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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1944
- Strukturtyp
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- 1944-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1944
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- Deutsch
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Europa ihren Dienst am Reich. Überall stehen deutsche Männer, die irgendwo in der Heimat „ihren“ Buchhändler haben. Mit jedem einzelnen dieser Bücherfreunde kann der Sortimenter unmöglich einen Briefwechsel aufrecht erhalten. Trotjdem braucht er die Verbindung nicht ahreißen zu lassen. Er entwirft einen Feldpostbrief, der vervielfältigt an die dem Sortimenter bekannten Feldpostnummern oder offenen Anschriften seiner Bücherfreunde gesandt wird. Was soll in diesem Feldpostbrief stehen? Es muß vor allen Dingen darauf hingewiesen werden, daß dieser Brief nicht als Werbebrief der absendenden Buchhandlung abzu fassen ist. Es sollen keine Büchertitel mit Preisen genannt werden, nur um bei einer Bestellung, die naturgemäß erst dann eintrifft, wenn das Buch längst vergriffen oder gar nicht zugeteilt ist, dem Besteller eine Absage erteilen zu müssen. Außerdem würde eine Propaganda, wie sie der Sor timenter vor dem Kriege gemacht hat, in der heutigen Zeit, insbesondere von unseren Soldaten, als abwegig empfunden werden. Was soll der Feldpostbrief des Sortimenters also bringen? Hinweise auf kulturelle Veranstaltungen, auf Vor träge, auf Theateraufführungen usw., die in der Heimat stadt des Empfängers stattfinden. Die Veranstaltungen müssen besprochen werden, d. h. der Verfasser des Briefes muß kurz auf den Inhalt dieser kulturellen Veranstaltungen eingehen. Eine bedeutende Veranstaltung muß besonders hervorgehoben werden. Sei es ein Vortrag von Erwin Guido Kolbenheyer, ein Vortrag eines Literaturwissenschaftlers über Goethe, der Vortrag eines Kunsthistorikers über Raf fael u. a. Stets muß das Positive dieser Vorträge aufgezeigt werden. Von den Theateraufführungen sind die Stücke unserer Klassiker zu besprechen, die erfreulicherweise in Deutsche Liieralur- Von Curt (Fortsetzung Kulturpreis für bäuerliches Schrifttum Der Kulturpreis, den Reichsininister Racke im Einvernehmen mit dem Reichsmini6ter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goeb bels, zur Förderung des werthaften, landgebundenen Schrifttums im vorigen Jahre gestiftet hat, wurde in einer Feierstunde am 24. März in der Reichshauernstadt Goslar erstmalig dem Dichter Friedrich Griese für seinen Roman „Die Weißköpfe“ verliehen. Als Ver treter der jungen Generation bäuerlicher Dichtung wurde Josef Martin Bauer für seinen Roman „Das Mädchen auf Stachel“ mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. In der Feierstunde im historischen Festsaal des Rathauses der Reichshauernstadt wurden die beiden Dichter als berufene Künder und Gestalter der bäuerlichen Lebenswelt geehrt. Reichsminister Backe bekannte sich in seiner Rede — angesichts der Zerstörung ehrwürdiger Kulturgüter durch die Feinde Europas — zu den unzerstörbaren Werten und Leistungen unseres Volkes. Die Dichter Friedrich Griese und Josef Martin Bauer legten ein Bekenntnis zu deu bäuerlichen Grundwerten ihres Schaffens ah. Leibniz-Preis des Gaues Südhannover-Braunschweig Im Rahmen einer Feierstunde am 13. Februar im Galeriegebäude zu Herrenhausen (Hannover) verlieh Gauleiter Lauterbacher in An wesenheit von Staatssekretär Guttcrer, der in einer großangelegtcn Rede das deutsche Kulturschaffen im Kriege umriß, den für den Gau Südhannover-Braunschweig gestifteten Leibniz-Preis. Man darf in dieser Verleihung ein Bekenntnis des nationalsozialistischen Staates zum geistigen Schaffen der Gegenwart erblicken, das um so eindrucks voller ist, als es iu einer Zeit schwerer Kämpfe an allen Fronten und in einer Stadt gegeben wird, die schwer unter den Terrorangriffen der anglo-amerikanischen Luftgangster zu leiden hatte. Im Sinne des rast los strebenden Forschergenies Leibniz’, der vier Jahrzehnte seines Lebens in Hannover wirkte, wurde der Preis an fünf Wissenschaftler verliehen, deren Schaffen weit über die Grenzen des Gaues hinaus in der Gelehrtenwelt Anerkennung gefunden hat. Es 6ind- 1. Professor Dr. phil. Ludwig Prandtl von der Gcorg-Augu6t-L T niversität Göttingen als Begründer der neuzeitlichen Strömungskunde; 2. Professor Dr.-Ing. Werner Ohsen b erg von der Technischen Hochschule Hannover in Anerkennung seiner beson deren Verdienste um den Kriegseinsatj der Hochschulforschung; 3. Pro fessor Dr.-Ing. Max Paschke von der Bergakademie Clausthal- Zellerfeld in Anerkennung seiner Verdienste um das Eisenhütten- wesen; 4. Professor Dr.-Ing. Ernst Schmidt von der Technischen verstärktem Maße über unsere Bühnen gehen. Die Schilde rungen sind mit Textproben zu versehen, damit das Bild des Briefes lebendig w r ird. In den Mittelpunkt unseres Feld postbriefes sind Aussprüche unserer Dichter und Denker mit Quellenangabe zu stellen, die den Leser auf die Mannig faltigkeit unseres Kulturschaffens hinweisen. Der Feldpostbrief soll also ein „Kulturbild“ sein, ein Niederschlag des kulturellen Geschehens am Heimatort des Empfängers dieses Feldpostbriefes. Der Brief soll das gei stige Band sein, das den Soldaten mit „seiner“ Buchhandlung verbindet. Die geistige Verbindung kann sofort in der An rede, die mit „Lieber Bücherfreund“ am besten ihren Aus druck findet, hergestellt werden. Die absendende Buchhand lung erscheint nur im Kopf des Briefes, in der Unterschrift und im Absender. Zusammengestellt wird dieser Feldpostbrief von einem Buchhändler, der den Kundenkreis der absendenden Buch handlung genau kennt. Es ist zweckmäßig, eine Mitarbei terin aus dem Kreise unserer gut geschulten Jungbuchhänd lerinnen mit der Herstellung dieses Feldpostbriefes zu be auftragen, die es mit psychologischer Einfühlungsgabe ver steht, das kulturelle Geschehen in der Heimat dem Soldaten nahezubringen. Der Briefautor muß das Bestreben haben, möglichst selbst an den kulturellen Veranstaltungen, Thea teraufführungen usw. teilzunehmen, damit er aus eigener Anschauung berichten kann. Er soll nicht in die Art der Zeitungsbesprechungen verfallen, sondern Eigenes schaffen und bringen. In den Antworten unserer Soldaten findet der Sorti menter den Dank der Bücherfreunde für seinen „Feldpost brief“. und Kulturpreise Streubel zu Nr. 50) Hochschule Braunschweig. Er erhielt den Preis für seine Verdienste um die wissenschaftliche Entwicklung der Mechanik der Wärme und für seine hervorragenden Leistungen als Erforscher wärmetechnischer Triebwerke; 5. Professor Dr. phil. Siegfried Strugger von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der für den wissenschaftlichen Aushau der Fluoreszenz-Mikroskopie, für die biologisch-medizinische Forschung und insbesondere für die Lösung des Problems der Vital färbung des Protoplasmas und die Klärung des Stofftransportes in den Pflanzen ausgezeichnet wurde. Primus Lessiak-Preis Im Sitjungssaale des Klagenfurter Landhauses hielt die Kärntner Wissenschaftliche Gesellschaft am 27. Mai eine Senatssitjung ab, in deren Rahmen Regierungspräsident Wolsegger als Präsident der Gesellschaft zum erstenmal die Verleihung des Primus Lessiak-Preises vornahm. (Professor Primus Lessiak war an deji Universitäten Wien, Leipzig, Prag, Freiburg i. Br. und Würzburg für deutsche Philologie tätig.) Mit diesem Preis sollen Wissenschaftler, die sich um die Erforschung des Kärntner Volkstums verdient gemacht haben, ausgezeichnet werden. ln einer Ansprache hob der Regierungspräsident hervor, daß der Preisträger, Universitätsprofessor Hofrat Dr. Georg Gräber, der seit Jahrzehnten als Wissenschaftler, Jugenderzieher, Lehrer und Schul inspektor in Kärnten tätig ist, einen Ehrenplatj in der Geschichte des Kärntner Geisteslebens innehat. Besonders durch seine wissenschaft lichen Arbeiten, von denen „Das Volksleben in Kärnten“ am bekann testen ist, ist der Name Dr. Gräbers weit über die Grenzen des Landes hinausgedrungen. Lessing-Preis der Hansestadt Hamburg Der Reichsstatthalter hat den Lessing-Preis der Hansestadt Ham burg für das Jahr 1944 zum Geburtstag Leasings, 22. Januar, auf Vor- sciilag des Vertrauensmännerkollegiums an Oberbaudirektor i. R. Dr. Dr. h. c. Fritz Schumacher verliehen. Der Preis wurde ihm aber nicht für seine städtebaulichen Verdienste (Hamburg und Köln) zuteil, sondern als Literaturpreis dem literarisch schaffenden Künstler Schumacher zugesprochen. ln zwei grundlegenden Werken hat Schumacher zu Fragen der Baukunst Stellung genommen, und zwar in dem Werk „Strömungen deutscher Baukunst“, das einen Einblick in die Geschichte und Pro bleme de6 Bauens seit 1870 verschafft, und in dem Werk „Der Geist der Baukunst", das man in Abwandlung der Lesoingschen Dramaturgie als eine Dramaturgie der Baukunst bezeichnen kann. Von seinen be kannten literarischen Werken seien genannt: Sein Memoirenwerk J28- Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 57. Sonnabend, den 22. Juli 1914
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