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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1914
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- Deutsch
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- Saxonica
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242, 17, Oktober 1914, Redaktioneller Teil, Zehnjahrskatalog, und zwar über die Jahre 1876—1885 folgte. Seit 1886 erscheinen außer dem Jahreskatalog regelmäßig die Fünfjahrskataloge, Der letzte <1906—1910) lag Mitte vorigen Jahres in guter Bearbeitung vor. Die Vertriebsstelle für die Ka taloge nach dem Auslande ist: SvenskBokexport, Stockholm (früher Js, Ad, Bonnier), durch den die Kataloge auch über Leipzig zu beziehen sind. über den Verlegerverein sei noch mitgeteilt, daß seine Mit- gliederzahl vom Grllndungsjahre bis 1881 von 36 auf 104 stieg. Nach der Zersplitterung 1881 fiel die Zahl auf 70, stieg jedoch bis Ende der 90er Jahre wieder auf 82. Nach dem Zusammen schlüsse der beiden Verlegervereine (1912) ist die Zahl auf über 100 gewachsen, Sortimenter existierten 1843 74 im Lande, ihre Zahl stieg bis Ende der neunziger Jahre aus 140, Mit den Filialen zählt heute Schweden zwischen 300 und 400 Sortimentsgeschäfte, d, h, solche, die vom Verlegerverein an erkannt sind und Bücher in Kommission erhalten. Über den Be trieb und die Organisation des Buchhandels von heute sei auf den unter dieser Überschrift in Nr. 161 des Börsenblatts erschiene nen Artikel verwiesen. Dagegen sei hier noch des Zu standekommens einer Verkaufsordnung zwischen Verleger und Sortimenter vom Jahre 1913 gedacht, dank der der Rabatt für Privatpersonen und Behörden vollkommen abgeschafft wurde, wovon vor allem der Sortimenter großen Nutzen zieht. An dem vielgerühmten Ausstellungsjahr 1914 sind auch Schweden und Norwegen beteiligt, und zwar elfteres Land durch die Baltische Ausstellung in Malmö, Norwegen durch die Jubi läumsausstellung in Kristiania, Von der Baltischen Ausstellung sei hier der vorzüglich geordneten Kunstausstellung gedacht, die einen überaus zahlreichen Besuch zu verzeichnen hatte. Von der deutschen Abteilung erwarb das Stockholmer Nationalmuseum einen Leibl für 80 000 Kr, Die Norwegische Ausstellung verdient besonderes Interesse wegen ihrer Abteilung Verlagswesen und Buchdruckerei, Infolge dieser Ausstellung war Norwegen auch verhindert, an der Bugra offiziell teilzunehmen, da (nach der Norsk Boghandlertidende) die Ausstellung an die Gewerbetreibenden und Buchhandwerker so große Anforderungen stellte, daß sie nicht imstande waren, Zeit und Geld zu opfern, um sich noch an einer zweiten Ausstellung zu beteiligen. Die Abteilung Verlagstätigkeit der letzten 100 Jahre zeigte in chronologisch geordneter Folge die Höhe im Anfang des vorigen, den Niedergang in den 60er Jahren durch die starke dänt- sche Konkurrenz und den Aufstieg am Schlüsse des vorigen und Anfänge des neuen Jahrhunderts, Norwegens bedeutendste Ver leger dürften in unseren Tagen die Firmen H, Aschehoug L Co,, Jacob Dybwad, I. W, Cappelen und Alb, Cammermeyers Forlag sein, von denen die letztere 1906 beim Verkauf in dänische Hände überging (Ghldendal), was schon viel böses Blut gemacht hat. Das vornehmste Streben im norwegischen Buchhandel geht dahin, wieder eine vollständig nationale, von Dänemark unabhängige Verlagstätigkeit zu schaffen. Es dürsten darüber wohl aber noch Jahre ins Land gehen, da die großen Norweger wie Ibsen, Lie usw,, den einheimischen Autoren ein schlechtes Beispiel gegeben haben. In der Generalversammlung des norwegischen Buchhändler vereins vom 2, Mai wurden die Verhandlungen über den viel umstrittenen K 5 (Etablierungsrecht), der den Verein im vorigen Jahre beinahe zur Auflösung genötigt hätte, zum Abschluß ge bracht, Nunmehr darf einem Buchhändler, der 12 Jahre im Fache tätig ist und den sonstigen Forderungen (wie Bürgschaft usw.) Nachkommen kann, das Recht, sich zu etablieren, nicht verweigert werden, es sei denn, daß mindestens 5 der 7 Vorstands mitglieder gegen die Annahme stimmen. Auf Plätzen mit 4000 Ein wohnern und mehr müssen alle 7 Mitglieder dagegen sein, ehe das Ansuchen abgeschlagen werden kann. Einen indirekten Verlust hat der norwegische Buchhandel durch das Hinscheiden des Bibliotheksassistenten Birch-Reichenwald erlitten, da dieser es war, der seit längerer Zeit mit der Nieder schrift derGeschichte des norwcgischenBuchhandels beschäftigt war. In Schweden schied Anfang Juni der Verlagsbuchhändler Jacob Gleerup im Alter von 80 Jahren aus dem Leben, Der Gleerupsche Verlag in Lund ist eine der bekanntesten schwedischen Firmen und in der Hauptsache mit der Herausgabe populärwissen schaftlicher und religiöser Literatur beschäftigt. Der Antiquariatsbuchhändlerverein in Schweden (Anlikva- riat-Bokhandlarnesförening), der seinen Sitz in Stockholm hatte, wurde nach vierjährigem Bestehen vor ungefähr 8 Wochen wieder aufgelöst. Die Mitgliederzahl betrug nur 10, Außer den bisher verliehenen Reisestipendien für den Besuch der Bugra hat der Staat in Verbindung mit dem Verleger- und Sortimentervercin noch 23 zu 180 Kronen für Buchhandlungs gehilfen bewilligt. Die Gesamtsumme der schwedischen Sti pendien für den Besuch der Ausstellung beträgt nunmehr zirka 15 000 Kronen. Ein schwedischer Dichter, der in Deutschland noch ganz unbe kannt, dagegen in seinem Heimatlande sehr populär geworden ist, E. A, Karlfeldt, feierte am 20 Juli seinen 50, Geburtstag. Karlfeldt ist Mitglied der schwedischen Akademie und hat besonders durch sein reizendes Buch »Fridolins Poesi« Lorbeeren geerntet. Von der Millionenstiftung einer schwedischen Schriftstellerin, Lotten von Kraemer, die für junge schwedische Autoren bestimmt ist, wurde im vorigen Jahre in vielen Zeitungen und auch in diesem Blatte berichtet. Leider ist die Summe fast um die Hälfte gekürzt worden, da die Erben das Testament angefochten haben, Lotten von Kraemer, die die Absichten ihrer Verwandten ahnte, ließ sich noch kurz vor ihrem Tode durch Spezialärzte auf ihren Geistes zustand hi» untersuchen. Obwohl sie von diesen als geistig völlig gesund erklärt wurde, gelang es den Erben, durch Prozesse die Stiftung aufzuheben! sie ließen sich aber später herbei, 500 000 Kr, zum gleichen Zwecke zu schenken. Es wirkt merkwürdig, daß die Erben einwandten, die Verstorbene habe in geistiger Umnach tung gehandelt, während sie jetzt, nachdem eine größere Summe gerettet ist, zur Wahrung ihres guten Rufes 500 000 Kr, für den gleichen Zweck hingeben. Einer der Testamentsvollstrecker be- zeichnet den Ausgang des Prozesses als einen der schmählichsten, der je in Schweden vorgekommen ist. Als eine umfassende Beschreibung Schwedens gilt das kürzlich in einer Neuauflage in deutscher Sprache erschienene zweibän dige Werk: »Schweden«, Historisch-statistisches Handbuch, im Aufträge der königlichen Regierung herausgegeben von I, Guin- chard. Knapp und interessant in Wort und Bild, schildert das Buch die Entwicklung Schwedens, vornehmlich in den letzten 10 Jahren, Der Preis für die 2 Bände beträgt 15 Kr, broschiert, 20 Kronen gebunden. Die noch recht spärliche Fachliteratur des schwedischen Buch handels erhält eine wertvolle Bereicherung durch das in Bälde erscheinende Merkchen: »Bokhandelsteknik«, Praktisk Handbok för Bokhandelsmedhjälpare af, Felix Värkonyi, Das Buch wird eine kurze Beschreibung aller, vorzugsweise im Sortiment vorkommen den Arbeiten bringen und zweifellos eine große Lücke in der Buchhändlerliteratur ausfüllen, zumal ein auch nur annähernd ähnliches Buch in schwedischer Sprache nicht existiert, Värkonyi ist lange Jahre im Sortiment tätig und Lehrer an der schwedischen Buchhandelsschule, so daß jede Gewähr für Vollständigkeit und zuverlässige Bearbeitung gegeben ist. Gewissermaßen als Supple ment zu diesem Buche wird in Finnland ein Handbuch für Buch handelsangestellte mit finnischem Wörterverzeichnis der techni schen Begriffe erscheinen, zu welchem Zwecke der finnische Ver leger- und Sortimenterverein zusammen 800 finnische Mark zur Verfügung stellen. Laut Bekanntmachung der schwedischen Akademie wird in diesem Jahre keine Verteilung des Nobelpreises stattfinden. In folge der ungünstigen Jahreszeit, in der die Verteilung bisher geschah (6, Dezember), ließen sich viele der Auserwählten ab halten, persönlich in Stockholm zu erscheinen. Das soll jetzt ver mieden werden, indem die Preisverteilung auf die erste Woche im Juni verlegt wurde. Durch das halbe Jahr Zinsen, die das be treffende Kapital diesmal mehr trägt, wird die Summe im näch sten Jahre also besonders hoch sein,*) Stockholm, Alfried Tie tz. *) Der Artikel ist Anfang August geschrieben: infolge des Krieges hat sich der Abdruck verzögert, Red, 1543
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