen, nun auch den Auch buchhandel — Spielwarenhandlungen und manche Warenhäuser — -aufzusuchen, um ihnen ihre Erzeugnisse ebenfalls zu »günsti gen Lieferungsbedingungen« anzubieten. Es -ist ein Trugschluß, wenn der Verleger glaubt, durch Verbreiterung seines -Abneh merkreises außerhalb -des ordentlichen Buchhandels sogar -in den Zeiten des Konjunkturrückgangs und des sinkenden Preisniveaus einen gleichbleibenden oder gar noch steigenden Umsatz erzielen zu wollen. Denn der Buchhändler kann nicht das gleiche führen wie -der Auchbuchhandel, -darf nicht das gleiche -im Fenster aus stellen wie -der Auchbuchhandel, muß sich vielmehr von dem Ver kauf jener Bücher zurückzi-ehen. Außerdem nimmt:der Verleger aber -dom Buchhändler durch Ausdehnung der Konkurrenz wie der Kunden fort, schwächt ihn, der vielleicht allein in der Lage ist, auch andere hochwertige Qualität zu verkaufen, weil dazu Fachkenntnis und Bildung gehört. -Weitere Schwächung in die ser schweren Zeit muß aber -den Sortimenter zum Untergang bringen, und ich bin -fest davon überzeugt, daß der Auchbuch handel den ordentlichen Buchhandel nie ersetzen können wird. Es ist deshalb auch ein Trugschluß, wenn ein Ju-gendschriften- verleger -für seine billigen Reihen Preise ans-etzt, die nur -durch Verminderung -des Sortimenterrabattes -möglich sind sowie durch Steigerung der Auflage zu einer Höhe, daß sie schon nach Ansicht des Verlegers der Buchhandel allein nicht schnell genug absetzen kann, die vielmehr von vornherein noch -den Absatz des Auchbuchh-andels -braucht. Denn von überall her kommen Nach richten über beabsichtigte ALwehrmaßnahmen, und -der Verleger wird sich bald -allein entscheiden müssen: entweder Buch handel oder Auchbuchhandel; sonst -könnten seine Auflagen -sehr bald für einen von beiden zu hoch sein! Beispiele von Verlegern, -die durch die Ausdehnungssucht solcher Art -die Gunst des Buch händlers verloren -haben und nun schwer -danach ringen, sie wieder zu erlangen, brauche ich hier nicht anzusühren. 5. Ich wünsche, daß sich der Verlag künftig nur des Buch handels oder -des Antiquariats bedient, wenn er Bücher zu herab gesetzten Preisen abstoßen -will und dieses nicht durch ehe- 929
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