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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1934
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- Deutsch
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^ 212, 11. September 1934. Redaktioneller Teil. «örsenblntt f. d.Dtschn.Buchhandel. »Ton in Ton«, »warm-kalt« usw. müssen zum täglichen Einmaleins des Dekorierenden gehören, aber nicht abstrakt, sondern in ihrer sinnfälligen Wirkung auf jedermann. Dann erst wird es gelingen, die einzelnen Gruppen der auszustellenden Bücher schon durch Farb töne des Untergrundes sinnvoll abzugrenzen und durch die Farb gebung auch etwas zu sagen, was sich auf die Buchgruppe bezieht. — Die neuen schönen Hellen Farbtöne für Papiere und Pappen sind überhaupt noch nicht in ihren feinen Effekten erkannt worden. Was liegt z. B. näher, als für ein Fenster »Arbeitsbeschaffung«, »Bauern tum«, »Volksgesundheit« verschiedene Schattierungen für Aufbauten und die dazugehörenden Rückwände zu verwenden? Linke Fenster seite fleischfarben für Volksgesundheit, rechte Seite Hellocker für Ar beitsbeschaffung und die Rückwand chamois für Bauerntum. Die beiden Seiten sind etwas dunkler als die Rückwand. Dadurch wird der Hintergrund in die Weite geführt, denn Helle Wänbe rücken auseinander, Bauer und Weite gehören zusammen. Wenn wir dann noch schwere wuchtige Schrift, z. B. dunkelbraun für das Wort »Bauerntum« auf diese Helle Wand aufsetzen, dann haben wir die Weite der Erde und die Bodenständigkeit. Und wenn wir die Schrift noch schräg aufsteigen lassen, so haben wir einen dritten Wesenszug allein durch Farbe und Anordnung des Hintergrundes. Wenn dazu noch die Aufbauten sinnvoll gehalten sind, spricht das zum einfachsten Menschen: es zwingt aber auch in gleichem Matze den anspruchs vollsten Betrachter.—Überhaupt, der Hintergrund ist das Schmerzens kind. Aus »Tradition« wird an seiner Form und seiner Farbe jahre-, ja jahrzehntelang nichts geändert. Jedermann weih aber, daß der Reiz selbst der schönsten Landschaft verblaßt, wenn man mit ihr Jahre hindurch vertraut ist. Die Horizontlinie der Landschaft ist es, die uns gewohnt wird. Würde am Horizont z. B. durch Ab holzung oder durch Bau eines Hauses eine abgewandelte Linie ent stehen, so würde -sich der Blick solange dorthin richten, bis auch dieses Bild wieder vollkommen in uns aufgegangen ist. Genau so ist es mit dem Fenster. Es nützt nichts, die Innen dekoration einmal so und das andere Mal so zu stellen. Wenn nicht die großen Linien des Fensters, wenn nicht der Hintergrund in seiner Linie, seiner Form wechselt, wird kein Vorllbereilender still stehen. Zwingendes Gebot mutz baher sein, den vorhandenen (meist flachen) Horizont des Fensters so zu gestalten, daß er jeweils neu ist und in erster Linie die dem Fenster zugrunde liegende Idee aufzeigt. Der Nahmen dieses Aufsatzes verbietet es, hier noch weitere Gesichts punkte aufzuzeigen. Vielleicht kann ich in einem weiteren Aufsatz darauf zurückkommen. Es mutz aber noch gesagt werden, daß solch klare Formung, Farbgestaltung und Durcharbeitung nur möglich ist, wenn man sich vor dem Ausbau des Fensters eine maßstäbliche Skizze gemacht hat, in der genau die Höhe des Bürgersteiges, des Fensterbodens, die Augenlinie eines normulgroßen Menschen usw. eingezeichnet sind. Es ist nicht unwichtig, ob eingesetzte Aufbauten plastisch wirken oder flach, etwa weil sie in Augenhöhe des Betrachters von außen ver laufen. Beim Bau steht man i m Fenster. Man hat also eine ganz andere Betrachtungsebene als von außen. Mancher hat sich schon gewundert, wie wenig sein Fenster hergibt, wenn er davorstanö — es sah doch von oben so schön aus. Auch manche Schrift verlor an Wirkung, weil sie unter einem anderen Gesichtswinkel als dem nor malen gesehen wurde usw. Solche Fehler vermeidet man durch ge naue Skizzen oder durch ein kleines Fenstermodell. — Manche Stunde in der sogenannten Saure-Gurken-Zeit kann dazu verwandt werden, den Formen- und Farbengehalt zu bauender Fenster auszuproben und sich »auf Vorrat« mit GestaltunAsideen anzureichern. Gruppen aufbauten sind nicht willkürliche Zusammenstellungen von Holz, Stoff und Büchern, sondern ein lebendiger Ausdruck eines umfassen den Sinnesgehaltes, wie z. B. »Bauerntum«, »Helden der Arbeit«, »Kaufmanns Wagemut«, »1934 im Buch«, »Stille Opfer«-. Wenn man dann auch Monate später nur einen Teil der ursprünglichen Idee praktisch verwertet, so sind doch die entstehenden Fenster aus einem Guß, weil sie durchdacht, durchgearbeitet und auf ihre Wirkungs möglichkeiten und Wirkungssteigerung hin genau untersucht sind. Auf einen oft gemachten Fehler will ich zum Schluß noch Hinweisen. Man hüte sich, eine kühne Idee zu fassen, diese losgelöst von den aus zustellenden Objekten aufzubauen und dann erst zu sehen, wie die Bücher in die Aufbauten Hineinpassen. Nein —, umgekehrt ist's richtig! Erst wissen, was ins Fenster soll, dann die Bücher ordnen. Hieraus die Gestaltungsideen schöpfen und dann heran an den Modellbau oder die ausgefeilte Skizze. Dann die Materialien be schafft, genau nach der Skizze gearbeitet, jedes Schild, jede Schrift abgepaßt, und wenn das soweit ist, dann ins Fenster und in einem Wurf die Sache hineingesetzt. Das ist's, was Schöpfersreude hervor bringt und was dann auch zu dem Betrachter Ihres oder Ihrer Fenster spricht. Er fühlt, einer hat sich um ihn gemüht: er fühlt: es geht ihn an. Rößiger. Devisenverkehr Belgien-Luxemburg, Durch ein Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr mit der Belgisch-Luxemburgischen Wirtschasts-Union werden die in das belgisch-luxemburgische Zollgebiet, in den Belgischen Kongo und in belgische Mandatsgebiete gelieferten Bücher ab 10, September 1984 über ein Sonderkonto der Reichsbank bei der Belgischen National bank bezahlt, Zahlungen nach Belgien-Luxemburg gehen über ein Konto der Belgischen Nationalbank bei der Reichsbank, Für Transit-Verkehr gelten besondere Regelungen, Die Versen dung von Schecks ist unzulässig, ebenso die Zahlung durch Vermitt lung der Post, Wer über die Vorschriften für Zahlungen von Deutschland nach Belgien unterrichtet sein will, verlange von seiner Devisenbewirt- schastungsstelle oder vom Börfenverein Abschrift des Rnnderlasses Nr, 103 der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung. Schweden. Zur Durchführung des Verrechnungsverkehrs mit Deutschland haben die zuständigen schwedischen Stellen zunächst folgende Bestim mungen erlassen: Im Wechsel- und Akzeptverkehr treten Verände rungen nicht ein. Jedoch müssen Wechsel ebenso wie Schecks, Anwei sungen usw, bei Einreichung mit einem besonderen Vermerk der Bank versehen werden, aus dem sich ergibt, daß die ent sprechenden Papiere für Zahlungen innerhalb des Clearings be stimmt sind. Schwedische Importeure haben bei jeder Einsuhr aus Deutschland der Zollbehörde eine besondere Einsuhrerklärnng in dreifacher Aussertigung einzureichen, die von dieser geprüft wird, Sperrguthaben sür Verkehr mit der Schweiz und Frankreich, Für den Bllcherexport sind Sperrguthaben bisher noch nie frei gegeben worden. Für die Erledigung von Anfragen aus der Schweiz und aus Frankreich sei aber noch nachträglich daraus hingewiesen, daß die mit der Schweiz und mit Frankreich abgeschlossenen Ab kommen über die Zahlungen im Warenverkehr die Verwendung von Sperrguthaben grundsätzlich nicht mehr zulassen. Die Freigabe eige ner Alt- oder Sperrguthaben zur Bezahlung von Lieferungen nach der Schweiz und nach Frankreich wird überhaupt nicht mehr ge nehmigt, Bulgarien. Die Bulgarische Nationalbank teilt mit, daß sie künftig die Zu - teilung von Devisen an die im Auslande studie renden Bulgaren weiter beschränken wird. Zunächst werde» solchen Studenten, die jetzt die Absicht haben, sich an ausländischen Hochschulen einzuschreiben, keine ausländischen Devisen mehr zur Verfügung gestellt. Die Bank wird nur solchen Studenten Devisen bewilligen, die sich bis zum 1. September 1932 eingeschrieben hatten. Estland. Das Bildnngsministertum stellt gegenwärtig die Liste von Per sonen zusammen, die in diesem Jahre im Auslände studieren wollen. Im vorigen Jahre studierten an den Universitäten Deutschlands, Frankreichs, der Tschechoslowakei und Polens insgesamt 240 Per sonen, Bei der Bewilligung von Devisen zu Stubienzwecken ist der Umstand ausschlaggebend, baß die betreffenden Personen im Auslande Fächer studieren, die in Estland nicht gelesen werden, Devisenzuteilung für Nebenkosten im Warenverkehr, Das Reichsbank-Direktorium hat dem Deutschen Industrie- und Handelstag mitgeteilt, baß unter Nebenkosten im Warenverkehr, die nach Richtl, III, 28 geleistet werden dürfen, auch Leistungen von Provisionszahlungen an deutsche Vertreter im Aus lande, Zahlungen ausländischer Patentgebühren und drin gende Geschäftsreisekosten zu verstehen seien. Die tatsäch liche Zuteilung hänge allerdings naturgemäß von dem jeweils vorhandenen Devisenbestand ab, — Kür saisonmäßig befristete Aus fuhr- und Durchfuhrgeschäfte behält sich die Reichsbank im Einzelfalle die Entscheidung vor, Hauptversammlung der Feuerversicherungs-Genoffen schaft für das Buchgewerbe Unter dem Vorsitz des Verlagsbuchhändlers vr, Victor Klink st ardt-Leipzig fand die 34, Hauptversammlung der Feuer versicherungs-Genossenschaft sür das Buchgewerbe am Montag, dem 27. August 1934, im Kurhause zu Travemünde statt. Aus dem Bericht über das Geschäftsjahr 1933 ergab sich, daß trotz der leider immer noch schwierigen Lage des Buchgewerbes das finanzielle Endergebnis des Geschäftsverlaufs außerordentlich 795
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