Das zeitgemäße Iungmädchenbuch Wilhelm Fronemann, der Leiter der Abteilung „Die Jugendliteratur der Kulturvölker" im Institut für Völkerpädagogik, Mainz, und ein hervorragender Kenner des Jugendschrifttums schrieb uns über „Kathinkas Würfel fallen": Sie waren fo liebenswürdig, mir die Druckbogen Ihres neuen Verlagswerkeg Schieker- Ebe „Kathinkas Würfel fallen" zu überreichen. Sie wissen, daß ich die Sibylle-Bücher besonders schätze. Deshalb war ich aus ein neues Werk der Verfasserin besonders gespannt. Die „Kathinka" habe ich sofort gelesen uud muß Ihnen gesehen, daß ich mich über diese neue Leistung der Verfasserin außerordentlich gefreut habe. Einmal berührt es sehr sympathisch, daß Schieker-Ebe es nicht allein gewagt, sondern auch er reicht hat, die Jugend der unmittelbarsten Gegenwart dichterisch zu erfassen und zci ge stalten. Ihre Stellungnahme zum Arbeitslosensystem des jungen Mädchens kann ich aus unmittelbarer Erfahrung, ich arbeite hier nur mit Arbeitslosen, bestätigen. Diese Not des jungen Ntädchens ist in erster Linie seelischer Art. Schieker-Ebe hat eine solche seelische Verfassung sichtbar gemacht, ste außerordentlich sein analysterk und in eine durch aus natürliche Handlung eingestellt. Über den etwas weichen Schluß mögen hohe Lite raten, die nichts von der Jugend verstehen, -die Stirn krausen; er entspricht durchaus den Anforderungen der lesenden Jugend, die trotz aller Schicksalsschläge optimistisch bleibt, und ist künstlerisch im Ernst nicht zu beanstanden. Wer den Schluß aber als eine Kon zesston an die Tränendrüse aufsaßk, der soll es meinethalben tun und sich sagen lassen, daß eine solche Konzession das einzige Mittel ist, um die so oft verurteilte Back fischgeschichte praktisch zu bekämpfen. Ich möchte also zusammensassend sagen, daß Schieker-Ebes Roman von der Not deutscher Jugend eine ausgezeichnete dichterische Gestaltung des Arbeits- losenproblems unserer weiblichen Jugend darstellt, daß ste das Problem in seiner ganzen seelischen Tiefe erfaßt, daß ihre Menschen gerundet in einer natürlichen Hand lung stehen, und daß die Handlung den Leseneigungen der Jugendlichen vollkommen entspricht. Als gegenwartsbetontes Buch dürfte Schieker-Ebe^ Jngendroman von ganz besonderem Wert sein. Die „Schieker-Bücher" braucht jedes Sortiment, denn sie füllen eine wirkliche Lücke auf dem Gebiet des guten Innqmädchenbuches aus. Auslieferung bei F. Dolckmar, Leipzig / Koch, Neff K Oetinger, Stuttgart und beim Verlag. Verlag Silberburg Stuttgart