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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1934
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Papier. ^>eine Geschichte durch Jahrtausende. Die Kunst, Papier herzustellen, ist außerordentlich alt. Vor dein Papier hat man Papyrus, vor dem Papyrus Pergament und noch früher Backsteine, Felsen, Holz (Runenstäbe) oder ähnliches benutzt, um irgendein Ereignis „zu Papier zu bringen". Die älteste Methode der Papierherstellung kennen wir von den Aegyptern, deren sich auch die Römer und Griechen bedienten. Um das Jahr 2000 v. Ehr. schnitt man aus den: Mark der Papyrusstaude dünne Streifen und klebte diese längs und quer. Das Nilwasser löste den Pflanzenleim und dann konnten dis Streifen gepreßt und getrocknet werden. Die eigentliche Papierherstellung ist die Erfindung -er Ehinesen. Im (. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wir- von den Ehinesen aus den Bastfasern des Maulbeerbaumes und Chinagrases mit Hilfe eines verfilzungsprozesses Papier hergestellt. Diese Methode des Papiergewinnes aus Holz ähnelt im Grundprinzip noch der von heute. Don den Ehinesen Übernahmen die Araber zur Zeit der größten Ausdehnung ihrer Herrschaft im 7. Jahrhundert das Papier. Don Südeuropa breitete sich die neue Kunst dann vom (2. Jahrhundert an über das Abendland aus. Als Rohmaterial kam nur Leinen in Frage. In Deutschland wird zum ersten Male zu Beginn des (H. Jahrhunderts von Papiermachern gesprochen. Nur dis Rohstoffgrundlagen der deutschen Papierindustrie waren früher anders als heute. Früher hatte die Papier industrie im wesentlichen klares Wasser notwendig und dann Lumpe» und hadern, die sie in einem Mörser zerkleinerten. Die so gewonnene breiige Masse wurde in einem Bottich abgesetzt und dann die fertige Papiermasse mit der Hand herausgenommen. Zu Beginn des (fl. Jahrhunderts wurde eine Lumpenzerkleinerungsmaschine erfunden. Nach der Erfindung -er Buchdruckerkunst war es kaum möglich, die Nachfrage nach Papier zu befriedigen. Erst mit der Einführung einer Papiermaschine um (820 fand die damalige Papierindustrie ihren ersten Aufschwung. Line Blüte scheiterte aber an der ungenügenden Rohstoffzuführung; denn es mangelte an Lumpen. Lumpen waren damals ei» begehrter Artikel. Selbst der Staat kümmerte sich um dieses Abfallprodukt, erließ ein verbot des Wegwerfens oder gar der Ausfuhr von Lumpeii. Als weiteres Ausgangsprodukt für die Papierherstellung kam im (fl. Jahrhundert zunächst die Baum wolle in Frage. Eine grundlegende Aenderung trat mit der Erfindung des Holzschliffes (8H3 ein. Holzschliff ist das auf Schleifsteinen mechanisch zu Brei umgewandelte Holz. Die Entwicklung zum großindustricllen Betriebe wurde erst ab (867 durch die Herstellung des Zellstoffes erreicht. Sulfitzellstoff ist der aus Holz durch chemischen Aufschluß gewonnene Zellstoff. Die Standorte der Industrien richten sich jetzt nach der neuen Rostoffgrundlage. Die Papierindustrie siedelte sich in der Nähe der Holzschliffherstellung an, da der Rohstoff, an sich wenig wertvoll, nicht durch hohe Transport kosten belastet werden konnte. Diese Standorte an den großen Flüssen oder an den Küsten haben sich bis heute nicht verändert. Berücksichtigt wurde dabei die Lage der Wälder; denn das bestgeeignetste Holz war das Fichtenholz. Dieses genügte aber schon damals nicht, und man mußte genau wie heute den ausländischen Holzmarkt zur Bedarfs deckung heranzishen. Nicht verschwunden ist die Bedeutung von Lumpen und Hadern, wenn sie auch geringer wurde. Man schätzt den Lumpenansall in Deutschland jährlich auf 200000 Tonnen gegen 200000 Tonnen in der Vorkriegszeit. An Altpapier werden jährlich immer noch 500000 Tonnen von der papiererzeugenden Industrie verbraucht. Deutschland deckt mit seiner Papiererzeugung, die (fl22 rund (,6H Millionen Tonnen betrug, rund ein Zehntel der gesamten Weltproduktion und mehr als ein Drittel der europäischen Papierherstellung. Der pcoduktionswert ist wesentlich gestiegen und beträgt nach der jüngeren Feststellung noch gut (,25 Milliarden RM gegenüber nur 750 Millionen RM im Jahr (9(3. Ersaßt werden in diesen Ziffern Papier, Pappe, Holzschliff, Holzzellstoff und Strohzellstoff. Auf Papier entfallen davon gut zwei Drittel. Der Papierabsatz geht überwiegend auf den deutschen Markt. Der Papierverbrauch zeigt in gewissem Sinne immer den kulturellen Stand eines Volkes an. In Deutschland ist seit dein Kriegs bis aus eine geringe Unterbrechung in der größten Krisenzeit ein stetiges Anwachsen des Papier verbrauchs festzustellen. Deutschland steht in seinem Papierbrauch mit an erster Stelle. Die Papierindustrie, die weit über (00000 Menschen in ihren Betrieben beschäftigt, ist in der Lage, ihrerseits weiterem Papierverbrauch zu genügen.
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