Hans Fallada: Kleiner Mann — was nun? ' Weitere Presse-Urteile: /VatronalreititNA, Lase! Unter den jüngeren Schriftstellern, die das heutige deut sche Leben nicht irgendwie umdeutend und idealisierend, sondern realistisch schildern, steht Hans Fallada ganz obenan. /Veiies irVeller Journal Schlechthin ein Meisterwerk; und nicht nur, was Pla stik der Darstellung und poetische Durchdringung des Stoffes betrifft, sondern auch, was diesen Stoff selbst an belangt. Nur ein Dichter kann das Los des kleinen Man nes von heute entrücken, wie Hans Fallada es tut... Daß Liebe stärker ist als der Tod, das wußte man bereits. Aber daß Liebe auch über Arbeitslosigkeit triumphieren kann, das erfährt man aus Falladas ergreifendem Be kenntnis zum kleinen Mann Pinneberg und seiner Frau. Fallada hat etwas geschaffen, was weil über den soge nannten „Zeit-Roman" hinausgeht, auch weit über die Kategorie des Nur-Realistischen, Abgeschilderten, Aus- der-Nähe-Gesehenen; - er hat eine Welt voll Enge, Dumpfheit, Muffigkeit, voll schlechter Luft und üblen Odems, so zart gedichtet, so zart und stark, daß fle erlöst wird aus ihrer Finsternis, und Duft, Glanz und Wärme bekommt. Das ist das Wunderbare an dem Buch: es schenkt unmerklich, und ohne daß man der Gebärde des Schenkens gewahr wird, das Notwendigste, das Sel tenste, das Menschlichste, was es auf der Erde gibt: Ver trauen. /Veue Freie Dresse, ll^ierr Es gibt keinen guten modernen Schriftsteller? Unter den vielen bedeutenden ist hier ein ganz ausgezeichneter: man muß Hans Falladas Bücher lesen, um den Sinn, den Unsinn vielmehr, der heutigen Zeit zu verstehen! Das ist das herrliche, das beglückende Erlebnis dieses Buches: Menschen sind da, so unmittelbar da mit ihren Seufzern, ihren Beglückungen, ihren Siegen, ihren Niederlagen - und kein Dritter steht zwischen ihnen und uns. K-l/fir--4benckblatt, Derlen Ein reiches Buch, wiewohl es gerade und nur von der Ar mut dieser Zeit handelt. Deshalb ist es nicht an den Tag, nicht an ein paar Monate, nicht an dies Jahr gebunden, - es ist sozusagen ein Spruchband, das über unserer Epoche flattert. Das Da^ebnclr, Derlen Das wäre nun also ein Zeitroman, wäre Fallada nicht ein Dichter! Seine ungewöhnliche Kraft macht gewohnte Marken wie Jndividualroman - Zeitroman unanwend bar. Dadurch, daß die Menschen des Buches als Menschen bewiesen werden, wird der Sensenhieb ihres Schicksale so herzangreifend widersinnig. Die 6artenlaul>e, Derlen Fallada ist der große Wurf gelungen. Er schreckt nicht zu rück, wo es gilt, das Leben in seiner Härte, seinem Wert aufzuzeichnen. So wirbt das Buch um Verständnis und führt zu dem aus der Liebe geborenen Handeln des Hel sens, an dem unsere Zeit so arm geworden ist. lFeet/alesc/ee /Veieeeke /Vacflriclrten, Diele/elel Wir alle fühlen mir Pinneberg, zittern mit ihm, freuen uns an seiner braven Rechtschaffenheit und seinem Mut und bangen für sein kleines, stilles, winkelgeborgenes Glück. ^irbeelerreiteenK, kleien Ganz prachtvolle Dichtergeschöpfe: dieser Johannes Pin neberg, der zerknitterte kleine Angestellte, und Lämmchen, das tapfere Mädchen von heute. Das find zwei Gestalten, wie sie im neuen deutschen Roman nur noch selten ge schaffen werden. Derlener Daßeblatt Ich will nicht prophezeie», aber ich glaube, die Frauen, alle Frauen werden das Buch sehr lieben. Sic werden manchmal erschrecken, fle mögen manchmal nasse Augen bekommen, aber sie werden immer wieder lächeln können. Lächeln hinter Tränen: das ist schon viel, das ist ein großes Geschenk. Ernst Rowohlt Verlag - Berlin W50