214. 1. Oktober 1919. Fertige Bücher. BSrseEaUt-d. Dtlchn. vuchhaibel. 9119 Verlag Bruno Lasserer Berlin Christian Morgenstern ° Der Gingganz Der Galgenlieder vierter Teil Mit Vignetten des Verfassers Preis geheftet M. 4-.—, gebunden M. 5.50 Die starke Auflage des Werkes geht zur Neige, ein Neudruck ist in der Presse, wieder auf echtem Bütten. Der Gingganz findet, wie die früheren Bände der Galgen- liedersrrie, begeisterte Aufnahme. Heute möchte ich an Stelle einer Empfehlung nur folgende „Würdigung" des „Berner Tagblatts" bekanntgeben, die beweist, daß das Verständnis für den genialen Humoristen noch Manches zu wünschen übrig läßt: Anarchie in der Lyrik. Der Verlag Bruno Casstrer in Berlin ist auf den Einfall gekommen, uns eine seiner bekannt ungenießbaren Verlagsneuheiten zu senden. Wenn man etwa noch nicht gewußt hat, daß ein Teil der gegenwärtigen deutschen Dichtung genau den anarchisti schen Verhältnissen des Landes entspricht, der wird aus dem neuen sog. Versbande des durch seine Verrücktheiten bekannten Christian Morgenstern, benamst „Der Gingganz", um eine schmerzliche Erkenntnis reicher. Aus dem unglaublichen Wust konfuser Gedanken, die keine Gedanken sind, sei nur dieser wunderbare Vierzeiler als Beweisstück hierher gesetzt: „Gruselett. Der Flügelflagel gauftert durchs Wiruwaruwolz, die rote Fingur plaustert, und grausig gutzt der Golz." Wer ist es, der dieses modern-literarische Rätsel löst? Ich liefere mit 30°/« und 11/10 1224»