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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1886
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- Deutsch
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^ 1?0, 26. Juli 18st6. Nichtamtlicher Teil 3979 »Ausverkauf« meist nur benützt, um ein möglichst großes Publikum in seinen Laden zu locken. Vorsitzender: Ein Widerspruch hat sich nicht erhoben; es würde daher der von Herrn Neff gestellte und von Herrn vr. Hoff- mann modifizierte Antrag dahin lauten: »Die Generalversammlung des süddeutschen Buchhändler- Vereins erklärt das öffentliche Ausschreiben von Aus verkäufen im Buchhandel für der Würde des Buchhandels znwidcrlaufend und unstatthaft.« Ich ersuche diejenigen Herren, welche mit diesem Antrag ein verstanden sind, sich zu erheben. (Geschieht.) Die Resolution ist einstimmig angenommen. Vorsitzender: Wir kommen nunmehr zu einem weiteren Beratungsgegenstande, von welchem ich bereits zu Eingang der Generalversammlung gesprochen habe, nämlich zu der Frage hin sichtlich der Bewilligung eines Beitrags zu den Kosten der Errich tung eines Schneckenbnrgcr-Dcnkmals ans der Kasse des süddeutschen Bnchhändlervereins. Ich habe schon früher bemerkt, daß der Gesamtvorstand sich hierüber nicht schlüssig gemacht hat, daß er dies vielmehr der Initiative der Generalversammlung selbst überläßt. Herr Bonz-Stuttgart: Bevor wir aus diesen Antrag ent gehen, möchte ich noch einen zweiten stellen, dahin gehend, daß, wenn die Generalversammlung die Bewilligung eines Beitrages aus der Vereinskasse für das Schneckenburger-Denkmal beschließt, dieselbe Bewilligung für das Denkmal eines noch größeren süd deutschen Dichters, nämlich für das Denkmal von Joseph Victor von Scheffel, das in Karlsruhe errichtet werden soll, stattfinden Möchte. Herr Winter-Heidelberg: Meine Herren! Wenn das Scheffel- Denkmal zur Sprache kommt und dabei von der Errichtung des selben in Karlsruhe die Rede ist, so muß ich als Heidelberger erklären, daß die Stadt Heidelberg entschieden der richtigere Ort für dieses Denkmal ist, denn in Heidelberg hat Scheffel seine Ge dichte gemacht, und von dorther stammt auch sein Ruhm. Vorsitzender: Meine Herren! Wenn Sie überhaupt glauben, daß die Vereinskassc zu derartigen Zwecken herangezogen werden darf, so steht es meiner Ansicht nach dem Verein wohl an, sich an solchen, unsere Dichter ehrenden Kundgebungen in einer seiner Bedeutung entsprechenden Weise zu beteiligen. Unsere Vereinskassc ist dermalen so gestellt, daß die Möglichkeit besteht, wenn auch nicht gerade in reichem Maße, so doch in bescheidenem Rahmen Ausgaben für diese Zwecke zu bewilligen. — Was die Streitfrage anbelangt, ob für das Scheffel-Denkmal in Heidelberg oder in Karlsruhe, oder für das Schneckenburger-Denkmal ein Beitrag gegeben werden soll, so wäre ich der Ansicht, daß es angemessen wäre, entweder für beide Denkmäler oder für keines von beiden einen Beitrag zu be willigen. — Bezüglich des Scheffel-Denkmals würde ich es den Herren Bonz und Winter überlassen, sich wegen der Dotation des Heidel berger oder des Karlsruher Komitees unter sich zu einigen ; für uns wird es sich wohl bloß um den einen oder den andern, nicht aber um beide Orte handeln können. Nach länger fortgesetzter Erörterung, an welcher sich außer den schon Genannten die Herren Rudolf Koch-Stuttgart und Lampa rt-Augsburg beteiligen, ersterer in unbedingt ablehnendem Sinne sprechend, letzterer den Übergang zur Tagesordnung im Vertrauen auf das einsichtige eigene Ermessen des Vorstandes empfehlend, fand folgender Beschluß einstimmige Annahme: »Der Verein süddeutscher Buchhändler lehnt es ab, Bei träge zur Errichtung von Denkmälern überhaupt zu bewilligen, da die Kaffe des süddeutschen Buchhändlervereins nur für buch- händlerische Zwecke bestimmt ist.« Vorsitzender: Hiermit, meine Herren, wären nicht nur unsere Tagesordnung, sondern auch alle anderen Anträge, welche gestellt worden sind, erledigt; ich erkläre daher unter nochmaliger bester Dankesbezeugung für Ihr zahlreiches Erscheinen die General versammlung des süddeutschen Buchhändlervereins für geschlossen. * * * X.— Dem Wunsche der Redaktion dieses Blattes folgend, füge ich dem geschäftlichen Bericht eine Übersicht der Vergnügungen an, welche die Messe auch in diesem Jahr wieder in reicher Fülle bot; doch thue ich es nur mit einer gewissen Beklommenheit, da ich über das referieren soll, woran ich als Mitglied des Vergnügungs- Ausschusses selbst einen gewissen Anteil des Erfolges und der Verantwortung habe. Aber indem ich mich kurz fasse und möglichster Objektivität befleißige, hoffe ich mich vor meinen Lesern und mir selbst entschuldigt zu sehen. Wenn den gewissenhaften Beobachter nicht alles täuscht, so wird die Stuttgarter Messe seit einigen Jahren von den süddeutschen Geschäftsfreunden mit besonders freundlichen Augen angesehen und mit einiger Ungeduld erwartet; man weiß, daß die Kollegen der Centrale seit einigen Jahren alles aufbieten, den Gästen den zwei tägigen Aufenthalt angenehm zu machen. Der Vergnügungsausschuß, bestehend aus den Herren Rudolf Koch, August Prcchter und Arthur Werlitz, wurde — dies soll an dieser Stelle ausdrücklich mit Dank anerkannt werden! — in seinen Bestrebungen von den Herren Vorsitzenden des hiesigen Verleger- und des Süddeutschen Vereins bestens gefördert in allem und jedem Thun, das er im Interesse der Gäste für nützlich erachtete, ohne daß ihm der Kostenpunkt irgendwie ans Herz gelegt worden wäre. »Bringt etwas Ordentliches zusammen und fragt nach weiter nichts!« war das bedeutungsvolle Motto. Und so entschied man sich wiederum für Theater, lebende Bilder und — als Novum — einen Ausflug mit der Zahnrad bahn nach dem nahe und lieblich gelegenen Degerloch. Doch begann damit die Messe nicht, sondern wie immer mit der Begrüßung der Gäste am Abend des Meßsonntages, die diesmal in den herrlichen Garten der Silberburg verlegt war. Das un freundliche Wetter gestattete zwar wider Erwarten den Aufenthalt im Freien nicht, doch entwickelte sich trotzdem ein reges Leben in den gastlichen Zimmern des schönen Anwesens; um so behaglicher wurde die Stimmung, als bald festgestellt worden war, daß wiederum eine Zunahme an Gästen bemcrklich sei. In lebhafter Unterhaltung blieb man bis gegen Mitternacht bei einander, um sich dann durch die Nachtruhe für die Strapazen des folgenden Tages (Montag, den 21. Juni) zu stärken. Nach den Generalversammlungen des süddeutschen und würt- tembergischen Vereins strömten die Teilnehmer in Hellen Hansen zum Frühschoppen in die Restauration Roßnagel, und bald darauf in das obere Museum zum gemeinschaftlichen Mittagessen, wo wir die für unsere Verhältnisse bedeutende Zahl von scchsundachtzig Teil nehmern konstatierten: bedeutend, weil wir uns noch recht wohl eines nicht gar weit hinter uns zurückliegenden Jahres erinnern, wo wir nur noch deren fünfzig fanden. Treffliche Speisen, gute Weine und eine flotte Tafelmusik machten sehr bald die Stimmung zu einer höchst angeregten, das Gebraus einer lebhaften Unterhal tung mischte sich mit dem Klappern der fleißig gebrauchten Bestecke, niit dem Klirren und Klingen der Gläser. Aber bald wurde es wieder still im weiten Saal, denn der Vorsitzende unseres süd deutschen Vereins, Herr Egon Werlitz, erhob sich, um das erste Lebehoch nach alter guter Sitte den beiden edlen und mächtigen
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