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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1932
- Strukturtyp
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- 1932-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1932
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- Deutsch
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X: 283, 10. November 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f- b. Dtschn Buchhandel. sie ihnen nichts weiter gegeben hätten als den Optimismus, den Mut zum Weitcvkämpfen und zu unverdrossenem Weiterarbei ten, so wäre auch das noch ein reicher Gewinn, den sie aus dieser Versammlung mit nach Hause genommen haben. Dasür sei Herrn Nitschmann der herzliche Dank ausgesprochen. Wir dürfen aber wohl annchmen, daß in dieser Versammlung, die bis abends 7 Uhr dauerte, ein wertvoller Extrakt unserer Be rufsarbeit geboten wurde, mit dem unser kleiner Kreisverern vollauf zufrieden sein kann. Kurt Kretzschmar. Gemeinschaftsgruppe wissenschaftlicher Buch händler in der Universität Frankfurt a. M. Die kleine Feier, mit der am 2. November in der Frankfurter Universität di« aus Anregung und Wunsch des Kuratoriums der Goethe-Universität in Frankfurt a. M. von einer »GemeinschaftS- gruppe wissenschaftlicher Buchhändler in Frankfurt a. M.<- ins Leben gerufene Dauerausstellung wissenschaftlicher Bü ch e r in dem Univerfitätsgebände selbst eröffnet worden ist, gestaltete sich zu einer bedeutungsvolle» Kundgebung nicht allein für das wis senschaftliche Buch selbst, sondern ganz besonders auch für eine be tonte Anterefsenverbuii'denhcit zwischen den Vertretern der Wissen schaft, den wissenschaftlichen Bibliothcksinstituten und dem wissen schaftlichen Buchhandel. Der Feier wohnten zahlreiche Professoren, Dozenten und sonstige Angehörige der Kranksurter Universität, sllhrcnde Persönlichkeiten der Frankfurter Bibliothcksinftitute und die Mitglieder der Ge- mcinschastsgruppe wissenschaftlicher Buchhändler bei. Der Rektor der Frankfurter Universität, Professor De. Gerloff, crössnete die Feier mit einer kurzen Ansprache, in der er über die Bedeutung dieser neu- eingerichteten Daucrausstellnng sowohl stir di« Franksurtcr Univer sität als auch für den wissenschaftlichen Buchhandel sich sehr an erkennend aussprach. Wenn eine derartige Einrichtung auch nicht die Schwierigkeiten zu bannen vermag, die sich aus der gegenwärtigen Krise für das wissenschaftliche Buch ergeben, so wird sie nach der Meinung von Professor Gcrlosf doch stark mit dazu beitragen, die Überwindung dieser Schwierigkeiten zu erleichtern. Die damit ver bundene Werbung stir das wlsscnschastliche Buch lege auch der Uni versität die -Verpflichtung auf, diese Neueinrichtung in jeder Weise zu fördern. Prosessor Gcrlosf betonte ganz -besonders die bestehende Jntcresscnverbundcnhclt zwischen Wissenschaft und Buchhandel, die beide zu Verbündeten mache in der Verteidigung von Gütern, die für die deutsche Kultur und Nation von lebenswichtiger Bedeutung sind. Anschliessend an dies« Ansprache von Professor Gerloff erstattete vr. Bergmann, Inhaber der Universitätsbuchhandlung Blazsk L Bergmann, ei» kurzes Referat über die Entstehung und die Organi sation der Dauerausstellung. Aus dem Bericht ging hervor, daß das Unternehmen mit recht erheblichen Kosten verbunden ist. Beteiligt sind die sechs Buchhandlungen Johannes Alt, F. B. Auffarth, Blazek L Bergmann, Peter Mancher, Walter Schahki und Karl Scheller, die alle schon bisher in engster Verbindung mit der Universität gestan den haben. Die meisten in Frage kommenden wissenschaftlichen Ver leger haben die grobe Werbung für ihre Produktion durch diese Aus lage bereits erkannt und sich bereit erklärt, alle Neuerscheinungen unverlangt direkt nach der Universität zu liefern. Die Bllcheraus- lage soll stets vollständig sein^ deshalb wird der Bestand regelmäßig nach der »Deutschen Rationalbibllographie« ergänzt. Die bisher üblichen regelmäßigen unverlangten Ansichtssendungen von Neuerscheinun gen an die verschiedenen Jnstftutshibliotheken werden sich also in Zukunft erübrigen, nachdem den wissenschaftlichen Bibliotheksinsti- tutcn nunmehr die Möglichkeit gegeben ist, sich in dieser Ausstellung laufend über die in Krage kommenden Neuerscheinungen zu orien tieren. Alle Bllcherbestclluugen der Bibliotheksinstitutc sollen küns- tighln nur in dem Ausstellungsraum der Universität abgegeben wer den, von wo sic an die sechs zur Gemeinschaftsgruppe gehörigen Fir men verteilt werden. Die Lieftrung der bestellten Bücher erfolgt jedoch nicht von der Gruppe, sondern von den einzelnen Buchhand lungen direkt an die Besteller. Ohne Nennung von Firmen bei der Gemeinschaftsgruppe eingehende Bestellungen sollen so verteilt wer den, daß das Fachgebiet der einzelnen Firma nach Möglichkeit berück sichtigt wird. Innerhalb der Gemeinschaftsgruppe soll in gewissen Zwischenräumen ein Ausgleich stattfinden. Die Beaufsichtigung der Auslage, die Abrechnung mit dem Ver lag, Auskunst und Hinweis« zur Benutzung der vorhandenen Kata loge werden von einem von der Gemeinschaftsgruppe eingestellten, im wissenschaftlichen Buchhandel geschulten Gehilfen besorgt, dem auch noch ein Volontär zur Unterstützung beigegeben ist. Im allgemeinen sollen die ausgestellten Bücher nicht ausgellehcn werden. Den Her ren Dozenten ist aber die Möglichkeit gegeben, sich gegen Leihschein das «ine »der andere Werk sür kurze Zeit zur Ansicht aushändigen zu lassen. Besonderes Augenmerk will die Gemeinschastsgrnppe auch dem Gemeinschastsbezug der Studierenden widmen, um diese dadurch in den Genuß des Mengcnprcisnachlasses zu bringen. Auch der Vertrieb von Hörerexemplaren soll künftig durch die Organisa tion der Gemeinschaftsgruppe geschehen. Herr vr. Bergmann gab zum Schluß seines Referates der Hoffnung Ausdruck, daß durch diese Neueinrichtung den Studierenden das Buch als unentbehrliches Un terrichtsmittel wieder nähergebracht werden möchte und dankte im Namen der Gemeinschaftsgruppe insbesondere den Herren Pro fessoren vr. Riezler und vr. Oehler, mit deren Hilft dieses Werk erst möglich gemacht wurde. Zum Schluß der Feier sprach noch der Generaldirektor der Frankfurter wissenschaftlichen Bibliotheken, Prosessor vr. Oehler, sich sehr anerkennend über diese Neueinrichtung des Frankfurter Buchhandels aus, die deswegen so notwendig geworden ivar, weil sich die schon seit Jahren angestrebte Schaffung einer Zcntralbibliothek in Frankfurt a. M. vorläufig noch nicht ermöglichen ließ. Professor Oehler wies darauf hin, daß zwischen Buchhandel und Bibliotheken wohl auch einige Gegensätzlichkeiten bestehen, und zwar hauptsächlich aus materiellen und finanziellen Gebieten. Mit dieser Neueinrich tung des Franksurtcr Buchhandels sei aber erneut ein Boden zur Gemeinschaftsarbeit geschaffen worden. Es sei besonders anzuerken nen, daß sich hier zum ersten Male geschäftliche Konkurrenten zu einer gemeinsamen Aktion im Interesse der Wissenschaft zusammen gesunden haben. Dis Schaffung der sehr schönen Einrichtung sei mit vielen Schwierigkeiten verbunden gewesen, di« aber ein« gute Lösung gesunden Haben. Die Schöpfung, die ein Unternehmen des wissen schaftlichen Buchhandels sei, verdiene von allen Seiten Unterstützung. Mi« dem Wunsch, dieses mit Hilfe des Frankfurter Buchhandels ent standene neue Institut der Frankfurter Universität möge sich recht gut weiter entwickeln, beschloß Professor Oehler die Feier, der sich dann eine gemeinsam« Besichtigung des im Zwischengeschoß der Uni versität befindlichen Ausstellungsraumes anschloß. S.-W. Aussichten auf das Ostergeschäft 1933. Der Schulb-uchhandel ist voll Sorgen, der Verlag fürchtet ge radezu »ein Erliegen der Schulbuchproduktion«. Die Volksschulen kommen mit einem Geringstmaß an Büchern aus. Man kann eigentlich nur mit den höheren Schulen rechnen. Und da wird geklagt über die Hilssbllchereien, den Altbuchhandel von Hand zu Hand oder durch Sortimenter, über die billigen Lesebogen, über »die schulbücherfeind liche Haltung des Publikums, insbesondere gerade der wohlhabenden Schichten«. Das «sind Dinge, die das Schulbüchergeschäft zu Ostern stark einschränken. Sie reichten aber doch noch nicht aus, Schulbücher beim Klassenübcrgang ganz entbehrlich zu machen. Etwas blieb immer noch zn besorgen. Meist waren's nicht gerade die billigsten Sachen. Und an sich ließen sich schon Versuche denken, die Kauffreude un'd Kaufwilligkeit allmählich wieder etwas zu beleben. Inzwischen steigt eine Gefahr herauf, der Widerstand zu bieten heute kaum eine Möglichkeit zu erkennen ist. Das ist der Sch w u n d im Bestand des höheren Schulwesens. Die Zahlenreihen, die der Geschäftsführer des Deutschen Philo logenverbandes, Studienassessor Ried, in einer Schrift »Schüler, Klassen und Schularten der höheren Knaben- im>d Mädchenanstalten des Deutschen Reiches« zusammengestellt hat, sind einfach erschütternd. Sie beruhen auf Erhebungen des erwähnten Verbandes. Da das Statistische Reichsamt nur Gesamtzahlen für 1931 veröffentlicht hat und das Reichsministerium des Innern erst jetzt Erhebungen an stellt, 'deren Abschluß noch auf sich warten lassen dürfte, bedeutet die Untersuchung des Philologenoerbandes fürs erste die einzige Möglichkeit, in die tatsächliche Lage des höheren Schul wesens und die zutage tretenden Tendenzen der Verände rung Einblick zu gewinnen. Von 1931 aus 1632 traf die Knabenanstalten beim Rückgang von 513 599 Schülern aus 482 584 ein Verlust von 31915 oder 6,0/L, die Mädchenanstalten beim Rückgang von 211 245 aus IW 750 von 14 485 oder 6,8A. Der Gesamtverlust beträgt 45500 oder 6,3 A. Die Gesamtzahl der Schulklassen in Knaben- und Mädchen anstalten zusammen war 1931 26 433, im lausenden Jahr bestehen noch 25 427. Eingczogen worden sind 1006 Klassen. Dies bedeutet wieder die Außerdienststellnug von rund 1>ä Tausend Lehrern. 811
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