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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1886
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- Erscheinungsdatum
- 14.07.1886
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- Deutsch
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160, 14. Juli 1886. Nichtamtlicher Teil. 3753 bringt und dieselbe nicht nur als einen gedrängten Auszug de im Verkehr beobachteten Handelsgewohnheiten — was sie in de That zum größten Teil wenigstens ist — angesehen wissen will, sondern auch als einen Entwurf zu einem Übereinkommen, zu dessen Satzungen sich möglichst viele Firmen bekennen sollen, um so einheitlichen Geschäftsgebrauch und eine Grundlage zu schaffen, auf die man sich bei Streitigkeiten in Berufung auf den Brauch stützen kann, so fällt er hiermit wieder in den von ihm selbst wieder holt und mit Recht bekämpften Gedanken von den »Übereinkünften« zurück. Das von Schürmann Angestrebte trüge entweder den Vertragscharakter, bewiese also für »Usancen« gar nichts, oder wenn es »weder den Stempel von Bestimmungen, noch selbst den einer Übereinkunft an sich tragen« darf, sondern nichts anderes sein will »als eine Deklaration dessen, was als Brauch that- sächlich beobachtet wird und grundsätzlich anerkannt ist«, dann aber als Usancenkodex »nicht Sache einzelner Korporationen, sondern Sache einer größeren Gemeinschaft« (Schürmann, Ma gazin Jahrg. 1876, S. 138) wäre, so würde auch sofort die oben gekennzeichnete Gefahr einer Verhinderung der lebensvollen Weiterentwicklung unserer Handelsbräuche drohen. (Schluß folgt.) XVlII ordentliche Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungkgehilfen -Verbandes. Daß der Ausbau der Verbandseinrichtungen noch nicht die jenige Vollkommenheit, beziehentlich das angestrebte Ideal für ge dachte Humanitätsanstalten erreicht hat, zeigte sich deutlich wieder bei der diesjährigen XVIII. ordentlichen Hauptversammlung im kleinen Saale der deutschen Buchhändlerbörse am Sonntag den II. Juli 1886. Eine schier endlose Tagesordnung beschäftigte denn auch die anwesenden 81 Mitglieder, welche 1347 Stimmen vertraten, von vormittags >411 Uhr ununterbrochen bis nach >44 Uhr nachmit tags, zugleich aber glänzendes Zeugnis ablegend von der Opfer freudigkeit, Arbeitslust, Ausdauer und — Geduld namentlich des jenigen Teils der Gehilfenschaft, welcher nicht erlahmt, in edlem Wettstreit der Allgemeinheit immer und immer wieder zu dienen und seinen Angehörigen alle die Segnungen und Wohlthaten einer großen Zeit auf dem Gebiete des Hilfskassenwesens zuzuführen. Vertreten waren Auerbach i/V., Berlin (191 Stimmen), Braunschweig ( 79), Breslau (65), Dresden (99), Frankfurt a/M. (52), Freiberg, Freiburg i B, Hamburg (74), Jena (66), Karls ruhe (67), Köln (88), München (125), Stuttgart (116), Weimar, Wien (71). Der Bericht des Vorsitzenden betonte insbesondere die ruhige Weiterentwickelung des Verbandes als solchem; das all gemeine Verbandsleben bekunde viel Interesse seiner Mitglieder, wenn sich dasselbe auch nicht gerade durch zahlreiche Teilnahme an den Kreisversammlungen auszeichne. Der Vorstand habe auf eine mühereiche Thätigkeit zurückzublicken; würden die Anforderungen an die Krankenkasse nicht in andere Bahnen gelenkt, dann wäre eine Erhöhung der Beiträge nicht zu umgehen. So wurden im Jahre 1884 gezahlt an Krankengeld 13 260 an Begräbnis geld 3045 im Jahre 1885 aber 27 055 ^ und beziehungs weise 2759 im ersten Semester 1886 allein aber schon 17 300 an Krankengeld und 1868 ^ an Sterbegeldern. Die Mitgliederbeiträge haben hierzu bereits nicht mehr ausgereicht, ^ und mußten die Zinsenerträgnisse zur Deckung mit herangezogen! werden. Es erkrankten im verflossenen Jahre insgesamt 300 Mitglieder an 307 Krankheiten mit 6305 Tagen bei Arbeits fähigkeit und 9342 Tagen bei Arbeitsun,ähigkeit, darunter 43 Per sonen an Lungenkrankheit (ein Achtel aller Krankheiten) und 34 an Nervenkrankheiten; von den Lungenkranken entfielen z. B. auf Leipzig 17 und nur 3 auf Berlin. Durch den Tod verlor der Verband 16 Mitglieder. Das Vermögen der Witwen- und Waisenkasse stieg um 39 301 von 7688 ^ im Vorjahre auf 46 990 jetzt. Der abermaligen Bewilligung von 1000 ^ seitens des Börsen vereins der deutschen Buchhändler wurde ganz besonders dankend gedacht. Dem Mitgliederbestand von 2366 am 1. Juli 1885 traten hinzu im II. Semester desselben Jahres 149 und 153 im I. Semester 1886, in Summa 2668; davon waren wieder in Abzug zu bringen 257, sodaß am 1. Juli 1886 ein wirklicher Mitgliederbestand von 2411 verblieb; hiervon waren 2377 zahlende und 34 beim Militär dienende nichtzahlende Mitglieder. Der vereidigte Rechnungsrevisor konnte das Verbandsver- mögcn folgendermaßen feststellcn: 506 ^ 30 ^ Verbandskasse, 40 108 „ 47 „ Krankenkasse, 30 000 „ — „ Reservefond derselben Kasse, 46 990 „ 02 „ Witwen- und Waisenkasse, 117 604 ^ 79 ^ insgesamt. Die vom Rechnnngsausschuß beantragte Entlastung des Vor standes wurde einstimmig angenommen. Von den auf der langen Tagesordnung stehenden Anträgen, welche nicht bloß formelle Bedeutung hatten, gelangten zpr Annahme: 4. a) »Dem Aufnahmegesuch ist ein Gesundheitszeugnis beizufügen.« Die starke Inanspruchnahme der Krankenkasse, selbst lei Kleinig keiten, die früher meist durch Anwendung einfacher Hausmittel leicht beseitigt und im wohlverstandenen Interesse des Verbandes nicht diesem alsbald zur Last gelegt wurden, machte es notwendig, daß an Stelle der früheren Wartezeit von einem Jahre das Gesundheits zeugnis tritt. Auffallenderweise nahmen die jungen Mitglieder die Kasse ganz bedeutend mehr in Anspruch als die alten, was darauf zurückgeführt wurde, daß erstere weniger gesundheitsgemäß leben. Ein Antrag, 4. b) betreffend Errichtung eines Jnvalidenfonds wurde zwar abgelehnt — da noch nicht spruchreif — fand aber all gemeinen Anklang und wird vom Vorstand selbst, behufs weiterer Feststellungen, in Bälde wieder ausgenommen werden. Der Antrag 4. i) des Kreises Norden: die Verbandshaupt- versammlungen nur alle zwei Jahre stattfiuden zu lassen, wurde abgelehnt, später aber gegen die Abstimmung von dem Hamburger Vertrauensmann Einspruch erhoben. Da der Kreis Norden für die Folgen dieses Einspruches verantwortlich gemacht werden sollte, so einigte sich die Versammlung dahin, daß dem Genossenschaftsrichter die Entscheidung, ob der Antrag wirklich als abgelehnt oder ange nommen zu betrachten sei, überlassen bleibe. Bei der fraglichen Abstimmung waren 1321 Stimmen vertreten; 817 wurden dafür, 388 dagegen abgegeben, 116 Stimmen (Kreis Schwaben) ent hielten sich der Abstimmung; die notwendige Zweidrittel-Majvrität war also nicht erreicht, und es entstanden Meinungsverschiedenheiten darüber, wie die 116 Stimmenenthaltungcn zu zählen seien. Unter anderm wurde geltend gemacht, daß die württembergische Landesgesetzgebung für das Krankenkasscnwesen (vielleicht auch in andern Bundesstaaten) diesem Anträge entgegenstehe und unter . Umständen die Zuständigkeit des Verbandes als Krankenkasse für ! dieses Land aujhören und dafür die Gemeindekrankenversichcrung eintreten müsse. Bestätigt sich letzteres, so wäre der Antrag einfach satzungswidrig, ganz abgesehen von andern sehr triftigen Gründen, die dagegen sprechen. Die Anträge betreffend die Specialsatzungen für die Kranken-
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