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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1932
- Sprache
- Deutsch
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292, 15. Dezember 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. Ü.Dtschn.Buchhandel. vr. Max von Schillings aus der »Deutschen TonikUnstlev-Zeitung« wurde in einer Reihe großer Blätter abgedruckt.— Außer -den großen Organen der Öffentlichkeit hat das Unternehmen auch die id-eeUe und materielle Unterstützu-n-g befreundeter Organisationen gefunden, so des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und des Re-ichsbnnd-cs deutscher Orchester, der Organisation der deutschen Liebhaberorchester. Ein Wort muß noch der Prospekt- und Plakat Verteilung gewidmet werden. Zu dem als letzten Bestelltag vereinbarten 2. No vember lagen Prosp-cktanforderung-en auf reichlich 100 06V Stück vor. Die Anforderungen wuchsen aber in den ersten Novembertagcn so rapide, daß eine rnckweise Erhöhung der Auflage auf 400 000 Stück nötig wurde, und von den schließlich gelieferten 490 000 Stück ist kein Exemplar überiggeblieben. Es ist zum großen Teil das Verdienst der aufopfernden Arbeit der Geschäftsführerin des Verbandes der Deut schen Musikalienhändler, Fräulein Charlotte Herrmann, und des Ver- bandsbüros, daß alle Prospekte rechtzeitig versandt werden konnten. Das gleiche gilt für die Versendung des vom Verband der Deutschen Musikalienhändler bereitgestellten Plakats »Pflegt deutsche Haus musik«, das erst in letzter Stunde fertiggcstellt werden konnte. Für die allerorts vom Mu's'ikalienhandel durchgeführten Schaufenster- dekoration« n hat es sich ausgezeichnet bewährt. Es wird aber zweifellos über den »Tag der deutschen Hausmusik« 1032 hinaus feinen Wert behalten. Hat Herr Bind recht? Die von Herrn Walter Bind i. Hse. L. Hornickels Buchhand lung, Nordhausen, im Börsenblatt Nr. 274 vom 24. November 1032 aufgestellten Grundsätze zum Aufbau wirksamer Schaufenster haben uns eine Anzahl von Beiträgen eingebracht, von denen wir drei nachstehend veröffentlichen. Aufsätze der Herren vr. Uhlig vou der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt und Friedrich Reinecke, Magdeburg, werden mit einigen anderen folgen. Werbestelle. * Ich möchte zunächst zurllckfrag-en: Hat Herr Bind mit seinen zehn Thesen eine erschöpfende Antwort auf die Überschrift: »Das moderne Buchschaufenster« gegeben. Er behandelt iw den Punkten 1—4, 8 und 10 die technischen Gesichtspunkte, die der Dekorateur brachten soll. Punkt 5 und 6 sind Regeln für den Erbauer der Schaufenster anlage. Punkt 9-befaßt sich mit der zeitlichen Reihenfolge der Fenster. Bleibt nur noch Punkt 7, der im Grunde dasfelbe sagt wie 1. Mit diesem ist wohl das Wichtigste ausgesprochen, nämlich, daß das Fenster einen Blickfang haben soll. Gelingt es, den Vorbeigehenden durch diesen Blickfang zum Stehenbleiben zu bewegen, fo soll er nun durch den gedanklichen Hintergrund des Fensters zum Verweilen ge zwungen werden. Das ist es, was in den Ausführungen des Herrn Bind fehlt. Es braucht nicht gegen den Kaufmann im Buchhändler zu verstoßen, wenn man durch Betonung des Geistigen sich gegen Schaufenster anderer Branchen abhebt. Ich möchte im Gegenteil gerade das als die wichtigste Forderung aufstellen. Der Buchhändler ist Vermittler des Geistigen und feine Fenster sind ein Ausweis dafür, wes Geistes Kind er selber -ist. Das Gesagte auf das Fenster von Herrn Bind angewandt, ergibt folgendes: Die Idee ist: »Neue Bücher, von denen man 'spricht«. Das ist in unserer heutigen Zeit eine doppelte Bezeichnung für denselben Gedanken. Man spricht überhaupt nur (leider) von neuen Büchern. »Man« spricht aber bestimmt nicht von den etwa 65 ausgestellten Büchern, zu denen noch etwa 30 auf der Plakatsäule angegebene dazu kommen. Ich ließe es mir gefallen, wenn 20 bis 30 im Fenster wären, obwohl ich glaube, daß »man« schon mit 10 erschöpft sein kann. Es sind immer nur wenige Bücher, die im Blickpunkt des Interesses stehen. Da die im Fenster aufgestellten Wissensgebiete zu zahlreich find, müßte nun noch eine Trennung nach -Gruppen stattfinden. Innerhalb der einzelnen Gebiete kann nun dasjenige zusammen gefaßt fein, von dem mau spricht. Das ist für den Kunden psychologisch eine Erleich terung (denn varialio perturbst) und ist gleichzeitig ein Beweis der exakten Denkweise des Buchhändlers. Wenn man kleine Schaufenster hat, so ergibt sich von selbst die Aufteilung in einzelne Gebiete, aber auch dann verlange ich vom guten Schaufenster, -daß ihm eine be sondere Idee zugrunde liegt, z. B.: »Das Arbeitslosenproblem -im Roman«, »Frauen schreiben«, »Der Konflikt im Osten« oder »Der Mensch und die Technik« u. a. Die Forderung, die ich als Ergänzung zu den Punkten des Herrn Bind hinzufüge, lautet: Spezialisierung unter immer neuen einschränkenden geistigen Gesichtspunkten. Mit diesen kurzen Bemerkungen ist wohl genügend ausgedrllckt, daß ich mit Punkt 4 des Herrn Bind nicht einverstanden bin. Paul Liebe i. Hse. Akademische Buchhandlung Focken L Oltmanns, Dresden. Zu den Ausführungen des Herrn Bind ließe sich zusammenfassend entgegnen, daß der sogen. Blickfang ein Buchschaufenster erfahrungs gemäß beeinträchtigt, ja vielfach wirkt er sogar störend. Das Auge des Beschauers soll nicht durch ein Plakat oder gar durch eine Blu me nvase u. a. auf die Auslage aufmerksam gemacht werden, sondern in jedem Falle durch eine geschmackvoll verteilte Ansammlung von Büchern. Das B u- ch f e n st e r soll also ohne alle Beiga ben ein guter Blickfänger sein. Dazu gehört allerdings ein geschickter Aufbau, eine merkbare Linienführung: beides lassen die Fenster meistens Vermissen. Fm Verlage des Börsenvereins er schien vor wenigen Jahren ein sehr brauchbarer Leitfaden für die Ansgestaltung von Buchauslagen*). Wenn dieses Büchlein von den Gehilfen mehr benutzt würde, wären wir sicher ein gutes Stück auf diesem Gebiete weiter. Meine Bekannten, geschmacklich gebildete Menschen, denen ich das Photo des Bindschen Fensters zeigte, fanden die Auslage »ramschig«. Sie hatten den Eindruck, daß man hier eine »Ware«, wie etwa Kon serven, in das Fenster geschüttet hat. Ich selbst kann mich dieses Ein druckes nicht erwehren, obwohl ich Mgebe, daß Bücher durchaus nicht in Reih und Glied gleich Soldaten aufmarschieren müssen. Jeden- falls aber muß man dem Bücherfreund seine künftigen Schätze so ein ladend wie möglich zur Schau bringen. Leider greift aber immer mehr die Unsitte um sich, das eben erscheinende Buch genau so unliebens würdig ins Fenster zu werfen wie unansehnliche Antiquaria. Gestal tet man mit etwas Geschick, Geschmack und Geduld feine Auslagen, so wird der erwünschte Erfolg nicht ausblei-ben. Der Blick des Bücher- käufers wird durch ein solches Fenster eingefangen und auch ohne das von Herrn Bind erwähnte Brett mit Firma wird er sich den Firmennamen einprägen. So ist das geschmackvolle Buch- fenfter die stets werbende Visitenkarte eines jeden Sortiments. Ferdinand Da hm i. Hse. Kunsthalle G. m. b. H., München. Herrn Binds Vorschläge find wohl zu beachten. In Punkt 4 muß ich ihm jedoch widersprechen. Meines Erachtens ist es notwendig darauf zu sehen, daß die ausgestellten Bücher genau ausgerichtet sind. Die streng rechtwinklige Form des Buches bedingt geradezu eine ihr entsprechende Aufstellung. Die Bücher sind natürlich nicht eintönig, nebeneinander zu legen. Verwendet man einen stufenförmigen Auf bau, ergeben sich sogar mannigfaltige Möglichkeiten, Bücher ab wechslungsreich und ordentlich aufzustellen. Bei -dem gezeigten Fenster habe ich das Gefühl, daß die ausgezeichnete Blickfangwirkung der§ schönen Plakatsäule durch die scheinbar wahllose und jeder Ordnung bare Häufung der Bücher aufgehoben wird. Es entsteht dabei tatsäch lich ein »regelloses Durcheinander«, von dem ich bezweifeln möchte, daß es einen Kunden verlockt, sich davon die schönsten Rosinen heraus^ zusuchen. Dagegen meine auch ich, daß es nicht unbedingt nötig ist, Bücher der gleichen Gebiete nebeneinanderzu stellen. Dadurch wird der Neu gierige -nicht genügend verlockt, zu sehen, was »noch« da ist. Gute Blickfangwirkungen lassen sich auch durch stapelweises Ausstellen des gleichen Buches erzielen. Gleichzeitig kann man dadurch den Raum geschickt austeilen. Vou Wichtigkeit -ist ebenfalls, die Beziehungen des) Buches zu Vorträgen, Theater, Rundfunk und Film durch geeignete Hinweise im Schaufenster zu unterstreichen. HeinzDierchen i. Hse. I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.! dsaäler, .löset: kuckrlianäel, lüterutur unä blslion in 6es sekickle unck Oe^envvrrrt. Lerlin: ckunker L vüantwupe Verlag 1932. 46 8. 1.00. In dieser kleinen Schrift wird der Vortrag, den Nadler gelcgent! lich der Jubelfeier des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilsen-! Verbandes gehalten hat, der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ge-! macht. Das muß der Buchhandel dankbar begrüßen, denn ihm wiro bei aller Kritik, die nicht fehlt, letzten Endes hier doch ein hohes Lien gesungen. Man wird lange suchen können, bis man eine ähnliche Ver-! lautbarung findet, die so viel Schönes und Ehrendes und vor allem so viel Richtiges über den hohen Beruf des Buches und des Buch! Handels zu sagen weiß. Auf -die geschichtlichen Partien der Ansfühg rungen soll dabei nicht das Hauptgewicht gelegt werden. Hier wir4 man gewiß manchmal nicht ganz zustimmcn oder sich zu Einwendung gen, wenigstens Einschränkungen veranlaßt seh-c-n. Die knapp zusamg menziehende Überschau über Jahrhunderte von Entwicklung in wenig gen Worten nötigt zu Verallgemeinerung und Zuspitzung g der Charakterisierung und im Urteil, die der ganzen FüllI der Erscheinungen und der Vielfältigkeit der Zusammenhäng» 894 *) S. Anzeige auf Seite 0072 dieser Nummer.
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