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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1932
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
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Xi 305, 31. Dezember.1832. Redakttoneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Buchhiindlerisches aus dem Biedermeier. Das vielen Bücherfreunden als Fundgrube wohlbekannte »Jahr buch des Nützlichen und Unterhaltenden« von F. W. Gubitz bringt im Jahrgang 1844 einen hübschen Aufsatz, dessen Autor nicht ge nannt ist, wahrscheinlich aber der Herausgeber selbst oder der Ver leger ist, über die Leipziger Buchhändlerbörse, über Buchhändler- bräuche und Verlegeranekdoten. Die Ausführungen sind Min Teil so originell, daß es verlohnt, sie aus der Vergessenheit wieder auf leben zu lassen. Zu einer Holzschnittansicht der alten Buchhändlerbörse neben der Nicolaikirche wird folgendes gesagt: Die jetzt bestehende Buchhändler-Börse ist ein schönes zwei stöckiges Haus, sowohl geschmackvoll außen und innen, als auch in seinen Räumen zweckmäßig benutzt. Durch die hohe Pforte ein tretend, liegt dem Kommenden im unteren Raume, linker Hand, das sogenannte grüne Zimmer, welches zu Versammlungen, Auktionen usw. benutzt wird, während das rechts befindliche Zimmer zu Aus stellungen neuer Werke, deren Ausstattung besondern Werth hat, be stimmt ist. Den ganzen obern Stock nimmt der große Saal ein, wel cher ein längliches, einfach und edel ausgeschmücktes Viereck bildet, an dessen beiden kürzeren Seiten sich Gallerten befinden, jede durch zwei Säulen getragene Höchst zierliche eiserne Treppen führen auf diese Gallerten, von wo aus man bequem den ganzen Saal und das während der Messe darin statthabende Treiben übersehen kann. Mehr als hundert viereckige Tische, jeder zu vier Personen und mit Schreibzeug besetzt, füllen alsdann den weiten Raum, in dem die Buchhändler sitzend, stehend, gehend, bald erfreulich, bald unerfreu lich beschäftigt sind; jeder hat von ihnen, um leichter gefunden und erkannt zu werden, ein kleines Schild mit seinem Namen oder seiner Firma entweder neben sich auf dem Tische liegen, oder er trägt es am Hut oder auf der Brust befestigt mit sich herum. Zu dem Ohre des Gallerienbesuchers tönt das Geräusch, welches da unt-en einige hundert Menschen durch Schreiben, Sprechen, Gehen, Geldzählen Her vorbringen, gleich dem fernen Murmeln der Meeresbrandung. An der anderen Seite des Saales steht ein größerer, umgitterter Tisch für den Börsen-Vor st and, welcher dort bald derathend, -bald schlich tend, bald entscheidend waltet. Neben dem Haupt-Eingang, in der Mitte der langen Seite des Saales, sind Stunden- und Tages-tlhren angebracht; links und rechts, an den Enden dieser Seite, führen Thüren auf eine freie Gallerte, wo sich in freier Luft abkühlt, wen die Geschäfte — was wohl vorkommt — zu warm gemacht haben. * Auch zu unserer Großväter Zeiten scheinen im Buchhandel die gewinnbringenden Geschäfte Hinter den gewinnlosen zurückgestanden zu haben. »So bemerken wir«, schreibt der Mitarbeiter des Jahr buches, »daß man sich oft über den Gewinn dabei (näml.ich dem Buchhandel) täuscht, indem nur wenige Unternehmungen entschieden eingreifen, die dann das decken und übertragen, was die vielen miß- rathenen an Betriebs-Kapital Hinnahmen. Selbst die Schriftsteller haben zum Theil falsche Begriffe von dem Erfolg, sind aber rasch geneigt, über ihre Verleger den Stab zu brechen. So kenne ich einen Autor, der einstmals keck behauptete: die Buchhändler bevortheilten den Schriftsteller, — (das alte Lied!) —, und wenige Jahre nachher, da er selbst Verleger geworden, sprach er den Satz umgekehrt aus, obwohl er, so allgemein, in beider Hinsicht falsch ist.« Zu den leider noch nicht geschriebenen .großen Kapiteln »Verleger und Literatur«, »Verleger und Dichtung«, »Verleger und Wissen schaft« weiß der Autor den— wohl noch bekannten — Beitrag zuzu steuern: »Gar mancher gute Gedanke, tritt er nun in's literarische Leben, erfordert ausdauernden Aufwand, um endlich lohnend zu werden, wie denn selbst der Verleger des ersten Konuersations- Lexicou' sein Vermögen e-inbllßte bei dem ersten Anfänge, und seinen Zweck nur erreichte durch den beharrlichen Muth, sich zum zweiten Mal mit Eifer und Geduld an's Werk zu machen, als die Verhältnisse ihm wieder zu Geldkrästen verhalfen«. Endlich bringt er einige »gar possirliche Verlags-Anekdoten«, die man auch heute gern lesen wird: Ein sonst wohl erfahrener Buchhändler ließ den ersten Band eines Werkes liber Alterthümer erscheinen, das keinen Absatz fand, und nach dem Contrakt sollte er drei Bände folgen lassen, die der Verfasser indeß noch im Kopfe trug. Jener Verleger, der für jeden Bogen drei Friedrichsd'or als Honorar zu zahlen hatte, unterhandelte nun, und war endlich überaus zufrieden, daß er nur anderthalb Friedrichsd'or zu zahlen brauchte für jeden Bogen, den der Ver fasser — nicht schrieb! Ein Berliner Buchdrucker, eben auch Buchhändler geworden, kam einst zu mir mit einem Blatte der »Jenaischen Literatur-Zeitung«, worin eine von ihm verlegte »Flora« derben Tones verurtheilt wor ben war. In feiner Heftigkeit suchte ich den Mann damit zu trösten, daß dergleichen gar Vielen geschehe, und er entgegnete wllbhend: »Ach, das ist es nicht! Aber wo hat der — das Buch hergekriegt? Ich habe auch nicht ein einziges Exemplar abgesetzt, sie sind alle re mittiert! Stärkeren Humor hat noch der Fall, daß einem Verleger sogar — es ist Thaisache! —unter den sogenannten Krebsen ein Exemplar mehr von einem Buch zurückkam, als er versandt hatte. Es war ein Frei-Exemplar des Autors, wozu der Abnehmer sich nicht auffinden ließ. Zum Schluß gibt er sogar eine Lektion über Buchhändlermoral und Ähnliches. Die Ethik des Buchhändlerberufes saßt er in die fundamentalen Worte zusammen: »Ein rechter Buchhändler wird an einem g Uten, nützlichen Buche lieber verlieren, als an einem schlechten, verderbliche n gewinnen«. Mer er benutzt diesen wahrhaft schönen Satz leider nur dazu, ihn sich selbst als moralisches Mäntelchen umzuhängen und damit fiir sich in höchst naiver Weise — Reklame zu machen. Das nannte man in der »guten, alten Zeit« Geschäftskunst. (Mitgeteilt von Gustav Engel, i. Fa. Heinrichs Buchhandlung, Bielefeld.) Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestcllt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 22.-28. Dez. 1S3S. Vorhergehende Liste 1832. Nr. 380. sZeichen-Erklärung s. Nr. 282.) Konkurse und Vergleichsverfahren. HM erlin-Berlag G. m. b. H., Baden-Baden. Ver gleichsverfahren 17/XII. 1832 eröffnet. Vertrauensperson: Rechtsanw. Lr. H. Hauser, Baden-Baden. S. a. Bbl. 238. A d am, I n g el> o rg, B ii to w <Bz. Köslin). Verkehr über Leipzig aufgegeben. ntiguariat Agnes Straub G. IN. b. H., Berlin W 35. Verkehr über Leipzig aufgegeben. Baudrexler, Gertrud, München 13. Verkehr über Leipzig aufgegeben. Bernhardt G. m. b. H., Georg, Leipzig C 1, wurde auf eigenen Wunsch im Adreßbuch gestrichen. Dieckmann L Co., Margarete, Berlin O 27. Verkehr über Leipzfg aufgegeben. Eichler, Otto, Leipzig O 8, jetzt: C 1, Karlstr. 18. jetzt: 21211. Leipziger Komm.: Hofmeister G. m. b. H. Emrich, Georg, Frankfurt fMain). Verkehr über Leipzig ausgegeben. HK allen roth, Albert, Verlagsbuchhandlung, Rheinisches Buch- u. Kunst antiquartat, Bonn. HAlbert Falkenroth verstorben. Firma erloschen. Feil, Ernst, Leipzig C 1. Leipziger Komm, ausgegeben. HGimmerthal, F. A., Bochum-Langendreer. Verkehr über Leipzig aufgegeben. HHein L Co., S., Hannover. Verkehr liber Leipzig ausge geben. Katholischer Missions-Verlag A. - G., M. Gladbach, vr. Heinrich Rommen u. Ewald Veltgens ausgeschieben. Ge schäfts?. Vorstand: Josef Ringendahl, setzt: 228 34. ^ L a n g e n s ch e i d t G. m. b. H., vr. P., B e r l i n - S ch ö n e b c r g, ^ wurde tm Adreßbuch gestrichen. HLüdemann s e n., Rudolf, Stuttgart. Adresse jetzt: 1, Schließfach 843. Sophienftr. 25L. k-s- jetzt: 713 33. Opladener Druckerei u. Berlagsanstalt G. m. b. H-, Opladen, wurde aus eigenen Wunsch Im Adreßbuch ge strichen. Sesam- Verlag Inh. Emmerich Beesei, Wien I, ging ohne Pass, an Deutscher Verlag für Jugend und Volk Gesell schaft m. b. H. über. Geschäfts?.: Komm.-Rat Walther Btedling. Adresse jetzt: I, Burgring 8. p-s- jetzt: S 335 85 u. 335 88. HSiering, Max, Kassel. Inh. jetzt: Konrad Degenhardt. Dublin, Leo, Wien I, wurde im Adreßbuch gestrichen. Ullrichs Buchhandlung Inh. Eberhard Ullrich, Osterode iOstpr.), wurde im Adreßbuch gestrichen. HVerlag »Menschen und Mcnschenwerkc« Arpäd Kcitner, Wien IX. Verkehr liber Leipzig ausgegeben. 931
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