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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1886
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- Deutsch
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158, 12. Juli 1886. Nichtamtlicher Teil 3709 Doch genug heut, sonst kome ich ins Schreib-Schwatzen u. meine 13 Kinder wollen Brod! Mit treuer Ergebenheit gchorsamst Fr. Perthes. Gotha 18° 9br 1831. Hochverehrter Herr Hofrath! Die 6'° Lief, der Staatcngeschichte — Sachsen 2* Niederlande 1' wird Ihnen in diesen Tagen zugekomen sehn, damit 3 Sachsen 2° besonders auf Verfügung Ihres Herrn Sohnes. Außerdem erhielten von mir Exemplare, ff H. Ilsoü s . H. Pr. j H. Pr. Hsrrmuun In Orssckon. Ex. Bedürfen Sie noch anderweitig zum Behuf von Anzeigen Exemplare, so befehlen Sie. Als Fortsetzung der Staatengeschichte werden demnächst erscheinen: Geisers Schweden 2 Theile, Teutschl. 4* u. letzter, Niederlande 2st Spanien 2st Frankreich Ist Groß- britanien Ist Rußland 1*. In Versuchen Einzelner, wie eben der Standpunkt der Zeit ist, soll in diesem Werke aufgestellt werden, die Geschichte: großen Gang standhaft fortgehend, Menschenleben fortreißend, Völker und Staaten zerbröckelnd, gelehrte historische Voraussicht aufhebend, aristokratische Starrheit vereitelnd, unverschämten Liberalismus spottend — die Geschichte berichtigend, auflösend, wiederher stellend, allein bestirnt die allweise Leitung des schwachen Menschen geschlechts darznstellen, dies — freylich nur papieren, soll der Ver leger auf seinen Schultern tragen. Der Arme! — seufzend ruft er aus als frommer Christ: Gott sey gnädig! — Sie, gütiger Herr, Repräsentant heidnischen Alterthnms, rufen aus: Wem die großen Götter Wohlwollen, segnen die Penaten! und so ist's. Eben hat meine vierte Tochter Hochzeit gehalten, älterer Töchter Kinder (Enkel) wimeln, wenn nicht in Blumen, doch im Zimer-Dunst, und Söhne, Pastoren, Studenten und Poeten befinden sich mitten im Koth der Cholera gesund und Wohl. Weit weg vom Bücherwesen bin ich gerathen! Das macht das düstere Bewnßtsehn meines göttlichen Zorns gegen den literarischen Unhold Eichstedt,*) welcher verursacht, daß wir uns nicht mehr auch über Häusliches unterhalten werden, am reichen Speise-Tisch des muntern Mäcens, mit Namen Tauchnitz.**) Sie werden die Fortsetzungen von Neanders Kirchengeschichte, Ritters Gesch. d. Philos. und der Theolog. Studien erhalten haben. Neues verlegte ich nicht — mehreres ist aber unter der Presse. Gott erhalte Sie noch lange Sich und den Ihrigen, und der Literatur, von welcher man nicht recht weiß zu sagen, ob Sie ihr, oder sic Ihnen gehört. Mit Hochachtung Fr. Perthes v. Hamburg. *) Heinrich Karl Abraham Eichstädt, seit 1797 Professor an der Universität Jena und Mitarbeiter au der Allgemeinen Literaturzeitung, dann aber selbst Gründer der Neuen Jenaischen Allgemeinen Litcratur- zeitung. Die Schriftstcllerei warf ihm 5 Rittergüter ab! **) Karl Christoph Traugott Tauchuitz, der zuerst als Drucker und Verleger den Namen Tauchuitz zu Ehren brachte. Iwllis ülobr, ckis ckubslksots <isr Luolrckruolrsrlcuust unä ihre lüts- ratur. Lin biblioArapbisobsr Vsrsnob. 107 Lsitsn. Wisn 1886, Oarl Orasssr. Noch bei Lebzeiten Gutenbergs hatte die Frucht seiner Erfin dung ihre volle Reife erlangt; dennoch erkannte erst die Nachwelt sein hohes Verdienst, ugd Gutenberg teilte das Los mit vielen anderen bedeutenden Männern, deren Unsterblichkeit erst nach ihrem Tode erkannt worden ist. Nicht wie Raffael Sanzio eine Ver. götterung erlebend, wurde Gutenberg erst nach seinem Tode die Bewunderung des Erdballes. Aber die Nachwelt sühnte den Undank der Zeitgenossen des Meisters. Den Geschlechtern späterer Zeiten war es Vorbehalten, die ewige Schuld der Dankbarkeit mit lauter Anerkennung und treuer Nacheiferung zu tilgen. Jedes Jahrhundert feierte nach seiner Art das Andenken des großen Mannes. Zu diesen in den verschiedensten Zeiten abgehaltenen Jubel- seierlichkeiten sind auch stets eine Menge verschiedener Festschriften erschienen, und der Verfasser des obigen Buches hat cs nun unter nommen, die Litteratur zusammenzustellen, welche diese Feste her vorgerufen haben. Über eine Feier nach Ablauf des ersten Jahrhunderts, im Jahre 1540, ist allerdings sehr wenig auf uns gekommen, Es findet sich darüber nur eine Notiz in Werthers »Wahrhafftige Nach richten der Buchdruckerei«, wonach eine Feier durch die Wittenberger Buchdrucker Hans Lufft, Georg Rhau, Peter Seltz und Michael Lotter mit ihren Gesellen begangen wurde. Auch Lesscr bestätigt dieses, glaubt aber, daß auch an anderen Orten das Fest gefeiert wurde. Sicher ist, daß das Fest in Leipzig stattfand; doch sind Festschriften darüber nicht bekannt; nur eine Druckschrift, die Mohr anführt, kann als solche betrachtet werden. Über das zweite Säkularfest fließen die Quellen schon etwas stärker, und der Ver fasser obigen Buches hat 26 Publikationen verzeichnen können, die davon Rechenschaft geben. Der Übersicht wegen sind dieselben nach dem Alphabet der Städte geordnet, deren bereits 9 im Jahre 1640 Festschriften ausgegeben haben. Als die dritte Säkularfeier der Buchdruckkunst herannahte, war die Bewegung schon eine allgemeinere, auch machte sich damals bereits in Holland der Coster-Kultus bemerkbar. Das Bewußtsein und der Stolz der Buchdrucker aus ihre Kunst kam bei diesem Feste schon zur vollen Geltung, obgleich bei demselben stets noch die religiöse Feier den Ausgangspunkt bildete, wie bei allen derartigen öffentlichen Festen. Da erschienen denn auch eine Menge Jubel schriften, von welchen Mohr nicht weniger als 168 namhaft macht, die sämtlich in dem Jubeljahre 1740 veröffentlicht wurden. Die vierhundertjährige Feier im Jahre 1840, zu welcher die Vorbereitungen schon lange vorher, sowohl in der alten als auch in der neuen Welt unternommen waren, war wohl die großartigste, die in dieser Beziehung stattgefunden hat. Die Begeisterung war auf das höchste gestiegen, und man kann annehmen, daß wohl jede Stadt, welche Druckereien besaß, wenn sie nicht eine selbständige Feier beging, sich doch einer Nachbarstadt anschloß. Hitzigs Preß- zeitung vom Jahre 1840 brachte umfassende Berichte aus allen Weltteilen, ebenso das Journal für Buchdruckerkunst. Der Vor stand des Börsenvereins in Leipzig erließ zur Ostermesse des genannten Jahres eine Aufforderung, zur Sammlung von allen bei dieser Gelegenheit erscheinenden Druckschriften ein Exemplar an sein Archiv abzuliefern, und hieraus ist nach und nach unsere heutige Bibliothek des Börsenvereins entstanden. Der Verfasser obigen Buches hat diese Sammlung zu seiner Arbeit benutzt, und führt neben 520 Jubelschriften dieses Jahres auch noch fünf gedruckte Verzeichnisse dieser Festschriften auf. Bei den einzelnen Städten sind kurze Mitteilungen über die Festlichkeiten beigefügt.
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