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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1921
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- 1921-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1921
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noch ausstehenden Entwürfe zum Arbeitstarifgesetz, zur Schlichtungs ordnung, zum Bezirkswirtschastsrätegesetz und zum Arbeitsgerichts gesetz fertig seien und mit der Regelung des Arbeitsnachweiswesens verbunden werden könnten. Vorauszahlungen aus die Umsatzsteuer, r— Vom Landcsfinanz- amt Leipzig wird geschrieben: Der Entwurf eines Gesetzes, betr. Abänderung des Umsatzsteuergesetzes, sieht Vorauszahlungen auf die Steuer im Sinne der heutigen Abschlagszahlungen vor. Durch Neu fassung des § 37 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes soll der Steuer pflichtige verpflichtet werden, innerhalb eines Monats nach Ablauf jedes Kalendervierteljahres eine Vorauszahlung nach bestimmten Re geln, die im einzelnen bei den Finanzämtern eingesehen werden können, zu entrichten. Diese Vorauszahlungen sind (die Annahme des Entwurfs vorausgesetzt) erstmals im Lauft des Monats April 1922 zu leisten. Die Steuerpflichtigen haben damit zu rechnen, datz sie im April 1922, soweit die Veranlagung nicht früher erfolgt ist, die allgemeine Umsatzsteuer für das letzte Kalendervierteljahr 1921, unter Umständen auch für frühere Steuerabschnitte, ferner die in dem Entwurf vorgesehenen Vorauszahlungen entrichten müssen. Den Steuerpflichtigen kann daher nur empfohlen werden, in ausge dehntem Umfange freiwillige Vorauszahlungen aus die Umsatzsteuer 1921 zu leisten. Bücher-Weihnachtsausstellung in Leipzig. — Fm Deutschen Buchgewerbe Hause zu Leipzig wird in diesem Jahre eine Weih- nachtsausstellung eröffnet. Das Ausstellungsmaterial muß vis Anfang Dezember bei der Geschäftsstelle des Deutschen Buchge werbe-Vereins eingehen. In Frage kommen besonders Geschenk- Literatur aus den Gebieten: Schöne Literatur, Kunst, Musik, Kinder schriften, Religiöse Literatur, Populäre Medizin usw. Jugcndwoche im Jndustricbczirk. — Auf die Anzeige der Vesti- -schen Buchh. und der Bücherstube Schiffer in Buer i. W. in der heutigeu Nummer des Börsenblattes S. 12454 sei auch hier hinge wiesen. Gerade im Jndustriebezirk wird die Jugend mit der Schmutz- und Schundliteratur überschwemmt, und alle Verleger dürften sich deshalb gern bereitfinden, die geplante Ausstellung durch zahlreiche Sendungen guter Literatur zu unterstützen. Bücherumtausch des Ersurter Jugendringcs. — Von einem Mit glied der Bücherumtauschstclle des Erfurter Jugendringes erhalten wir folgenden Bericht: Schon im Vorjahre hat der Erfurter Jugend ring einen Kampf gegen das Schundbuch in großzügiger Weise vorge nommen, aber nicht den richtigen Erfolg däbei erzielt. Deshalb ent schloß man sich, die Schundbücher gegen gute umzutauschen. Für 4—6, evtl, auch mehr Hefte oder Bücher wird ein neues gutes Buch verabreicht. Die Kosten hierfür trägt der Erfurter Jugendring. Die Bücher, die zum Umtausch bestimmt sind, erhalten einen entsprechenden Stempel, auf dem auch der Firmenstempel der umtauschende» Firma vermerkt ist. Es werden ganze Schundbibliotheken ningetauscht; die Zahl der um getauschten Hefte und Bücher hat bereits 4000 überstiegen. Auch in allen Schulen wird dieser Umtausch vorgenommen. An dem Umtausch kann sich jede Firma beteiligen, die selbst ihr Schaufenster frei von Schund und Schmutz hält. Die Verbreitung der europäische» Literatur in China. — In der »Vossischen Zeitung« gab vor einiger Zeit der jetzt in China an der Pekinger Reichsuniversität tätige Professor vr. Waldemar Oehlke einen kurzen tiberblick über die europäische Literatur in China. Die Chinesen stehen allem europäischen Einfluß immer noch kühl, berech nend und mißtrauisch gegenüber. Eigentümlich mutet es an, wenn der Chinese so vollkommen überzeugt ist von der Größe seines Landes, Europa aber als ein absterbendes, kleines Land betrachtet, oder wenn er meint, die vielen Namen der europäischen Literatur zusammen reichten nicht an die der chinesischen heran. Man lernt wohl in den Mittelschulen fremde Sprachen, aber die weiteren Kreise der Gebildeten sind nur für Übersetzungen zugänglich. Aber gerade um die Übersetzungen steht es in China noch schlecht. Man hat an der Uni versität wohl den Goetheschen Weither im Urtext gelesen, aber über setzt ist noch keine Zeile von Goethe. Die deutsche Abteilung der Universität Peking ist die erste, die sich mit Übersetzungen aus dem Deutschen befaßt. Seit einigen Jahren gibt es unter den chinesischen Studenten nun eine »Kulturbewegung«, die sich der europäischen Kul tur anpassen will, indem sie europäische Literatur fordert und meint, auch die chinesische Schrift nach der europäischen abändern zu müssen. Seit dem Aufleben dieser Bewegung hat man eigentlich erst zu über letzen begonnen. Professor Oehlke hat sich bemüht, festzustellen, was bisher aus europäischen Sprachen übersetzt worden ist. Mit Hilft seiner Stu denten, die aus den verschiedensten Gegenden stammten, ist ihm das einigermaßen gelungen. Dabei machte er die traurige Erfahrung, daß außer Schillers »Wilhelm Teil« und Storms »Jumiensee« nur Sudcrmanns »Teja« und »Fritzchen« übersetzt worden sind. In Prosa ist nur eine vollständige Übersetzung von Haeckels »Welträtsel« vor handen. Sonst gibt es nur kurze Auszüge aus Kant, Marx, Eucken und Kautsky. In chinesischer Sprache gibt es ferner eine Einfüh rung in Nietzsches »Zarathustra«. Goethes »Kaust«, Gerhart Haupt- manns »Weber« und »Vor Sonnenaufgang« sollen jetzt aus den» Englischen übersetzt werden. Von besonderer Bedeutung für uns Deutsche ist wohl die Entdeckung, daß einige Novellen von dem Fran zosen Maupassant aus dem Deutschen übersetzt werden sollen. Aus dem Französischen übersetzt wurden einige Romane von Zola, einige Dramen Maeterlincks und anderes Moderne. Auch Italien scheint nicht mit seinen Klassikern und Romantikern, sondern nur durch ganz unbedeutende neuere Literatur vertreten zu sein. Am meisten hat man natürlich aus dem Englischen übersetzt. Trotzdem soll es die Shakespeareschen Dramen nur in chinesischen Nacherzählungen in Prosa geben, aus älteren Zeiten nur Richardson und eine Bearbei tung des Defoeschen »Robinson«. Sehr beliebt scheinen die chinesi schen Übertragungen von Scotts »Jvanhoe« und Dickens' »Copperfield« zu sein. Aus der modernen englischen Literatur findet man nur Wilde — der aber sehr verurteilt wird — und Shaw; Darwin ist auch übersetzt. Man wird allerdings im Chinesischen dieselben Titel vergeblich suchen, da der Chinese mehrsilbige Worte nicht wiedergeben kann. Amerika ist mit Mark Twain vertreten. Aus der nordischen Literatur hat man Ibsens »Nora« und »Volksfeind« und einige Stücke Strindbergs. Rußland ist mit Tolstois, Dostojewskis und Gorkis kleinen Erzählungen vertreten. Man will nnn in China jedoch überhaupt von der modernen europäischen Literatur zurückgehen auf die ältere und klassische. Wenn man aber weiß, daß selbst Indien (abgesehen von der buddhistischen Literatur) nur mit Teilen des »Mahabharata« und ganz wenigem von Tagore vertreten ist, so darf man sich nicht wundern, daß die europäische Literatur noch so wenig bekannt ist. Allgemeiner Bußtag am 16. November. (Vgl. Bbl. Nr. 259.) — Auf diesen Feiertag, an dem völlige Geschäftsruhe geboten ist, fei besonders für den Verkehr mit Leipzig hierdurch erneut hinge- wiesen. Aushebung des Bußtages in Thüringen. Ter thüringische Landtag hat gegen die Stimmen der bürgerliche» Parteien die Aus hebung der Bußtage als gesetzliche Feiertage beschlossen. Als über- gangsmaßnahme soll aus Wunsch Urlaub für die Lehrer und Schüler zum Kirchenbesuch gemährt werden. Portorrhöhung für Auslandpaketc. — Die anhaltende Verschlechte rung des Markkurses zwingt die Postverwaltung, vom 15. November an die Gewichts- und Versicherungsgebllhren im Auslandpaketverkehr wieder zu erhöhen und nach dem Verhältnis von 1 Goldfranken — 48 Mark (gegenwärtig 20 Mark) zu erheben. Dieses Umrechnungs- Verhältnis ist auch für die Wertangabe auf Briefen und Kästchen mit Wertangabe und auf Paketen nach dem Ausland maßgebend. Uber die Einzelheiten erteilen die Po st an st alten Aus- k u n f t. Postpakctverkehr nach Polen. — Vom 1. Januar 1922 ab sollen Postpakete von Deutschland nach den abgetretenen Gebieten des Ostens und umgekehrt bis 5 Kilo zulässig sein. Endlich! Denn Polen und Sowjetrußland waren nach der kürzlich veröffentlichten Tabelle (Bbl. Nr. 233) die einzigen Länder, mit denen ein Postpaketverkehr nicht bestand. I. Bewertung von Aktien nach dem Kursstand. — Nach 8 137 Abs. 1 der Reichsabgabenordnung ist bei Bewertung der gemeine Wert zu grunde zu legen. Dabei ist nach Abs. 2 jede wirtschaftliche Einheit für sich zu bewerten und ihr Wert im ganzen ftstzustellen. Was als wirt schaftliche Einheit zu gelten hat, ist nach den Anschauungen des Ver kehrs zu entscheide»; neben örtlicher Gewohnheit und tatsächlicher Übung sind die Zweckbestimmung und wirtschaftliche Zusammen gehörigkeit oder Abhängigkeit der einzelnen Gegenstände zu berück sichtigen. Bei Kapitalvermögen bildet jede einzelne Post eine be sondere wirtschaftliche Einheit, also jede einzelne Aktie, jeder einzelne Kux für sich eine besondere Kapitalanlage. Es ist nicht angängig, für znm Kapitalvermögen gehörige Wertpapiere etwa einen niedrigeren Wert als den Kurswert bloß mit Rücksicht daraus anzunehmen, baß, wenn der ganze Besitz gleichzeitig auf den Markt geworfen würde, IV55
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