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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 242. 17. Oktober 1914. rechnung der ersten zwei Jahre beigefügt sein. Wie alles Gute, hat auch dieser ideale Paragraph seine Schattenseite, und zwar die, daß er für unsere Zeiten etwas unbequem geworden ist. Während er auf der einen Seite das Auskommen einer Buchhandlung (durch Schutz vor Konkurrenz) sichert, hindert er doch manchen vielleicht sehr tüchtigen jungen Buchhändler, sich selbständig zu machen, hin dert also gewissermaßen eine freie Entwicklung des Handels. Das Reglement war seinerzeit von 15 Verlegern unterzeichnet, und zwar u. a. von Norstedt L Söner, A. Bonnier, C. E. Fritze, Abr. Hirsch und Th. Thomsen. Das Protokoll der Versammlung zeigt uns, daß 74 Sortimenter als existenzberechtigt erklärt wur den, außer 6 sogenannten Kalendersortimentern (für Druck und Verlag der Kalender hat für ganz Schweden auch heute noch nur eine Firma das Privileg) und 6 Sorti mentern in Finnland. Im Protokoll wird uns ferner an gegeben, daß das Rechnungsjahr vom 1. Januar bis 31. De zember läuft, und die Abrechnung, also Zahlung und Einsen dung der Disponendenliste, bis Ende Februar des folgenden Jahres zu geschehen hat. Später wurde der Termin auf Ende März verlegt. Wurde von den Sortimentern eine L Conto-Zah lung gefordert, so war diese bis Ende August des laufenden Jahres an die betreffenden Verleger zu leisten usw.... Also eine gute Organisation war glücklicherweise zustande ge kommen, und jetzt hieß es nun, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die der Betrieb hatte. Das war in erster Linie bei der Paketbeförderung der Fall. Die einzigen Beförderungsmittel nach der Provinz waren das Boot, die Postkutsche oder der Botenfuhr mann, die Spesen demnach in Anbetracht des geringen Rabatts viel zu hoch. Die Sortimenter sahen sich zum Teil gezwungen, den Verlegern die Frachtspesen bei der Abrechnung abzuziehen, was erst durch einen späteren Vorschlag des Verlegers Albert Bonnier geändert wurde. Den Sortimentern wurde ein Rabatt von mindestens 2V 7» gewährt, dagegen sollte es nicht länger gestattet sein, die Spesen den Verlegern zu belasten. Ilm eine Verbesserung der Beförderung zu schaffen, bedurfte es in erster Linie der Einsetzung von Kommissionären. Der damalige, weitsichtige Vorsitzende (und Gründer) des Vereins schlug einen gemeinsamen, vom Verlegerverein eingesetzten Kommissionär vor. Erst viel später kam dieser Gedanke zur Ausführung, indem der Firma Seelig L Co. die fast ausschließliche Kommission über tragen wurde, während bis dahin jeder Sortimenter seinen Ver treter in Stockholm nach eigenem Gutdünken gewählt hatte. Die zweite Schwierigkeit, die Wohl nie ganz überwunden werden wird, war die Rabattregelung. Schon 1848, also 5 Jahre nach dem Zu sammenschluß, klagte ein Sortimenter namens Hallman, daß Pfarrern 40 7» Rabatt zugestanden würden, während die Buch händler auf das gleiche Buch und die gleiche Anzahl nur 20 7» erhielten. Maßregeln konnte der Verein begreiflicherweise gegen seine Mitglieder nicht ergreifen, legte ihnen aber nahe, die Sorti menter so viel als möglich zu unterstützen, und fügte den 8 7 des alten Reglements in unveränderter Form als K 2 auch in die 1853 aufgesetzten Statuten ein. Im gleichen Jahre änderte der Verein seinen Namen in die heute noch bestehende Bezeichnung »Sbenska Bokförlaggareföreningen«. Bet der Statutenänderung 1867 wurde der alte Z 7, spätere K 2 unverändert als § 10 ausgenommen, bis das Jahr 1881 eine Änderung brachte. Man wollte dem Sor timenter nicht länger den Schutz gewähren, der ihm seit 1843 zu- stand, einigte sich aber schließlich dahin, daß die Verleger nur bar oder in feste Rechnung, also nicht bedingungsweise, nach Plätzen liefern durften, wo vom Verlegerverein eingesetzte Sortimenter ansässig waren. Von den Sortimentern wurde nunmehr für einen Schutz, der jetzt allerdings sehr mäßig war, ein Äquivalent dahingehend gefordert, daß sie die anvertrauten Bücher nicht mehr an andere Personen in Kommission liefern durften. Schon das darauffolgende Jahr brachte eine weitere Verschlechterung für die Sortimenter, da sich die meisten Verleger durch den den Sortimentern gewährten Schutz zu sehr gebunden fühlten. Sie hoben den Schutzparagraphen auf, was zur Folge hatte, daß einige Jahre später (1887) 11 Verleger aus dem Vereine anstraten und den »Reuen Verlegerverein« gründeten. Doch zurück zu den früheren Jahren. Der oben erwähnte, über den Rabatt klagende Sortimenter Holl- l542 man war es, der erkannte, welchen Wert es hatte, wenn Verleger und Sortimenter zusammenkamen, um sich über die verschiedenen Angelegenheiten auszusprechen, und deshalb die sogenannte »Bokhandelsmöte« (Buchhändlerversammlung) vor schlug. Schon im Jahre 1852 wurde sein Wunsch erstmalig erfüllt. Die Versammlung war für beide Teile segensreich, da unter an dern! Vorschläge für die Errichtung einer Pensionskasse und Ab haltung einer jährlichen Buchhändlermesse gemacht wurden. Leider kam der zweite Vorschlag nur einmal zur Ausführung, und zwar im folgenden Jahre, da es sich später herausstellte, daß es der zu verhandelnden Angelegenheiten ermangelte. Die nächste Zu sammenkunft fand deshalb erst 1870, die darauf folgende 1881 statt. Der schwedische Pensionsverein, der nunmehr über 60 Jahre besteht, ist eine äußerst vortreffliche Einrichtung. Der jährlich zu entrichtende Beitrag beträgt Kr. 22.50, der 20 Jahre lang erlegt werden muß. Nach dieser Zeit ist das Mitglied von der Zahlung des Beitrags befreit und erhält nach seinem 55. Jahre eine Pen sion von 375 Kr. jährlich bis an sein Lebensende. Die Anzahl der Pensionäre beträgt jetzt 88, das Vermögen des Vereins zirka 670 000 Kronen. Von Stiftungen flössen ihm in den letzten Jah ren (1909) 100 000 Kr. von Fröken Magna Sunnerdahl und 75 000 Kr. vom Verleger K. O. Bonnier zu. Außer den schwedischen Buchhändler-Versammlungen fanden, wie schon im früheren Berichte erwähnt, Zusammenkünfte skan dinavischer Buchhändler statt, die für die gesunde Entwick lung des Buchhandels gleich großen Wert hatten. Außer für Herbeiführung schnellerer Verbindungen zwischen den drei Län dern war man vor allem bedacht, das Urheber« und Übersetzungs recht an Werken der Literatur untereinander zu schützen. Bei der Ähnlichkeit der Sprachen lag es auf der Hand, daß versucht wurde, Werke bekannter Verfasser zu übersetzen, was beinahe einem Nachdrucke gleicht. Der Artikelschreiber in Nr. 161 des Bbl. (Be trieb und Organisation des skandinavischen Buchhandels) unter scheidet die Sprachen voneinander wie Hochdeutsch und Sächsisch, was jedoch nicht ganz richtig sein dürfte, da sich z. B. die schwe dische Sprache nicht nur im gesprochenen Wort, sondern auch in der Schriftsprache von der norwegischen unterscheidet. Fritz Reu ters Werke in plattdeutscher Sprache und die Werke eines neu hochdeutschen Dichters gegenübergestellt, dürften einen besseren Vergleich abgeben. 1856 fand die erste Versammlung derskandinavischenBuchhänd- ler in Kopenhagen, 1887 die zweite in Stockholm, 1873 die dritte in Kristiania und 1884 die vierte und letzte abermals in Kopen hagen statt. Nicht minder trugen zur Förderung des schwedischen Buchhandels die Fachzeitschriften und vor allem die Kataloge bei. 1853 wurde das 14lägig erscheinende »Jntelligensblad för svenska Bokhandeln« gegründet, das 1863 in »Svensk Bokhandels- tidning« umgetauft wurde und von da ab wöchentlich erscheint. 1883—87 erschien eine Zeitschrift, die zur Verbreitung im Publi kum bestimmt war und sich »Svensk Bokmarknaden« nannte. 1888 wurde sie vom neuen Verlegerverein übemommen und erschien bis 1892 unter der Redaktion des jetzigen Herausgebers der schwedi schen Buchhändlerzeitung. Von der Bibliographie sei berichtet, daß als erstes Hilfsmittel die von der Boktrycker-Societet 1806 —1808, 1826—1865 monatlich erscheinende Svensk Bibliographie diente, die allerdings für Buchhändler nicht besonders ge eignet war. Als erster zuverlässiger Katalog erschien der von C. Norstedt herausgegebene »Svensk Bokhandclskatalog 1845—1848« mit den Supplementen 1848 und 1851. Die im Jntelligensblad (vom Jahre 1853 an) erscheinenden Neuigkeitenverzeichnisse be nutzte der Verleger und Redakteur I. I. Flodin 1855—1859 zur Herausgabe von Jahreskatalogen, die 1861 bis 1865 von F. A. Broberg, 1867 von Gust. Carlson, 1868 bis 1871 von Hjalmar Lindström und seit 1872 vom Verlegerverein selbst herausgegeben Werden. Ein Vorschlag des Verlegerdereins betreffs Bearbeitung eines Katalogs über die Zeit von 1830 bis 1862 kam nicht zur Aus führung, dagegen gab ein Verleger, nämlich der vorhergenannie Lindström, einen Katalog über die Jahre 1830—65 auf eigene Faust heraus, den er schon 1884 in mustergültiger Weise fertigge stellt hatte. Der Verein entschloß sich später zur Fortsetzung und Herausgabe eines Katalogs der Jahre 1866—1875, dem 1890 ein
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