5520 ldl? 273, 23. November 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. ^r'rr a//e ^UFFrc/rt üak, i^o/^buc^l über O^tpreuFen 2U u^ercien sckireiök ciie liiünnFer ^4//§emeine 2eikun§ ru ciem l^eric ^on Heinrich Hauser ^Vetter im Osten Mit SS Sildern. Sehestet 3.-5, kartoniert 4 so, Leinen s so warum geht dieser lebendige Situatl'onsbericht vom Osten ganz Deutschland sowie Ostpreußen selbst aufs stärkste an? Lesen Sie die folgenden Arterie: Erlist INieckrertt Das Buch zu lesen hat mir viel Freude gemacht, aber es hat mir auch Schmerzen gemacht. Nicht weil es schlecht wäre, sondern weil hier von unbefangenen und sehr klugen Augen gesehen, meine beimat wieder aufsteht. Gewiß kann ein Fremder in drei Monaten nicht alles sehen, auch nicht alles richtig sehen. (Um Memelland wird kein harter baltischer Dialekt gesprochen, und die Nehrung ist 99 Km lang und nicht 1Z4.) Das schöne an dem Buch ist, daß nicht ein Reporter es geschrieben hat, sondern ein Dichter, aber einer, der nicht in einer Traumwelt zu Hause ist, sondern einer, der in der weiten Welt gewesen ist und der ein großes soziales Verantwortungs gefühl für jede Zeile hat, die er schreibt. Gs blieb einem Fremden Vorbehalten, das Grundsätzliche aller ostpreußischen Menschenverhältnisfe in dem Kapitel von Herr und Knecht zu sehen und ohne Furcht darzustellen, von der Siedlung und anderen Dingen gar nicht zu reden. Gs wird den Ostpreußen nicht alles lieblich in die Ohren gehen, und das eben ist der beste Beweis, daß dieses Buch eines der notwendigsten ist, das heute geschrieben werden konnte. Deutsche >4//gemeine ^eitunA: Heinrich Hauser besitzt die Fähigkeit, eine Landschaft, einen Menschen, einen Winkel einer Stadt mit ein paar Strichen hinzustellen. Gr versteht damit das Interesse der Leser im Reiche zu wecken, die vom deutschen Osten im allgemeinen weniger Ahnung haben, als von Frankreich, Italien und Griechenland. Oie Situation, in der der Osten sich heute befindet, steigt über fein Buch zuweilen ganz von selbst groß und dunkel drohend und überzeugend empor. ^öniAsber§er DLrtunFscbe ^eickunF.- Was Hauser schreibt, liest sich ausgezeichnet. Gegen seine einzelnen Beurteilungen wird von Fachleuten gewiß gelegentlich protestiert werden. Trotzdem hat dieses Buch das Spezifische des ostpreußischen Landes eingefangen. Hier wird ein Bild entwickelt, das den Kenner unseres „Lebensraumes" fesselt, doppelt aber jenen fesseln wird, der Ostpreußen nicht kennt. Hausers Buch ist ein Weckruf. Der Zum ersten Mal wird die bisher in der Mentalität des Deutschen im Reiche immer noch schlecht behandelte Ostmark von einer glänzenden Feder ins schärfste Scheinwerferlicht gestellt. Zum ersten Male wird dem Deutschen im Reiche klar gemacht, daß in Ostpreußen das Schicksal Deutschlands auf des Messers Schneide gelegt ist. ck/auser nickrt /eckem nacki ckem ^lunck recket, /a^en Fie m'cki bitte nickrt von einer iebba/ten I^erivenckun§ /ür cka§ ckiuckr abLobreeben/ Eugen Dieöerichs Verlag in ^lena