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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1934
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- Deutsch
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?ersonalnackrickten. Jubiläum. — Am 1. August kann Herr E in i l Hiemesch in Kronstadt auf eine 40jährige buchhändlerische Tätigkeit zurück- blicken. Er trat am 1. August 1803 als Praktikant in die von seinem Bruder gegründete Buchhandlung Wilhelm Hiemesch in Kronstadt ein. 1003 ging er zur Vervollständigung seiner buchhändlerischen Kenntnisse nach Leipzig, um nach seiner Rückkehr tätig an der Lei tung der Buchhandlung teilzunehmen, die nach dem Tode seines Bruders 1012 in seinen Besitz überging. Seiner zielbewußten Lei tung gelang es, der Firma im In- und Ausland einen guten Nus zu verschaffen. Am öffentlichen Leben nimmt der in der ganzen Stadt beliebte Jubilar als Mitglied verschiedener Kultur-, Gesang- und Turnvereine regen Anteil. 6V. Geburtstag. — Am 29. Juli konnte Herr Hans Bae deker, Mitinhaber des Verlages Karl Baedeker in Leipzig seinen 60. Geburtstag begehen. Seit 1899 leitet der Jubilar den Neisehandbücherverlag, unterstützt von seinen Brüdern Ernst (seit 1909) und vr. Dietrich Baedeker (seit 1922). Nach Besuch der Thomas schule in Leipzig war er vor Eintritt in die Firma zwei Jahre zu Studienzwecken in Edinburgh, Genf und Nom. 1899 wurde er Mit inhaber des von seinem Großvater Karl Baedeker, einem Sohn von Gottschalk Baedeker, dem Gründer der Firma G. D. Baedeker in Essen, 1827 in Koblenz errichteten Verlages, der 1872 nach Leipzig übersiedelte. Der Rat der Stadt Leipzig hat anläßlich des Geburts tages beschlossen, den Namen Baedeker in den Straßennamen des Buchhändlerviertels zu verankern und die Langestraße in Baedeker straße umzubenennen. Herrmann Degener und die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Senator e. h. Herrmann Degener, Geschäftsführer des »Ver lag Chemie« inBerlin, der am 1. August seinen 60. Geburts tag feiert, ist auf das engste verknüpft mit der Deutschen Buch händler-Lehranstalt, der er von Ende 1911 an bis zu ihrem Übergang an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler, Michaelis 1929, vor gestanden hat. Bei seiner Begabung für die systematische Ausbildung des buchhändlerischen Nachwuchses war er schon 1906 in den Schul- ausschuß des Vereins der Buchhändler zu Leipzig berufen worden, »wo er mit ganzer Kraft und Hingabe und großem Geschick die Interessen der Schule vertrat. Herrmann Degener sollte es auch ver gönnt sein, die Anstalt über die schweren Kriegs- und Nachkriegs jahre hinwegzubringen«. (Hohlfeld, 100 Jahre Verein der Buch händler zu Leipzig. 1963, Seite 93.) Auf Degeners Veranlassung beteiligte sich die Lehranstalt im Jahre 1914 an der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, und er hatte die Freude, seine hingebende Mühe nnd Aufopferung für die Anstalt mit dem ihr zuerkannten Großen Preis der Bugra, der höchsten Auszeichnung, die im Rahmen der einschlägigen Bildungsanstalten verliehen wurde, gekrönt zu sehen. Während des Krieges trat Degener dafür ein, die Lehranstalt der Beschulung und Umschulung der kriegsbeschädigten Feldgrauen für die verschiedensten Berufe nutzbar zu machen. In gleicher Weise wurden aber auch die rein buchhändlerischen Fort bildungskurse gepflegt, die 1919 ihren stärksten Besuch aufzuweisen hatten. Die Kurse, zu denen sich namhafte Fachleute als Dozenten zur Verfügung gestellt hatten, fanden allgemeine Anerkennung und sind vorbildlich geworden für ähnliche spätere Kurse. Die Einjährigen Höheren Fachkurse, die unter Degener vor dem Kriege gegründet worden waren, erfuhren stets seine besondere Förderung. Schon unter ihm als richtungweisenden obersten Leiter der Anstalt sind die Fach kurse zu großer Blüte gelangt, und jahraus, jahrein wenden sich in folge der guten Erfahrungen zahlreiche Firmen in Leipzig und darüber hinaus aus dem Reiche an die Schulleitung, um sich Schüler nnd Schülerinnen der Fachkurse für ihren Betrieb zuweisen zu lassen. Die Nachwehen des Krieges und die Inflation drohten im Früh jahr 1923 die wirtschaftliche Grundlage der Lehranstalt zu vernichten, und diese schien dem Untergang geweiht. Da zeigte sich Degener als der geborene Führer. Er erließ im Börsenblatt einen Aufruf zur Erhaltung der Lehranstalt, der ungeheuren Widerhall fand. Träger bester Namen im Buchhandel setzten sich für die Erhaltung der Lehr anstalt ein. Nunmehr gründete Degener einen Verein »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt, e. V.«, der sich die Aufgabe setzte, die Leip ziger Fachschule, die sich von jetzt an auf Degeners Vorschlag »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt« nannte, über die Schwere der Zeit hinweg einer besseren Zukunft entgegenzuführen. Dieses Ziel ist erreicht worden. Der rechte Mann lebt aber nicht nur der Gegen wart, sondern sorgt darüber hinaus auch für die Zukunft, und daher war es ganz im Sinne Herrmann Degeners, wenn von Dritten eine Stiftung errichtet wurde, die auf Betreiben der Lehrerschaft die Be zeichnung erhielt: »Herrmann-Degener- und Jubiläums-Stiftung«, und die nach § 5 der Satzungen in erster Linie dem Zwecke dient, be gabte und bedürftige Schüler der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, gleichviel welcher Abteilung, auf ihren Lehrausflügen nach Weimar und an andere mitteldeutsche Kulturstätten zu unterstützen. — Die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt wahrt in allen ihren Gliedern ihrem langjährigen, ausgezeichneten, hochverehrten Führer stets ein treues Gedenken und wünscht ihm zu seinem 60. Geburtstage noch recht viele glückliche Jahre rüstigen, erfolgreichen, gesegneten Wirkens im Dienste an Buch und Wissenschaft. Herrmann Degener widmete seine Zeit und Kraft aber noch einer ganzen Reihe anderer beruflicher Organisationen. So als Mit glied von Ausschüssen des Börsenvereins (Verwaltungsausschuß, Verlagsausschuß, bibliographischer Ausschuß), seit 1909 als Vor sitzender des Vereinsausschusses des Deutschen Buchgewerbevereins, 1913 als Vorstands- und Ausschußmitglied der »Iba« (Internationale Baufach-Ausstellung) und 1914 unserer unvergleichlichen Internatio nalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (»Bugra«), seit 1929 als »Federführender« der Arbeitsgemeinschaft technischer und wissenschaftlicher Zeitschriftcnverleger, die schon vor Jahren die Richtlinien für Ordnung im Zeitschriftenwesen aufstellte, deren wesentliche Gedanken sich in denen des Neichswerberats wiederfinden. Nach seiner Übersiedelung mit dem Verlag Chemie nach Berlin (No vember 1026) wurde er auch eines der eifrigsten Vorstandsmitglieder des »Neichsverbandes der deutschen Zeitschriftenverleger«. Im Ok tober 1933 vertrat er, zugleich mit Or. Julius Springer, im Auf träge des Börsenvereins mit gutem Erfolg die für Deutschland über aus wichtigen Belange des deutschen wissenschaftlichen Verlags auf der großen internationalen Vibliothekarstagung in Chicago. — Das Bild der gemeinnützigen Betätigung Herrmann Degeners wäre aber nicht vollständig, wenn nicht auch der vieljährigen sozialen Arbeit Erwähnung geschähe, die er auf dem Gebiete der Krieger- und Kriegerhinterbliebenen-Fürsorge und des Siedlungswesens geleistet hat. Herrmann Degener hatte das Glück, nach der Gymnasialzeit bei der Weltfirma Karl W. Hiersemann zu lernen und dann einen Ge hilfenposten bei dem unvergeßlichen Otto Petters (Bangel L Schmitt) in Heidelberg zu bekommen, ehe er nach London zu Williams L Norgate ging. In dieser, damals führenden englischen Import-Buch handlung hat er dann während acht Jahren den in Leipzig und Heidelberg gelegten Grundstock zu einem umfassenden buchhändleri schen und Allgemeinwissen ausgebaut, zuerst als Gehilfe, dann als Geschäftsführer der Oxforder Filiale und zuletzt als Junior-Partner in London. Hier mag auch der Plan gereift sein für sein Zeit genossenlexikon »Wer ist's?«, mit dem er, nach seiner Rückkehr aus England, Ende 1904 seine Selbständigkeit gründete. Mit der ihm eigenen Zähigkeit hat er sein »Wer ist's?« ausgebaut und durchge halten, und gerade im Jubiläumsjahr seines Schöpfers wird das Buch das Jubiläum der zehnten Ausgabe begehen können. Um »Wer ist's?« herum baute Herrmann Degener neben seinem technischen Buch- und Zeitschriftenverlag, seiner Neigung folgend, einen genealogischen Verlag auf, in enger Anlehnung an die von ihm mitgegründete »Zentralstelle für deutsche Personen- und Fa miliengeschichte« (deren Ehrenmitglied er seit 1929 ist), sicher in Vorausahnung der heutigen Bestrebungen zur Forschung und Pflege von Nasse und Sippe. Die Schwierigkeiten der Kriegs- und Nach kriegsjahre veranlaßten Herrmann Degener, seinen familiengeschicht lichen Verlag (mit Ausnahme von »Wer ist's?«) und später auch seinen gewerblich-technischin Verlag in die Hände seiner Teilhaber zu legen, um seine Arbeitskraft einem neuen Unternehmen zu wid men. Er übernahm 1921 die Leitung des auf seine Vorschläge hin ge gründeten Gemeinschaftsverlages der führenden chemischen Ver bände (Deutsche Chemische Gesellschaft, Verein deutscher Chemiker, Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutsch lands), der unter der Firma »Verlag Chemie« eine führende Stelle unter den Fachverlagen errungen hat. »In Anerkennung der großen Verdienste, die er den deutschen chemischen Vereinigungen und damit der deutschen Wissenschaft und Industrie... geleistet hat«, verlieh ihm die Technische Hochschule zu Karlsruhe 1931 die Würde eines Ehren senators. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langenbuche r. — Berantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schristletinng und Egieditton: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/7V. — Druck: Ern st Hedrtch Nachf., Leipzig C 1, Hospttalstraße II»—18. — DA: 61VÜ/VI 688
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