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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1932
- Strukturtyp
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- 1932-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1932
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- Deutsch
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Nnter Anteil Arbeitsbericht 1932 Den Lesern der „Vorschau" fühlt sich der Verlag verpflichtet in einem kurzen Bericht zu zeigen, welchen Anteil er in diesem Jahre an der Weiterentwicklung der katholischen Literatur übernommen hat. Vielleicht erscheint dem Bücherfreund bei oberflächlicher Betrachtung die ein- hcitlichs Linie unserer Verlagsproduktion nicht deutlich genug. Cr mag aus den sol- gcnden Zeilen ersehen, wie sehr die neu- crschicnenen Werke zu dem planvollen Aufbau und der stetigen Wsiterentwick- lung unseres Verlages beitragen. Aus der katholischen Weltanschauung heraus, d. h. aus der bestimmten und überzeugenden Einstellung zu allen Dingen und Verhält nissen des Lebens sind die Werke ausge- wählt; sie ordnen sich den geistigen, seeli schen und praktischen Notwendigkeiten un- serer Zeit organisch ein. An der Spitze der Verlagsproduktion 1932 stehen vier große Romane, die zu den Fragen der Zeit Stellung nehmen. Helene Haluschka, die Verfasserin des „Pfarrers von Lamotts", zeichnet in ihrem neuen Roman „Der Sohn zweier Vater" die moderne Jugend, die ohne Gott aufwächst, aber nach langem Irren doch zu ihm zurück- findst. Das Schicksal eines katholischen Vaucrngeschlechtes, in die Großstadt ver schlagen und proletarisiert, gestaltet Franz Johannes Weinrich in seinem Großstadt-Roman „Die L ö- wengrube". Absonderliche und ge- wohnliche Menschen unserer Tage und ihre Verwicklungen stellt Rudolf Henz in den „Gauklern" gegen den Hintergrund der heutigen Kulturwende. Auch KarlBorromäusHeinrich läßt in seinem neuen Roman „Schloß Vier türm" typische Schicksale unserer Zeit erstehen. Cr sieht jedoch in all den so verschiedenen modernen Menschen den Gedanken der Gotteskindschast verwirk licht. Sind die eben genannten Romane ganz den Fragen unserer Zeit ergeben, so zei gen uns die im Frühjahr erschienenen Ro- inane nachahmenswerte Vorbilder. Im Mittelpunkt des großen historischen Ro mans Iuliana von Stockhau se n' s „M ei st er Albert und der Ritter" steht der jüngste Heilige Deutschlands, der Kirchenlehrer Albert der Große; während KarlTinhoser in seiner reizenden Idylls „Siebe n- sorg" Las glückliche Leben einer großen, nicht mit Reichtllmern gesegneten Familie schildert. Wenn wir 1932 fast ebenso viele Ge dichtbände wie Romane verlegen, so ge schieht dies aus der Erkenntnis, daß heute wesentliche Dichtung wieder zur Vers- form zurückgesunden hat. Auch die land- läusige Meinung „Gedichte werden nicht gelesen" wird widerlegt durch den Erfolg der „Hymnen an die Kirche" von Gertrud von Le Fort, die bisher Vorspruch Tlnen Kreuzweg, ähr kleinen, Gibt es, ähr Großen versteht, Viesen geht man mit weinen, Geht ihn in singst un» Gebet. /Iber ich weiß einen andern, baß ähr nach Wanbern Lächelnd und singend in Tränen steht. Krippenweg wird er gerufen, Tilet, ach eilt, daß wir gehn, The uns Stürme die Stufen Aber die Hügel verwehn, The un» irdische Stunden vernicht verwunden, Torheit verblendet, auf daß wir nicht sehn. Tilt, daß Tuch zernsucht der weiten Aimmcr vom krippenrand trennt, ämmer sind irrende Zeiten Nur wie die Nacht vom sldoent. Laßt un« den Uhren gleich eilen, vunkel und Wirrnis zerteilen, vis unser Heimweh den Morgen erkennt. Oer „l'orsprucü" stellt als Umleitung in ckas neue vuc/i knt/i 3cüaumanns ,.Oer lTrippen- meF", 21 /arbige Holesc/initte mit deckicliten fick Seiten, kartoniert ca. käl. ä.—. perla^ über 12 vvv Käufer fanden. Gleiche, wenn nicht noch größere Bedeutung, hat ihr neues Werk, die „Hymnen an Deutschland"; sie singt darin vom Schicksal unseres Volkes und seiner künf tigen Sendung, von der Reichs- und Kai seridee des deutschen Mittelalters. Cin großes, religiös-politisches Gedicht hat auch dem Werk Gottfried Hasen kamp' s den Titel gegeben; daneben ent- hält der „Königsstuhl von Aachen" rein religiöse Lyrik. Die große Gemeinde Ruth Schaumann's wird sicher den „Krippcnwe g", ein Weih- nachts-Eedichtbuch mit 21 farbigen Holz schnitten, begeistert aufnehmen. Des jun- gen Franken FriedrichDeml, erstes Werk „Die Sprache der Dinge" wird die Freunde reiner Lyrik erfreuen, während L. Erich Przywara, der bekannte Philosoph, in „Karmel" ge- dankentiefe und mystisch versenkte geist liche Lieder bringt. Die sechs Neuerscheinungen religiösen Inhalts sind berufen, den Menschen von heute Führer und Anreger zu sein. Als bedeutsamstes nennen wir an erster Stelle die „Briefe in ein Kloster" von L. P. Lippert, dem großen Seelen führer unserer Tage. Die Briefe sind an einen jungen Menschen während seiner Berufswahl und seines klösterlichen Le bens gerichtet, greisen aber in ihren Wir kungen über das Kloster weit hinaus in die tiessten Bezirke menschlichen und reli giösen Lebens. Besinnliche Adventspre digten gibt L. LudgerRidin seinem kleinen Büchlein „Der Advents kran z". Albert Chrhard läßt in seinem bedeutenden Werk „Die Kirche der Märtyrer" die Zeit der ersten Chri sten, ihre Verfolgungen und Leiden und ihre Siege erstehen und bringt uns diese heroische Zeit der jungen Kirche greifbar näher. Ihm kann ein anderes Werk gegenüber gestellt werden, das den orga nisierten Kamps gegen das Christentum an Hand von aktenmäßigen Belegen und Bildern darstellt. Cs ist die „Rus sische Gottlosenbewegung" von AdolsZicgler. Gestalten der Vergangenheit erwecken zwei im Frühjahr erschienene Werke. G e- org Gilardone zeichnet ein leben diges Bild Tilly's, des großen katholi schen Feldherrn im 38-jährigen Krieg; während L.Gosfcns das Leben der hei- ligen Ordensstisterin „Die gottse- ligeMutterFranziskaScher- v i e r", Stisterin der Armen Schwestern von hl. Franziskus zu Aachen, beschreibt. Die große Tradition des Verlags in der Herausgabe wissenschaftlich-theolo- gischcr Werke wurde würdig fortgesetzt durch das Lebenswcrk k. Erich Przy- wara's, des hervorragenden Philoso- phen aus dem Jesuitenorden. Im Früh- jahr erschien der erste Band seiner „kn a 1 o § ia ent > s". Das Buch beantwortet die Fragen, wie und in welchem llmfang zwischen unserem Sein und dem höchste» Sein ein analoges Verhältnis besteht. Trotz seiner nicht ganz einfachen Beweis führung fand es eine überraschend große 21
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