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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1944
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- Deutsch
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- Saxonica
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Entscheidende» Merkmal für die periodische Presse sei, daß sie ihre Beiträge zu einem Ganzen zusammenfasse, während die nichtperiodische Publizistik, insbesondere die Kleinpublizistik der Jahrhunderte vorher, ein chaotisches Vielerlei bringe, in dem jeder Beitrag für sich stehe. In dieser zusammensetjenden Leistung liege das Wesen der Zeitung. Durch sic werde die Zeitung zum Spiegel der Welt und des Lebens und zum Gespräch der Zeit mit sich selbst. Wenn auch die „Zeitungerei“ in ihrer Entwicklung mit der Geschichtsschreibung in engem Zusammenhang stehe, so sei doch der Zeitungsschreiber nicht Geschichtsschreiber. Aus dem berichterstattenden Zuschauer werde zwangsläufig mehr und mehr der tätige Mitspieler auf der Bühne des Lebens. Gerade diese Fest stellung sei, so schloß Professor Mcnz, ein Ergebnis der Erforschung der Frühgeschichte der Presse. Die Sprache des Dichters als geistige Brücke Walter Grüntfig vom Deutschen Nationaltheater Weimar hat mit einer Vortragsreise in die Niederlande, die von der Niederländisch- Deutschen Kulturgemeinschaft vorbereitet worden war, seinen Ruf als hervorragender Goethe-, Hölderlin- und Rilke-Sprecher über die Gren zen hinausgetragen. Er hat in allen Vortragsabenden einen außer ordentlich starken Eindruck hinterlassen. Dr. Paul Rohrbach lünfundsiebzig Jahre alt Einer der bekanntesten politischen Schriftsteller Deutschlands, Dr. Paul Rohrbach, der schon vor Jahrzehnten in Berlin-Friedenau sein Heim aufgeschlagen hat. beging am 29. Juni seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Dieser Mann, der schon immer für eine gesunde deutsche Kolonial- und Weltpolitik eingetreten ist, hat auch die Welt kennenge lernt, wie kaum ein zweiter deutscher Schriftsteller seiner Wesensart. Dr. Rohrbach ist selbst Auslandsdeutscher von Geburt. In Irgen in Livland wurde er am 29. Juni 1869 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mitau zog er auf die damals noch deutschsprachige Uni versität Dorpat, wo er, wie später in Leipzig und Berlin, Philosophie und Theologie studierte. Von 1897 bis 1901 war er auf großen Reisen, die ihn nach Sibirien, Turkestan, Persien und der Türkei führten. In zahlreichen Büchern und Zeitungsaufsätjen hat er sich bemüht, seine reichen Kenntnisse von Ländern und Leuten dem deutschen Menschen, insbesondere der deutschen Jugend zu vermitteln und darüber hinaus auch seine grundlegenden Gedanken niederzuschreiben, in denen er alle Probleme der Welt, wie sie von uns Deutschen gesehen werden, auf zeichnet und gründlich beleuchtet. Ehrung iür Professor Dr. Paul Schultze-Naumburg Professor Dr. h. c. Paul Schulze-Naumburg, der in fünfundvierzig- jähriger kultureller Erziehungsarbeit die Grundlegung der künst lerischen Kultur, der deutschen Baukunst und des Wohnungsbaues durch Wort und Werk in die geistig seelische Tradition einer organisch landschaftlich gebundenen Baugesinnung gelenkt hat und damit zum Kulturförderer und Kulturgestalter geworden ist, wurde vom Führer aus Anlaß der Vollendung seines fünfundsiebzigsten Lebensjahres der Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen. Bulgarische Literaturpreise Ein Ausschuß des bulgarischen Schriftsteller-Verbandes gab die Verteilung der Literaturpreise in Höhe von 10 000 Lewa für die besten literarischen Werke des Jahres 1943 bekannt. Es wurden sieben Dichter und Schriftsteller ausgezeichnet. Die einem der letjten Luftangriffe zum Opfer gefallene junge bulgarische Schriftstellerin Weinikow erhielt für ihren leZten Band Erzählungen vom Ausschuß einen ehrenden Nachruf. Der bulgarische Schriftsteller Kyrill Hristov erhielt den Preis der Stadtgemeinde Sofia für sein im Vorjahr erschienenes Buch, das die Geschichte Sofias behandelt. Todesfälle Der bekannte Feuilletonist Herbert Duckstein ist im Alter von sechsunddreißig Jahren als Wortberichter auf dem Balkan gefallen. Duckstein hat feine, nachdenkliche Sachen geschrieben, darunter auch in seiner Eigenschaft als Werbeleiter der Badener Kurverwaltung „Varia tionen über Baden-Baden“. In der steirischen Bergwerkstadt Köflach starb am 28. Juni, siehen- undsiebzig Jahre alt, der große Mundartdichter Hans Klopfer. Hans Klopfer, der in Eibiswald in der Weststeiermark geboren wurde, ließ sich 1894 in Köflach nieder und war dort Werkarzt der Alpinen Mon tagegesellschaft. Von seinem Beruf her stammt die innige Verbindung mit dem Volk, vor allem auch die genaue Kenntnis der weststeirischen Mundart. Klopfers feines Ohr aber für lyrischen Klang hat troZdem mit dieser Mundart wahrhafte Kunstwerke geschaffen und vor allem die Bände „Joahrlauf“, „Sulmtal und Kainachboden“ gehören zu unver gänglichem deutschem BesiZ- Von der tiefen Liebe zu dem grünen Lande Steiermark sprechen alle Seiten dieser Bücher, aus dem uns ein Bild deutschen Grenzlandes in den Zeiten der Not und des Glücks entgegen leuchtet. Denn Klopfer hat mit allen Fasern seines Herzens die Ver einigung aller Deutschen in einem Reich ersehnt und hat seinem Glücks gefühl nach Erfüllung dieser Sehnsucht in vielen und edlen Versen Aus druck gegeben. Neben Lyrik hat Klopfer auch viel Erzählendes ge schrieben, allerdings keine größeren Arbeiten, sondern hauptsächlich Kurzgeschichten, in denen WiZ und Schlagfertigkcit des steirischen Volkes, in denen die Schönheit der Landschaft seiner Heimat zum Aus druck kommen. Das Werk Hans Klopfers liegt in einer fünfbändigen Gesamtausgabe vor. In dieser befindet sich auch ein Band hochdeutscher Gedichte, die ebenfalls sein starkes lyrisches Talent unter gültigen Be weis stellen. In Bad Warmbrunn starb an den Folgen eines Unfalls die Schrift stellerin und Dichterin Frida Schanz kurz nach Vollendung ihres fünf undachtzigsten Geburtstages. Es war still geworden um die greise Dich terin, deren Lebenswerk eine stattliche Zahl von Märchen, Kinderge schichten, Balladen, Kinderhalladen, Novellen, ÜberseZungen (Frida Schanz beherrschte fünf Sprachen), vor allem aber Gedichtsammlungen aufweist, in denen sich ihr reiches Innenleben offenbart. So überraschte sie noch an ihrem achtzigsten Geburtstag die Öffentlichkeit mit dem Ge- dichtbäudchen „Frühling im Banat“, dem Niederschlag ihres Rumänien- Aufenthaltes. Als Vermächtnis hinterläßt Frida Schanz ihre reifste und beste Lyrik im „Ring des Jahres“, einer noch unveröffentlichten Gedichtsammlung, und eine Reihe von Sinnsprüchen, die ihr Wesen'wie auf Goldgrund spiegeln. Den fünfundachtzigsten Geburtstag, der sie schon auf ihrem Sterbelager sah, erlebte sie in geistiger Frische und empfand dankbar an den vielerlei Ehrungen, die ihr zuteil wurden, daß sie nicht vergessen war. Aus der Praxis des Berufs Wovon handelt dieses Buch...? — Weitere Vorschläge Kurt KreZschmar bezeichnet es im Börsenblatt Nr. 51 vom 1. Juli mit Recht als Nachteil und Mangel, daß nun beim Fehlen der bisherigen Textfalte des entfallenden SchuZumschlages dfer Buchhändler und Buch käufer gar keinen Anhaltspunkt über den Inhalt des Buches hat. Er sciilägt vor, in jedes Buch wieder einen Zettel mit sachlicher Inhalts angabe und Charakterisierung des Buches beizulegen. Das Drucken und Beilegen eines separaten Zettels würde jeweils Papier- und Druckbe willigung erfordern, mehr Papierverbrauch und Mehrarbeit für die Zettelherstellung und das Beilegen der Zettel verursachen. Das Bei legen von Zetteln ist also unrationell und aus Material- und Arbeits gründen nicht durchführbar. Jedoch auf eine andere, sehr einfache Weise kann jeder Verleger der wichtigen Anregung von KreZschmar entsprechen und zwar: Bei fast ■ jedem Buche ist das erste Blatt des ersten Bogens als leeres VorsaZblatt (bezw. nur mit Titelzeile versehen) vorangestellt. Die zweite Blattseite, gegenüber dem inneren Titelblatt, ist immer leer. Auf dem ersten Blatt, am besten auf Seite zwei, gegenüber dem Titelblatt, kann in gefälliger Form der beschreibende Text gebracht werden, der früher auf der Text seite des SchuZumschlages stand. Dies beansprucht keinerlei zusäzliches Papier, keinerlei zusäzüche Arbeit, weil alle Arbeit beim Drucken und Binden des ersten Bogens automatisch mitläuft — und der gewünschte Zweck ist voll erreicht. Angeregt durch Herrn KreZschmar werde ich bei Neudrucken den beschreibenden Text auf einer bisher leer gehaltenen Seite des ersten Blattes des ersten Bogens bringen. Leopold Stöcker Verlag, Graz * Einige Verleger, u. a. der Franz Müller Verlag in Dresden, haben auf der vorderen Innenseite des Buchdeckels bei gebundenen Büch- • bezw. auf der ersten Innenseite des Buchumschlags bei broschic Büchern im leZten Falle meist cingeschlagen — eine sonst ac f de^ Innenseite des SchuZumschlags übliche Inhaltsangabe des Werkes tngc- bracht. Das kann als sehr zweckmäßig und vorteilhaft angesehen werden, um 60 mehr, als diese Maßnahme auch einen sauberen und gefälligen Charakter in sich trägt. Bei broschierten Ausgaben böte die kleine Klappe, für die eine Verlängerung um das etwa Einhalbfache des Um schlags vorzusehen wäre und für die damit sicherlich nur ein kleiner Mehraufwand an Papier entstehen würde, zudem die Möglichkeit einer stärkeren und größeren Grifffestigkeit des Einbandes. Erich Tippach-Goslar V erkehrsnachrichlen Postpaketdienst nach Finnland und Norwegen Der P.ostpaketdienst nach Finnland und Norwegen ist rorüber- gehend, eingestellt worden. Personalnachrichten Todesfälle: Am 20. Juni verstarb .nach langem schweren Leiden im vierzigsten Lebensjahre Herr Dr. jur. Konrad Langewort in Bcrlin-Lichterfelde, Mitinhaber des Verlags Langewort und Hauptschriftleiter der „Arbeiter- Versorgung“. Am 30. Juni verschied im Alter von dreiundachtzig Jahren Herr Ewald Wellmann, seit 1. April 1894 Inhaber der 1809 gegründeten Buch handlung J. Max & Comp, in Breslau. Am 4. Juli entschlief im fünfundachtzigsten Lebensjahre der Ver lagsbuchhändler Herr Christian Dircks, Seniorchef der Firma II. Lühr & Dircks in Garding. Hanptschriftleiter: Dr. Hellmuth L a n g e n b u e h e r, Schömberg. — Stellrertr. d. Hauptschriftleiters ? i. V. Curt Streuhel, Leipzig. — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Uerfurth, Leipzig. - Verlag: Verlag des B ö r s e n t e r e f n s der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig 0 1, Postschließfach 274/75. — Druck: Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner Straße 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 130 Börsenbl. f. d. Dt. Btichh. Nr. 57, Sonnabend, den 22. Juli 1944
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