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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1920-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1920
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- Deutsch
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X- 143, I, Juli 1920. Redaktioneller Teil. über die illustrierten Bücher des Jahres 1919. Es folgt ein Ver zeichnis -Tie Bücher des Jahres-, das sich vorzugsweise auf Liebhaber- und Luxusausgaben erstreckt. Abgeschlossen wird das Ganze durch einen Anzeigenanhang. Die Ausstattung verrät be- sondere Sorgfalt. Eine Reihe Bilder aus bemerkenswerten illustrierten Werken ist beigegeben. Ein ansprechendes Kunst werk ist der Umschlag Bruno Goldschmitts: Eremit vor der Felsenhöhle am Fuße eines Riesenbuches knieend. Aus den ge ballten dunklen Wolken fallen dicke Strahlenbündel auf diese Szene. Seinem Wesen nach lehnt sich der Almanach der im gleichen Verlage erscheinenden Bibliophilenzeitschrift »Die Bü cherstube» an. Es ist hier ein außerordentlich zweckdienliches Mittel geschaffen worden, aus die Kreise der Büchecliebhaber all jährlich einmal intensiv werbend einzuwirken und dem Werbe mittel eine Form zu geben, die ihm zugleich bleibenden lite rarischen Wert verleiht. Diese stärkere Benutzung des Almanachs von den beiden maßgebenden Zweigen des Buchhandels erbringt den Beweis, daß es i» einer Zeit größter Herstellungsschwierigkeilen für den buchhändlerischen Werbefachmann doch noch Mittel und Wege genug gibt, um zum Ziele zu gelangen. Es scheint säst so, als ob die Zeit der Massenprospekte und Kataloge im Buchhandel vollendet sei und sie Werbeformen Platz machen müßten, die in ihrer Wirkung einen individuelleren und damit viel eindrucks volleren Charakter tragen. Kleine Mitteilungen. Buchhändlerischer Monatskalendcr 192«. — Juli: Gedenk- und Jubilüumstage: 16. 30. Todestag Gottfried Kellers. 17. M. Geburtstag Clara Viebigs. 18. 50. Wiederkehr des Tags der Verkündung der päpstlichen Unfehl barkeit. 20. 300. Geburtstag d. Philologen n. Staatsmanns Nikolaus Heinsius. 30. 60. Geburtstag des Ncchtsgelehrteu Eduard Heilfron. Zur Lagerergünzung und ins Schaufenster: Reise- und Wauder-Litcratur sowie Reise-, Automobil- und Verkehrs karten: Literatur über: Bade- und Sportwesen, Pilze, Einmachcn und Einwecken, Naturkunde, Bäder und Sommerfrischen. August: Gedenk- und Jubiläumstage: 8. 50. Geburtstag des Zeichners und Illustrators Ernst Hcilemann. 0. 30. Todestag des Lnstspicldichters Eduard v. Bauernfeld. 10. 70. Geburtstag des Sprachforschers -Herm. Varnhagen. 11. 60. Geburtstag des Zoologen Ludwig Heck. 27. 150. Geburtstag des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. 29.-4. September: Herbst-Bugra-Messe in Leipzig. Jubiläen. — Auf einen Zeitraum von 125 Jahren kann am 1. Juli die Buchhandlung G. Danner in M ühlhan s e n in Thü ringen zurückblicken. Ihr Gründer, Friedrich Danner, der am 6. Mai 1763 in Leipzig geboren war, kam im Jahre 1795 nach Mühlhausen in Thüringen und eröffnete dort am 1. Juli eine Buchhandlung, mit der er 1796 den Verlag des Mühlhäuser Wochenblattes und später auch den des Mühl häuser Anzeigers verband. Nach seinem Tode am 24. Januar 1820 folgte ihm im Besitz des Geschäfts sein Sohn Gottfried. Diesem trat im Jahre 1849 sein Sohn Adolf zur Seite, der nach des Vaters Tode am 11. Januar 1868 das Geschäft für alleinige Rechnung übernahm. Adolf Danner ging mit großer Tatkraft an die Erweiterung des Ge schäfts: neben der Buchhandlung errichtete er eine Buchdrnckerei und wußte mit Geschick den »Anzeiger« zu einem gern gelesenen und ein träglichen Blatte anszubanen. Am 9. September 1891 nahm er seine Neffen, die Herren Eugen Klatt und Ernst Kreßmann, als Teilhaber auf und zog sich im Jahre 1895, dem 100. Jubeljahre seiner Firma, wegen vorgerückten Alters ganz aus dem Geschäft zurück, das im -alleinigen Besitz seiner Neffe» verblieb. Im Mai 1896 trennten sich die beiden Inhaber wieder, indem Engen Klatt den inzwischen entstandenen Theater-Verlag und das Sortiment, Ernst Krcßmann die Druckerei und den Verlag des Mühl- häuscr Anzeigers übernahm. Da sich die Sortimentsbnchhanö- lnng nicht mehr in den Nahmen des immer größeren Umfang an nehmenden Theater-Verlags und der gleichartigen Versandbuchhand- lnng einfüglc, so verkaufte Klatt 1898 das Sortiment, um sich nun ganz mit nm so größerem Nachdruck den vorstehend genannten Zweigen sei nes Geschäfts zu widmen. 1910 erwarb er auch die Druckerei und den Plakat-Verlag von Adolph Engel in Berlin und fiigte ihn als beson deren Zioeig den übrigen seiner Handlung hinzu, die jetzt in drei Gruppen in getrennten Lokalen, aber dennoch einheitlich geführt wer den. Der Theatervcrlag und die übrigen zuletzt genannten Abteilun gen des Geschäfts sind das eigenste Werk Eugen Klatts, das er mit Energie und Tatkraft, unterstützt von einem weiten, stets das Rechte treffenden Blick zu immer größerer Blüte gebracht hat. Der Verlag umfaßt zurzeit über 3000 Nummern und bietet an Aufsührnngsmatc- rial heiterer und ernster Art eine solche Reichhaltigkeit, daß für jeden Anlaß Passendes gefunden werden kann. Gut bearbeitete, sanber aus- gcstattete Kataloge erleichtern die Auswahl, sowohl für das Publikum als auch für den Sortimentsbuchhändler. Vielen Tausenden haben die heiteren Vortragswerke des Tannerschen Verlages frohe Stunden bereitet, und auch unsere Feldgrauen und Kriegsgefangenen haben durch Aufführung von Stücken .aus dem Danncrschen Verlage auf Stunden den drückenden Ernst ihrer Lage vergessen können, wofür sie vielfach dem Verlag auch schriftlich ihren Dank abgestattet haben. Am 22. März 1911 hatte Herr Klatt seinen Schwiegersohn, Mar Wehmcyer, als Teilhaber in sein Geschäft ausgenommen, leider raffte ihn der fürchterliche Krieg hinweg, er fiel 1916 als Hauptmann vor Verdun. An seine Stelle sind zwei andere Schwiegersöhne des Herrn Klatt getreten, die Herren Walter Panl (am 12. Dezember 1918) und Georg Biedermann am 1. April d. I. Möge es Herrn Stadtrat Klatt und seinen Teilhabern vergönnt sein, noch lange mit einander vereint zu schaffen und durch ihre Verlagsartikel den Men schen genußreiche Stunden zu verschaffen. In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ent stand eine ganze Reihe der »jüngeren« Leipziger Kommissions geschäfte, unter ihnen die Firma Otto Klemm, die am 1. Juli ihr 75jähriges Bestehen feiern kann. Gegründet wurde die Firma von Otto Alexander Klemm, dem Sohne des Musikalienhändlers C. A. Klemm in Leipzig, und zwar als ein Verlags- und Kommissionsgeschäft. Die ersten Verlagsartikel wur den ans dem Verlage der Schaub'schen Buchhandlung in Düsseldorf übernommen. Nachdem 1851 das Sortiment der Firma Julius Klink- hardt und 1854 die Grascr'sche Buchhandlung dazu erworben waren, wurden die vereinigten Geschäfte unter der Firma Otto Klemm in der Universitätsstraße (Fürstenhaus) fortgeführt. Im Jahre 1869 wurde dann das Kommissionsgeschäft, das damals 66 Kommittenten zählte, vom Sortiment getrennt und ins neu erstandene Buchhandclsviertel der Stadt, in die Talstraße, verlegt. 1879 starb der Gründer. Seine Söhne führten die Betriebe weiter, und zwar Alfons Klemm das Kommissionsgeschäft, Rudolf Klemm das Sortiment bis zu dessen Ver kauf 1889. Der dritte Sohn des Gründers, Hermann Klemm, wurde Teilhaber der'Firma und war von 1886 bis 1896 in ihr tätig. 1889 ging das Sortiment an Alfred Hahn über-, der es auch wieder weiter verkauft hat: heute lautet die Firma Alfred Hahn's Sortiment, Carl Kehre, Leipzig, Universitätsstr. Alfons Klemm starb 1891, 1895 siedelte die Firma mit 170 Kommittenten in das Köhlersche Hans, Seebnrg- straße 100, über. 1908 starb der damals alleinige Inhaber des Ge schäftes, Rudolf Klemm, nachdem er 29 Jahre Chef des Hauses ge wesen war. Sein ältester Sohn, Herr 1)r. Wilhelm K l e m m , trat in die Firma ein, die 1912 in seinen alleinigen Besitz überging. 1919 wurde der langjährige Prokurist Herr Johannes G o r d a ck als Teilhaber ausgenommen. Da Or. Wilhelm Klemm im gleichen Jahre als Teilhaber in die Firma Carl Fr. Fleischer eingetreten war, wurde zur Vereinfachung des Betriebes die Firma Otto Klemm räumlich mit der Firma Carl Fr. Fleischer in deren Geschäftshaus Lalomonstraße 16 vereint. Die Entwicklung der Firma Otto Klemm ist beispielgebend für die der alten Leipziger Kommissionsgeschäfte, die durch rastlosen Fleiß, gewissenhafte Sorgfalt und entgegenkommende Anpassungsfähigkeit sich Vertrauensstellungen im Gefüge des deutschen Buchhandels zu schaffen gewußt habe», wie man sie in anderen Gewerben selten findet. Bei der Trennung des Kommissionsgeschäftes von den anderen Zwei gen der Buchhandlung Otto Klemm, dem ersten Wendepunkt in der Geschichte der Firma im Jahre 1869, also nach 24jährigem Bestand des Geschäfts, waren 66 Kommittenten vorhanden, schlügt man dann das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels von 1908 auf, dem Todes jahre des Herrn Rudolf Klemm, von welchem Jahre wieder ein neuer Abschnitt der Geschüftsentivicklnng zu rechnen ist, so findet man 178 Kommittenten verzeichnet, und bis zum heutigen Jubiläum ist die Zahl der Kommittenten inzwischen auf 278 gewachsen, also im neuzeitlichen Abschnitt der Jubel-Firma eine Zunahme von — ein merkwür diger Zufall — gerade 100 Kommittenten! Rührig und zielbcwnßt baute sich das Oieschäft aus, der gute Ruf ging ihm voran, den es sich durch seine gediegene Geschäftsführung, die gewissenhafte Beobach tung der Interessen seiner Geschäftsfreunde und die lebhafte Wahr- 701
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