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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1900
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- Deutsch
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7, 10. Januar 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaas. 24S Herrn Direktor P. Jessen in Berlin ausgegangenen Anregungen schon gezeitigt haben. Der Stein ist ins Rollen gebracht, und die jenigen Verlagsfirmen, die sich das Verdienst erworben haben, als Pioniere für eine moderne, künstlerische und individuelle Buch ausstattung in praktischer Bethätigung eingetreten zu sein, werden zweifellos bald mehr und mehr Nachfolger auf den von ihnen zuerst betretenen Bahnen haben. — Eine Anzahl prächtiger alter Manuskripte und Wiegendrucke, die von der hiesigen öffentlichen Bibliothek zum Zwecke der Ausstellung geliehen worden sind, zeigen uns oeutlich, daß wir noch immer sehr viel von den Alten lernen können, an die sich ja auch die besten Meister moderner Buchausstattung, wie William Morris, Otto Hupp, Walter Crane u. s. w., angelehnt haben. — Das Verdienst, das überaus Gewerbe und Handel, Herrn L. Petzendorfer, dem das hiesige Buchgewerbe auch die musterqiltige -Graphische Sammlung, ver dankt, die sich im hiesigen Landesgewerbe-Museum befindet. — Wie wir hören, hat die hiesige Ausstellung für Buchkunst bereits einen praktischen Erfolg gehabt, indem sich einige Herren zur deren Aufgabe es sein soll, den Sinn für das künstlerische Buch zu pflegen, indem sie Werke aller Kulturländer von vorbildlich guter Ausstattung erwirbt und den dafür interessierten Kreisen zugänglich macht. —v. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Der König von Italien hat dem Schriftsteller Professor Arthur Achleitner in München das Ritterkreuz des italienischen Kronenordens verliehen. Achtzigster Geburtstag. — Seinen achtzigsten Geburtstag hofft der Dichter vr. Hermann von Lingg, geboren 1820 in Lindau am Bodensee, am 22. d. M. feiern zu dürfen. — Von seinen Werken sei hier erinnert an: Gedichte (Stuttgart 1853); — Gedichte 2. Band (Stuttgart 1868); — Die Völkerwanderung (Stuttgart 1866—68); — Gedichte 3. Band (Stuttgart 1870); — Zeitgedichte (Berlin 1870); — Dunkle Gewalten. Epische Dichtungen (Stutt gart 1872); — Schlußsteine. Neue Gedichte. (Berlin 1878); — Byzantinische Novellen (Berlin 1881); — Von Wald und See (Novellen. Berlin 1883); — Clytia (München 1883); — Högnis letzte Heerfahrt (München 1884); — Lyrisches (Gedichte. Teschen Violante — Die Besiegung der Cholera — Der Doge Candiano — Berthold Schwarz — Die sizilianische Vesper — Macalda — Die Bregenzer Klause — Die Frauen Solonas. Sprechsaal Berlmg, Meißner Porzellan. Nachstehend abgedruckter Briefwechsel, den ich mit der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig führte, war für mich eine abgethane Sache, und das auch noch in dem Augenblick, als Herr Emil Hirsch in München im Börsenblatt Nr. 300, am 28. Dezember v. I., die seinerseits mit derselben Firma geführte Korrespondenz bekannt gab. Herr F. A. Brockhaus hatte meinen letzten Brief (vom 19. Dezember) unbeantwortet gelassen, unseren Briefwechsel im Börsenblatt auch nicht veröffentlicht, ich fühlte mich demnach zu der Annahme berechtigt, daß die Firma auf Grund meiner Dar legungen eine bessere Einsicht gewonnen und mir beipflichte. Und das genügte mir. Das genügt mir aber nicht mehr, nachdem 120 fest zu bestellen wünschte urU> mir darauf der genannte Herr sagen ließ, das Werk sei »zunächst nur für Sammler und Liebhaber, bestimmt, an den Buchhandel gelange dasselbe erst später nach Schluß der Subskription zur Abgabe. Als mein Ab gesandter darauf dem Herrn entgegnete, daß cs wohl gleichgültig wäre, ob den Subskriptionsbetrag ein Liebhaber oder ein Buch händler erlege, ließ sich derselbe gütigst zu dem Zugeständnis her bei, daß er in der Sache an Herrn Brockhaus schreiben und nach erfolgter Rückäußerung darüber weitere Nachricht geben werde. Ob Herr von Haugk hierbei die Absicht hatte, der Verlags- dem -Comite. klar zu legen, oder cck> beide Teile auch jetzt noch derselben Meinung sind wie vorher, als sie den Feldzugsplan ent warfen, das entzieht sich der Kenntnis des Dritten; interessant ist es nur, festzustellen, daß das zwanzigste Jahrhundert ein Verlags unternehmen erleben durfte, und zwar noch unter der Aegide einer gewiß nicht unbekannten Firma, an dessen Subskription sich jeder mann beteiligen kann, nur nicht — der Buchhandel. Dresden, 3. Januar 1900. Richard Bertling. Kopie. I. Dresden, 15. Dezember 1899. Herrn F. A. Brockhaus. Leipzig. Ich erbitte umgehend direct 10 Prospecte für vr. Berling's Werk über das Meißner Porzellan nebst Angabe, welchen Rabatt Sie vom Subscriptionspreise gewähren. (gez.) Richard Bertling. Kopie. II. Leipzig, den 16. Dezember 1899. Herrn Richard Bertling, Dresden-A., Victoriastr. 6. In Erwideruno Ihrer Bestellung vom Gestrigen auf 10 Pro spekte zu Verling, Meißner Porzellan, bemerke ich, daß es sich bei den jetzt vom Comite versandten Prospekten um die Subscriptions ausgabe handelt. Die gewünschten 10 Prospekte bin ich erst bei Ausgabe im Buchhandel in der Lage, Ihnen zur Verfügung zu I stellen und werde dieselben alsdann umgehend an Ihre Adresse I expediren. Vom Subscriptionspreise (^ 120) kann ich keinerlei Rabatt gewähren, und stehen Ihnen nach erfolgter Ausgabe im Buchhandel Exemplare zum Preise von ^ 160 ord., ^ 120 baar zur Verfügung. Hochachtungsvoll (gez ) F. A. Brockhaus. Kopie. III. Dresden, 17. Dezember 1899. Herrn F. A. Vrockhaus Ihre gefl. Postkarte bezüglich -Verling, Meißner Porzellan, habe ich erhalten und aus deren Inhalt entnommen, daß das -Comite. an der Arbeit ist, das Werk direct an die Interessenten zu verbreiten. Das ist recht kaufmännisch, denn eine gute Organisation, die von einer Hand ausgeht, zeitigt meist bessere Erfolge, als die — bisweilen unpraktischen — Bemühungen Vieler. Nun höre ich aber weiter von Ihnen, daß das -Comite. dann auch noch den lieben Gedanken hat, nachdem einmal die Sahne von der Milch geschöpft ist, auch noch dem guten Buchhandel zu gestatten, sich der abgeschöpften Milch zu bemächtigen, und gar zu einem Preise, der nicht einmal höher ist, als was vorher die Milch mit dem Obers kostete! — Ich rege mich über solche Vorgänge nicht sonderlich auf. Für mich sind dieselben mehr eine amüsante Illustration zu den Kämpfen, kannten Kämpen, gleichwie der Stier vor dem rothen Tuche, sich dieser -Comiteangelegenheit. gegenüber verhalten würden. Hätten Sie nicht Selbst Neigung, die Sache einmal zur Dis- cussion zu stellen? Mit Hochachtung (gez.) Richard Bertling. Kopie. IV. Leipzig, 18. Dezember 1899. Herrn Richard Bertling, Dresden. Auf den humorvollen Inhalt Ihres Schreibens vom Gestrigen gehe ich nicht ein, da auch ich nicht den Wunsch habe, mich über solche Vorgänge sonderlich aufzuregen. Bei einigem Nachdenken hätten Sie aber vielleicht sich selbst sagen können, daß meine Firma zu einer den Buchhandel schädigenden Manipulation die Hand nicht bieten würde. Ohne das Comite, dem allein die Staats archive und die Archive der Kgl. sächs. Porzellanmanufaktur zur Verfügung standen, wäre das auf kleine Kreise berechnete und, wie ich wohl sagen darf, außerordentlich luxuriöse und verdienstvolle Werk nicht möglich gewesen. Wie Sie aus dem Vorwort ersehen wollen, hat diese hervorragende Ausstattung dem Werke nur da durch verliehen werden können, daß das Comite dem Verleger gegenüber die Abnahme einer Minimalanzahl von Exemplaren garantirte. Ich bin dadurch in derselben Lage gewesen, als wenn die Akademie der Wissenschaften, eine Universitätsfakultät oder ein Ministerium eine Publikation veranstaltet, von dem dieselben auf eine Anzahl von Exemplaren subscribiren. 34
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