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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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X 92, 18. April 1935. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. Der Arbeitseinsatz der Kaufmannsgehilserr im März Der Monat März brachte die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Gebiet des Arbeitseinsatzes, die sich für die Kaufmannsgehilfeu sehr günstig answirkte. Die erteilten Besetzungsaufträge liegen in einigen Bezirken bis zu 59°/o über dem Ergebnis des Vormonats. In er heblichem Umfange wurden noch immer jüngere Kräfte angefordert, die möglichst im Besitz des Arbeitspasses sind und neben gründlichen Sachkenntnissen auch über jahrelange Berufserfahrungen verfügen. Da diese Kräfte nicht in der angeforderten Anzahl verfügbar sind, war es möglich, in erster Linie ältere Kräfte zu vermitteln. Sehr gut war auch das Vermittlungsergebnis fiir Arbeitspaß-Jnhaber. Besonders aufnahmefähig waren die Metallindustrie und, bedingt durch den Beginn der Bousaison, das Baugewerbe. Ebenso bestanden in der Industrie und im Kleinhandel gute Unterbringungsmöglich- keitcu. Der Großhandel und die Banken hatten weniger Bedarf. Nege Nachfrage, die nicht immer befriedigt werden konnte, bestand für Lohnbuchhalter, von denen neben Kenntnissen der einschlägigen sozial politischen Bestimmungen auch Erfahrungen mit den modernsten Buchungsverfahren verlangt wurden. Gute Beschäftigungsmöglich keiten bestehen für Reisende, Expedienten, Korrespondenten, Konto risten und für gute Stenotypisten. Zusammenfassend ist festzustellcn, daß der Start der 3. Arbcitsschlacht auch für die Augestelltenberufe als gut bezeichnet werden kann. Es werden jedoch fast durchweg hohe Anforderungen an die Bewerber gestellt. Neue Institute an der Frankfurter Universität Bei der Feier, die vvn der Johann-Woifgang-Geethe-Universität Franksurt zur Semcstcreröfsnunq und zur Wieberübernuhme des Rektorats durch den Historiker Pros, vr. Walter Platzhoss begannen wurde, betonte dieser, daß die Erhaltu " er Universität und ihrer sämtlichen Fakultäten, die einige Zeit bedroht war, nun endgültig ge sichert sei. Zu den Instituten der Universität treten zwei neue hinzu, ein Institut fiir Erbbiologie und Nassenkunde, das in Forschung und Lehre für den ganzen Westen Deutschlands maßgebend sein soll, und ein Institut für pharmazeutische Chemie. Verbotene Druckschriften Auf Grund der Verordnung vom 4. Februar 1933 wurden fiir Preußen beschlagnahmt und eingezogen: »Heil« (John Lane The Bodley Head Ltd., London). Nigel, Robert: »Der SA-Mann im Gelände« (Jos. C. Huber, Dießen). Schwarzmann, Karl: »Falsche Propheten«, Heft 4 der Schriftenreihe »Schild des Glaubens« (Druck und Vertrieb I. P. Bachem G. m. b. H., Köln). Die in der Schriftenreihe »Schriften zur Diskussion des Zionismus« erschienenen Broschüren: »Kurze Soziologie des südifchen Volkes« und »Der moderne Zionismus, Ziele und Zahlen« Nr. 8 von Ing. Viktor Bauer und sämtliche übrigen bisher erschienenen oder noch erscheinenden Druckschriften der gleichen Schriftenreihe (Verlag I. A. Verb. »Barissia«, Prag). Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der ausländischen Druckschrift: »Faschismus« (Amster dam) im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2131 und 2132 vom 15. und 16. April 1935.) Personalnachrichten Am 15. April starb im 69. Lebensjahr der Musikverleger Herr Franz Otto Teich in Leipzig. Er war Inhaber des von ihm 1889 gegründeten Musikverlages Otto Teich und der Firma C. F. Teich, an deren Gründung er 1894 beteiligt war und die 1996 in seinen Besitz überging. Er war Verleger, Komponist und Schrift steller zugleich. Als Vorkämpfer für das Laienspielwesen war er bis über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Fast 706 größere und kleinere Werke, darunter auch 26 Operetten, hat er selbst komponiert und zum Teil dazu den Text verfaßt. Neben seiner reichen verlegeri schen und künstlerischen Tätigkeit fand Herr Teich noch Zeit, sich dem Ausbau der musikverlegerischen Organisationen zu widmen und so der Allgemeinheit mit seinen Erfahrungen zu dienen. Am 14. Zlpril verschied im hohen Alter von 80 Jahren der frühere Sortimentsbuchhändler Julius Al bin Gutzsche bauch in Leipzig. 1882 hatte er die von C. W. Loewe 1873 gegründete Buch handlung übernommen und sie bis 1932, also gerade fünfzig Jahre lang, unter seinem Namen geführt. Am 15. April starb Herr Robert Dietze in Leipzig. Er war Abteilungsleiter der Firma Hug L Co. in Leipzig und hat diesen verantwortungsvollen Posten mit unermüdlichem Fleiß und vorbild licher Gewissenhaftigkeit ausgefüllt. Am 7. April ist im Alter von 53 Jahren Herr A n d r 6 D y r o f f, Direktor der Zweigstelle Wien der Editions Larousse gestorben. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst Am 27. März starb in München im Alter von 56 Jahren der Verwaltungswissenschaftler Staatsrat vr. Joseph Bleyer; am 21. März in Hinterzarten der Schwarzwaldmaler Hermann Tischler im 69. Jahre; am 25. März in Berlin im Alter von 66 Jahren der Geopolitiker vr. A r t h u r D i x; am 22. März in Berlin der Führer des Neichsvcrbandes der deutschen Hochschulen Mi nisterialrat Prof. vr. E r n st Gall ; am 22. März in Amsterdam im Alter von 70 Jahren der Chirurg Prof. vr. Otto Lanz; am 2. April in Berlin im Alter von 68 Jahren der Altertumsforscher Prof. vr. Erich P r e u n e r; am 17. März in Lichterfelde im 86. Jahre die Frauenrechtlerin Frau vr. zur. MarieNaschke; am 17. März in Bamberg im 75. Jahre Domprobst vr. AdamSenge r, dessen Feder zahlreiche kirchengeschichtliche Werke entstammen. Sprechsaal Der Rückentitel Lieber Kollege Meynig! Vielleicht ist Ihr Vorschlag im Börsen blatt Nr. 80 bezüglich der Nückentitel für die Schulbücher beachtens wert. Ich kann es nicht beurteilen. Aber — sprechen Sie einen Mann, der sich mit Sorgfalt und Liebe seine kleine Privatbibliothek zusammenstellt. Er wünscht be stimmt keine Gleichmachung der Bücher-Nückentitel für sein Regal daheim. Da sieht der Einband von einem Buch so aus, der nächste wieder so ganz anders. — Da ist einmal die Beschriftung des Ein bandes in Antiqua, das andere Mal in Fraktur, und jedesmal in anderer Type — in anderem Schriftgrad. Gerade dieser Umstand hat doch seinen Reiz, den die Bücherfreunde und Sammler bestimmt nicht missen wollen. Nur kein Schema — keine Norm in der Buch herstellung. Kein Rückwärts — sondern freie Bahn der künstlerischen Gestaltung des Buches, zu der auch der Buch-Rückentitel gehört. Berlin. W. Stuhl seid. Vor mehr als dreißig Jahren habe ich im Börsenblatt die An regung gebracht, die Nückentitel einheitlich anzubringen und zwar, im Gegensatz zu den Ausführungen von Herrn Horst Meynig in Chemnitz, von oben nach abwärts. Auf meine Anregung hin haben sich Buchhändler und Bibliothekare verschiedentlich geäußert, aber zu einer Einigung ist es nicht gekommen. Da aber heute diese Frage abermals angeschnitten wurde, möchte ich meinen Standpunkt begründen: Der Titel von unten nach aufwärts ist unpraktisch aus dem ein fachen Grunde, weil man, wenn die Bücher im Regal wegen Platz mangel in zwei Reihen aufgestellt sind, die Nückentitel nur dann ab lesen kann, wenn man die Bücher der vorderen Reihe umkippt. Geht dagegen der Titel von oben nach unten, hat man schon die Hauptsache, den Verfasser und einen Teil des Titels! Da lobe ich mir die alten Firmen wie Neclam, Hartleben und viele andere, die alle den Riicken- titel von oben nach unten anbringen. Wichtig ist also, daß man in erster Linie den Autor lesen kann, der Titel ist dann weniger wichtig, aber immerhin wird man einen Teil des Titels noch ablesen können. Also, Herr Horst Meynig, bekehren Sie sich zum »Praktischen«, ich nehme an, daß auch Sie im Sortiment tätig sind und wenn ja, dann müssen Sie mir recht geben. Und noch was: Wenn man die Bücher im Laden oder Schaufenster aufstapeln will, würden nach Ihrer Art die Rückentitel auf dem Kopfe stehen. Wien VII. Rudolf Mück son. Deutschen B u ch l> ä n d l c r zu Leipzig. — Anschrist der Lchristlcitnng uni> Expedition: Leipzig b I, Gerichtsweg 26, Postschliesrsach 27L/75. — Drn<1: Ernst Hcdrich N n chL c i p z i g C I, Hospitalstraßc 11»—16. — DA. 8228/IH. Davon 6800 d. mit Angeboten« umd Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist Preisliste Nr. ö gültig! 320
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