Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19321119
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193211190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19321119
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-19
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X; 270, lg. November 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. i>. Dtschn Buchhandel. unter Wahrung der alten Tradition. Die Pauly-Wifsowasche Realenzyklopädie wurde auch während des Krieges weiterge führt und, um das Tempo des Erscheinens zu beschleu nigen, eine zweite Serie, mit dem Buchstaben k beginnend, in Angriff genommen. Mit Ende des Jahres l932 werden dreißig Halbbändc mit den Stichworten L—dl, acht Halbbände mit den Etichwortcn II—3? und fünf Supplementbändc erschienen sein. Als neuer Verlagszweig wurde die Literaturwissenschaft gepflegt. Mit dem Übergang der 1894 von August Sauer gegründeten Vierteljahrsschrist »Euphorien« bekam diese Abteilung einen be deutenden Mittelpunkt. Ferner wurde noch vor 1914 eine Sammlung »Epochen der deutschen Literatur« in Angrifs ge nommen, die bekannte Gelehrte zu Verfassern hat. Von dem »Goethe-Handbuch», das in drei Bänden während des Welt kriegs erschienen ist, ist eine zweite Auflage im Entstehen be griffen. Neuerdings hat sich der Verlag auch in der kunstwissen schaftlichen Disziplin angesiedelt. Daneben wurden nach wie vor Schulbücherverlag und Württsmbergica gepflegt. 1919 wurde der inzwischen in beträchtlichem Umfange erweiterte han delswissenschaftliche Verlag von Earl Ernst Poeschel in Leipzig hinzuecworben, der unter seiner bisherigen Firma als Teil des Metzlerschen Geschäfts fortgeführt wird. Auch die Buchdruk- kerei erfuhr ein Erweiterung durch Ankauf der Verlags- und Handelsdruckerei Hugo Schneider. Im Sommer 1931 siedelte das ganze Unternehmen — Verlag und drucktechnischer Betrieb — in das neuerworbene Anwesen Sophienstraße 16 bis 18 über, nachdem es seit nahezu 200 Jahren in der Calwer Straße hei misch gewesen war. — Auch an seiner neuen Stätte wird es die 2S0jährigc Tradition fortsetzen und an der Erreichung des oorgesteckten Zieles Weiterarbeiten. Zugleich mit der I. B. Metzler'schen Verlagsbuchhandlung kann das Sortiment Friedrich Stahl, Stuttgart, das aus dem Metzler'schen Verlag hervorgegangen ist, auf das 250- jährige Bestehen zurückblicken. Wie in Vorstehendem erwähnt, wurde die Sortimentsabtei lung der I. B. Metzlerschen Buchhandlung 1879 verkauft; am 15. Februar 1889 übernahm sie der Buchhändler Friedrich Stahl. Der neue Inhaber, der schon einige Jahre unter seinem Vor gänger als Gehilfe und bald nachher als Prokurist tätig gewesen war, übernahm das Geschäft aus den Händen von Adolf Nast, der sich in Leipzig zur Leitung der G. I. Göschen'schcn Verlags buchhandlung niederließ, zusammen mit einein Teilhaber Os kar Geißler. Der Tod des letzteren 1895 löste das Verhältnis auf, sodaß Friedrich Stahl der alleinige Besitzer wurde. Am 1. April 1901 wurde aus Anlaß der königlichen Auszeichnung die Firma in Friedrich Stahl, Kgl. Hofbuchhändler, umgcnannt, nachdem bis dahin immer noch I. B. Metzler'sche Sortimentsbuchhand lung (Friedrich Stahl) firmiert worden war. Von der Gründung des Geschäfts an wurde dasselbe im Hause Ecke Büchsen- und Calwer Straße betrieben. Das stetige Anwachsen verlangte aber eine Verlegung in ausgedehntere Räume, der dann 1900 durch einen Umzug in die Königstraße entsprochen wurde. Der jetzige Laden, wiederum in vergrößertem Stile, in der Poststratze, wurde im Juni 1912 bezogen. Nach über 40jähriger Tätigkeit zog sich Friedrich Stahl in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Er übergab die Firma seinem langjährigen Mitarbeiter Herrn Georg Dufayel, der sie zunächst gemeinsam mit Heinrich Beck innehatte und nach dessen Ausscheiden mit Herrn Gerhard Hu ber heute noch weiterführt. Eine Jubiläumsausstellung in den Schaufenstern der Firma zeigt die wichtigsten Wecke der Geistesheroen in den vergangenen zweihundertfünszig Jahren und gibt ein Bild von der Vielfäl tigkeit der Entwicklung unseres Geisteslebens und der Verlags- Produktion des Hauses I. B. Metzler im besonderen. Trotz der großen Not der Zeit wird die Buchhandlung Friedrich Stahl, rückblickend auf eine 250jährige Geschichte, mutig weiter ihren Weg gehen und die Sendung, die der Buchhändler als Vermitt ler der ganzen geistigen Welt hat, weiterhin pflegen. Nimm und lies! Zum 10. Jahrgang. Die Werbezeitschrift »Nimm und lies!«, die im kommenden Januar ihren zehnten Jahrgang beginnt, hat sich in all den Jahren der lebhaftesten Zustimmung aus den Kreisen ihrer Leser erfreut. Immer wieder sind der Redaktion freundliche Beifallsäußerungen zugegangen — und das ist wohl um so höher zu bewerten, als ja erfahrungsgemäß der Leser nur dann von sich Hören zu lassen Pflegt, wenn es etwas auszusetzen gibt. Oft sind einzelne Hefte älterer Jahrgänge verlangt worden, und wenn sich, etwa bei Preisausschreiben, eine regere Korre spondenz zwischen Lesern und Redaktion entwickelte, zeigte sich, daß viele Leser die Zeitschrift seit dem ersten Jahrgang kannten und besaßen. Es fehlt aber auch nicht an spontanen Bemerkun gen über den Wert der Hefte. Der eine hat sie beim Auf- und Ausbau einer Soldatenbücherei in Wilhelmshaven benutzt, die die Marinetcile und Schiffe mit Lesestoff versorgt, der andere, Studienrat, findet sie für die Ergänzungen einer Schülerbiblio- thck sehr wichtig und schreibt, durch diese Werbezeitschrift gelinge es, »immer und immer wieder das Kaufinteresse des einzelnen wie der Bibliotheken zu 'beleben«. Aus Mannheim schreibt ein Leser über »die mir als Ratgeber und Freund unentbehrlich ge wordene Zeitschrist«: »Ich sehe es auch weiterhin als Ehren pflicht und ein Stück Kulturaufgabe an, möglichst weite Kreise für sie zu interessieren und Sie damit in Ihrer für unser Volk so wichtigen Aufgabe ein wenig zu unterstützen«. Auch wenn man solche Äußerungen nicht überschätzt, wird man aus ihnen er kennen, daß in solchen Fällen »Nimm und lies!» ein guter Mitt ler zwischen Buchhandel und Leser ist. Und das gilt auch be sonders fürs Grenzland und die Deutschen im Ausland. Aus Oberschlesien schreibt ein Rechtsanwalt mit gutem Humor: »In jeder Nummer sind so viele Bücher genannt, von deren Er scheinen ich, abseits am Wege wohnend, sonst keine Kenntnis be käme, daß es für meine Finanzen besser wäre, die Zeitschrift ginge ein. Am schlimmsten sind die Verlockungen durch die, raf finiert in die Form einer Besprechung gekleideten Kostproben, z. B. Tapetenflunder! Es bleibt, hat man das gelesen, gar nichts anderes übrig, als den Ostwald zu kaufen.« Und eine deutsche Leserin in Malaga (Spanien) schreibt: »Ich habe soeben wieder zwei Bücher aus Deutschland bekommen und habe mit größtem Bedauern festgestellt, daß sie fast das Gegenteil von dem sind, was ich wollte. Alle Mühe, die sich meine Bekannten geben, ist vergebens. Leider ist es uns hier doch ganz unmöglich, aus dein Lausenden zu bleiben. Aus diesem Grunde möchte ich Sie sehr bitten, ob es Ihnen nicht möglich wäre, mir Ihre Heste Mmm und lies!' zuzuschicken, die ich von früher her kenne und deren Bücheranzeigen mit kurzer Inhaltsangabe ebenso praktisch sind, wie kauflustig machen.»*) Soweit die Leser. Schon hier kommt zum Ausdruck, daß die Zeitschrift nicht nur gelesen wird, sondern auch wirklich zum Kauf anregt. Und dem stimmen auch Buchhändler zu, von denen manche die Zeitschrift seit dem ersten Jahrgang regelmäßig beziehen und verteilen. Eine Firma schrieb 1929: »Bemerkt sei bei dieser Gelegenheit, daß sich die Versendung der Weihnachts- nummer von Mmm und lies!' ausgezeichnet bewährt hat.« Eine andere Firma teilte folgende Erfahrung mit: »Vor einigen Monaten hüben wir die Hefte ,Nimm und lies!' abbcstellt, weil es uns schien, als ob wir sie entbehren könnten. Das ist aber doch nicht der Fall, und wir bitten, unsere Abbestellung als er ledigt zu betrachten und für die regelmäßige direkte Postsendung der 100 Stück mit Firmenaufdruck besorgt zu sein.« Allerdings fehlt es nicht an Stimmen von Buchhändlern, die »Nimm und lies!« zwar gern benutzen, die nur das man gelnde Jnsertionsinteresse der Verleger bedauern. »Warum nimmt der Verlag dieses Werbemittel nicht mehr als üblich wahr? So mancher Leser nimmt Bezug auf Mmm und lies!'«, 2) »Nimm und lies!« wird in immer stärkerem Maße auch im Ausland und in Übersee verbreitet. So bestellte eine New Uorker Firma von der diesjährigen Weihnachtsnummer telegraphisch Sükiti Exemplare. 83«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder