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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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X; 174, 28. Juli 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn Buchhandel. Alltags. Wie spricht Theodor Storni die Sehnsucht und Notwendig keit zum Vaterland ans!: »Hör mich — denn alles andere ist Lüge: Denn kommen wirk» das frische Werde, Das auch bei uns die Nacht besiegt, Der Tag, wo diese deutsche Erde Im Ring des großen Reiches liegt.« Daß nur Wertvolles Aufnahme in die Reihe gefunden hat, zeigt die Aufzählung der Namen der Dichter: Eichendorfs, Mörike, Storni, Hebbel, Hölderlin, Matthias Claudius, Schiller: Heinrich von Kleist, Arndt, Max von Schenkendorf, Theodor Körner, Hoffmaun von Fal lersleben, Georg Herwegh in dem Bändchen »Freiheits- und Kampf lieder«: Goethe, Gottfried Keller und C. F. Meyer und eine Samm lung »Deutsche Volkslieder«. Daß die Reihe besonders für unsere Fugend und für die Arbeit an ihr in Schule, »Hitler-Jugend« und »Bund deutscher Mädel Bedeutung hat, ist wohl unnötig zu betonen. Ter Dichter sagt dazu: »Was wir in Gesellschaft singen, wird von Herz zu Herzen dringen«. Und für den Einzelnen gilt, was der Herausgeber selber sagt, aber jetzt nicht nur bezogen auf Schiller: »Die Jugend mag sich von der heldischen und sittlichen Größe Schillerscher Weltanschauung erfüllen und mitreißen lassen!« Die Bändchen sind in billiger (das Bändchen 60 Pf., Doppelband NM 1.—), handlicher Form erschienen (Franckh sche Verlagshandlung, Stuttgart) und laden durch ihre frohe Farbigkeit selbst ein zum Zu greifen. Wir wünschen, daß diese Sammlung fortgesetzt werden möge bis in die neueste Zeit, denn die bei der Auswahl geltenden Ge sichtspunkte erscheinen geeignet, eine Schau der guten deutschen Lyrik zu vermitteln. Den Buchhändler ehrt und verpflichtet es zugleich, daß einer aus seinen Reihen Herausgeber ist. Setzt er sich für dieses Werk ein, so kämpft er für Deutschland, für den deutschen Menschen und um unsere Jugend. Und zeigt nicht die Zeit, daß sich der Kamps lohnen wird! »Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!« Walther Langenbucher. Kleine Mitteilungen Appell an die Bahnhofsbuchhändler. Der Appell des Ersten Vorstehers des Börsenvereins an die deutschen Buchhändler wegen der Bücher der Hochverräter hat in der deutschen Öffentlichkeit ein erfreuliches Echo gefunden. Ein Zeichen dafür sehen wir in der Tat sache, daß die gesamte deutsche Presse den Wortlaut dieser Bekannt machung übernahm, und nicht zuletzt in einer Verlautbarung der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, die wir im nachfolgenden zur Kenntnis bringen: Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft hat in einem Erlaß auf die Bekanntmachung des Ersten Vorstehers des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig hingc- wieseu, in der es als selbstverständlich bezeichnet wird, daß die Schriftwerke der Hochverräter Rühm und Genossen, auch soweit nur das Vorwort von ihnen stammt, durch den deutschen Buch handel nicht mehr verbreitet werden. Die Leitung der Reichsbahn- Gesellschaft ersucht, die Bahnhofsbuchhäudler auf die Beachtung dieser Bekanntmachung hinzmveisen. Gegen die Zusammenlegung von Zeitschriftenbestcllungen. Der Buchhändler-Verband »Kreis Norden« teilte kürzlich der Geschäfts stelle des Börseuvereins mit, daß eine Firma vom Finanzamt in W. drei Abbestellungen von Zeitschriften erhalten habe, und zwar mit der Begründung, daß gemäß einer Verfügung des Landesfinanzamts in K. die Beschaffung des Generalregisters zu Band 21/30 der Samm lung der Entscheidungen und Gutachten des Neichsfiuanzhofs künftig hin für alle Finanzämter des Bezirks durch das Landesfinanzamt erfolgen soll. Die Geschäftsstelle hat sich daraufhin an das Landes finanzamt gewandt und darauf hingewiescn, daß solche zentrale Zu sammenlegungen von Zeitschriftenbestellungcn bei den Behörden für die kleinen Buchhändler wirtschaftlich schwer zu ertragen seien, weil sie auf die Lieferungen an die ortsansässigen Behörden angewiesen sind. Mit Rücksicht hierauf wurde das Laudesfinanzamt gebeten, darauf zu sehen, daß, wie bisher, die örtlichen Buchhandlungen bei Bücher- und Zeitschriftenbeschaffungen berücksichtigt würden. Wenn möglich, sollte es seine Verfügung im Interesse der kleinen Buch händler rückgängig machen. In diesem Zusammenhang wurde auch noch darauf hingewiesen, daß Sammelbezüge zum verbilligten Preis nach der Neufassung der buchhäudlerischcn Verkaussordnung nicht mehr zulässig sind, abgesehen von einigen Ausnahmen, die je doch in dem vorliegenden Falle nicht in Betracht kommen'. Verbotene Druckschriften. — Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften verboten: Aus die Dauer von vierzehn Tagen: »?oIoma« (Kattowitz): bis 25. Oktober 1934: «Dagens div- decker« (Stockholm): bis auf weiteres: »Sozialistische Wanc . Broschüre (Paris). 1 ^ ^ 26. Juli 1934.) ?ersonalnackrickten. 60. Geburtstag. Am 30. Juli wird Herr Reinhold B o r st e l l, Seniorchef der Nicolaischcn Buchhandlung Borstell K Reimarus in Berlin, 60 Jahre alt. Nach dem Besuch des Gym nasiums in seiner Vaterstadt Berlin war er im Jahre 1894 zunächst einige Monate als Volontär in der Lippcrtschen Buchhandlung (Mar Niemeyer) in Halle a. S. tätig, lernte dann bei A. Donath in Genua und erhielt seine weitere Ausbildung bei N. Lechner (Will). Müller) in Wien und im väterlichen Geschäft. Durch den frühen Tod seines Vaters war er genötigt, schon im Alter von 26 Jahren die Leitung des umfangreichen Geschäfts mit zu übernehme», zunächst noch in Zusammenarbeit mit seinem Verwandten Hans Reimarus, der aber auch bereits 1992 starb. Durch zielbcwußte Arbeit gelang es Reinhold Borstell, die Nicolaische Buchhandlung weiter auszubaucn und dem Hauptgeschäft im Laufe der Zeit noch mehrere Filialen anzugliedern Den Weltkrieg machte er als Offizier mit und wurde durch Ver leihung des E. K. I und II ausgezeichnet. Schon in jungen Jahren übertrug mau Neiuhold Borstell in den buchhändlerischen Vereinen Berlins wichtige Ehrenämter, in denen er sein vielseitiges Wissen und seine organisatorischen Fähigkeiten für die Interessen seiner Berufsgeuossen auswirken lassen konnte. Er wurde wiederholt in den Vorstand der »Korporation der Ber liner Buchhändler«, des »Vereins Berliner Buchhändler« und in wichtige buchhändlerische Ausschüsse gewühlt, in denen er außer ordentlich Verdienstvolles geleistet hat. Eine besonders segensreiche Tätigkeit entfaltet Neinhold Borstell seit 1914 als Vorstandsmitglied des »ttnterstützungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhand lungs-Gehülfen«, in dem er schon seit Jahren das wichtige Amt eines Schatzmeisters bekleidet. Mg. -Henning Oppermann f (s. auch Nr. 170). Der internationale Antiquariatsbuchhandel hat einen schweren Verlust erlitten durch das Hinscheiden von Herrn H e n u i n g O P p c r m a n n, der es verstanden hatte, die altehrwürdige Buchhandlung Rudolf Geering in Basel zu einem der angesehensten Buchautiguariate der Welt auszubaucn Er wurde 1887 in Oldenburg geboren. Hier hat ihn auch der Tod ereilt, wo er Genesung von schwerem Leiden suchte. 1909 trat er in die Firma Rudolf Geering in Basel eilt und ging 1911 zur weiteren Ausbildung nach Nom, von wo. er 1913 wieder zu Geering zurück kehrte. Gleichzeitig studierte er an der Universität Basel weiter, um dann 1914 nach Straßburg zu gehen. Bei Ausbruch des Weltkrieges meldete er sich sofort als Freiwilliger und machte den Krieg bis zum Ende als Artillerieleutnant mit. Anfangs 1919 kehrte er nach Basel zurück und 1927 übernahm er das Geeringsche Buchantiguariat auf eigene Rechnung. Neben Antiquariat und Sortiment hatte er begonnen, auch den kunstwissenschaftlichen Verlag aufzunehmen. Sein geistiges Wachsein und seine umfassende Bildung haben ihm viele Freunde erstehen lassen, und das internationale Buchantiquariat hat in ihm eine Kraft verloren, wie deren nicht allzu viele zu finden sind. Todesnachrichten ans Wissenschaft, Literatur und Kunst. Am 10. Juli starb in Berlin im Alter von 65 Jahren der Schriftsteller Kurt Ara m (Haus Fischer): am 4. Juni in Sacramento (Ealis.) im 70. Jahre der Schriftsteller Emil Droonberg (Muschik): in Leipzig am 9. Juli im 58. Jahre der Musikwissenschaftler vr. Alfred H e u ß : in Negcnsburg am 19. Juli Domorganist Pro fessor Josef Nenner im Alter von 66 Jahren: am 15. Juli in Bonn im Alter von 82 Jahren der Nervenspezialist Geheimrat Prof, vr. Theodor Rumpf: in Karlsruhe im Alter von 71 Jahren der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Sütterlin: am 14. Juli in Berlin im 95. Jahr« der Nestor der deutschen Komponisten Professor Ernst Eduard T a u b e r t. Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, (Aerichtsmeg 26, Postschltebsach 274/75. — Druck: Erust Hedrich Nachf., Leipzig E 1. Hospttalstraße 11»—13. — DA: StOO/Vl 680
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