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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1919
- Strukturtyp
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- Band
- 1919-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1919
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- Deutsch
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lagsbuchhanülung weiter auszugcstalten, erfolgte im August 1919 die Trennung dieser Firma in »Lehmannsche Buchdruckerei« als Druckerei und »Lehmannsche Verlagsbuchhandlung (Lehmann L Schulze)« als selbständige Verlagsfirma mit Übernahme der Verlagswerke aus der bis dahin geführten Sammelfirma, als deren erste Neuerscheinung im August 1919 eine Buchfolge »Zum Deutschen Gedanken« mit bis jetzt 4 Heften herausgcgcbcn wurde. Neben diesen bis vor dem Welt kriege in bescheideneren Grenzen sich bewegenden Vcrlagsabteilungen hat sich in den verflossenen 50 Jahren die Druckerei durch Umsicht und tatkräftige Leitung stetig vergrößert, sodaß sie heute als umfangreichste Akzidenz- und Werkdruckerei, insbesondere für seine Ausführungen, in Dresden gilt. Mit 5 Mann Personal 1869 gegründet, hat sie heute 150 Mitarbeiter, und die ursprünglich bescheidenen gemieteten Räum lichkeiten verschwinden gegenüber der jetzigen Druckereianlage in zwei eigenen Grundstücken, die durch Naummietungen in Nachb-argrund- stückcn von Jahr zu Jahr erweitert werden müssen. Leider fiel im Weltkriege Herr Walter Lehmann, der einzige Sohn des Mitinhabers Herrn Max Lehmann, auf dem Felde der Ehre; er sollte an dem Jubel tage in die Firma eintrelen. Ebenfalls das 50jährige Jubiläum begeht am 1. Oktober der Zeitungsverlag: Deutsche Hutmacher-Zeitung, »Der Deutsche Hnthändler«, Hasse L Dreher in Berlin. Die »Deutsche Hutmacher-Zeitung« wurde am 1. Oktober 1869 von Or. Gustav Hasse gegründet, zu einer Zeit, als die deutsche Hutindustrie anfing, mehr und mehr mit eigenen Fabrikaten sich zumal der engli schen und österreichischen Konkurrenz zu erwehren. Im Jahre 1871 wurde zwecks Zusammenschlusses der Hntindustriellen der »Verein der deutschen Hutindustrie« gegründet, dessen Vereinsorgan die »Deut sche Hutmachcr-Zeitung« wurde. Mit der Bedeutung und dem Ansehen der deutschen Hutfabrikatc im In- und AuSIande stieg auch Umfang und Bedeutung der Zeitschrift, die sich im Laufe der Jahre zahlreiche Vereine und Verbände der Branche zum offiziellen Organ erwählten. Am 1. Juli 1895 nahm Or. Hasse den Verlagsbuchhändlcr C. N. Dreher als Teilhaber auf, mit dem er bis zu seinem Tode im Juni 1902 unter der Firma Hasse L Dreher den Verlag gemeinsam betrieb. Am 1. Oktober 1902 verkaufte Dreher sein Unternehmen an Herrn Or. pstil. C. G. Salomon, der seitdem alleiniger Inhaber der Firma ist. Einen wesentlichen Aufschwung erhielt die Zeitschrift durch die im Jahre 1908 erfolgte Gründung des »Reichsverbandes deutscher Hui- geschäfte«, der sein eigenes Verbandsorgan »Der deutsche Huthändler« der »Deutschen Hutmachcr-Zeitung« angliederte. Als weitere 50jährige Jubilarin begrüßen wir die Buchhandlung Gustav Klingensteln, vorm. Kränzen L Große in Salzwedel. Das Geschäft wurde am 1. Oktober 1869 als Filiale von Kränzen L Grosse in Stendal gegründet, Geschäftsführer war Gustav Klingenstein, der die Firma 1873 für eigene Rechnung über nahm, das Sortiment günstig weiterentwickclte und nach und nach seiner Handlung einen gediegenen kleine» Verlag angliederte. Seit seinem Tode im Jahre 1896 führte seine Witwe, Frau Marie Klingen stein geb. Schmidt, das Unternehmen weiter fort, in das am 1. April 1897 Herr OttoHorn — im Jahre 1888/89 Zögling Gustav Klingen steins — als Geschäftsführer eingctretcn ist, der 1904 Teilhaber und persönlich hastender Gesellschafter wurde. Als letzte in der Reihe der 50jährigcn Jubelfirmen nennen wir Rud. Koch's Hof-Buchhandlung <G. Trübe) in Bran denburg a. d. Havel. Sie wurde am 1. Oktober 1869 von Rudolf Koch gegründet, der aber sein kaum begonnenes Unternehmen im Juni des nächsten Jahres seinem Schwager zur Verwaltung übergeben mußte, da er selbst beim Ausbruch des Krieges gegen Frankreich zum Heeresdienst eingezogen wurde. Im Jahre 1874 verkaufte er sein Ge schäft, um als Beamter in die I. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stutt gart einzutreten, an Frau Jda Toerpe, deren Gatte das Geschäft aber nur bis zum 1. September 1876 verwaltete, da es an diesem Tage durch Kauf an den jetzigen Besitzer, Herrn Gustav Trübe, über ging, der es demnach jetzt über 43 Jahre besitzt und cs verstanden hat, das Geschäft zu großem Ansehen zu bringen. Im Jahre 1878 wurde er von dem Prinzen Friedrich Karl zum Hofbuchhänd ler ernannt, und seit 26 Jahren ist er Mitglied des Gemcindekirchen- rats. Allgemein erfreut er sich in Brandenburg großen Ansehens, svdaß ihm eine Reihe Ehrenämter übertragen wurde. Der unselige Krieg hat auch ihm die Führung seines Geschäfts, namentlich durch den großen Personalmangel, ungemein erschwert, und auch die jetzige traurige Zeit ist nicht dazu angetan, die Geschäftsführung zu erleichtern, doch arbeitet er unverdrossen weiter und hofft, wie wir alle, auf die Wiederkehr besserer Zeiten. Von 25jährigen Jubiläen ist zu nennen das der Verlags buchhandlung Hochmeister L Thal in Leipzig. Das an gesehene Haus kann auf eine Zeit erfolgreichster Arbeit zurück blicken. Es feiert zugleich das 25jährig« Bestehen der von ihr ins Leben gerufenen Fach- und Exportzcitschrift für Elektrotechnik »Helios«, die, bis 1906 unter der Mitwirkung des leider zu früh verstorbenen Mitinhabers Karl Thal, sich rasch zu einem führenden Organ der deut schen elektrotechnischen Industrie und zu einem wichtigen Bindeglied zwischen ihr und allen Kulturländern der Erde entwickelte. Eine Reihe in hohen Auflagen erschienener technischer Werke und Handbücher gliederte sich im Laufe der Jahre dieser Wochenschrift an. Mit der Übernahme des »Lehrmeisters im Garten und Kleintierhof«, dem sich die nun bald 500 Nummern umfassende bekannte »Lehrmeister- Bücherei« anschloh, wandte sich die Firma mit steigendem Erfolg ande ren Gebieten verlegerischer Tätigkeit zu, auf denen sie ebensalls große Erfolge erzielte. Ferner bestehen 25 Jahre die Firmen Adolf Sponholtz Verlag G. m. b. H. und Adolf Sponholtz N a ch f., beide in Hannover, die denselben Ursprung haben, denn beider Gründer ist Adolf Sponholtz, der am 1. Oktober 1894 ein Verlags- und Sorti-- mcntsgeschäft eröffncte. Im Jahre 1906 trat eine Trennung des Sortiments und Verlags ein, ersteres wurde von Rudolf Ritter über nommen und ging 1908 an Herrn Friedrich Krüger über, während dev Verlag von Adolf Sponholtz weitergeführt und 1907 in eine G. m. b. H. umgcwandclt wurde; Geschäftsführerin ist seit 1915 Frau Laura Spon- holtz geb. Ritter. Erhöhung der Buchdruckprcise. — Nachdem wir, heißt es in den »Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins« Nr. 396 vom 27. Sep tember, durch Mitglieder erfahren haben, daß die Buchörucker-Gemein- schafien in verschiedenen Städten neue Erhöhungen ihrer Tarife in Aussicht genommen bzw. beschlossen haben, legen wir nochmals Ver wahrung gegen die dem Verlagsbuchhandel zugemuteten neuen finan ziellen Opfer ein. Wie wir in der von der Hauptversammlung vom 17. Mai d. I. beschlossenen, in Nr. 394 der »Mitteilungen« ab- gcdruckten Resolution an das Neichsarbeitsamt bereits angedeutct haben, empfiehlt sich angesichts der neuen Forderungen der Buch druckereien, die sich lediglich als eine Folge erneuter Lohnforderungen der Arbeitnehmer darstellen, die größte Zurückhaltung in der Er teilung von Druckaufträgen. Besetzte Gebiete. — Der Telegramm- und Fernsprech verkehr zwischen der belgischen B e s a tz u n g s z o n e des be setzten deutschen Gebiets und dem unbesetzten Deutschland sowie dem Auslande ist fortan allgemein zngelassen, er unterliegt jedoch der Überwachung durch die militärische Besayungsbehörde. Für Tele gramme ist die Benutzung von Handels-Schltisselbüchern, die vor dem Kriege gebräuchlich waren, erlaubt unter der Bedingung, daß die Auf geber eine Ausfertigung des Schlllsselbuches, das sie benutzen, bei einem der Telegraphenämter Aachen, München-Gladbach oder Crefeld der Militärbehörde zur Verfügung stellen. Ein zweifelhafter Fortschritt. — Im »Anzeiger für den Schweiz. Buchhandel« Nr. 17 lesen wir die nachstehenden der »Zürcher Volks- zcitung« entnommenen Betrachtungen: Mit einem gewissen Fanatis mus wird gegenwärtig für den Samstag-Ladenschluß Propaganda ge- macbt. Es ist bedauerlich, daß dabei vielen Umständen und praktischen Erwägungen nicht im geringsten Rechnung getragen wird. Natürlich, wenn man nur auf die Wünsche des Personals der Ladengeschäfte Rücksicht nimmt, ist die Sache bald entschieden. Aber neben den Inter essen dieser Leute stehen noch andere, zum Teil sehr ins Gewicht fal lende, die in den Hintergrund zu stellen ein wirkliches Unrecht be deutet. Seit der letzten Woche halten die Buchhandlungen am Samstag- Nachmittag geschlossen. Wir halten dies nicht bloß für einen Rück schritt, sondern geradezu für ein kulturwidriges Vorgehen. Daß Nah- rungsmittelgelckäfte am Samstag ofsenhalten, erscheint den meisten Leuten sehr selbstverständlich, wahrscheinlich auch den Vuchhandlungs- gehilfen selber. Der Vermittler geistiger Nahrung soll aber seinen Laden geschlossen halten müssen. Wir sind der Meinung, daß gerade der freie Samstag-Nachmittag dazu da sein soll, Gelegenheit zu schas sen, sich mit geistigen Gütern zu beschäftigen und zu versehen, ein gutes Buch auszuwählcn, sich mit neuen Erscheinungen bekannt zu macken. Wann soll überhaupt der einfache Mann aus dem Volke seine Bedürfnisse auf diesem Gebiete befriedigen? Es bleibt ihm die ganze Woche hindurch nur noch die knappe Stunde von 6—7 Uhr abends, die meistens durch anSere Duige ausgefüllt wurde. Da wäre der ruhige Samstag-Nachmittag die gegebene Zeit. Und wie rücksichtslos ist es gegen dw Leure vom Lande, die an einem Samstag-Nachmittag nicht einmal mehr imstande sind, in unserer Stadt ein Buch auszuwählcn und mit hcimzunehmen. Wie man vernimmt, ist diese Schließung der Buchhandlungen in ziemlich rücksichtsloser Weise und niit Hilfe von Drohungen durchgc- Lrückt worden. Wir halten sie aber für eine kultnrwidrige Tat und fordern, daß sie sobald wie möglich wieder -abgeschafft werde. Jeden
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