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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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uMrMMIMili'WMWM' meiMorLain G. Flaubert EmBuchdesGedenkens von Caroline Franklm- Groui, Guy de Mau passant, Edmond und ^Zules de Goncourt und Emile Zola. Deutsch von Or. E. W. Fischer Geheftet 4 Mark Gebunden 6 Mark Das schönste Buch über Flauberi, geschrieben von seinen hervorragendsten Zeitgenossen. Friedensausstattung Vorzugsbarrabaii: Bis ZO.Aug. 40 Prozent; Partie 44/40 Verlag A. Bagel» Düsseldorf A Grafenberger Allee 98 Aribert Miisser berichtet über die Vorbereitungen für seine Reise, die er ursprünglich zu Rade unternehmen wollte. Aus diesem Plane wurde n chls. — Von dem Versuche, radsahren zu lernen, erzählt er: <^-ch glaube nicht, dass man mir nachsagen konnte, ich habe eine be- sondere Begabung zum Velozipedfahrer, Aber es ist auch un- ! geheuer schwierig, die Lenkstange muß ganz lose gefaßt werden, ! mir den Füßen muß man ohne Pausen sehr merkwürdige Kurven z schlagen, und gleichzeitig soll man, wenigstens im Anfang, andauernd , die Glocke in Bewegung sehen. Es ist etwas viel auf einmal. — Ich > habe immer Lerrn Fetlweiß bewundert, er spielte ein ganzes Orchester allein. Mit einem am reckten Arm best fügten Schlägel schlug er die auf dem Rücken getragene dicke Trommel, mit dem linken Fuß spielte er ein auf seinem Lut angebrachtes Glockengeläute und mit den übrigen fr,-bleibenden Extremitäten fuhr er sehr behende auf den vielen Blase löchern seines Dudelsacks Kerum. — So ähn'ich ist es mit dem Velo- ziptdfahren; mit d,m einen A-.terschied, daß man die Glocke nicht am Lut, sondern an der Lenkstange bat. Sonst kann ich keine allzu großen Unterschiede entdecken, — im Gegenteil: Lerr Fetlweiß stand doch auf festem Boden, während der Velozipedfahrer zwei Meter über der Erde auf einem dünnen, unten dazu noch runden Drahtgestell balancieren mi ß; Lerr Fcltweiß brauchte nur einen Fuß, der dazu noch außer einem taktmäßigen Lüpfen nichts Außergewöhnliches zu tun hatte. Sehen Sie dagegen den Velozipedfahrer! Mit beiden Beinen muß er genau abgemessene Kresse nach vorn schlagen. Ein Kreis muß genau so groß wie der andere sein, der linke da-f sich vom rechten durch nichts unterscheiden. And, was das allerschwierigste ist: man muß darauf achten, daß das linke Bein vorne arbeitet, wenn das rechte den Kl eis nach hmten beschreibt Es ist natürlich weit leichter, die Kreise mit beiden Beinen gleichmäßig zu schlagen, aber beim Velozipcdfahren ist es ein großer Fehler seines Erfinders, daß man es nicht kann, ohne umzufallen. — — Es wird Sie deshalb nicht weiter verwundern, wenn ich Ihnen sage, daß ich mit den Beinen die meisten Schwierigkeiten halte. Nicht als ob sie nicht kräftig genug dazu gewesen wären, — selbst heute ge- hören sie noch lange nicht zu den dünnsten und in meiner Jugend — nein, sie waren kräftig genug, nur, ich hatte sie bis dahin nie zum Kreise schlagen benutzt. Es mag auch sein, daß ihnen die nötige Begabung fehlte — kurz, cs fiel ihnen und mir ungeheuer schwer, und ich wage nicht, zu behaupten, daß ich es je richiig berausbekommen hätte, wenn auch nicht die leere Konservenbüchse und Kohlenhändler Zellekens mit seinem Beil — — doch ich will es d,r Reihe nach erzählen. — Wenn ich im Geiste die Geschehnisse meiner Jugend an mir vorüber- ziehen lasse, fällt es mir schwer, den Gedanken abzuweisen, ob meine geringe Begabung zum Velozipedfahren nicht dazu beitrug, wenn auch nur wenig, Lerrn Provisor Gilly nach Galkhausen zu bringen. Wie oft hat er mir die nötigen Bewegungen erklärt, mir auf dem Rade seine Kunst vorgesllhrt, wie Vor- und Rückwärtsfahren, Stillestehen, um die Ecke drehe». Bremsen usw. bis auf die letzten delikaten Ver feinerungen, wie: ohne Lenkstange, mit den Knien aus dem Sattel, auf dem Sattel stehen, auf dem Sattel kopfstehen, mit dem Gesicht nach rück wärts, mit abgeschraubtemVolderrad,mit abgeschraublem Linierrad usw. ! „Mein Gott, Lerr Muffel", sagte er, „ich begreife garnicht, daß Sie es nicht begreifen. Sie werden nie daran denken könw n, nach Spanien zu kommen und" — dies sagte er mit wirklicher Betrübnis — „ich werde Ihnen nie meine musikalische Erfindung schenken können, wenn Sie mit den Beinen immer seitwärts drehen." — Der Gute, er wollte nicht sagen, daß auch er fand, daß ich etwas zu stark ausgeprägte O-Beine hatte. — „Immer nach vorn drehen, immer nach vorn drehen, halten Sie die Lenkstange lose, vergessen Sie doch nicht zu treten, wie der Lahn, wie der Lahn," — ich wußte nicht, was er meinte, er war damals wohl schon nicht mehr ganz bei vollem Verstand „klingeln, klingeln, : — jetzt kommt das Niederländische Dankgebet: Wir treten treten, feste treten, — klammern Sie sich doch nicht so fest an die Lenkstange — nein, das ist zum VerrücklwerdenI" Armer Gilly, du ahntest noch nicht, wie bald dir dieser Ausruf Wirklichkeit werden sollte! — - „Nun", sagte mein Vater, „wie macht es sich?" — j „Oh, wir werden es schon kriegen, Lerr Gemeinderat, es wird sich schon machen, — nur" — Provisor Gilly wurde ganz verlegen — „das Niederländische Dankgebet wird Ihr Lerr Lohn wohl nie spielen lernen." — „Das macht nichts", sagte freundlich mein Vater und bot ihm eine Zigarre an, „darin wird er Ihnen die Meisterschaft nie nehmen können, — wenn er es nur allezeit mit gutem Gewissen singen kann." N„.n°.rnL'L: DiespanischeReise ! Aus den Papieren des weiland Gemeinderatsmitgliedes Aribert Müffer herousgegeben und illustriert von Adolf Uzarski. — Ein starker Band von 364 Seilen aus vorzüglichem Papier mit75Abbildungen, in wirkungs vollem, vielfarbigem Umschlag broschiert M. 7.50, in Poppband M. 9.—, in Lalbfranz M. 15.—. Einzelexemplare mit 30<X>, 10 Stück mit 35°/„, 50 Stück mit 40»/„, 100 Stück mit 45°/„, 500 Stück mit 50°/, Rabatt.
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