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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1927
- Strukturtyp
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- 1927-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1927
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- Deutsch
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X? 200, 27. August 1927. Redaktioneller Teil. kann. Ins Holländische beispielsweise wird ans dem Deutschen verhältnismäßig weniger übersetzt als ins Spanische. Dennoch interessiert man sich in Holland mehr sür unsere «Fachliteratur als hier in Spanien; aber da man in Holland viel Deutsch spricht, in Spanien aber nur sehr wenig, ist das Bedürsnis nach Über setzungen in Holland, wo man Las Original zu lesen versteht, geringer als hier. Mit dem Verkauf von Tageszeitungen besaßt sich der spa nische Buchhandel fast gar nicht, wohl aber mit dem der Zeit schriften und Revuen. Es gibt hier eine Reihe guter illustrierter Zeitschriften. Vorwiegend in «deutscher Sprache verfaßt ist die «»Deutsche Zeitung für Spanien«, zweisprachig die «»Deutsch« Warte«; beide erscheinen in Barcelona. Deutschen Interessen dient die von der «»Arbeitsstelle sür «deutsch-spanische Wissen schaftsbeziehungen- in Madrid herausgegebene spanische Monats schrift »Invesdigaeiün >- progreso- (Forschung und «Fortschritts. Bei den geringen Sprachkenntnissen des Spaniers ist es klar, daß die Förderung deutscher Kulturbestrebungen vorteilhaft «durch ein« in spanischer Sprache erscheinende Zeitschrift erfolgt. Spanien ist groß und wichtig «genug, um unseren kulturellen Bestrebungen und unserem «deutschen Buch ein wertvolles Arbeits feld zu sein. Die Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig. Pressa-Köln, Buchausstellung-Bonn, Jahresschau Deutscher Ar beit «Das Papier--Dresden, Theaterausstellung-Magdeburg, Inter nationale Buchkunst-Ausstellung-Leipzig. — Alle diese Veranstal tungen bezeugen den ungebrochenen Willen des deutschen Volkes zu kulturellem Leben. Sie machen jeden Zweifel an der Volkskraft zunichte und reden auch sür «den Fernstehenden eine deutliche Sprache. Der Einweihung am 28. Mai (s. Bbl. Nr. 127> wohnte sine glänzende Versammlung erlesener Kestteilnehmer bei: deutsche und an der Ausstellung beteiligte ausländische Staatsvertreter, hervor ragende Männer der Künste und Wissenschaften, des deutschen Ver lags, der an der Buchhcrstellung beteiligten Künste und Gewerbe, Buchdruckerkunst und Buchbindekunst, der Museen und Unterrichts anftalten u. a. Von den drei Protektoren waren Gerhart Haupt- mann und Adolf von Harnack erschienen, Max Liebermann — der am 20. Juli seinen 80. Geburtstag feierte — hatte seines hoben Alters wegen abgesagt. Der Präsident der Ausstellung, Prosessor Hugo Steiner-Prag, gab in seiner Eröffnungsansprache solgendcn richtungweisenden Gedanken Ausdruck: «Mit dieser Ausstellung bauen wir dem Buche als dem treuesten Freunde der Menschheit einen Tempel, in dem alle unsere «ihm gewidmeten Kräfte zusammen- ftriimen, in dem alle unsere Ideale vereinigt sind. Alle Unsere Wünsche und Hoffnungen fließen in ihm zusammen. Wir haben uns freiwillig seinen Gesetzen verschrieben und dienen ihm mit bedingungsloser Hingabe. Die deutschen Auchkünstler haben die verheißungsvollen Ansätze, die uns die »Bugra» 1014 zeigt«, weiter- entwickelt und zu voller Entfaltung und neuer stilistischer Einheit gebracht. Diese Ausstellung will zeigen, daß wir wieder einen Buchstil haben-. . . . Leipzig, seit altersher «die Stadt des Buches und« der Buch erzeugung, besitzt zweifellos eine ganz besondere Eignung «sür eine Veranstaltung wie die vorliegende. Die städtischen Behörden er warben sich große Verdienste um die in so vielen Richtungen ztel- wcisendc Ausstellung durch Vergabe der schönen Museumsräume und deren Umgestaltung. In 45 Abteilungen und Kojen wird dem Besucher ein Überblick über das buchgewerbliche Schassen in 22 Staaten geboten. Das Buch der werdenden Geister, der Kinder bringt der erste Raum zur Anschauung: Kinder- und Bilderbücher aus Italien, der Tschechoslowakei, Polen, Rußland, Ungarn, Belgien, der Schweiz, Österreich, Lettland, Großbritannien, Japan, Dänemark, Deutschland. Die zumeist «in blühender Farbigkeit leuchtenden Illustrationen ge statten einen tiefen Einblick in den Geist der Völker und seine Ein stellung zum Kinde. Burleske Komik des tschechoslowakischen Künst lers Joses Lada und des Polen Zosja Stryjenska starker nationaler Einschlag fallen sogleich in die Augen. Die gezeigten japanischen Bücher verraten einen starken Zug nach Europa, Perspektive und Figurcndarstellung haben viel «von der ehemaligen Darstellungsart verloren, auch dort, wo karikaturistische Dinge in Erscheinung treten. — Eine besonders seine stilistische Note weisen die Arbeiten des 1048 Ungarn Kozina aus. Unter den österreichischen Arbeiten stechen die Zeichnungen von Oskar Laske zur «»Arche Noah- hervor. Welches Temperament! Deutschland ist vertreten durch die guten Namen Meid, Kleuiens, Schiestl, Trier, Slevogt, Baumgarten, Soltmann u. a. Lettland stellt schnurrig-knorrige, menschlich-tierische Märchen ungeheuer der Künstlerin Anna Brigader aus, England zeigt in den Arbeiten Wyndham Paynes einen vielversprechenden modernen Einschlag, Rußland in den gelungenen Arbeiten Alexejews. Zu- sammensassend sei gesagt, daß dieser Raum allein schon ein Studien objekt für den aufmerksamen Besucher bildet, wie es in mancher Be ziehung anderswo kaum zu finden sein dürste. Aus den benachbarten Ausstellungsräumen winken bereits die ersten Hanbeinbände in ihrem lockenden Zusammenklang farbiger Leder mit Gold. Gern folgen wir der Aufforderung, uns in die Betrachtung der Herrlichkeiten zu vertiesen. Heinrich Hnßmann- Leipzig bringt als Neuheit Bucheinbände, deren Dekoration unter Verwendung farbiger Metallsolien erfolgte. Eine Reihe buchkünst lerischer Arbeiten für Verlagszwccke und Liebhabercinbände zeugt weiterhin sür diesen emsig schassenden, vielseitigen Künstler. Im Raume daneben stellt der Leipziger Maler und Buchkünstler Georg Baus Proben seines buchkünstlerischen Schaffens aus: Hagenbeck, Von Tieren und Menschen, das Buch über Tut-ench-Amun und di« Ägyptischen Gräberfunde, Handeinbände in schimmernder Linien vergoldung. — Paul Renner-München zeigt eine Reihe ganz famoser Einbandlösungen in Blinddrucktechnlk ausgesührt. An den Wänden dieses Raumes finden wir Holzschnitte von Paul Helms: Typen von der Wasserkante, Hasenszenen, Fischer und Seeleute, schars er saßt in Ausdruck und Gebärde. Walther Klemms geniale Holz schnitte zum Tschungelbuch, zu Reinecke Fuchs und Eulenspiegel, E. Pottners überaus lebensvolle Fabeleien aus der Vogelwelt, zum Teil in Originalzeichnungen und Vorentwürfen — die ganze Irische künstlerischer Empfängnis verratend — grüßen daneben von den Wänden. — Der Emil Preetorius gewidmete Raum bietet einen ansehnlichen Ausschnitt aus dem Lebenswerke des Künstlers. Buch- und Verlegermarken, Einbände, Illustrationen erweisen «die ge schmeidige Zeichenkunst, den Humor, den Spott und die eigenwillige stilistische Behandlung «der dargestellten Vorwürfe, der zuweilen btedermeierlich-grotesk anmutenden Schildereien. Seitlich im Raume Hans A. Müllers kraftstrotzende Holzschnitte zu Don Quichotte, Hans Papes — altmeisterliche Einstellung verratende — Holzschnitt illustrationen zu Wilhelm Schäfers Rheinsagen. In gutbeleuchtetem Glassi'ulp Handedubände von Heinrich Vahle: Upanishads des Beda in gelbem Marokkoleder, Schopenhauers Aphorismen zur Lebens weisheit in rotem Marokkoiedcr, beide sehr ansprechend und meister lich vergoldet, Heinrich Heines Rabbi von Bacharach von Paul Klein in schwarzes Kalbloder gebunden und angemessen vergoldet, Otto Psaffs linear dekorierte, stark mgterialbetonte Einbände bilden einen festlichen Klang farbiger Wirkung innerhalb der beschriebenen Räume. Weiterschrcitcnd betreten wir die mit eigenartig gemaser tem Holz ausgekleidete Koje des Leipziger Malers Erich Grüner. Die gezeigten Arbeiten erstrecken sich aus Hand- und Verlagsein bände, Kupferstiche, Radierungen, Lithographien. Ausgezeichnete Einfühlung verraten Arbeiten für den Musikverlag, die Einbände materialgerechte Behandlung aller angewandten Mittel. Geschmack liche Höchstleistungen: Laotse, in schwarz-rot abwechselnd intarsicr- tem Leder mit goldner Ranke und »Musik an der Wolga-, bei welchem Einbande «das Konstruktive des Buches den Ausgangspunkt für den Dekor bildete. — Gegenüber in Koje 8 Arbeiten des Leip ziger Künstlers Georg A. Mathöy: Lithographien, Einbände, Illu strationen in bunter Reihe von modern-geschmacklicher Einstellung. — Raum 5: Marcus Bchmer-Neumühl in Pommern. In dem Kaleidoskop künstlerischer Erscheinungen, das die Ausstellung dar stellt, ist Marcus Behmer eine der markantesten, stets sich selbst treu im höchsten Sinne. Lapidare Schriftsätze, von seinem« Kiligran- werk durchslochten, reich ornamentierte Buchseiten, in ihrer minu tiösen Durcharbeitung an orientalische Kunst gemahnend, seine wohl durchdachten Marken und Vignetten bekunden stets diese streng per sönliche Auffassung, abwegig von kurzlebigen Modemanteren, in sich geschlossen. Raum 8: In mattem Golde und lichter Patina getönte Bände von mehreren Stockwerken Höhe — oben von monumentalen Schrift- zetlen umzogen — lassen Besonderes erwarten. Wir sind im Raum der deutschen Illustratoren, deren Arbeiten — in langen Reihen die Wände bedeckend — zur Betrachtung einladen. Meid, Trumm, Orlik, Graf von Kalckrcuth, L. von Hosmann, Willi Geiger, Walser, Slevogt, Großmann, Gulbransson, Hoerschelmann, Kubin, Schin- nerer, Hogen-barth, Kolb, Unold u. a. zeigen ihr bestes Können. Wir empfangen eine gute Vorstellung der heutigen Buchillustra tion. Gleichzeitig ein Bild unserer heute so glänzend entwickelten Reproduktionstechniken. Inmitten des Saales stehen drei verglaste
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