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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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92, 18. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn Buchhandel. Arbeit konnte aber von allen bewältigt werden, weil von der Leitung ans die nötige Erholung und Entspannung durch tägliche Körperübungen, das morgendliche Bad, Ausflüge und Geschichten- und Märchen- Erzählen am Abend genügend Bedacht genommen war. Das Programm der N h e i n - M a i n i s ch e n Jung buch - Händler-Freizeit, die der Mitteldeutsche Buchhändler-Verband in Zusammenarbeit mit der damaligen Bezirksfachgruppe Buchhandel der Deutschen Angestelltenschaft vom 29. Juli bis 4. August in N e u - b r i n g h a u s e n an der Edertal sperre veranstaltet hat, ist im Bör senblatt vom 26. Juni mitgeteilt und in der Nummer vom 14. Juli ergänzt worden. Den buchhändlerisch-praktischen Arbeitsgemein schaften lag folgender Plan zugrunde: 1. Was muß der Buchhändler von der Stadt, in der er lebt und arbeitet, von ihren Bewohnern und ihrer Umgebung wissen? 2. Wie dient der Buchhändler seinen Kunden im und mit seinem Laden? 3. Kann man neue Käuferkreise fürs Buch erobern? Auf welche Weise? 4. In welchen Dingen arbeitet der einzelne Buchhändler mit anderen Berufsgenossen Hand in Hand? Läßt sich diese Zusammenarbeit ausbauen und wie? — Die Freizeit stand unter dem Losungswort: »Das Wort als volklicher Lebensaus- druck und die Sendung des deutschen Buches«. Ein Bericht über ihren Verlauf liegt beim Börsenverein nicht vor. Schlesische I u n g b u ch h ä n d l e r und Jungbuch händlerinnen, 30 an der Zahl, veranstalteten vom 9. bis 16. September eine Schulungswoche in Grunwald. Or ganisation und Leitung lagen in der Hand von drei erfahrenen Buch händlern (davon eine Buchhändlerin), die mit ihren Vorträgen die sichere Grundlage für den zu erarbeitenden Stoff gaben. Die Mit arbeit, noch besser Gemeinschaftsarbeit aller war aber dadurch ge sichert, daß jeder der Teilnehmer etwa zehn Tage vor Beginn der Schulungswoche ein bestimmtes Thema zur Bearbeitung zugewiesen bekam, über das er vor den anderen zu sprechen hatte. Die Arbeits gemeinschaften umfaßten folgende Themen: Organisation des Buch handels, Verkehrs- und Verkaufsbedingungen, Gemeinschaftsarbeit des Buchhändlers, Bedeutung des Platzes Leipzig, Entstehung des Buches, Der Verlag — das Sortiment, Werbe- und Vertriebs- Möglichkeiten. Vorträge wurden gehalten über das nationalsozia listische Schrifttum und über Nationalsozialistische Wirtschaftsführung und Arbeitsgesinnung. Der Dichter Hermann Stehr las an einem Nachmittag aus seinen »Mythen und Mären«. Der vom Bildungsausschuß des Börsenvereins zusammen mit dem Deutschen Verlegerverein veranstaltete F o r t b i l d u n g s k u r s u s für V e r l a g s h e r st eU l e r in Leipzig wurde 1934 (8. bis 21. April) zum vierteil Male abge halten und hatte 17 Teilnehmer, darunter eine Gehilfin und drei Holländer. Als Lehrkräfte hatten sich dem Gesamtleiter Fritz Schröder- Berlin wieder gute Fachleute aus Leipzig zur Verfügung gestellt. Der Kursus umfaßte alle Gebiete, mit denen der Verlagshersteller vertraut sein muß, insbesondere Buchdruck, Offsetdruck, Tiefdruck und Lichtdruck samt den zugehörigen Neproduktionsverfahren und ein schließlich der Kalkulation. Die Themen wurden theoretisch und praktisch vor Augen geführt. Auch der S o r t i m e n t e r k u r s u s wird seit einer Reihe von Jahren alljährlich in Leipzig vom Bibdungsausschuß des B ö r s e n v e r e i n s abgehalten. Der vierte dieser Kurse fand vom 14. bis 21. Oktober statt und mar von 32 jungen Buchhändlern aus allen Gauen Deutschlands und aus der Schweiz besucht. Zusammen fassend ist darüber im Börsenblatt vom 30. Oktober berichtet morden. Wir begnügen uns damit, einige der behandelten Themen zu nennen: Buchhändlerische Bibliographie, Buchhändlerisches Recht, Leihbücherei sragen, Kundenpsychologie und -gespräche. Zahlreiche Besichtigungen vermittelten einen Einblick in die Leipziger Betriebe und Einrich tungen des Buchhandels. Schließlich wäre noch die Bildungsarbeit des deut schen Buchhandels in der T s ch e ch o s l o w a k e i zu erwähnen. Es werden dort seit einer Reihe von Jahren Lehrlings(pflicht-)kurse, Gehilfcnknrse und Kurse für selbständige Buchhändler abgehalten. Ein ausführlicher Bericht über die Arbeit des letzten Jahres findet sich im »Buchhändler«, Nr. 13/14 vom 11. 21. August. Rund um eine Gehilfenprüfung Gruppenprüfung oder nicht? — Sind die Leistungen besser geworden? — Wo die schwachen Stellen liegen — „Verlegerstifte" Habens schwer! — „Große" und „Kleine" Fahrt? Die diesjährigen Gehllfenprüfungen des. Ga uesThü ringen im Sächsisch-Thüringischen Buchhändlerverb«.nid liegen hinter uns. Drei Anmeldungen weiblicher Lehrlinge wurden nach Erhalt der Prüfungs- Unterlagen zurückgezogen, nachdem man gesehen hatte, daß es sich doch um eine ernste Sache zu handeln schien. Zwei dieser Lehrlinge stammen bezeichnenderweise aus der Buchabtcilung eines Waren hauses! Der Prüfung unterzogen sich 36 Lehrlinge, davon 13 weibliche. Fünf Prüflingen (davon einem weiblichen) konnte das Zeugnis nicht ausgehändigt werden, die restlichen bestanden, davon zwei männliche und zwei weibliche Lehrlinge mit Auszeichnung. Der Prüfungsausschuß bestand aus folgenden Herren: Gustav Finger- Weimar (Gauobmann des Bundes. Reichsdeutscher Buchhändler), vr. K e llermann -Weimar (Vorstandsmitglied des Kreisvereins), Walter Biedermann -Jena, Albert Steen -Jena, Karl L i e s e g a n g-Weimar und dem Verfasser als Obmann der Gau fachschaft der Angestellten. Die schriftlichen Arbeiten wuvden von den Mitgliedern des Aus schusses durchgesehen. In fast alle n Fällen gaben sie schon bestimmte Anhaltspunkte über Artung und Leistung des Lehrlings und ließen erkennen, ans welchem Gebiete etwa in der mündlichen Prüfung noch besondere Feststellungen notwenkiig seien. Sehr bewährt hat sich die Nennung von zwölf im letzten J,ahre gelesenen Neuerscheinungen von- seiten jedes einzelnen Prüflings. Die eingereichten Verzeichnisse gaben wichtige Ausschlüsse. Bei der Überlegung, auf roelche Weise die Prüfung einzurichten sei, um jedem der Prüfenden ein möglichst genaues Bild von dem Können der Prüflinge zu vermitteln, kamen mir zu dem Schluß, daß bei der Lage der Verhältnisse in Thüringen Gruppenprüfun gen nicht vorteilhaft erscheinen. Die Herkunft der Lehrlinge aus einer einzigen Großstadt, mehreren Mittelstädten und zahlreichen Kleinstädten vollkommen verschiedenartiger Struktur: Industrie- und Handelsorte, Fremdenstädte.. Beamtenstädte, Badeorte usw. lassen eine zusammenfassende Pi.ü'sung nicht zu. Wenn man Lehrer wäre und seine Klasse, die man ein oder gar mehrere Jahre tagtäglich in Arbeit nnd Leistung beobachten konnte, zum Schluß in einer noch maligen Überprüfung zil beurteilen hätte, wäre es etwas anderes. Aber so: wo Prüfungsausschuß und Prüflinge sich vollkommen fremd 316 nur ganz kurze Zeit gegenttberstehen, könnte eine Gruppenprüfung lediglich die wendigen und lebendigen Jungbuchhändler hervor treten lassen, während geruhsamere oder besinnlichere Naturen erst den richtigen Kontakt gefunden hätten, wenn die kurze Prüfungszeit vielleicht schon vorbei wäre. Wendigkeit und Lebendigkeit allein aber, — so sehr sie an sich natürlich von Wert sind! — sollen ja nicht den Ausschlag bei der Prüfung geben und machen auch gerade in unserem Berufe an sich noch keineswegs den guten Buchhändler aus. Wir haben deshalb den ganzen mündlich zu erfragenden Wissens und Arbeitskomplex in verschiedene Sachgruppen ausgeteilt und jede dieser Gruppen einem der Prüfenden zugewiesen. Auf diose Weise ging jeder der Prüflinge nacheinander durch mehrere Hände und wurde so allmählich auf allen Gebieten durch wesentliche Fragen ausgeholt. Der Prüfungsgang dauerte so zwar für den einzelnen Prüfling etwas länger als in der Prüfungsordnung vorgesehen, er gab dafür aber bei der sich anschließenden Besprechung durch die Mitglieder des Ausschusses ein unter den gegebenen Umständen denk bar vollkommenes Bild! So allein war es möglich, Schwächen und Stärken festzustellen und gegeneinander abzuwägen nno in einzelnen Fällen — in denen bei der durchaus verständlichen Befangenheit der Lehrlinge vor einem Kreis gänzlich unbekannter Prüfer im Nahmen einer Gruppenprüfung wahrscheinlich wenig zu erfragen gewesen wäre — doch noch zu einem »Bestanden« zu kommen. Sind nun die Leistungen im ganzen genommen besser ge worden als in den Vorjahren? Im Hinblick auf unsere Thüringer Feststellungen, unter Würdigung der Tatsache, daß im Gegensatz zu früher heute jeder Lehrling weiß, daß am Ende der Lehrzeit die Prüfung steht und unter Berücksichtigung der in den letzten Jahren kräftig ausgebauten F a ch g r u p p e n a r b e i t, G a u t r e f f e n, F r e i z e i t e n, S o r t i m e n t e r ku r s c, F e r n l c h r k u r s e nsw. muß diese Frage mit einem klaren und deutlichen »Nein!« beant wortet werden!! Zugegeben, daß die begeisterte, tätige und dienst willige Anteilnahme einer politisch erwachten Jugend an den Ge schicken ihres Volkes manche Stunde, die früher für andere Dinge frei war, in Anspruch nimmt und manches geistige Bemühen durch körperliche Ermüdung nicht zur Entfaltung kommen läßt. Wir freuen uns darüber, daß der Typ des jungen Buchhändlers nicht mehr der
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