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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1915
- Strukturtyp
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- 1915-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1915
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Redaktioneller Teil. ^ 8, 12. Januar 1918. teur noch nicht tot und kann somit auch nicht beerbt werden, am wenigsten von einem Worte, das weder erbberechtigt, noch in der Lage ist, das Erbe in vollem Umfange in sich aufzu nehmen. Denn selbst wenn »vereinbart« würde, ihm dieselbe Bedeutung beizulegen, würden diejenigen seine Benutzung ab lehnen, die zu bescheiden sind, ihre redaktionelle Tätigkeit als eine »schriftleitende« zu bezeichnen. Sie werden sich dabei mit den »Korrektoren«, »Kritikern« und dem übrigen »Publikum« zu trösten wissen, denen auch nicht oder doch nur mangelhaft ge holfen werden kann. Soll ein so altes, eingebürgertes Wort wie Redakteur aus der deutschen Sprache entfernt werden, so wird man sich schon nach einem besser kennzeichnenden Ersatz als Schriftleiter Umsehen müssen, da diese Bezeichnung selbst bei günstigster Beurteilung nur auf die Tätigkeit weniger Redak teure zutrifft, dagegen alle diejenigen in ein falsches Licht setzt, die gar nicht den Anspruch erheben zu leiten, sondern zu dienen. Die Selbstkoftenberechnung und Kalkulation des Verlegers. Von W. Winkelmann. (Fortsetzung zu Nr. 7.j Unkostenanteil. Unter Unkosten oder allgemeinen Handlungsunkosten versteht inan Ausgaben, die im Interesse des Geschäfts, zur Erfüllung und Ausübung der beruflichen Tätigkeit, zur Erhaltung von Ge schäftseinrichtungen und in Erfüllung sozialer Gesetze notwendig sind und die einem Spezialkonto ihres allgemeinen Charakters wegen nicht zur Last geschrieben werden können. Für ein Ver lagsgeschäft rechnet man hierunter: Löhne, Gehälter, Porti, Frachten, Rollgelder, Transportversicherung, Miete, Steuern, Stempelsteuer, Telephongcbühren, Beleuchtungskosten, Heizmate rial, Packmaterial, Schreibutensilien, Geschäftsformulare (Brief bogen, Briefumschläge, Postkarten usw.j, Kommissionär- und Bankspesen, Verluste auf Außenstände, Zahlungsabzüge, Versiche rungsprämien (Feuer-, Wasser-, Einbruch-, Haftpflichtversicherung usw.), Reparaturen an Gebrauchsgegenständen und Geschäftsein richtungen, Reinigung, Wäsche, Trinkgelder, Beiträge für Berufs vereine, Kassenbeiträge (Kranken-, Jnvaliditäts-, Pensions« und Unfallversicherung der Bcrufsgenossenschaften), Reisespesen, Pro visionen, Abschreibungen auf Immobilien und Mobilien. Ein fuhrzölle, soweit sie für aus dem Ausland bezogene Materialien, die man zur Herstellung von Artikeln benötigt, erhoben werden, sind zu den Herstellungskosten des betreffenden Werkes zu rechnen. Die Berechnung der Zinsen für die zur Herstellung aufgewendeten Gelder erfolgt für jeden Artikel getrennt, wie später noch dargelegt werden wird. Eine Risikoprämie kann ebenso nur von Fall zu Fall in Ansatz gebracht werden. Die Anschauungen über die Zusammensetzung der Unkosten wie über ihre Ermittlung gehen weit auseinander. Wie bereits an anderer Stelle angedeutet, bietet die Ermittlung dort, wo eine gewissenhaft geführte Buchhaltung vorliegt, keine Schwierigkeiten. Das Unkostenkonto hat die meisten der dafür in Frage kommenden Beträge aufzuweisen. Hinzu kommen besonders noch die vorer wähnten Abschreibungen, die, da sie für das laufende Jahr noch nicht vorliegen, am besten in der Höhe der vorjährigen eingesetzt werden, sofern für das laufende Jahr nicht wesentlich höhere Be träge für Abschreibungen in Aussicht genommen sind. Wenn man sich vergegenwärtigt, in welcher Art und Weise in zahlreichen Verlagsgeschäften die Ermittlung der Unkosten summe uud der Vorgang des Zuschlages erfolgt, so könnten diese Ausführungen manchem als weitgehend erscheinen. Freilich dort, wo man mit kleinen Pflästerchen dem Geschäftsorganismus auf helfen möchte, ohne das Ganze einer durchgreifenden Revision und wo notwendig einer Reform zu unterziehen, da wird aller dings auch eine besondere Wirkungskraft von aus ihrem ursäch lichen Zusammenhang herausgenommenen Mitteln nicht erwartet werden können. Das, was uns nottut und was wir anstreben, ist eine Vertiefung unseres beruflichen Wissens und unserer beruf lichen Tätigkeit nach der kaufmännischen Seite hin. Eine vielfach noch übliche Art des Unkostenzuschlags besteht 38 darin, einen bestimmten Prozentsatz der Herstellungskosten, zwi schen 15 bis 25 7» schwankend, auf diese zuzuschlagen, ohne die Richtigkeit dieses Aufschlags irgendwie näher nachzuprüfen. Es bedarf Wohl keines besonderen Hinweises daraus, wie autzeror- deutlich unzuverlässig ein solch willkürlich aufgefaßter Anteil ist. Es mag aber erwähnt werden, daß naturgemäß zwischen den ein zelnen Arten der Verlagsproduktion und den für sie bestehenden Lebensbedingungen ein sehr großer Unterschied feststellbar ist. Der z. B. von einem Verleger wissenschaftlich-naturkundlicher Richtung angewandte Prozentsatz kann unmöglich auch von einem Verleger populär-naturwissenschaftlichen Zweiges als zutreffend gewählt werden. An und für sich ist es überhaupt ein Unding,, einen sol chen schwankenden Begriff des Zuschlags in bestimmter Form, von einem fremden auf den eigenen Betrieb schließend, anzuwen den. Hier kann nur allein das eigene Geschäft maßgebend sein. In kurzen Zügen dargetan: Nach Vorliegen des letztmonatlichen Abschlusses eines Jahres ist jeweils das Verhältnis der Unkosten zu den Herstellungskosten des abgelausenen Geschäftsjahres festzu stellen. Der so gewonnene Prozentsatz ist bei den Unternehmun gen des laufenden Jahres als Zuschlag zu den Herstellungskosten zu berechnen, wenn nicht schon von vornherein anzunehmen ist, daß diese Quote im neuen Jahre eine nennenswerte Veränderung nach oben oder unten erfahren wird. Diese allgemeine Formel hat allerdings sür den einzelnen Verlag noch die verschiedenste Differenzierung zu erfahren, um als möglichst genau anwendbar zu sein. Ein Beispiel einer solchen allgemeinen Rechnung mag zu den einzelnen Gliederungspunkten überleiten: Die Gesamtsumme der letztjährigen Herstellungskosten beträgt .kt 123 426.45, die allgemeinen Unkosten (ohne Vertriebsspesen, die für sich ausgewiesen wurden) 32 099.88 — 26 7°. Von der richtigen Ermittlung dieses Prozentsatzes hängt es zum großen Teil ab, ob bei den neuen Unternehmungen, die Gangbarkeit als meist von anderen Faktoren abhängend vorausgesetzt, mit dem vorgesehenen Gewinn zu rechnen ist oder ob durch unrichtige An nahme der Unkostenquote ein Schnitt ins eigene Fleisch erfolgt. Darüber sollte sich ein jeder klar sein, daß die Unkosten z. B. bet Verminderung der Herstellungskosten durch geringere Produktion nicht einmal annähernd Schritt halten mit dieser Herabsetzung. Wenn man die oben angegebenen Bestandteile der Unkosten dar aufhin ansieht, wird man finden, daß sich davon nicht viele re duzieren ließen. Deshalb ist es von besonderer Wichtigkeit, bei geringerer Produktion als im Vorjahre das Verhältnis des Un kostenanteils der voraussichtlichen Herstellungsaufwendungen ent sprechend zu erhöhen, um nicht von vornherein den Gewinn durch das prozentuale Mehr an Unkosten schlucken zu lassen. Daraus folgt, daß diese Quote durchaus nicht einmal für ein Jahr im voraus bestimmt festgelegt werden kann, geschweige denn, daß sie für einen größeren Zeitabschnitt ohne Nachprüfen anwendbar wäre. Verhältnismäßig wenige Verlagsgeschäste beschränken ihre Tätigkeit aus die Pflege nur einer Richtung. Da diese Verlags gruppen meist nicht unter den gleichen Produktionsbedingungcn arbeiten, sondern je nach ihrer Art von diesem oder jenem Un kostenteile mehr beanspruchen als andere, ist es notwendig, bei Berechnung des Unkostenteiles auch hierauf Rücksicht zu nehmen. Wenn wir bei dem vorerwähnten Beispiel vom streng wissenschaft lichen und populärwissenschaftlichen Verlage bleiben und beide als- in einem Geschäfte vereint ansehen, so mutz bei näherer Betrach tung auffallen, daß für gewöhnlich die wissenschaftliche Richtung nicht nur die Herstellungs-, sondern auch die Vertriebsabteilung weniger beschäftigt, als die Artikel des populären Verlages es tun. Hinzuzunehmen ist, daß bei den wissenschaftlichen Werken nicht die umfangreichen Kommissionsversendungen in Frage kom men wie bei den populären Büchern. Damit ist es gegeben, daß die mit größeren Kommissionsversendungen verbundene Ar beitsbelastung der Expedition und die Mehraufwendungen für Packmaterial wie auch die Kosten für die Kontenführung und die Ostermeßarbeiten für den wissenschaftlichen Zweig nicht in dem Maße in Ansatz zu bringen sind wie für den gemeinverständlichen. Die Frachtkosten dagegen stehen denen der populären Richtung nicht nach, da die meist umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten auch ein größeres Gewicht aufzuweisen haben. Wollte man nun.
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