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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1935
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- Deutsch
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64, 16. März 1S3S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. An -diese ganz auf die Praxis eingestellte Gruppe soll sich eine Abteilung anschließen, die die allgemeine genealogische Literatur, Sammlungen, z. B. das »Praktikum für Familiensorfcher« und ähnliches bringt. Ein paar Bücher über Wappenkunde mit schönen Abbildungen und wenn möglich ein oder zwei alte Wappenbriefe oder Adelsdiplomc müssen für »Farben« sorgen. Namenbücher find sehr beliebt. Sie bilden auch die Brücke zu dem dritten Teil: den Quellen selbst. — Dazu gehören: Die familiengefchichtlichen Zeit schriften, die genealogischen Hand- und Taschenbücher, gedruckte Auszüge aus Kirchenbüchern, Orts- und Landesgeschichten, Nach richtenblätter einzelner Sippen, Gcschichtswerke über einzelne Familien und anderes mehr. Die Ausgestaltung dieser Abteilung kann sich nach dem vorhandenen Raum richten und demgemäß mehr oder -weniger umfangreich sein. Es bleibt auch dem einzelnen überlassen, etwa in Verbindung mit einem Antiquariat, die Ge schichte eines bestimmten Landestcils besonders ausführlich zu behandeln. Der Verkaufserfolg wird in dieser Gruppe weniger groß sein, obgleich die Besucher die Bücher sehr gründlich auf das Vorkommen von Namen hin durchsuchen werden. Kostbare Werke gehören unter Glas. Daß auf einem kleinen Tisch Probehefte der Zeitschriften und Prospekte der Verleger zum Mitnehmen bereitliegen müssen ist selbstverständlich. Bleibt noch die Frage der Werbung für die Ausstellung. Das Beste ist natürlich, wenn ein solches Unternehmen von einer Be hörde oder einem Fachverein gefördert wird. Der Zugang zur Presse, deren Mitwirkung unerläßlich ist, wird dadurch er heblich erleichtert. Eine kurze Pressenotiz ist sehr wirksam. Nötigen falls ist sie durch eine gleichzeitige Anzeige noch zu unterstreichen. Die NSDAP, und ihre Organisationen sind ebenso einzuladen wie Schulbehörden und Schulen. Ein Sonderscnster oder ein Plakat in der Tür wird manchen Besucher anlocken. Im übrigen soll sich jeder der Propagandamittel bedienen, die er beherrscht und die sich bewährt haben. Der Erfolg einer solchen richtig ausgezogenen und propagier ten Ausstellung wird sich, abgesehen von ihrer ideellen Bedeutung, nicht nur in einem gewissen zusätzlichen Umsatz, sondern auch in dem Gewinn an neuen Kunden zeigen. Diese Kunden soll man festhalten, denn -sie werden immer wieder kaufen, weil sie mit fort schreitender Arbeit lausend neues Material brauchen. Ludols Koven. Arbeit an Volk und Reich Die Arbeitstagung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums Alfred Nosenberg hat in seiner Eröffnungsrede »Welt anschauung und Politik bauen den neuen Staat« am Vorabend des Beginnes der Arbeitstagung der Neichsstelle zur Förderung des deut schen Schrifttums die NichUinien aufgezeigl, nach denen kulturelle Arbeit geschehen soll, er hat gleichzeitig von der Arbeit der Ncichs- stelle berichtet. In seiner Eröffnungsrede zu Beginn der Tagung am Sonnabend, dem 9. März betonte der Leiter der Reichsstell«, Hans Hagemeyer, daß in Zukunft solche Tagungen immer wieder durch geführt werden sollten. Den Anfang der eigentlichen Arbeitsvorträge machte Prof. vr. Stange, Erlangen, mit einer Darstellung des Fragenkreises Kunstund Volk. Als wichtigstes forderte vr. Stange eine Neuwertung der Inhalte, weg vom Formalismus, der nur den Dekorationswert eines Kunstwerkes sah, «ine neu« Festlegung der größeren Aufgabe für Volk und Reich, das Erkennen der Quellen von Volk, Blut und Sippe. Er wies den Arbeitsstoff des kommenden Kunstwerkes auf, der ebenso wie die Themen verankert ist im deutschen Wesen. In einem geschichtlichen Rückblick zeigte vr. Stange den W«g von den ersten Anfängen germanischen Kunstschaffens, vom Mittelalter über die beginnende Neuzeit mit Dürer, Niemenschneider, Veit Stoß bis in unsere Gegenwart, die zuerst die Baukunst einer neuen Größe zu führen wird. Der dann folgende Vortrag sucht ein ebenso wichtiges Aufgaben gebiet zu umreißen. Prof. vr. K i n d e r m a n n, Danzig, sprach über das Thema Was erwarten wir Nationalsozialisten von der neuen Literaturgeschichtsschreibung? Er übernahm die Grundsätze und Forderungen, die jüngst Walter Frank in seiner richtungweisenden Treitschke-Gedenkrede »Kämpfende Wissenschaft« für die neue deutsche Geschichtswissenschaft erhoben hatte, für die neue Wissenschaft der nationalsozialistischen Literatürkritik. Zwei Bedingungen müsse sie, so führte er in seinem auf streng wissen schaftlicher Ebene sich bewegenden Referat aus, erfüllen, wenn sie den notwendigen Umbau durchgreifend vollziehen wolle. Ihre erste Auf gabe sieht er in einer neuen Wesensbestimmung des Dichterischen, einer Wesensbestimmung, die dem Eigenschöpferischen der nationalen Kräfte gerecht wird. Die neue Dichtung muß, um ein anderes Du der seelischen Zwiesprache zu finden, vom Buchbcgriff gelöst werden. Dichtung als volkhafte Lebenswissenschaft verlangt darum in zweiter Linie nach einer wissenschaftlichen Durchleuchtung, die sich weder auf lebensgeschichtlich« noch ans ästhetische, noch ans philologische, noch auf philosophische Betrachtungen allein beschränkt, sondern die in um fassender Gesamtschau sich zu einer national und rassisch gebundenen Lebensmissen'schaft erhöht und erweitert. Vieles was bisher im dunklen Hintergrund stand, muß nun in die vorderste Front der kämpferischen Forschung treten, die im Volk ihre alleinigen Maß stäbe gewinnt. Eine kleine Reihe von Einzelarbeiten (Fricke, Deubel, 220 Kluckhohn, Langenbucher) legt von dem Wirken eines neuen Geistes ebenso lebendiges Zeugnis ab wie einige allerdings noch spärlich« Gesamtbetrachtungen. Aber erst wenn die Dichtung endlich als Lebe wesen, als wirkende Kraft im Lebensraum der Nation mächtig wird, wird sie ihre hohe und verantwortungsvolle völkische Aufgabe zu er füllen vermögen. Zwischen di« großen grundlegenden Referate waren während der zwei Tage Rechenschaftsberichte der Abteilungen der Reichsstelle eingelegt. Dadurch war Gelegenheit gegeben, rückschauend einmal zu überprüfen, was getan werden sollte, und gleichzeitig wieder das Ziel fest zu umreißen. D-aneben bekamen alle außerhalb der Neichs stelle arbeitenden Mitarbeiter einen Einblick in die dort geübte Ar beitspraxis. Den ersten derartigen Bericht legte I)r. Bernhard Payr vor, der Leiter des Zentrallektorats der ReichAstelle, über das Thema Wesen und Technik der Buchbesprechungen. Besonders die Ausführungen über Erfahrungen aus der Praxis wurden dankbar begrüßt, sie waren gewürzt mit Beispielen und Zi taten, die besser als alles andere die Augen zu öffnen vermögen. Leider können wir hier aus Raumgründen auf Einzelheiten nicht näher ein- gehen. Uber ein gerade gegenwärtig heiß diskutiertes Thema sprach an schließend Obergeibietsführer Usadel; seine Ausführungen über Forderungen an das Jugendschrifttum sind geeignet, viele Unklarheiten wegzuräumen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Nationalsozialismus eine Bewegung der geistig jungen Menschen und das beste Schrifttum immer Schrifttum für die Jugend ist, beleuchtete Usadel das eigentliche Schrifttum der einzelnen Lebensstufen der jugendlichen Menschen. Aus der richtigen Erkenntnis dieser jugendlichen Altersstufen ergibt sich ohne weiteres auch die Forderung an das Jugendbuch. Die erste dieser Stufen sieht er im vorschulpflichtigen Alter, die nächste ist das Alter zwischen sechs und zehn Jahren, die eine Trennung verlangt zwischen dem Buch des Knaben und dem des Mädchens. Die dritte Stufe bezeichnet Usadel als die des Jungvolks, weil die deutsche Jugend zwischen zehn nnd vierzehn Jahren in der Hauptsache darin zusammengesaßt ist. Wichtig ist, daß auch hier im Buch die eigenen Erlebnisformen des National sozialismus zum Ausdruck kommen, Berücksichtigung der Eigenwertig keit der Jugend; unnötig ist, daß die uns bewegenden Gedanken immer wieder in pathoshaftem Ton dargestellt werden. Die letzte Stufe erfaßt die HI und den BDM; wichtig gerade hier ist, daß glücklicherweise das tantenhafte falsche Behüten dieser jungen Menschen vorbei ist. Ausführungen über die Betreuung des Jngendschristtums durch die Reichsjugendführung, den NSLB in gemeinsamer Arbeit mit der Neichsstelle mögen bewiesen haben, daß wir auch ans diesem Gebiet ruhig in die Zukunft schauen können, hier vor allem gilt es: »Das Beste ist gerade gut genug«.
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