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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1932
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- 1932-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1932
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- Deutsch
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RedMwmller TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle Bctr.: Vcreinsbuchhandlung. Wir geben erneut bekannt, daß die Buchhandlung des Studentenrates der lettländischen Universität in Riga nicht als reguläres Buchhandelsunternehmen anzusehen und nach Z 5 Ziffer 5 der Satzung des Börsenvereins nicht zu be liefern ist. Leipzig, den 7. November 1932. Or. Heß. Buchhändlerverein der Prov. Brandenburg. Bericht über die Jahreshauptversammlung vom 2. Oktober 1932 in Berlin. Der Vorstand hatte gut getan, die Hauptversammlung in diesem Krisenjahre ausnahmsweise nach der Metropole Berlin oinzuberufen. Der Verein hat zwar immer — und mit Recht — dem Prinzip gehuldigt, die alljährlichen Hauptversammlungen im Veveinsgebiet von Ort zu Ort wandern zu lassen, um so die Bindung der Mitglieder untereinander und die Verwurzelung unseres Vereins mit unserer engeren brandenburgifchen Heimat zu fördern; in diesem Jahre aber mußte das schöne Ideal der höheren Gewalt weichen. Aus Sparsamkeits- und Zweckmäßig keitsgründen glaubte der Vorstand von der Tradition abweichen zu müssen, und wie recht er tat, bewies der gute Besuch der Berliner Versammlung, der fast 45 Prozent des Mitglieder bestandes erreichte. Die Versammlung begann 11.30 Uhr. Wie in den früheren Jahren, so konnte der Vorsitzende, Herr Hans Langewiesche, auch diesmal wiederum unseren verehrten und liebwerten Herrn Paul Nitschmann als Vertreter des Börsen vereins und der Gilde herzlich begrüßen. Der ausführliche Jahresbericht des Schriftführers, Herrn Kurt Kretzschmar, gab Gelegenheit zu einer regen Aus sprache über die einzelnen und wichtigsten Fragen, die im Be richt rückschauend und kritisch gestreift wurden. Zunächst be richtete Herr Paul Nitschmann über die Verhandlungen, dis mit dem Finanzministerium wegen der Umsatzsteuer ge führt worden sind. Das Finanzministerium habe zwar eine Bevorzugung des Buchhandels bei der Umsatzbestsuerung ab gelehnt, es sei aber trotzdem zu weiteren Verhandlungen über einen Modus zur Entlastung des Buchhandels bereit. Im Augenblick habe die ganze Umsatzsteuerfrage an sich ja durch die letzte Verordnung der Reichsregierung über die Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft und die dadurch zur Einführung kommenden Steuergutscheine eine Abschwächung erfahren, die Frage bleibe aber trotzdem in der Schwebe und fei es auch nur deshalb, um vielleicht eine Möglichkeit der Abwälzung der Um satzsteuer auf den Käufer zu schaffen. In ihrer heutigen Form sei die Steuer unmöglich zu ertragen, da sie vom Verdienst des Sortiments gehe und dessen ohnehin schon geschrumpfte Renta bilität noch mehr zusammenschnüre. Ganz besonders müsse das Sortiment heute angesichts seiner Umfatzsteuerlasten die Möglichkeiten der Befreiung von der Steuer nach tz 7 UStG, erfassen und ausnutzen. Hier würde mancherorts noch sehr nachlässig gehandelt. Der buchmäßige Nachweis des steuerfreien Umsatzes sei zwar nicht leicht zu führen, beson ders deshalb nicht, weil die Finanzämter über den Umfang und die Art der Nachweisung verschiedener Auffassung seien. Das dürfe aber nicht hinderlich sein, die Steuerfreiheit im Sinne des Gesetzes restlos in Anspruch zu nehmen. Im übrigen sei bei Nachprüfungen den Steuerpflichtigen empfohlen, in dem Finanz beamten nicht von vornherein den Feind zu sehen; bei verständ nisvollem Entgegenkommen lasse sich immer ein gangbarer Weg finden. — Im Anschluß an die rege Aussprache über diesen Punkt berichtete Herr Hans Langewiesche über die Lage im Schulbücher ge schäft. In den vergangenen Monaten haben wiederholt Verhandlungen zwischen Schulbuchverlag und Schulbuchsortiment ftattgefunden, dis sich hauptsächlich mit den folgenden Punkten befaßten: Lockerung der Zahlungsbedingun gen — Rücknahme liegengebliebener Schulbücher. Ein wirk lich positives Ergebnis sei bisher nicht herausgekommen, ob wohl der gute Wille zum Verständnis auf beiden Seiten vor handen fei. Der Verlag wolle aber versuchen, Erleichterungen für das Sortiment zu schaffeni In diesem Jahre fei auch der Althandel mit Schulbüchern in den Kreis der Beratungen hin eingezogen worden. Der Verlag wünsche, daß dieser vom Sor timent nicht gefördert werden solle. Dieser Standpunkt des Verlags könne natürlich nicht von jedem Sortimenter geteilt werden, trotzdem sei aber doch eine Werbung für das neue Schul buch gegen den Handel mit den hygienisch nicht einwandfreien alten Schulbüchern zu begrüßen, über diese Werbung sei wahr scheinlich zur gegebenen Zeit Näheres zu hören. — Zu der Frage des Z ah l u ng s z i el es im Buchhandel berichtete Herr Paul Nitschmann, daß im Augenblick dis Zahlungsbedingungen des wissenschaftlichen Verlags am meisten interessierten. Es müsse betont werden, daß die Zahlungsbedingungen des wissen schaftlichen Verlags mit der deflationistischen Entwicklung nicht Schritt gehalten haben. Beim Vergleich mit den Verhältnissen der Vorkriegszeit trete die heutige Rückständigkeit besonders in Erscheinung. Natürlich müsse aus die veränderten Verhältnisse Rücksicht genommen werden, aber der heutige Zustand fei an gesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Lage doch unmöglich. Auf der eingeengten Kreditbasis könne das wissenschaftliche Sor timent nicht arbeiten. Und wenn das Sortiment bis heute tat sächlich seinen Verpflichtungen gegenüber dem wissenschaftlichen Verlag entsprechend der Zahlungsziele nachgekommen sei, so auch nur auf Kosten des schöngeistigen Verlages, der, der Not lage des Sortiments folgend, seine Zahlungsziele immer weiter stecken mußte. Leider feien die Verhandlungen mit dem wissen schaftlichen Verlag auf der Koburger Tagung ergebnislos ver laufen, der wissenschaftliche Verlag habe sich nicht zur Verlän gerung des Monatszieles bereitfinden können. Soweit die Abrechnung des Bedingtgutes für das erste Seme ster 1932 in Frage käme, wolle der wissenschaftliche Verlag prüfen, ob er sich mit einer raten- und staffelweilen Zahlung der Saldi einverstanden erklären könne. — Auch der BAG- utid Barverkehr müsse gelockert und den heutigen Be dingungen der Wirtschaft und den Verhältnissen in anderen Erwerbszweigen angepaßt werden. Ein großer Teil des Sorti ments sei nicht mehr so liquid, daß es den Anforderungen einer Sofort-Zahlung gerecht werden könne. Eine Verlängerung des BAG-Zieles fei unbedingt notwendig. Die in Frage kommenden Stellen seien schon an der Arbeit, eine neue Regelung im Ver kehr mit der BAG zu treffen. Großes Interesse fand bei den Versammlungsteilneh mern der Kreditplan des Börsenvereins, der im Jahresbericht zwar schon angedeutet wurde, der aber erst in Koburg in die buchhändlerifche Öffentlichkeit kam. Herr Nitsch mann erläuterte diesen Plan in seinen Einzelheiten, der, wenn auch keine Wendung, in manchen Fällen aber doch eine Ent spannung oder Überbrückung der augenblicklichen schweren Lage brjngen könne. Das wichtigste Moment bei diesem Plan sei 809
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