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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-11
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- Jahr1932
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 274, 24. November 1932. Redaktioneller Teil. Tlölsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. durch ermüdet cs sehr leicht, und das Interesse des Beschauers er lischt, ehe er so recht alles in Ruhe und Muße betrachtet hat. Gerade hierauf mutz der Buchhändler, und ganz besonders in Großstädten, große Rücksicht nehmen. Der Mensch der Gegemvart hat keine Zeit. Er gibt sich auch gar nicht die Mühe, sich mühsam durch ein Chaos von Karben und Büchern hindnrchznwühlen, bis er das gefuirden hat, »>as seine Kauflust erregt. Aus diesen Gründen ist es unbe dingte Pflicht des Sortimenters, seine Schaufenster immer so zu gestalten, das; alle Vorlibereileudcn von dem klaren, übersichtliche» und ansprechenden Aufbau zum Stehenbleiben gezwungen werden. Er muß dann die Bücher in den Farben gefällig anordnen, entsprechende Ruhepunktc für das Auge des Betrachters schassen und di« Bücher so verteilen, daß die Bücher -mit großer, leicht lesbarer Schrift im Hintergründe und die -mit kleiner oder schwer lesbarer Schrift im Vordergründe ausgestellt werden. Durch den m-angelhaslen Aufbau und das Überladen des Fensters, vor allem des Hintergrundes sPlakat — Bild — Buch — Bil-d — Plakat), kommt der Blickfang, hier ebenfalls ei» Stahlhelm, kaum oder nur wenig zur Geltung. Angenehm fällt aus — was ich aus dem Bilde zu erkennen glaube —, daß fast alle Bücher im Vordergründe mit Prciszetteln versehen sind. Das- ist ein Vorteil dieses Fensters gegenüber dem vorher besprochenen, bei dem die Bücher ohne Preisangabe im Fenster liegen. — Es ist von großer Wichtigkeit und wird leider noch recht wenig elngesehen, daß alle Bücher im Schaufenster mit Preise», die deutlich erkennbar sind, versehen werden müsse». Auch dann, wenn es sich um teuer« Bücher handelt. Wenn sich -jemand für ein Buch interessiert und den Preis weiß, wird er es in allen Fälle» kaufen, wen» es ihm sein Geldbeutel ermöglicht. Wenn jedoch ein Buch ohne Preis im Fenster steht, wird es in den allerwenigsten Fällen non dem Beschauer verlangt und gekauft werden. Den» im allgemeinen scheut sich jeder — man kann das in allen Fällen bei sich be obachten, besonders wenn es sich um andere Gegenstände des täg lichen Lebens handelt —, in den Laden zu gehen- und »ach dem Preis zu fragen, da er, in vielen Fällen mit Recht, befürchten muß, baß ihm das betreffende Buch unter allen Umständen angcdreht wird. Und wenn das -dem Buchhändler wirklich gelingt, geht der be treffende Käufer in seinem Leben nie wieder in einen Buchladen, um »ach den: Preis zu fragen. Für die km Laufe des Jahres 1932 joden Monat abgedruck ten Bilder erhalten ferner die Prämie von je RM 10.— die Firmen: Karl Villarel, Erfurt (s. Bbl. Nr. 299, 28. XII. 1931). Buchhandlung am Holstenplatz, Hamburg ss. Bbl. Nr. 22, 27. I. 1932). Hansa-Buchhandlung, Wesermünde (s. Bbl. Nr. 51, I. III. 1932). Akademische Buchhandlung Bukum, Köln (s. Bbl. Nr. 74, 31. III. 1932). E. Zabel, Neu-Haldensleben <s. Bbl. Nr. 96, 26. IV. 1932). F. Tigges, Gütersloh (s. Bbl. Nr. 124, 31. V. 1932). Centralbuchhandlung u. Antiguariat Friedr. Reinecke, Magde burg ls. Bbl. Nr. 146, 25. VI. 1932 u. Ende November 1932). Ravensbergische Buchhandlung Erich Otto, Herford ls- Bbl. Nr. 146, 25. VI. 1932). Alpenlanid-Buchhandlung Südmark, Graz ls. Bbl. Nr. 167, 20. VII. 1932). L. Hornickel, Nordhausen ss. Bbl. Nr. 203, 31. VIII. 1932). E. Obertüschens Buchhandlung, Münster (f. Bbl. Nr.227, 28.IX. 1932). Kunst- -und Bücherstube I. Dietzler, Rheydt (s. Bbl. Nr. 254, 29. X. 1932.) Als wir den Bericht über das kleine Preisausschreiben ab geschlossen hatten, ging uns von Herrn Walter Bind i/Hse. L. Hornickels Buchhandlung, Nordhausen a/H., -ein Aufsatz mit einem Schaufenstervorschlag zu. Den Vorschlag finden unsere Leser ebenfalls -auf der dritten Umschlagseite, der Aufsatz folgt hier: Das moderne Buch-Schause»ster. Zwei Seelen ringen, ach, in eines Buchhändlers Brust. Der Sorkimentsbuchhändler will und soll zunächst, dem Bert der Ware, die er verkauft, entsprechend Buchhändler im idealen Sinne des Wortes sein. Die Zeiten aber verlangen ganz gebieterisch, daß er vor allem auch Kaufmann sei. Dieser Gegensatz spiegelt sich viel leicht am deutlichsten im Buch-Schaufenster, lind da will es mir 848 initiier so scheinen, als ob sich, auch heute noch, recht viele gegen den Kaufmann entschieden hätten. Gewiß, wir dürfe» keine schreienden, überladenen u»b unfein wirkenden Schaufenster Herrichten, aus der anderen Seite aber habe» wir die Pflicht, durch zugkräftige und dvch geschmackvolle Schaufenster den, Buche zu dienen. Die Art der Schau fenster -muß natürlich entsprechend der Größe -der Stadt -und ent sprechend der Einstellung -der Käuserschichi verschieden sein. Es lasset, sich jedoch verschiedene Richtpunkte sesthaltcn, die sich erfahrungs gemäß bewährt haben. 1. Das Schausenster muß einen Blickfang habe». -Der Blickfang kann ein Plakat sein ober eine Figur, ein besonders schöner Kuustgegenstanb, der möglichst zu den ausgestellt«,, Bücher» Bezug haben soll, statistische Tabellen, Gegenstände, die geeignet sind, die Stimmung, Zeit und Art der ausgestellte» Bücher zu versinnbildlichen idle man sich leicht -bei befreundeten Ge schäftsleuten -leihen kann) oder sonst ein auffälliger Gegenstand. 2. Hübsche geschmackvolle Stoffe verwenden, die, besonders wenn sie farbecht find, sehr -lang« ihre» Dienst tun und doch viel -besser wirken und leichker zu handhaben find als Papier. Papicr- streifen zun, Aufkeilc» und Beleben der Rückwand sind ebenfalls sehr angebracht. 3. Wichtig ist auch die Nanmausleilung. Di« verschiedenen Aus bauten sollen in harmonischem Verhältnis zueinander stehen, so- baß auch der ästhetische Beschauer — und die -meisten Bllcher- käufer sind zugleich auch mehr »der weniger Ästheten — aus seine Kosten kommt. Dagegen braucht man sich gar nicht ängstlich etwa an die Symmetrie zu halten. Das Gegenteil ist meist -viel mehr angebracht. I. Bor allein beim Anslegen der Bücher nur nicht so ängstlich auf genaue Ordnung sehen. Die Bücher dürfen nicht so aus- gerichtct wie Soldaten daliegen. Auch die verschiedenen Lite raturgebiete sollen, wenn es sich nicht -gerade um Souderscnster handelt, möglichst nicht auf einen Klumpe» geballt zusam-men- liegen. Ein regelloses Durcheinander bietet dem -Auge des Be schauers den meisten- Anreiz. »Variatio Selectol«, aber man könnte -auch sagen- »llerlnrbatio ckeleetak«. 8. Es ist zweckmäßig, den Boden des Schaufensters etwas zu er höhen und vorn ein Brett -mit der Firma anz-ubrlngen. Man kann seine Firma nicht ost genug nennen. 8. Die Beleuchtungskörper werden zweckmäßigerweise nicht slirs Publikum sichtbar sei». Aus die Einstellung und günstigste Aichtwirkung muß man beim Aubringen sehr bedacht sein. 7. Das Plakat im Schaufenster ist von sehr großer Wichtigkeit. Stumme Schaufenster find unter alle» Umständen zu verivcrfe». Das Plakat bildet meist den Blickfang, der unbedingt notwendig ist. Man soll aber von dem dekorierenden Buchhaitdlungs- gehilfen nicht verlangen, daß er künstlerische Plakate selbst an fertigt. Ein Fachmann macht dieselbe Arbeit in einem Bruchteil der Zeit, cs ist dann auch keine Diletiantenavbcit meh- und die Kosten sind meist sehr gering. 8. Wenn di« Preise nicht schon aus den Büchern selbst angebracht sind, empfiehlt es sich sehr, kleine Preiszettclchen anzubringen. 9. Es ist ratsam, nicht zu selten, allerdings auch nicht zu oft zu wechseln. Am besten ist es wohl, all« ein bis eineinhalb Wochen neu zu dekorieren. 19. Gegen -das Verziehen in der Sonne schützt man die Bücher wohl am -besten durch klein« Drahtkla-m-mern. Gummibänder reißen zu leicht. Man soll auch in sonnigen- Läden nicht zu zag haft die Bücher in die Auslage bringen. Die -Verleger liefern ja ohne weiteres neue Schutzntitschläge, wenn die alten verschossen sind. Die Gcsaintwirkung eines Schaufensters, das nach diesen Richt punkten dekoriert wurde und das sehr viel Beachtung fand, zeigt die auf der dritten Ilmschlagscite befindliche Abbildung. Die An fertigung der Säule ist sehr einfach: drei durch aufrechtstehcnde Stäbe verbundene Holzreisen sDurchmesser 1,19 m, hinten 39 vm gekappt) mit steifem Karton umhestet und mit Verlegerplakaten überklebt. Wenn m-elne Ausführungen ans -der Praxis den dekorierenden Buchhändlern und Buchhandlun-gsgehilsen eine kleine Anregung ge geben haben, das Buchschaufeustcr moderner, anregender und somit ersolgreicher zu gestalte», so will ich sroh und stolz sein. Nordhausen. Walter Bind i. Hanse L. Hornickels Buchhandlung. Hat Herr Bin-d recht? Kurze Äußerungen -dazu sind erwünscht. Werbestelle.
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