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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1935
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- Deutsch
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X- 100, 2. Mai 193S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Zeitschriftenschau im Kurzwellensender Von Franz Ludwig Labbel, Berlin Im Herbst 1934 entstand der Gedanke, im Deutschen Kurzwellen sender in etwa monatlichen Abständen eine Zeitschriftenschau zu ver anstalten, mit dem besonderen Zweck, den zahlreichen auslanddeutschen Hörern jeweils in gedrängter Form über das deutsche Zeitschriften wesen zu berichten und sie dazu anzuhalten, von der Zeitschrift in höherem Maße Gebrauch zu machen. Also ein durchaus im Sinne der uni die gleiche Zeit geforderten lAemeinschaftswerbung für die Zeitschrift liegendes Unternehmen, das nur infolge des gewählten Mittels und des Empfängerkreises eine besondere Handhabung ver langte. Der Deutsche Kurzwellensender, der erst in den Fahren 1933 und 1934 ausgebaut wurde, sendet, wie nicht allgemein bekannt sein dürfte, seine Programme mit Hilfe von Richtstrahlern von Zeesen bei Königswusterhausen aus. Die Richtstrahler stellen ein besonderes An tennensystem dar, bei dem durch Abschirmantennen ein allseitiges Ausstrahlen der Energien verhindert und diese, ähnlich wie bei Licht strahlen durch einen Hohlspiegel, gesammelt nach einer bestimmten Richtung geleitet werden. In Zeesen sind bis jetzt fünf solcher Nicht- strahlantennen aufgebaut, welche Mittelamerika, Südamerika, Afrika, Australien und Südasien sowie Ostasien bestreichen. Die Programme werden zu Zeiten gesendet, die für die Hauptempfangsländer günstig sind, z. B. für Amerika Sendezeit 4 Uhr (morgens), gleich Empfangs zeit 20 Uhr (abends^. Die Programme sind den Wünschen des Empfangslandes besonders angepaßt, Nachrichten usw. werden natür lich auf alle Programme übernommen. Ebenso wurde die Zeit schriftenschau jeweils hintereinander auf allen fünf Richtstrahlern durchgegeben, nachdem sie vorher auf Schallplatten ausgenommen worden war. Die Referate selbst wurden, um sie unterhaltsamer zu gestalten, in die Form von Zwiegesprächen zwischen Herrn Höynck vom Buch händler-Börsenverein und dem Verfasser gebracht. Dabei wurde jeder Vortrag so gegliedert, daß er jeweils mehrere Zeitschriften zu einem bestimmten Thema zu Gruppen zusammenfaßte und wenigstens zwei bis drei solcher Gruppen, im ganzen also zehn bis zwölf Zeit schriften, umfaßte. Dies hatte den Zweck, das Interesse der Hörer auf gewisse Sachgebiete zu lenken und dann in den angeführten Zeit schriften sozusagen Quellen zur weiteren Orientierung zu nennen. Zum Beispiel sind in einem Vortrag Familienzeitschriften, Volks tumzeitschriften, Jugendzeitschriften, in einem anderen nationalsozia listisch-kulturelle, geographische und Auslandzeitschriften und lite rarisch-schöngeistige Zeitschriften zusammengefügt worden, sodaß innerhalb des Vortrages eine gewisse Abwechslung entstand und Aus sicht vorhanden war, einen großen Teil der Hörer zu fesseln. Bei der Besprechung der einzelnen Zeitschrift wurden nach Möglichkeit besonders charakteristische Beiträge der letzten Hefte herausgehoben und die Zeitschriften auch zueinander in Beziehung gesetzt. Ter Grundton der Referate war sachlich-positiv, ihre Aufgabe war ja keine Zeitschriftenkritik, sondern der Nachweis geeigneter Veröffent lichungen. Da der Hörer, sofern sein Interesse irgendwie ange sprochen wurde, in der Lage sein mußte, sofort die praktischen Nutz anwendungen zu ziehen, wurde nicht nur auf deutliche Titelangabe, sondern auch auf Nennung der Verlage und der Herausgeber ge sehen, die ja meist auch zur Charakterisierung der Zeitschrift höchst wichtig sind. Es hat sich gezeigt, daß es sehr schwer ist, im Rahmen der sehr knappen verfügbaren Zeit jeweils sowohl eine genügende Menge von Zeitschriften einzubeziehen, wie etwas Wesentliches und Einprägsames über sie auszusagen. Mehr als ein Dutzend Zeitschriften können auf einmal nicht behandelt werden, ohne den Hörer zu ermüden. Dagegen wird es vielleicht möglich sein, die Vorträge häufiger stattfinden zu lassen, um eine größere Anzahl von Zeitschriften einzubeziehen und den Hinweis auf wichtige auch zu wiederholen. Es ist dies um so notwendiger, als in unseren Zeitschriften heute viel wertvolles und selbständiges Material enthalten ist, das gerade für den Deutschen im Auslande große Wichtigkeit besitzt. Wenn die Wirksamkeit der Berichterstattung auch nur einiger maßen der Aufnahme entspricht, die der Deutsche Kurzwellensender in der ganzen Welt genießt, so kann sie für den Auslandabsatz der deutschen Zeitschriften sehr wertvoll werden. Bei der Leitung des Kurzwellensenders gehen Unmengen von Zuschriften ein, aus denen hervorgeht, mit welchem Interesse seine Programme überall abge hört werden. Es ist dies nicht zum wenigsten dem ausgezeichneten Empfang zu verdanken, den die Sendungen dank der technisch vor züglichen und ständig verbesserten Sendeanlagen haben. Wer sich über die Art dieser Zeitschriftenbesprechung im Kurz wellensender ein Bild machen will, der sei hingewiesen auf das in Heft 8 vom 10. April der Zeitschrift »Der Zeitschriftenverleger« er schienene »Zwiegespräch über Zeitschriften von Hans Höynck und Franz Ludwig Habbel*. Das neue Museum der Landesbibliothek Dresden Von Dr. Erhärt Kästner Die Landesbibliothek zu Dresden eröffnet in diesen Tagen ihr Hausmuseum, das in fünf prächtigen Sälen einen Begriff geben soll von den Kostbarkeiten, die diese alte berühmte BUchersammlung besitzt. Daß der Wunsch der leitenden Stellen nach einer Ausschließung und Ausbreitung des schönen Besitzes verwirklicht werden konnte, war im Grunde eine Gunst der baulichen Verhältnisse der Bibliothek. Die vollendete Schaffung einer musealen Schau ist das letzte Glied eines großzügig angelegten, 1927 begonnenen und zuletzt mit den Mitteln des Arbeitsbeschaffungsplanes entscheidend geför derten Umbaus. Seit gerade 150 Jahren ist die alte Dresdner Biblio thek in dem Japanischen Palais der Dresdner Neustadt unter gebracht, einem Barockbau, der unter August dem Starken durch Pöppelmann, den Zwingerbaumeister, und andere errichtet wurde. Jeder, der die Dresdener Stadtfilhouette kennt, hat den prächtigen vierflttgeligen Bau mit seinen grünen Wippdächern am Elbufer in Erinnerung. Ursprünglich sollte aus diesem Palais eine märchen hafte Porzellan-Sammlung gemacht werden, woraus sich sein japani scher Beiname ableitet. Nachdem aber dieser schöne Traum zerronnen und die Bibliothek eingezogen war, begannen nach und nach die Büchermassen, altmodisch in Holzregalen aufgestellt, die herrlichen Säle zu füllen, die langsam an ihnen erstickten, — bis durch die Anlage eines modernen Magazins in den oberen Geschossen und im Keller mit einem Male die fürstliche Weite der Säle wieder zurück gewonnen wurde. Nachdem der Bedarf an neuen Katalog- und Lese sälen, besonderen Räumen für die Handschriften-, Karten- und Musik sammlung befriedigt war, verblieb noch ein Teil jener Säle, die vor 346 hundert Jahren Gottfried Semper, der große klassizistische Baumeister Dresdens, für die Antikensammlung ausgemalt hatte. Hier entstand die Schausammlung der Bibliothek. Man betritt das Museum der Bibliothek in der Mitte des Elb- flügels. Der Eingangstür gegenüber öffnet sich durch die Glastür eines vergitterten Portals der Blick auf Palaisgarten und Elbe. Zur Seite liegt die Perspektive der Säle, die sich türenlos, durch Rund bogen abgeteilt, hintereinander gruppieren. Die Wirkung der Sem per s ch e n N a u m d e k o r a t i o n ist überraschend. Es sind stark farbige, spielerische, ungewöhnlich lebhafte Schmuckformen, die die Wände und Decken überziehen. Von Raum zu Raum wechselt der Formenschatz, der gesamte Stilvorrat, aus dem der Klassizismus schöpft, ist absichtsvoll durchdekliniert: bald schöpft Semper aus dem pompejanischen Motivkreis, arbeitet mit Wandfeldern von sattem Not oder tiefem warmen Grün, gemalten Gartenpavillons, schwebenden Genien, Tiergrotesken, bald sind deutlich griechische, etruskische oder Nenaissanceformen verwendet. Semper war einer der Entdecker der uns heute geläufigen Auffassung, daß die antike Architektur nicht in der skelettfarbenen Weiße, in der wir sie heute kennen, sondern in einer kräftigen Farbenpracht leuchtete. Mehrere Stellen dieses Raumschmucks sind geradezu Nekonstruktionsversuche antiker Farb- architcktur und machen so diese Naumschöpsung Gottfried Sempers, die 1834 entstand, zu -einem klassizistischen Kunstdonkmal ersten Ranges. Es war nicht leicht, die beiden gesteckten Ziele: die Erhaltung und Wiederherstellung der klassizistischen Raumpracht und die musealen Zwecke zu vereinigen. Die Gruppierung der Vitrinen folgt
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