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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1934
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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ziveite Überfahrt nach Amerika, wo er sich zunächst als Fischerei arbeiter aus die Neufundlandbünke anhencrn läßt; dann ist er nach einander Straßenbahnschaffner in Chicago, Erntearbeiter in Nord- Dakota, Helfer bei Janson und wiederum Straßenbahnschaffncr in Chicago; im Frühjahr 1888 kehrt er nach Norwegen zurück. Noch einmal mußte Hamsun eine Zeit der Demütigungen und des Hungers in Kopenhagen durchmachen: dann aber kam plötzlich der Nuhm, die Anerkennung und der Anfang eines gigantischen Aufstieges: »Hunger« erschien (Zeitnngsabdruck 1889, als Buch 1890, deutsch 1891). 1893 reiste Hamsun nach Paris, wo er bis 189V blieb; er verkehrte dort fast ausschließlich mit Skandinaviern (Strindberg) und Deutschen sAlbert Langen); in diesen Jahren entstehen vor allem »Redakteur Lynge« und »Pan«; Langen gründete dort 1894 seinen Verlag, um Hamsuns »Mysterien« zu verlegen; im Verlag Albert Langen sind bis heute mit einer Ausnahme alle rechtmäßigen Übersetzungen der Bücher Hamsuns erschienen. Mit »Pan« (1894) setzte Hamsun sich endgültig durch. 1896 kommt Hamsun mit Albert Langen nach Mün chen und erlebt dort die stürmischen Anfänge des »SimplizissimuS«, dessen Wogen Hamsun bis in die Heimat folgteir und dort die Ableh nung eines Stipendiums bewirkten (statt dessen brachten Freunde und Verehrer in Deutschland diese Summe aus). Um diese Zeit ivar Hamsun schon ein Dichter von europäischem Ruf. 1898 heiratet er Bergljot Bech, 1902 wurde beiden eine Tochter Victoria geboren damals entstand die Novelle »Victoria« —, 1906 wurde die Che geschieden. 1898/99 lebte das Ehepaar Hamsun in Finnland, 1899 folgte eine Reise durch Rußland, Kaukasien, nach Persien hinein, in die Türkei und durch den Balkan. In den folgenden Jahren, die zumeist in Dänemark verbracht wurden, entstanden u. a. »Unter Herbststernen«, »Gedämpftes Saitenspiel« und »Tie letzte Freude« (diese Trilogie ist jetzt in dem Band »Der Wanderer« vereinigt). Am 29. Juni 1909 heiratet der 50jährige Hamsun die 28jährige Schauspielerin Anne Marie Andersen, eine Frau aus bäuerlichem Geschlecht. 1909 uud 1910 lebten Hamsuns meist in Elverum, Kopen hagen und Sollten. Um diese Zeit griff Hamsun wieder einmal mehr fach in öffentliche Diskussionen ein: über theologische Fragen, zum Sprachenstreit, gegen das Touristennnwesen usw. 1911 erwirbt Hamsun in seinem »Märchenland« den Hof »Skogsheim«, d. h. Wald- Heim; hier kamen seine Söhne Tore (1912) und Arild (1914) und seine Tochter Ellinor (1915) zur Welt. Von jetzt an beginnt Hamsuns Leben ein bäuerisches zu werden, dessen Aufgaben neben den dichte rischen fast gleichwertig stehen: er geht hinter dem Pflug, er ringt dein Moor Neuland ab, usw.; 1913 erschien »Kinder ihrer Zeit«, 1915 »Tie Stadt Segelfoß« (beide Romane jetzt in einem Band: »Kämpfende Kräfte«). Während des Krieges ergriff Hamsun offen für Deutschland Partei; es ist interessant, daß dies Eintreten durchaus vo» geopolitischem Standpunkt aus geschah. 1917 siedelten Hamsuns nach Larwik am Skagerrak über, wo 1917 die zweite Tochter Cecilia geboren wurde; hier wurde 1917 »Segen der Erde« vollendet. 1918 kaufte Hamsuu das Gut Nörholmen bei Grimstad, aus dem er noch heute lebt. 1920 wurde der Dichter mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Damals ivaren seine Bücher schon in rund 25 Sprachen übersetzt. Während es aber früher so war, daß keine drei Jahre vergingen, ohne daß Hamsun entweder durch eine Dichtung von unerwartetem Gepräge oder durch einen aufrührerischen Vortrag oder durch eine zornige Presscfehde zu tiefer Erregung Anlaß gab, zog er sich seit dem Erwerb von Nörholmen mehr und mehr von der Außenwelt zurück; unermüdlich wächst uns seitdem die Fülle seines Werkes zu: 1920 »Die Weiber am Brunnen«, 1923 »Das letzte Kapitel«, 1927 »Land streicher«, 1930 »August Weltumsegler« uud 1934 »Nach Jahr und Tag«. Ein Brief Knut Hamsuns. Herr Prof. Will). Rasmnssen, Nörholm, 11. März 1934. Ich glaube nicht, daß ich mit meinem »Namen« irgendwie von Nutzen sein kann, sondern unterschreibe nur, wenn Sie meinen, es geschieht damit etwas für die gute Sache. Ich bin uralt, halbwegs zwischen 70 und 80, und ich verstehe wohl zu wenig von der vorjährigen deutschen Kunstausstellung bei uns. Im übrigen aber schließe ich mich Ihrer Meinung an. Deutschland hat heute Gegenwind in der Welt, aber es kreuzt tapfer weiter und kommt noch in den Hafen. Ich schicke meine Kinder nacheinander nach Deutschland, sie finden dort jahrelang ein Heim, sind dort in guter Hut und kommen gereift zurück. Norwegische Kinder sollten in mehr als einer Hinsicht bei dem redlichen und überlegen tüchtigen deutschen Volk in die Schule gehen. Es wird ein Tag kommen, da große und kleine Völker ihren Ton gegen dies Reich in der Mitte ändern werden. Für alles kommt einmal der Tag. — Ihr ergebener Knut Ha in s n n. Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Bei». AnssicUnnp vo» MitglicdSanswtüsvn. Trotz Vrr zwciinnlipcn Aufforderung in, Börsenblatt haben viele reichsdentsche Mitglieder des Börsenvereins die Lichtbilder, die zur Ausstellung des Mitglieds ausweises erforderlich sind, bisher nicht eingesandt. Unter Hinweis ans die in der heutige» Nuinmer des Börsenblattes (Leite 6V4) veröffentlichte Bekannt machung der Reichsschristtumskannner vom ZV. Anli IVZ4 ersnchen wir nochmals anfS dringlichste »in alsbaldige Einsendung der zwei Lichtbilder im Patzformat. Um Berwechslunge» der Bilder auSzuschlietzen, bitten wir auf der Rückseite Namen, Bornamcn und Wohnort des Mitgliedes anzngebe». Leipzig, den 3. Anglist 1VZ4. !>,. Hetz. ?ersona1nackrlclrten. 85. Geburtstag. Am 4. August kann Herr Verlagsbuchhändler R o b e r t V o i g t l ä n d e r in M a ch e r n (Bezirk Leipzig) die Feier des 85. Geburtstages begehen. Die Tätigkeit des Jubilars im ein zelnen zu würdigen, ist wohl nicht nötig, denn jeder Buchhändler wird Herrn Robert Voigtländer kennen und seine Verdienste, die er sich um den deutschen Gesamtbnchhandel erworben hat. Wir hatten öfters Gelegenheit, sein erfolgreiches Berufsleben an dieser Stelle hervorheben zu können und verdanken ihm auch zahlreiche Aufsätze und wertvolle Anregungen. Sein Wirken und Kämpfen ans dem Ge biete des Urheber- und Verlagsrechtes wird noch allen bekannt sein. Ferner sei nur daran erinnert, daß Herr Voigtländer Mitgründer der BAG und des Deutschen Verlegervereius ist, in dem er wie auch im Verein der Buchhändler zu Leipzig lange Jahre Vorstandsmitglied war. Beide Vereine haben ihm, ebenso wie der Börsenverein, dem er als Vorsitzender zahlreicher Ausschüsse lange Jahre seine reiche Erfahrung und Schaffenskraft zur Verfügung gestellt hat, in An erkennung seiner Leistungen die Ehrenmitgliedschast verliehen. Wir wünschen dem Jubilar, der seit 1929 im Ruhestand lebt, noch einen recht langen Lebensabend i» voller geistiger und körper licher Frische! Gestorben: Am 31. Juli 1934 im 80. Lebensjahre Herr William Chri- ste n se n, der frühere Teilhaber der Firma Hanfstaengl's Nachfolger in Berli n. Herr Christensen erlernte den Buchhandel in seiner Heimatstadt Sonderburg. Nach einigen Gehilfenjahren in Altona, Schleswig und Breslau trat er 1884 in die Firma Hanfstaengl's Nachf., Berlin, als Mitinhaber ein und war seit dem Jahre 1892 Reisender. 1919 wurde er Teilhaber. Sein Ausscheiden ans der Firma erfolgte 1930 nach 46jähriger Tätigkeit seines hohen Alters wegen, um noch einen ruhigen Lebensabend genießen zu können. Seine Verbundenheit mit den alten Mitarbeitern blieb weiter bestehen, und der Verstorbene hat bis kurz vor seinem Hinscheiden täglich einige Stunden an dem Gange des Geschäftes teilgenommen. F erner : Am 31. Juli im Alter von 68 Jahren der Buchhändler Herr Nikolaus Wagner in S a a r l o u i s. Ter Verstorbene war Inhaber der von ihm 1802 gegründeten Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Nikolaus Wagner in Saar louis. Verantwortlich: vr . L e llmutb Langenbuche r. - Berantw. Anzeigenlciter: Walter H e r f u r t h. Leipzig. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhandlerzu Leipzig. - Anschrist der Schristleitung und Expedition: Leipzig C I. Gerichtsweg 2 ü. Postschliebiach 271,75. - Druck: Ernst Hedrtch Aachs., Leipzig C l. Hospitalstrabc II»—>3. — DA: 7I2Z/VII. 700
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