Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1944
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19440701
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194407018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19440701
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1944
- Monat1944-07
- Tag1944-07-01
- Monat1944-07
- Jahr1944
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Publikum auf das normale und erträgliche MaB zu beschränken, ln der Ausweitung des direkten Lieferverkebrs zwischen Verlag und Publikum liegen Gefahren, die das Verhältnis /.wischen Verlag und Sortiment trüben und den Ruf des vertreibenden Buchhandels schä digen. Auch im Krieg muß an der Bestimmung festgehalten werden. daU der direkte Verkauf durch den Verleger nur als Ergänzung und im Rahmen des bisher üblichen Ausmaßes zulässig ist. Wenn ein Verleger in der Lage ist, ein vom Publikum direkt bei ihm bestelltes Buch zu liefern, dann sollte er die Lieferung über ein am Ort des Bestellers ansässiges Sortiment gehen lassen. Zweckmäßig ist es, daß der Verleger dem Besteller gleichzeitig auf einem Karten vordruck mitteilt, das Buch bei dem belieferten Sortiment anzufordern. Oer belieferte Sortimenter muß seinerseits den Besteller ebenfalls be nachrichtigen. daß das Buch für ihn eingetroffen ist, wenn er die Sen dung nicht gleich weiterleiten will. Diese Benachrichtigung ist not wendig. wenn der Sortimenter wünscht, daß der Besteller das Buch bei ihm abholt. Dafür lassen sich die vom Börsenverein herausgegebenen Meldevordrucke gut verwenden. Wird ein Budi nadi angemessener Frist von dem Besteller nidit abgeholt, dann muß der Sortimenter dem Verleger Nachricht geben. Er kann in diesem Falle um Freigabe zum anderweiten Verkauf bitten. Ein eigenmächtiger Weiterverkauf durdi den Sortimenter ist unzulässig, weil die Lieferung an diesem mit dem Auftrag der Weitergabe an eine bestimmte Person oder Stelle erfolgt ist. Kurt Kreftschmur Wissenswertes Gründung der Slorm-Liliencron-Gesellschaft Auf der Gedenkfeier zum hundertsten Geburtstag Detlev von Liliencrons am 6. Juni in Kiel wurde die Gründung der Storm-Lilien- cron-Gesellschaf t verkündet. Als jüngste deutsche Dichter-Gesellschaft will 6ic unter der Leitung von Dr. Jessen, Kiel, nach der fcstumrissenen und eindeutigen Art und Aufgabe ihrer Schwestervereinigungen, wie etwa der Goethe-Gesellschaft, die Voraussetjungen schaffen für eine möglichst intensive und planmäßige Pflege des Werkes jener beiden Dichter, die einander 60 sehr verbunden waren. Die Gesellschaft ge denkt ein Storm-Liliencron-Archiv einzurichten, das als zentrale„Samm- lungs- und Forschungsstätte nach dem Beispiel des bereits bestehenden Hebbel-Museums der Schleswig-Holsteinischen Landesuniversität ange gliedert werden soll. Weiter soll die Ausgabe einer Storm- und Lilien- cron-Gesamtausgahe (insbesondere die eines „Volks-Storm“ und „Volks- Liliencron“) sowie die einer allen Ansprüchen gerecht werdenden Bio graphie der beiden Dichter gefördert werden. Nachwachsenden nieder deutschen Talenten aller Kunstgattungen will die Gesellschaft — im Geiste Liliencrons — ihre hilfreiche Hand leihen. Eine jährliche Prcis- aufgahe mit einem Thema aus dem Gebiete des Lebens und Schaffens der Dichter oder des nordmärkischen Kulturkreiscs überhaupt sowie die Herausgabe eines Storrn-Liliencromjahrheftes und die Veranstal tung von regelmäßigen Vorträgen und Lesungen in den einzelnen Orts vereinigungen der Gesellschaft ergänzen das Programm. Ausstellung zum hundertfünfzigsten Todestage Bürgers Zum hundertfünfzigsten Todestag des großen deutschen Balladcn- dichters Gottfried August Bürger, der am 8. Juni vor hundertfünfzig Jahren verstarb, eröffnete die Göttinger Universitätsbibliothek eine kleine Schau, in der u. a. erstmalig eine Reihe bisher unveröffentlichter Familienbriefe Gottfried August Bürgers zu sehen sind. Erweitert wurde die Schau durch neue interessante Einzelstücke aus Leben und Schaffen des Dichters, darunter auch die Abschrift der ..Leonore“, die Bürger persönlich für seinen Freund Boie angefertigt hat. Wilhelm Busch in den Niederlanden Der große niederdeutsche Humorist und Philosoph findet allmählich auch in den Niederlanden immer weitere Kreise von Kennern und Be wunderern. Dazu haben Übersetzungen mancher seiner Werke, die der Westland-Verlag in Amsterdam herausbrachte, stark beigetragen. Aber auch im deutschen Original finden seine Verse aufnahmebereite Zu hörer, wie soeben wieder Vorlesungen von Emil Kühne aus Berlin zeigten, den die Niederländisch-Deutsche Kultur-Gemeinschaft ein geladen hatte. Literaturpreise in Finnland Bei Verteilung der staatlichen Literaturpreise erhielten die höch sten Auszeichnungen von je 200 000 Fmk. der Dichter Hellaapospi für sein „Neues Gedicht“ und der Dichter Sarkia für seine Gedichtsammlung „Waage des Schicksals“. Todesfälle: ln seinem Hciniatstädtchen Stühlingen bei Waldshut starb im Alter um zweiundachtzig Jahren der alemannische Volksdichter Hans Martin Grüninger. Sein Leben lang war er seiner bäuerlichen Heimat im Wutachtal treu geblieben. Mit warmem Herzen und hellcln Auge schil derte Grüninger Land und Volk der Heimat. Am 26. Mui verstarb in Blindendorf bei Wiener Neustadt an den Folgen eines Unglücksfalles im Alter von achtundsechzig Jahren der Dichter und Über6etjer Otto Hauser, der auch als Rasseforscher hekannt- geworden ist. In den hundert Heften der Sammlung „Aus fremden Gär ten“ gab er einige Übertragungen aus allen Weltsprachen, vor allein auch aus der Literatur der Balkanvölker sowie den orientalischen Litera turen. Als Rasseforscher untersuchte er in Fortsetjung der Arbeiten Ludwig Wohmanns die Ausbreitung und Einwirkung der nordischin Rasse in den heutigen Kulturvölkern. Als Dichter trat er mit vielen kulturgeschichtlichen Romanen und dem Rasse-Epos „Atlantis“ hervor. Bei den Abwehrkämpfen im Osten ist Major Otto Scholz aus W'ittcii gefallen. Scholz ist als Herausgeber und Verfasser einer Großzahl von periodisch erscheinenden Jugendbüchern und Jugendjahrbüchlein her vorgetreten. Sein Ziel, durdi die Herausgabe von billigen Heften und Zeitschriften der breiten Masse der Jugend zu einem zusätzlichen, außer halb des üblichen Schullehrplans stehenden Wissen zu verhelfen und dadurdi schon früh und rechtzeitig das Verständnis und das Interesse an den hohen Werten der Literatur und der Kunst sowie der Mutter sprache und des Vaterlandes in den Kindern zu wecken, verwirklichte er auch in der Wochenschrift „Jugendsonne“ und in der Elternschrift „Unser Kind“ (1930). Seit 1932 ist Scholz der Verfasser und Heraus geber der in Millionenauflage erschienenen, vom Reichsverband für deutsche Jugendherbergen herausgegebenen Jahrbüchlein für die deut sche Jugend „Ränzlein“ und „Hcinzelmann“. Der bekannte Goethe-Forscher und Schulungsleiter der NSDAP, in Graz, Professor J. R. Daniel Walter, ist im siebzigsten Lebensjahr ge storben. Der finnische Schriftsteller E. tV. Manninen, von dessen vornehm lich in Lappland spielenden Romanen auch einige ins Deutsche über seht sind, ist im einundfünfzigsten Lebensjahr in Oulu gestorben, wo er oberster Polizeibeamter war. Zu seinem Gedächtnis hat der Verlag Söderström einen Preis von 20 000 Fmk. für das beste Lapplandbuch ausgesetjt. In Madrid starb im Alter von einundsiebzig Jahren der populäre spanische Schriftsteller Joaquin Alvares Quintero. (Juintero, der für seine W r erke zahlreiche Nationalpreise erhielt, zählte zusammen mit seinem vor sechs Jahren verstorbenen Bruder zu einem der größten Förderer der spanischen Folklore. Firmen-Jubiläum lin Mai d. J. konnte die Buch- und Musikalienhandlung Rudolf Büchner in Für$tenfeld (Steiermark) auf ihr hundertjähriges Bestehen zurückblicken. Personalnachrichten Ain 4. Juli vollendet Frau Klara May, die Witwe de3 bekannten Volksschriftstellers Karl May, ihr achtzigstes Lebensjahr. Mit dem Schaffen ihres Mannes ist sie verbunden und verwachsen, denn sie wurde einst die Gefährtin des Schwerringenden, nicht des Vielgefeierten. In den Tagen härtester Kämpfe, denen Karl May ausgesetjt war, ver band sie ihr Schicksal mit dem seinen und blieb weit über den Tod des volkstümlichen Erzählers hinaus die Hüterin seines geistigen Erbes. Auch sonst betreut sie seine Hinterlassenschaft und hat - auf Grund seines Testaments — ein Jahr nach seinem Tod die Karl-May-Stiftung (das Vermögen beträgt je§t nahezu RM 300000.- -) ins Leben gerufen, die unter der Verwaltung des Volksbildungsministeriums in Dresden im Laufe der Jahre zahlreichen alten, kranken oder in Not geratenen Schriftstellern und Journalisten zum Segen wurde. — Als Mitinhaberin des 1913 gegründeten Karl-May-Verlags lebt sie in der Villa ,Shatter- hand* * in Radeboul bei Dresden, nahe dem Wild-W'est-BIockhaus, worin das Karl-May-Museum untergebracht ist, .jene einzigartige Sammlung indianischer Waffen. Gebrauchsgegenstände und Erinnerungsstücke, die in der Hauptsache den Anregungen und Bestrebungen von Frau Klara May ihre Entstehung verdankt. Weite Reisen in aller Welt gaben ihr Gelegenheit, auf den Spuren der Gestalten zu wandeln, die Karl Mays Erzählungen beleben. Am 1. Juli vollendet Schriftleiter Walter Kirchberg, Prokurist der Firma Heinrich Zimmermann. Buchhandlung und Verlag des Alb-Boten in Waldshut (Baden) sein fünfundsiebzigstes Lebensjahr. Fast fünfzig Jahre steht er im Dienste dieses Betriebes. Am 1. Juli kann der Kunstverlags-Vertreter, Herr Max Klose aus Berlin, zur Zeit in Reussendorf bei Waldenburg i. Schle9., auf eine sechzig jährige Berufs-Tätigkeit im Buch- und Kunsthandel zurück blicken. Als Vertreter der Firma Ilanfstäengls Nachfolger in Berlin hat er viele Jahre auch die Ausland-Interessen dieses Hauses in der Schweiz und in dem ehemaligen Österreich-Ungarn wahrgenommen. Herr Wilhelm Moosdorf, langjähriger Vor6itjendcr des Vereins Erholungsheim für Deutsche Buchhändler e. V., begeht am 1. Juli sein fünfundzivanzigjähriges Jubiläum als Mitinhaber der Gsellius sehen Buchhandlung in Berlin. Am 1. Juli werden es fünf undzivanzig Jahre, daß Herr KarL Strocver als Geschäftsführer in die von Herrn Friedrich Krischc iin Jahre 1918 erworbene Universitäts-Buchhandlung Max Mencke in Er langen eingetreten ist. Im Laufe der Jahre ist er dann als Teilhaber in die verschiedenen Schwesterfirmen aufg'mommen worden. Herr Stroever ist auch stellv. Landesleitcr der Rcichsschrifttumskammer im Gau Franken. Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth L a n g e n b u c h e r, Schömberg. — Stellvertr. d. Hauptschriftleiters: i. V. Curt Streubel, Leipzig. — Verantw. Anceigen- leiter: Walter Herfurth, Leipzig — Verlag: Verlag dea B ö r a e n v e r e i n a der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. «Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C I, Pustschließfarii 274/75. — Druck: Bra ndstetter, Leipzig (. 1. Dresdner Straße 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 114 Börsenbl. f d. D:. Buchh. Nr. 51. Sonnabend, den I. Juli t‘>44
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder