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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1915
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- 1915-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1915
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Redaktioneller Teil. .4/ 5, 8. Januar ISIS. das berühmte »Lpostoliiccm«, 1584 in Moskau in der 8z-nc>ckolmijo ü>poxrakia entstanden. — Abteilungen über Bibliophilie und Sammelwcscn schlossen sich an. eine Zeitschristenschau u. dgl. Die St. Petersburger Zeitung führte aus ihrer langen Geschichte die Jahrgänge 1728, 1789, 1813 und 1913 vor. Unter den Einzel ausstellern fiel die Hofkunstüruckerei A. A. Lewenson in Moskau besonders durch die Reproduktion des »Archangels-Ebange- liums« ans, einer kostbaren Handschrift aus dem Jahre 1092, die sich im Rumjanzolo-Museum in Moskau befindet. Durchaus hervorragend waren auch die im englischen Staatspavillon bereinigten Ausstellungen, dazu bestimmt, die Entwicklung und den hohen Stand des Buchgewerbes in Eng land zu zeigen. Daß das für uns Deutsche gar nicht angenehmer geschehen konnte, als durch die Shakespeare-Ausstellung, die man veranstaltet halte, ist gewiß, und so bildete diese denn auch den hauptsächlichen Anziehungspunkt für alle Besucher. Freilich waren die ungemein seltenen Quartausgabcn der einzelnen Stücke nur in neueren Nachbildungen zu sehen, und von den vier Folio ausgaben der Werke (1623, 1632, 1664 und 1685) waren nur Einzelblätter der drei ersten im Origiiral da, während sie im ganzen durch Reproduktionen der Olarenckon kross und der Firma Methuen L Co. vertreten waren. Diesen schlossen sich Bücher an, die Shakespeare bei Abfassung seiner Dramen benutzt hat, wie Hollinsheds Obromdos (2 Bde. London 1577) und Norths Über setzung des Plutarch (London 1579), Bücher über Shakespeares Leben, ältere und neuere kritische Ausgaben seiner Werke von 1709 an, Luxusdrucke (»ü?ks kooms«, Loimseott kross 1893; »Hamlet«, voves kross 1909 u. a.), indische Übersetzungen, illustrierte Aus gaben der Gesamtwerke und einzelner Stücke von 1709 an und schließlich Bilder und Photographien. — Andere reichhaltige Sondcrfammlungen behandelten englische Weltreisen und Ent deckungen, besonders im 18. und 19. Jahrhundert; englische illu strierte Bücher meist neueren Datums; die englische Jugendschrift vom 17. Jahrhundert an, sehr reichlich und interessant; eine Ge schichte des englischen Buchdrucks von William Caxton an bis zur Xoimscott kross in einer beschränkten Auswahl aus dein Besitz der »8t. Lriäo kounäation«; die Typen der englischen »krivato pressos« (Kölmsoott, Valo, vovos, Lsbsnckono, kraZnx, ktieearcki, Lssox Ilouso kross n. a.); die »konclon Oarotts«, die englische Staatszeitung, von 1665 an; künstlerische Arbeiten moderner eng lischer Buchbinder und dgl. mehr. — Auch die älteren Druckereien und Verlagsbuchhandlungen, wie die Oxkorä Cmvorsitx (Olaron- ckon) kross, die ihren Ursprung bis zum Jahre 1478 zurückführen möchte, seit 1585 aber jedenfalls besteht, und die 6ambrickAo 1!m- vorsitx kross, die ihre Geschichte ganz ähnlich von John Siberch (1521 ff.) an rechnen will, hatten wie aus ihren älteren Erzeug nissen, so aus ihrem neueren hochbedeutenden Verlag manch kost bares Stück ausgelegt. Wenig bot die französische Ausstellung, was dem Antiquar von Interesse sein konnte. Eine Darstellung der so un- gemein interessanten Geschichte der Buchdruckerkunst in Frankreich fehlte ganz, und auch in den Vorführungen einzelner alten Firmen und Anstalten wurde kein Ersatz dafür geboten, wenn auch die Imprimerio nationale einige griechische mit den kz-pi rexii von Ro bert Stephanus hergestellte Drucke aus den Jahren 1544 und 1548 neben wenigen anderen historischen Stücken zeigte und wenn auch Didot in Paris einen Racine in Folioformat vom Jahre 1801 ausgestellt hatte. Im ganzen war es herzlich wenig. — Da gegen waren in so einer Art von Bibliophilenzimmer geringer Ausdehnung wenigstens die modernen Luxusverleger und die Luxusbuchbinder auswahlweise vertreten: Blaizot, Carteret, Co- nard, Ferroud, Flourh, Michaud, Sagot als Verleger, Chambolle- Duru, Michel Engel, Leon Gruel, Nend Kieffer, Magnier Freies, G. Mercier suao., Henri Noulhac als Buchbinder. Kostbare Drucke und illustrierte Ausgaben, herrliche, aber ebenso teure Einbände waren hier zu sehen. Doch auch diese Auswahl war im großen und ganzen nur mäßig. Schließlich ist noch des italienischen Pavillons zu gedenken, der in jeder Hinsicht Treffliches bot. Zuerst eine ange messene historische Ausstellung von rund 40 für die Geschichte des ersten Buchdrucks in Italien wichtigen Inkunabeln, von illu strierten Drucken des 16. Jahrhunderts, von Erzeugnissen der 26 Presse des Bodoni usw., nicht unähnlich den einen gleichen Zweck verfolgenden Darstellungen in der Halle der Kultur, in der Olschki- schen Sammlung der Abteilung Bibliophilie usw.; dann auch in einzelnen der buchgewerblichen Industrie und dem Verlagsbuch- handcl gewidmeten Abteilungen viel interessante und fesselnde Darbietungen; so die Sammlung des Prof. Aug. Zonghi in Fa- briano von handgeschöpften Papieren der Jahre 1263—1599 aus dieser für die Erfindung des Hadernpapiers wichtigen Stadt mit Proben ans solchem Papier gedruckter Bücher; so die Ausstellung von Faksimiles seltener Piemonteser Inkunabeln, die vom Luseo narionals ckoi libro in Turin veranstaltet war, oder die verschie denen Ausgaben des »Vooabota-rio ckolla Onsva«, die durch die k. Lvcaäsmiir äeila Ousea vorgeführt wurden. Die bibliophilen Verleger zeigten ihre einschlägigen Veröffentlichungen: Onganiä feine »I-'arts ckotia stamps«, die Liblioteoa Hess» in Rom eine so eben erschienene Übersetzung von Richard de Burys Philobiblon in monumentaler äußerer Form, Leo S.. Olschki in Florenz »I-ss livros ä tiquros vönitisns« vom Prince d'Eßting und die Serie seiner Zeitschrift »Libiiokilia«. Wichtige und bedeutende Zeit schristenreihen standen bei Bocca in Turin: die »üivista musicals« (von 1894 an) und bei Hermann Locscher, ebenda: das »6ior,mlo storico äella Ivtteratura itaiiana«, die »üivista cki kilnwAm«, das »Lollettinu «li kilulogia dassioa«, die »rVroiüvvs ital. cko bioiogie« nsw. Es ist eine lange Wanderung gewesen und ein langer Bericht geworden, und doch ist noch nicht einmal eins der vielen Häuser auch nur in allen den Dingen ausführlich geschildert worden, die den Antiquar darin interessieren konnten; es sind im allgemeinen andeutende Skizzen geblieben. Das aber Wird daraus doch viel leicht klar geworden sein, daß der Antiquar hier, wie sonst Wohl nirgends, einer geradezu überwältigenden Menge von Büchern und Werken der Graphik gegenüberstand, die ihn angehen, daß er sie bald von diesem, bald von jenem Gesichtspunkte ihrer Anord nung gemäß betrachten konnte und daß er somit aus ihrem Stu dium einen währenden Vorteil davontragen mutzte. Kleine Mitteilungen. Deutsche Firmenschilder. — In einer der letzten Leipziger Stadtver ordnetensitzungen kam eine Eingabe zur Sprache, die die Besteuerung der fremdsprachigen Firmenschilder verlangte. Man beschloß, diese auf sich beruhen zu lassen. Einstimmig wurde jedoch ein Antrag ange nommen, durch den der Nat gebeten wird, zu erwägen, ob die gegen wärtige Zeit und Volksstimmung nicht dazu geeignet sei, der Bürger schaft, insbesondere den Geschäftsinhabern und Kaufleuten, in einem Aufruf ans Herz zu legen, daß sie in Schrift und Rede, namentlich aber auf ihren Schildern und Inschriften an Häusern und Schaufen stern, in ihren Geschäftsanzeigen und -anpreisungen, bei ihren Waren bezeichnungen und so fort sich eines reinen und richtigen Deutsch be fleißigen. Darlehnskasscuscheine zu 2V Mark. — Im Hinblick auf den star ken Bedarf des Verkehrs an Zahlungsmitteln zu 20 Mark ist jetzt auch mit der Verausgabung von Darlehnskassenscheinen zu 20 Mark be gonnen worden. Chinesischer Boykott japanischer Waren. — Aus den Berichten der vorliegenden niederländisch-indischen Presse geht hervor, daß ans den unter niederländischer Herrschaft stehenden Sunda-Jnseln unter den zahlreichen dort wohnenden Chinesen eine lebhafte Bewegung im Gange ist, um alle japanischen Waren zu boykottieren. Die Chinesen erlassen zahlreiche Aufrufe gegen die Japaner, die sie der Verletzung der Neu tralität Chinas im Kiantschau-Feldzuge anklagen. Da die Republik nicht imstande ist, sich militärisch gegen das überlegene Japan zu schützen, so suchen die chinesischen Kaufleute, deren finanzieller Einfluß im ganzen fernen Orient von großer Bedeutung ist, Japan durch Boy kott zu schädigen. Jubilänmsstiftung f«r Erziehung und Unterricht. — Die aus An laß des Ncgierungsjubiläums des Kaisers und Königs von Preußen ins Leben gerufene »Jubiläumsstiftung für Erziehung und Unterricht« in Berlin wird demnächst als Abteilung des von ihr gegründeten Zen tralinstituts für Erziehung und Unterricht eine dauernde Ausstel lung für Erziehungs- und Unterrichtswescn in dem staatlichen Ge bäude, Berlin, Potsöamcrstraße 120, eröffnen. Die Ausstellung
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