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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1935
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- Deutsch
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^ 82, 18. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel sprechender Kenntnismehrung später in besonderer Prüfung das »große« Patent erwerben. Auf diese Weise märe es auch möglich, die oft wirklich sehr beträchtlichen Wissensunterschiede zwischen einem Iungbuchhänöler, der gerade eben noch seine Prüfung besteht, und gereifteren, durch und durch buchhändlerisch, kaufmännisch und lite rarisch gebildeten Kräften genügend deutlich bei der Zeugniserteilung hcrauszuheben. Eine Anregung, die den berufenen Stellen hiermit zum Uberdenken vorgelegt sei. Ja, dann noch eine Schlußbetrachtung: wie bei jeder Lehrlings prüfung saßen nicht nur diese jungen Buchhandelsbeslissenen auf der Prüfungsbank, sondern unsichtbar neben ihnen der ganze Be trieb, dem sie sich fiir ihre Ausbildung anvertraut haben. Gerade hier ist seit dem letzten Jahre manches besser geworden. Man weiß, daß die Prüfung feststellen wird, ob und was der Lehrling gelernt hat, und man setzt sich dahinter, daß das Ergebnis dieser Unter suchung möglichst gut ausfällt. Aber Allgemeingut ist diese Er kenntnis noch lange nicht! In vielen Fällen glaubt man noch, daß es genüge, in den letzten vier Wochen vor der Prüfung noch schnell alles mögliche an nackten Wissensdingen in den Prüfling hinein- zustopfen! Oder man verläßt sich neuerdings auf den Vierwochen- knrsns der Neichsschule des Buchhandels, der alles Verbummelte wieder gutmachen soll!! Bei den fünf Durchfällen mußte innichtwenigeralsdreiFällenfe st ge st eilt werden, daß die Lehrfirma an diesem Durchfall nicht ganz unbeteiligt war! Drei junge Menschen, die voller Hoffnung sich darangemacht haben, einen Beruf, ihren Lebensberuf gründlich zu erlernen, die ihrer Lehrfirma zugetraut haben, daß sie ihnen diesen Weg beschreiten und vollenden helfe, — und die dann zum Schluß einsehen müssen, daß sie im Grunde diese zwei oder drei Jahre vertan und verloren haben. In allen drei Fällen ist der Kreisverein von den Zusammenhängen unter richtet worden mit der Bitte, hier entweder für gründliche Abhilfe oder aber schleunig st en Entzug der Lehrberechtigung zu sorgen! Da der Prüfungsausschuß auf dem Standpunkt steht, daß man aus allen Gegebenheiten soviel an Erkenntnissen und Ergebnissen herausholen soll, wie nur immer angängig ist, hat er auch in fünf Fällen, in denen die Prüflinge bestanden, ernste Mahnbriefe an die Lehr firmen gerichtet, in denen auf die Verantwortung der Lehrlingsausbildung, auf die Ausfüllung noch vorhandener Lücken und aus die Heranziehung der Lehrlinge zu allen vorkommenden Buchhandelsarbeiten hingewiesen wird. Das wären in großen Zügen die Erfahrungen und Einsichten, die sich aus der diesjährigen Gehilfenprüfung im Gau Thüringen ergeben haben. Hoffen wir, daß alle Beteiligten dabei eine Menge gelernt haben und daß schon im kommenden Jahre im einzelnen wie im besonderen erfreulichere Ergebnisse zu berichten sind. Denn der Geist im Jung buchhandel, das soll zum Schluß lobend anerkannt werden, ist gut und berechtigt zu schönen Hoffnungen. Die Namen der vier Prüflinge, die ihr Zeugnis mit dem Zusatz »Mit Auszeichnung bestanden« erhalten, sind: Edith Hohenstein, Weimar (Hoffmanns Buchhandlung) — Gertrud Lorenz, Erfurt (Hugo Neumann) — Klaus Hilzheimer, Jena (A. Steen) — Fritz Thiel, Erfurt (Keysersche Buchhand lung). Neinhold Vesper, Jena. Zur Normung der Bücherprospekte Die einheitliche Anwendung des Dinformats ^ 5 (148:210 mm) für Buchprospekte, wie sie im Börsenblatt vom 16. März und 4. April vorgeschlagen wird, kann jeder Propagandist aufs wärmste begrüßen. Unser Verlag begann schon vor acht Jahren damit und machte die besten Erfahrungen. Allerdings wählten wir damals das Format 14: 21 em, denn damals waren erst Postpapiere im VM-Bogenformat 61:86 em erhältlich; für Werkdruckpapiere muhte man sich an die Formate 60 : 86 oder 59:92 om halten, aus welchen sich unsere Prospekte 14: 21 em gleich günstig schneiden ließen. Das schlanke Format (140 statt 148 mm breit) sieht übrigens auch gefälliger aus als die Größe ^ 5. Herrn Stöckers Vorschlag, für die Prospekte das Börsen- b latt-Format zu wählen, wäre wohl nur für die Sammlungen der Sortimenter von Vorteil. Der Verleger wird kaum je den gleichen Satz für das Börsenblatt-Inserat und den Publikumsprospekt ver wenden, er spart also nichts dabei. Dafür hat aber das Quartformat den großen Nachteil, daß jeder Prospekt ein- bis zweimal gefalzt zum Versand käme, und dieses Falzen macht unnötige Arbeit und wird die propagandistische Wirkung stark beeinträchtigen. — Der Einwand, 318 der genormte Prospekt von 148:210 mm passe nicht in die Brief umschläge, trifft kaum zu, denn fast jeder Sortimenter hat seine Brief bogen und Rechnungen schon im VM-Format 210 : 297 mm oder 210: 148 mm, oder wird noch beim nächsten Bedarf auf diese Ein heitsgröße übergehen. Dann aber hat er auch die passenden Brief umschläge im Format 6 6 (114:162 mm) dazu angeschafft, die übrigens heute in jeder Schreibwarenhandlung vorrätig sein sollten. Die Prospektnormung ist aber erst dann von großem wirt schaftlichem Vorteil für den Gesamt buchhandel, wenn gleich zeitig folgende Anregungen in Erfüllung gehen: 1. ist zur ungefalzten Versendung der Prospekte ein doppelt großer Briefumschlag einzuführen (Format VIA 6 5 — 162: 229 mm). Wenn er ähnlich wie die genormte Bestellkarte in großen Mengen hergestellt wird, so wird jeder Sortimenter sich auch kleinere Posten zu günstigem Preis anschaffen können. In diesen Um schlag passen auch einmal gefalzte Briefe, Rundschreiben usw. 2. müßten auch alle Verlags- und Sammelkataloge (Koehler L Volckmar - Katalog, Buch des Jahres, die Werbe- Zeitschriften des Buchhandels usw.) auf das Format ^ 5 übergehen. Die Prospektbeilagen in Katalogen und Zeitschriften, die Verwendung des gleichen Satzes und der gleichen Klischees für Prospekt und Katalog-Inserat, der Versand aller Werbemittel im gleichen Umschlag, ein einheitliches Format des Katalog-Hand lagers im Sortiment, Übersicht und Raumersparnis im Prospekt lager des Verlags — all das wäre auf einen Schlag aufs vor teilhafteste erreicht. Die Ersparnisse durch diese Normung werden beträchtlich sein. Jeder Propagandist im Verlag und Sortiment weiß, wieviel Geld im Laufe des Jahres für Briefumschläge in abweichendem Format, für Umsetzen oder Neusatz von Inseraten auf verschiedene Größe, für den besonderen Druck von Katalogbeilagen, für Propagandaklischees n. a. unnötig ausgegeben werden muß. Erst die konsequente Normung bringt allen Teilen die mögliche und heute notwendige Senkung der Werbekosten bei gleichbleibender Wirkung. Dann erst wird e i n Prospekt aufs vielseitigste verwendet und in großer Auf lage gedruckt werden können; dann kann sich der Sortimenter einen individuellen Katalog aus diesen Prospekten zusammenstellen (Vor schlag von Herrn Kinkeldey); dann brauchen wir nur noch zwei Größen von Briefumschlägen (6 5 und 6 6) und haben raumsparende Übersicht im Prospektlager. Zürich. Ernst Buß i. H. Orell Füßli Verlag. Verleger und Zugendbuch Die verschiedenen Zuschriften, die ich in diesen Tagen auf meinen Beitrag über das Jugendbuch im Börsenblatt Nr. 62 aus Ver legerkreisen erhielt, veranlassen mich, nochmals zu dem Thema Stel lung zu nehmen. Während ich das letztem«! unseren Standpunkt zum Jugendbuch klarlegte, möchte ich heute kurz einmal die andere Seite, d. h. die Verleger, mit dem Jugendbuch in Verbindung bringen. Aus diesen Zuschriften und Anfragen konnte ich zu meiner Freude ersehen, wie lebhaft sich die Verleger jetzt mit dem Jugendbuch zu befassen scheinen. Die allgemeine Frage, die in durchweg allen Schreiben an mich gerichtet wurde, war die: »Wie kann man nun das Buch, das allen Anforderungen eines guten Jugendbuches in Ihrem Sinne entspricht, an die Jugend heranbringen, bzw. so propa gieren, daß es erfolgreich ist?« Gewiß, die Frage ist durchaus be rechtigt, ich möchte aber davon absehen, sie hier allgemein zu er örtern. Ich habe dies im einzelnen getan und auch meine Erfah rungen auf diesem Gebiet mitgeteilt und werde es auch stets gern tun, wenn an mich herangetreten wird, denn ich möchte damit bei tragen zur Förderung des wirklich guten und brauchbaren Jugend buches. Nun aber zum Buch selbst. So erfreulich der Umstand des wachsenden Interesses der Verleger am Jugendbuch auch ist, so muß doch da mit einer gewissen Vorsicht vorgegangen werden. Denn es wäre bedauerlich, wenn ein Verleger erst die Erfahrung machen müßte, daß sich geschäftstüchtige Autoren die Konjunktur zunutze machen und glauben, der Augenblick sei gekommen, da sie ihr »Jugendbuch« anbringen könnten. Nein, das wäre grundfalsch! Denn das Jugendbuch soll ja nicht in erster Linie ein Geschäft sein, sondern cs soll vor allen Dingen der großen Idee dienen. Das heißt, es soll ans dem inneren Erleben heraus geschrieben sein, der Autor soll von dem Gedanken beseelt sein, daß das, was er schafft, für die Jugend wirklich von Nutzen ist, nicht daß er nur des Geldes wegen schreibt. Und so handeln kann eben nur der, der sich innerlich noch
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