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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1921
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- 1921-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1921
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 27, 2. Februar 1921. der beiden Gesellschaften Siemens L Halske und Siemens-Schuckert- Werke, in Anerkennung seiner Verdienste um die Hebung der elektro technischen Industrie im allgemeinen und der Vervollkommnung ihrer Erzeugnisse insbesondere, sowie wegen seiner Verdienste um die Lösung neuer wirtschaftlicher Aufgaben die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen. — Ferner sind im Laufe des Januar zwei österreichische Gelehrte von deutschen Hochschulen durch Verleihung des Doktortitels ehrenhalber ausgezeichnet worden, und zwar von der Technischen Hochschule in A a ch e n der Ordinarius für Geodäsie an der Technischen Hochschule in Wien, Professor Eduard Dole- zal, für seine geodätischen Forschungen (sein bekanntes Lehrbuch der Geodäsie ist im Verlage von L. W. Seidel L Sohn in Wien erschienen) und seitens der Universität M ü n st e r i. W. der Oberstleutnant Georg Veith für seine Untersuchungen der Feldzüge Caesars (wor über auch das jüngst im Verlage von L. W. Seidel L Sohn in Wien erschienene Werk über den »Feldzug von Dyrrhachium zwischen Caesar und Pompejus« handelt). Röntgen-Ehrungen. — In einer Festsitzung der Bonner Nönt- genvcreinigung ans Anlaß der 25jährigen Wiederkehr des Tages, an dem Röntgen zum erstenmal mit der Entdeckung der Nöntgenstrahlen an die Öffentlichkeit trat, verkündete der Rektor der Universität die Er nennung von Exz. Professor Dr. von Röntgen in München zum aka demischen Ehrenbürger. Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität ließ durch ihren Vorsitzenden Geh. Neg.-Nat Duisberg-Levcrkusen Röntgens Ernennung zum Ehrenmitglied dieser Gesellschaft verkünden. Ebenso ernannte der Niederrheinische Verein für Natur- und Heilkunde Röntgen zum Ehrenmitglied. Wie Geheim rat Duisberg mittcilte, hat die Sammlung der Gesellschaft von Freun den und Förderern der Universität für ein an der Bonner Universität zu errichtendes Institut für Nöntgenforschung bisher 458 000 ^ er geben; dazu sind vom Kultusministerium für diesen Zweck 350 000 in Aussicht gestellt worden. Fürst Peter Krapotkin f. — Nach Baseler Meldungen ist Peter Krapotkin, der Theoretiker des reinen Anarchismus und Verfasser des auch in Deutschland vielgelescnen Buches: »Gegenseitige Hilfe im Tier- nnd Menschenleben«, dieser Tage in Rußland gestorben. Krapotkin wurde 1842 geboren, war also beinahe 80 Jahre alt. övregsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; ,edoch unterliegen alle Einsendungen der Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.» Ein Weg zum Frieden und zur Stärkung des Sortiments Mit großer, aber nicht völliger Befriedigung las ich im Börsen blatt Nr. 16 den Aufsatz »Neue Wege« des Herrn Walther Jäh. Fest steht, daß, je mehr der Auchbuchhandel zunimmt, der dein regulären Sortiment einen großen Teil seiner Brotartikel genommen, der Schrei der Not, wohlverstanden der Not, des Sortimenters immer stärker wer den wird, und zwar unabhängig von der Nabattfrage. Der Kern punkt alles ll bels ist der A u ch b u ch h a n d e l. Bei allen möglichen und unmöglichen Händlern, die alles andere, nur keine Buch händler sind, finden wir Werke guter Unterhaltungsschriftstcller ans angesehenen Verlagen, ich denke hier nicht an die »Klassiker* der Gegenwart — Lehne, Courths-Mahler usw. —, die eingcfiihrt sind und sich von selbst verkaufen. Der zünftige Sortimenter darf sich der wohl innerlich, aber nicht pekuniär befriedigenden Arbeit unterziehen, unbe kannte Autoren einzuführen. Pekuniär nicht befriedigend, weil er da von allein nicht leben kann. In einer mittleren Provinzstadt, ich spreche hier von Erlebtem, wird ihm dann noch die besondere Freude, ein von ihm durch systematische Kleinarbeit eingeführtes Buch im Laden eines Buchbinders vorzufinden, der, nachdem die Saat aufgegangen, mit ernten hilft. Die Sortimenter-Stammrolle des Herrn Jäh würde sicher die Le benskraft des Sortiments heben und den Auchbuchhandel cindämmen. Ans die Höhe des Rabatts will ich nicht eingehen, da, nach meiner An sicht, wie schon oben gesagt, die Wurzel alles Übels der Auchbuchhandcl ist. Gelingt es, diesem die Flügel gehörig zu stutzen und seine weitere Ausbreitung zu verhindern, dann braucht das Sortiment nicht immer wieder auf Erhöhung seiner Nabattsätze zu drängen, da durch erhöhten Umsatz der Geivinn steigen wird. Dies zu erreichen, möchte ich einen anderen Weg Vorschlägen: Es wird ein Mindestrabatt festgesetzt, zu welchem nur an Mitglieder des Börsen Vereins geliefert werden darf. Und nun das Wichtigste: Mitglied des Börfenvereinskann nur ein selbständiger oder handclsgerichtlich eingetragener, verantwortlich leitender Buchhändler werden, der den Nachweis einer ordentlichen Lehrzeit erbringen kann. (Nur die letzte Bedingung wird bisher vom Börsenverein nicht gestellt! Red.) Be dingung für die Aufnahme in den Börsenverein müßte natürlich nach wie vor Mitgliedschaft eines Kreisvereins bleiben, die nur unter genannter Voraussetzung zu erwerben ist. An alle anderen auch Bücher Ver kaufende dürfte höchstens 20°/> Rabatt gegeben werden. Grossobuch- handel und Barsortiment müßten streng verpflichtet sein, bei Lieferun gen diese Unterscheidungen bei der Rabattierung strengstens einzuhal- ten, und gegen jede unrechtmäßige Rabattierung müßte auf das schärfste vorgegangen iverden, und zwar dadurch, daß man der betref fenden Firma selbst nur noch 25°/, Rabatt gibt oder sie überhaupt sperrt. Das reguläre Sortiment, glaube ich, wird mit meinem Vorschlag einverstanden sein, ob aber der Verlag'?! Ich bin überzeugt, daß auch der Verlag, allerdings nur der, der »Literatur« zu nennende Werke ver legt, bei dem von mir vorgcschlagencn Wege gewinnt. Verleger von ! Schundliteratur können ruhig ihre eigenen Wege gehen, denn dies dient ^nnr zur Hebung des regulären Sortiments in den Augen des Publi kums. Die Sortimenter müßten sich dann aber auch verpflichten, Werke solcher Verleger nicht zu führen, was leider heute noch ein Teil, um leben zu können, tut, da der Absatz guter Unterhaltungsliteratur bei ihnen, eben durch die Ausbreitung des Auchbuchhandels, immer mehr abnimmt. Von dem Absatz wissenschaftlicher und hochliterarischer Li teratur allein kann der Provinzsortimenter nicht leben, und nicht jedem ist es möglich, in einer mittleren Stadt noch Musikalien und Kunst zu führen. Merkt das Publikum, daß es gute Literatur nur beim Buch händler bekommt, so wird es seinen Bücherbcdarf nur bei ihm decken, auch wird der Auchbuchhändler bei einer Rabattierung von 20°/», die kaum die Spesen deckt, bald die Finger davon lassen. 1 Möglich wäre, daß gerade Verleger guter Unterhaltungsliteratur, die an Auchbuchhändler großen Absatz haben, den neuen Weg nicht gehen wollen, obwohl ein wirklicher Grund nicht vorhanden wäre, da das ! Sortiment dann erhöhten Absatz dieser Werke haben wird. Zu be denken gebe ich jedoch, daß der Absatz auch eingeführter Autoren eines ^ Tages nachläßt und neue Schriftsteller erst eingeführt werden müssen, dies ist aber ohne Hilfe des regulären Sortiments nicht möglich. § Noch ein paar Worte zur Rabattierung der wissenschaftlichen Li teratur. Es wäre eine Ungerechtigkeit, wollte man zweierlei Mindest rabatt, für wissenschaftliches und gemischtes Sortiment, festsetzen. Das wissenschaftliche Sortiment kann Staffelrabatt und Partieprcise aus- ntttzen, während dem gemischten, und vor allem dem Sortiment einer Mittelstadt, dies beim besten Willen unmöglich ist. Der wissenschaftliche Verleger ahnt nicht, wieviel Arbeit und Zeit der Sortimenter oft an ein Werk seines Verlages wendet, häufig jedoch ohne Erfolg. Tele phonischer, schriftlicher und mündlicher Hinweis bei vermutlichen Inter essenten! Nicht selten wagt er, ein neues wissenschaftliches Werk fest zu nehmen, weil er hofft, es abzusetzen, bleibt aber darauf sitzen. Sum marisch genommen, ist diese von vielen, vielen einzelnen geleistete Ar beit nicht zu unterschätzen, einsichtige Verleger werden dies auch nicht tun, und andere denken vielleicht einmal darüber nach. Möchten die Führer aus allen Lagern meinen Vorschlag sachlich prüfen; läßt er sich verwirklichen, ivas ich für möglich halte, so wäre ein Weg der Verständigung gefunden und, bei einigermaßen auskömm lichem Rabatt, der den heutigen Verhältnissen angepaßt sein müßte, die Lebensfähigkeit des regulären Sortiments, wahrscheinlich für immer, gesichert. Vorausgesetzt, daß mir als Volk lebensfähig bleiben bzw. wieder werden. Brandenburg-Havel, 23. Januar 1921. Fritz Holzapfel. Direkte Bestellungen beim Verlag. Zu dieser Frage (Bbl. Nr. 19) erlaube ich mir eine Bemerkung, die auch gleichzeitig eine Frage sein soll. ! Was soll der Verleger tun, der aus manchen Gegenden und Städ ten vom Sortiment trotz Ankündigung im Börsenblatt, trotz Versen dung von Werbeschrciben, persönlichen Briefen an die Sortimenter keine Bestellungen erhält? Was soll er weiter in folgendem Falle tun: Es kommt zu ihm ein Kunde und erklärt, daß ihm in der größten Buch handlung seines Bezirkes gesagt wurde: »das Buch führen wir nicht, das werden Sie auch nirgends bekommen«? Soll man ihm da nicht verkaufen? — Und noch eine dritte Frage sei mir gestattet: Ist es vom Verleger unrecht, wenn er von folgendem Grundsatz ausgeht: be stellt bei mir jemand aus einer Stadt, an deren Sortimenter eine Reihe von Rundschreiben und Briefe verschwendet wurde, ohne daß eine Be stellung kam, so liefere ich ihm das Bestellte zum Ladenpreis und post- frei aus. Kommt die Bestellung aus einer Stadt, wo Sortimenter das >Buch bestellt haben, so schicke ich einem von diesen die Bestellung ein. ! Wien!. FerdinandZöllneri. Fa.: Burgverlag. Verantwortl. Red. i. V: R lchard Albert i. — Verlag: DerBörsenvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich ln Leipzig. — Adresse der Redaktion uud Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhaus' 124
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