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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1928
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- 1928-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1928
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Nr. 132 (R. 89). Leipzig. Sonnabend den 9. Juni 1928. 95. Jahrgang. Redaktioneller TA Schweizerischer Buchhiindlerverein. In letzter Zeit hat ein E. B ü t i k o f e r, Jngenieur-Schrist- steller, Scheuchzerstraße 12 in Zürich, mehrfach versucht, von Verlegern beliefert zu werden. Wir machen darauf aufmerksam, daß der genannte in keiner Weife dem regulären schweizerischen Buchhandel angeschlossen ist und bitten daher darum, denselben nicht zu beliefern. Zürich und Bern, den 5. Juni 1928. Namens des Vorstandes des Schweizerischen Buchhändlernercins. Der Präsident: Der Sekretär: Rud. Schürch. Or. R. v. Stürler. ISS Jahre Creutzsche Buchhandlung. Am 11. Juni 1778 enthielt die »Magdeburgische Zeitung« nachstehende Anzeige: „Da ich allhier in Magdeburg eine neue Buchhandlung „angelegt und von der vergangenen Leipziger Ostermesse „ein gutes Sortiment der neuesten und besten Schriften „aus allen Theilen der Gelehrsamkeit, auch nützliche ältere „Bücher mitgebracht habe: so empfehle ich mich bestens „denen resp. hiesigen und auswärtigen Bücherfreunden „und versichere denenselben, daß ich die billigsten Preise „und prompte Bedienung werde zu meiner vornehmsten „Richtschnur sehn lassen. Im Verlag sind in meiner „Handlung herausgekommen: Des Herrn Pastor Sturms „Morgen- und Abendandachten auf jeden Tag der Woche, „nebst einem Anhang guter Gedanken den Tag über. Der „Preis ist 5 Gr. Johann Adam Creutz, „Buchhändler im Lekeenischen Hause am Breiten Wege. Die Zerstörung Magdeburgs im Jahre 1630 war bekanntlich eine sehr gründliche gewesen und ebenso ist der Wiederaufbau der neuen Stadt nur ganz allmählich vor sich gegangen, sodaß es nur dadurch erklärlich erscheint, daß erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von einer Buchhandlung, der Ger- lachischen, in den Akten die Rede ist, welche der um das Jahr 1700 privilegierte Buchhändler Seidel »erkaufte«. Nach des letzteren Tode wurde dies Geschäft von dessen Schwiegersohn Joachim Ernst Scheidhauer fortgesetzt und blieb lange Zeit, bis 1777, ohne nennenswerte Beeinträchtigungen durch Kon kurrenz die einzige Buchhandlung am Platze. Da die Einwohner zahl Magdeburgs zu der Zeit die 18 000 bereits überschritten hatte, muß doch immerhin der literarische Bedarf der Stadt und Umgegend noch sehr unbedeutend gewesen sein. Trotzdem unternahm es Johann Adam Creutz aus Halle, der fünf Jahre bei Scheidhauer als -Buchhandlungsdiener« ge wesen war, im Jahre 1778, selbst erst 20 Jahre alt, wiederum eine Buchhandlung zu errichten, welche die damalige Kon kurrenz überdauert hat, jetzt als die älteste Buchhandlung Mag deburgs besteht und sich gegenwärtig in der vierten und fünften Hand derselben Familie befindet. Bezeichnend für die bei der Regierung damals herrschenden Anschauungen war das in sämtlichen Konzessionsgesuchen jener Zeit hervortretende Bestreben, die Bedeutung der beabsichtigten Unternehmung für das öffentliche Wohl ins Licht zu stellen und die Erhaltung des Kapitalbesitzes für das Land resp. die Herein ziehung aus dem Auslande zur besonderen Begründung des Gesuchs geltend zu machen. So sagt Creutz in feinem Immediat gesuche u. a., daß er „durch die Begründung einer eigenen Buchhandlung nicht „nur sein hinlängliches Auskommen zu finden, sondern „auch der Erweiterung des allgemeinen Währungs- „standcs vortheilhaft zu werden hoffe, und führt ferner an: „daß er aus Vaterlandsliebe mit seinem besitzenden Ver mögen nicht gern außer Landes gehen möchte, wie er „denn in Gemäßheit dessen noch in diesen Tagen einen „ihm gekhanen acceptablen Antrag zu einem Etablissement „in einer kursächsischen Stadt abzulehnen gesucht habe. Johann Adam Creutz, geb. 1752, Sohn des Serviskommis sars Johann Moritz Creutz in Halle a. S., machte die üblichen 6 Lehrjahre in der dortigen Rengekschen Buchhandlung durch und hatte, wie bereits erwähnt, durch mehrjährigen Aufenthalt in Magdeburg die lokalen Verhältnisse genügend kennengelernt, um den Erfolg seiner Selbständigkeit absehen zu können. Er konnte sich dabei nicht auf irgend erheblichen ererbten Besitz stützen, fondern hatte es lediglich feiner Energie und geschäftlichen Tüch tigkeit zu verdanken, daß er bald seiner Buchhandlung einen ge achteten Namen erwarb und sich in die Möglichkeit brachte, für feine verwaisten jüngeren Geschwister sorgen zu können. Schon im Jahre 1797 (vielleicht auch schon früher) war es ihm gelun gen, nach Befestigung feiner geschäftlichen Stellung das Haus Breite Weg 156 zu erwerben, in welchem seitdem das Geschäft bis auf den heutigen Tag betrieben wird. Als Creutz am 1. August 1809 an den Nachwirkungen eines nervösen Fiebers unerwartet seiner Frau und feinen vier Kindern entrissen wor den war, ging die selbständige Leitung der Creutzschen Buchhand lung auf Karl Gottfried Kretschmarin über. Dieser, geboren in Leipzig am 31. Mai 1784 als Sohn des Hofgerichtsaktuars vr. jur. Christian Gottfried Kretschmann, hatte beim Buchhändler Schöps in Zittau feine sechsjährige Lehre bestanden, war 1804 als Gehilfe in die Creutzsche Buchhandlung eingetreten und hatte es verstanden, in der schweren Zeit der westfälischen Zwischenherr schaft mit ihren Blockaden, Einquartierungen und Zwangsan leihen die Ehre des Geschäfts allezeit zu wahren und dasselbe zu heben. Im Jahre 1810 verheiratete er sich mit der jüngeren Tochter von Creutz und übernahm bald darauf mit derselben das Geschäft von der Witwe und den Kindern seines Vorgängers für alleinige Rechnung. Bis zu seinem Tode (19. März 1850), mithin 41 Jahre lang, blieb es in seiner Hand. Er starb, hoch geachtet von seinen Mitbürgern, aber stark verärgert durch An feindungen der damals sehr streng konservativen Regierung wegen seiner Freundschaft zum Prediger Uhlich, dem nachmaligen Gründer der freireligiösen Gemeinde, und zu den »Köthener Lichtfreundsn«, denen er wohl auch angehört haben mag. Die Uhlichschen Predigten (3 Bände) hatte er verlegt. Zur Erholung vom Geschäftslehen betätigte er sich als liederreicher Sänger, der manche hübschen Texte dichtete, die dann, u. a. auch von Carl Maria v. Weber, vertont worden sind. K25
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