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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. H5 160, 14 Juli 1886. und Sterbekasse und Witwen- und Waisenkasse fanden fast aus nahmslos Annahme. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Herr Alexander Krauße und Otto Koller wurden durch Zuruf wiedergewählt; in derselben Weise in den Rechnungsausschuß für 1887 die Herren R. Ehrig und P. Hempel. Zum Schluß wurde noch als rühmliches Beispiel das außer ordentlich erfolgreiche Wirken der Herren L. Ho ilenstein-Würz- burg (200 und C. Rohrlack-Berlin (180 für die Buch- Händler-Fechtanstalt hervorgehoben, während Herr O. Koller in die glückliche Lage versetzt war, als vorläufigen Erlös des von der Buchhändlcrvercinigung »Alte Hallenser« in Leipzig heraus- gegebcnen Liederbuches »Cantate« die erste Rate in Höhe von 700 ^ ans den Tisch der Versammlung niederznlegen. Dies geschah unter Überreichung einer Stiftungsurkunde zu Gunsten der Witwen- und Waisenkasse. Weitere Zuwendungen erfolgten von der Stellenvermittelung des »Krebs« in Berlin (50 durch Herrn E. Kupfer daselbst und seitens des Herrn C. Rühle, Heraus gebers des Leipziger Korrespondenzblattes. Wollte man bei ferneren Hauptversammlungen in Bezug auf die Reichhaltigkeit der Tagesordnung etwas weniger des Guten thnn, so würde solcher Vereinfachung dankbare Anerkennung sicher nicht fehlen. —x—r. Vermischtes. Zum Verlags- und Urheberrecht. — Aus Brüssel meldet man: Die hiesige »Union littdrairs « hat soeben einen aus Verlags buchhändlern, Buchdruckern, Rechtslehrern und Schriftstellern be stehenden »Ausschuß für litterarisches Recht« ernannt. Der selbe wird sich mit Folgendem beschäftigen: Studium aller auf das Verlags- und Urheberrecht bezüglichen Fragen. Rat und Gutachten in Rechtsfällen. Schutz der belgischen Verlagsrechte im In- und Ausland. Schlichtung von Rechtsstreitigkeiten auf außergerichtlichem Wege. Schaffung eines Schiedsgerichts, das sich den Gerichten als Sach verständigenkollegium zur Verfügung stellen wird. Vermittelung von Verlagsunternehmungen. Alle Anfragen und Mitteilungen sind an den Sekretär der »Union« in Brüssel, Rue St.-Jean 14, zu richten. Prrsonalnachrichtcn. Jules Claheff. — Am 9.Juli starb in Paris der älteste der französischen Buchdrucker, Jules Claye, im Alter von 80 Jahren. Joseph Bermann ff. — In Wien starb am 4. Juli in hohem Alter ein besonders dem österreichischen Buch- und Kunst handel treu ergebener Berufsgenosse, Herr Joseph Bermann. Joseph Bermann wurde im Jahre 1810 in Wien als der Sohn des 1855 verstorbenen Kunsthändlers Jeremias Bermann geboren, mit welch letzterem er längere Jahre gemeinschaftlich die bedeutende, 1789 gegründete Kunsthandlung I. Bermann L Sohn führte, welche 1847 unter der Firma Joseph Bermann in seinen alleinigen Besitz überging. Der nun Verstorbene ist aus einem Leben geschieden, das nicht frei von mehrfachen schweren Schicksalsschlägen gewesen ist, und dabei fast überreich ausgefüllt von unermüdlicher, fleißiger Arbeit. Seiner Anstrengung und seinen vielfachen bewunderns werten Talenten fehlte die Anerkennung nicht. So wurde er bereits 1846 vom Handelsgerichte als Sachverständiger und Inventurs-Kommissionär beeidet und im selben Jahre von der Korporation der Wiener Kunst- und Musikalienhändler zu ihrem Vorstände gewählt. Auch der niederösterreichische Gewerbeverein hatte ihn zum Sekretär in der Abteilung für das gewerbliche Zeichnen erwählt, welche letztere Stelle er 1852 aufgab. Drei Jahre darauf wurde er jedoch wiederberufen, und zwar in den Ver waltungsrat. Und neben allen diesen Geschäften hatte er noch Zeit, Ruhe und Liebe zu schriftstellerischen Arbeiten. Wenigen wird bekannt sein, daß viele Texte der in den vierziger und fünfziger Jahren so beliebten und mit Recht berühmten Wiener Jugend schriften und Bilderbücher aus Bermanns Feder stammen. Auch zu Taschenbüchern und namentlich gärtnerischen Werken und Zeitungen lieferte er wertvolle Beiträge, wie er denn auch bis an sein Ende Redakteur der »Wiener illustrirten Garten-Zeitung« war. Sehr eifrig beteiligte sich Bermann an den Sitzungen der Kommission, welche 1852 über das Patent vom 19. Oktober 1846 zum Schutze des litterarisch-artistischen Eigentums zu beraten hatte. Daß ein so reich begabter Mann von so vielseitigem Wissen auch Sammler war, ist fast selbstverständlich. Neben seinen natur wissenschaftlichen Sammlungen (Pflanzen, Mineralien rc.) besaß er eine große Bibliothek, eine bedeutende Kupferstichsammlung, Wappen, Monogramme, Photographieen. Leider zwangen ihn die Verhältnisse einmal sich von seinen Schätzen zu trennen, doch nur — um wieder von neuem zu sammeln. Obwohl sein eigentlicher Beruf der Kunsthandel war, so hatte er doch auch bibliographische Kenntnisse, wie sie wenige Antiquare besitzen. Im Aufträge der österreichischen Buchhändler begann er mit der Anlage einer großen, umfassenden öster reichischen Bibliographie. Im Interesse seines Werkes unternahm er Reisen, besuchte Klöster und Schloßbibliotheken, und unterhielt einen lebhaften Briefwechsel. Er galt als der Ersten einer auf diesem Gebiete und wurde häufig von Buchhändlern und Bibliothekaren um Auskünfte gebeten. Seit den siebziger Jahren besorgte Bermann die Geschäfte eines Sekretärs der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Er führte die Protokolle der Ausschußsitzungen und Generalversammlungen, verfaßte alle Eingaben an die Be hörden, wobei ihm ein meisterhafter Stil und ein erstaunliches Gedächtnis für Verordnungen und Gesetze bestens zu Hilfe kamen. Er stellte ferner in der »Österreichischen Buchhändler-Korrespondenz regelmäßig die Bibliographie der Neuigkeiten des Kunsthandels zu sammen. Auch die Redaktion des genannten Blattes führte er durch viele Jahre. Joseph Bermann verband mit seinem erstaunlichen und erfolgreichen Thätigkeitsdrange höchst liebenswürdige gesellschaft liche Eigenschaften. Er war einer jener seltenen Menschen, die, wie sich einer seiner Freunde äußerte, keinen Feind haben. Wer ihn kannte, liebte und bewunderte ihn. Sein gegen sich selbst in hohem Grade strenger Sinn, seine tiefe Gemütsanlage und seine ungesuchte offene Liebenswürdigkeit, mit welcher er jedem begegnete, sichern ihm allgemeine Hochachtung und ein treues liebe- und ehrenvolles Andenken. Ordensverleihung. — Herr Adolf Gutbier in Dresden wurde von Seiner Majestät dem König Albert von Sachsen in An erkennung seiner verdienstvollen Wirksamkeit auf dem Gebiete des Kunsthandels durch Verleihung des Albrechtsordcns 1. Klasse ans- ! gezeichnet.
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