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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1932
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- 1932-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1932
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- Deutsch
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267, 15. November 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. günstig beeinflußt worden ist. Die Gewinnverhältnisse bestätigen dies; denn es beträgt der Betriebsgewinn Reingewinn in Prozente» des Eigenkapitals III III 1930: 99,8 68,2 3,7 2,9 1931: 106,8 72,7 2,8 Verlust 0,8 Wenn trotz der Steigerung des Betr-iebsgewinnes das ReiN- erträgnis in rückläufiger Entwicklung sich befindet, so erklärt sich dies daraus, daß teils die Anzahl der Verlustunternehmun gen erheblich gestiegen ist und teils der durchschnittliche Rein ertrag sich vermindert hat; das Berlustergebnis verteilt sich wie folgt: Anzahl der Verlust- Verlustsummc in Prozenten des Eigen unternehmungen: kapitals der Verlust-Unternehmungen: I II I 11 1930: 14 10 37,5 10,3 1931: 19 19 16,6 17,9 Die Betriebsaus Wendungen zergliedern sich in folgende Posten: Abschreibungen Steuern u. Abgabe» Soz. Aufwendgn. in Prozenten des Betriebsgewinns: I II I 11 I II 1930 : 7,0 11,7 6,0 7,5 4 0 4,8 1931: 15,6 16,1 7,9 8,1 5,2 6,0 Darnach sind besonders die Abschreibungen und die gesetzlichen Abgaben und Steuern gestiegen, die etwa den vierten Teil der Roherträgnisse aufzehren. Ebenso haben auch die sozialen Aufwendungen eine Erhöhung er fahren. Dazu kommen trotz der Ungunst der betriebswirtschaft lichen Verhältnisse noch die freiwilligen Zuwendungen an »U n t e r st ü tz u n g s f o n d s«, die nach den bearbeiteten Be triebsbilanzen folgenden Stand ausweisen: in Mill. RM: in Prozenten des Eigenkapüals I II I II 0,10 1,74 0,9 3,2 0,04 3,8 0,6 5,3 Schließlich haben die allgemeinen Betriebsun kosten an den Betriebsaufwendungen folgenden Anteil: l II 1939: 81,9 Proz. 72,8 Proz. 1931: 72,7 „ 86,s „ Nach diesem durchschnittlichen Ergebnis derjenigen Auf wendungen, die den Gang und die Arbeitsfähigkeit der Be- triebsinaschine bestimmen, zeigt sich, daß der Betriebsapparat allgemein eine Einschränkung erfahren hat. So lassen sich aus den letztjährigen Ergebnissen der Be triebsbilanzen der Verlagsunternehmungen und der graphi schen Branche folgende Schlußfolgerungen ziehen: Einmal sind die betriebswirtschaftlichen Erfolge durch die allgemeinen Wirt schaftsverhältnisse in ähnlicher Weise wie in anderen Branchen stark beeinträchtigt worden. Dann macht sich innerhalb der Betriebe besonders das Bestreben bemerkbar, sich kreditpolitisch und kapitalmäßig den Erfordernissen anzupassen, die sich aus der allgemeinen Wirtschaftslage ergeben. Infolgedessen haben einige Betriebe in ihrem Status das Gleichgewicht dadurch her gestellt, daß sie zur K a p i t a l h e r a b se tz u n g und zur Aus lösung der Reservefonds geschritten find. Daraus haben sich folgende Sondergewinne im Vergleich zum Eigenkapital ergeben: l il 9,6 Proz. 7,4 Proz. Diese im vorliegenden Berichte noch vereinzelt vorgekom menen Fälle der Betriebsbersinigung werden sich in den kom menden Geschäftsberichten weiter vermehren, so daß die nächste statistische Übersicht weit mehr als die diesmalige im Zeichen der allgemeinen Wetriebsschrumpfung stehen wird, vielleicht aber auch im Zeichen der beginnenden Gesundung der einschlägigen Betriebswirtschaft. R. Notmatznahmen. Von S. Martin Fraenkel, Berlin. Wenn ich im nachfolgenden es unternehme, einige Vorschläge fiir die Linderung der Not des deutschen Sortiments zu machen, so mns; ich für diejenigen, die mich nicht kennen, meinen Standpunkt in der Angelegenheit andenten. Ich bin hauptberuflich Antiquar, befasse mich mit Sortiment überhaupt nicht und mit dem Verlag nur neben beruflich. Ich darf mich also als objektiv bezeichnen und verfolge als innerlich stark interessierter Beobachter die Entwicklung seit nun fast dreißig Jahren. Meine Vorschläge sind vielleicht nicht durch gängig originell, aber sie sind zusammenfassend fiir den Sortiments buchhandel wohl noch nicht vorgetragen worden. Ich bin mir auch über die Schwierigkeiten durchaus im klaren, aber unüberwindlich sind sie wirklich nicht, wenn die Vorschläge praktisch und geeignet sind, zu einem Erfolge zu führen. Ein großer Teil unserer Sortimente krankt an den, verglichen mit den geringen Umsätzen, viel zu hohen Spesen. Ein jedes Geschäft ist wohl dazu übergegangen, diese Spesen zu reduzieren, aber oft ge nug ist diese Spesenminderung in letzter Linie wieder ans Kosten des Nutzens erfolgt, sodaß ein eiieulu8 vitiosuZ vorlicgt, oder popu lär gesprochen: Es ist die Schlange, die sich in den Schwanz beißt. So ist man in vielen Fällen dazu übergegangen, das Personal einznschränken oder Umsatzprämien herabznsetzen. Letzteres ist immer falsch, denn die Umsatzprämie ist ein Ansporn für Tüchtigkeit im Verkauf, und der ganze oder teilweise Fortfall dieses Ansporns wird sich schließlich wieder durch eine Umsatzvermindernng rächen. Aber auch die Personaleinschränkung sollte man genau prüfen. Nichts ist ge eignet, den Kunden mehr zu verärgern als die Tatsache, daß er lange warten muß. Ein Meister des Dienstes am Kunden, der frühere Eigentümer der Berliner Firma Speyer L Peters, Felix Speyer, hatte das Prinzip, soviel Angestellte zu haben, daß selbst bei vollstem Laden jeder Eintretende sofort nach seinen Wünschen gefragt und von irgend jemandem bedient wurde. Der glänzende Erfolg seines Sor timents hat ihm recht gegeben. Eine ganz andere Frage ist die, ob nicht eine außerordentliche Spesenersparnis — von vielen anderen Vorteilen, die nachstehend noch zu besprechen sind ganz abgesehen — durch die Vereinigung und Zusammenlegung von Sortimentsbuchhandlungen erfolgen kann. Ich weiß, daß hier gewisse ideelle Interessen stark hemmend wirken, daß der Stolz, alleiniger Herr in seinem Hause zu sein, hindernd der artigen Erwägungen sich entgegenstellt! Wenn man aber bedenkt, daß man sich nicht gescheut hat, selbst in großem Umfange Groß banken zusammenzulegen, daß Firmen von größtem Ansehen mit einem kühnen Entschluß ganze Teile ihres Betriebes als unrentabel stillgelegt haben, so wird man sich sagen müssen, daß hier der reale Nutzen und das ideelle Ansehen sehr scharf gegeneinander abgewogen werden müssen. Die Vorteile einer derartigen Zusammenlegung liegen auf der Hand: Nur einmal Miete, zwei Chefs, die sich gegenseitig stark entlasten können, Ersparnisse an Personal, Möglich keit, vielleicht ein kleines Expeditionsauto in den Dienst zu stellen, was sich für die einzelne Firma nicht lohnte, verbilligte Propaganda, Möglichkeit des Partiebezuges in größerem Umfange, Möglichkeit eines größeren Novitätenlagers, da ja die Novität nunmehr nicht zweimal, sondern nur einmal bestellt zu werden braucht. Wegen Fort falls der bisherigen Konkurrenz sind in vielen Fällen die Voraus setzungen gegeben, sich speziell den Verlegern zu widmen, die sich als entgegenkommend zeigen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ge wisse gewinnbringende Sonderzweige anzngliedern, wie Konzert direktion, Leihbibliothek, modernes Antiquariat usw. Letztere Ge sichtspunkte werden insbesondere da zu beachten sein, wo aus Ver tragsgründen oder dergl. ein zweites Ladenlvkal noch beibehalten werden muß. Man könnte dieses zweite Lokal dann ausschließlich für derartige Nebenzweige reservieren und ans diese Weise den Be trieb ebenfalls vereinfachen. Man scheue nicht aus falschem Stolz den ersten Schritt, und null man sich selbst nicht exponieren, so suche man einen ehrlichen Makler. Ich weise auf den Kommissionär, ans die vielen heute bestehenden Institute hin, die von beeideten Wirtschaftsprüfern geleitet werden und unter denen sich bestimmt solche befinden, die auch die schwie rigsten Verständignngsverhandlungen mit Erfolg durchführen wer den, wenn bei beiden Teilen wirklich der Wille zu einem Schritte der angegebenen Form vorhanden ist. * Oft genug habe ich als Antiqnariatssachverständiger Gelegen heit gehabt, mich davon zu überzeugen, wie mangelhaft einzelne Sortimente an der Erneuerung ihres viel zu großen Lagers arbeiten. 827
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